Ich habe es immer als angenehmer empfunden kurze, knackige Anstiege zu ersprinten oder Wellen "wegzudrücken", als mich dem Profil zu ergeben. Nach dem Motto: "All Out ist kurz und schmerzlos(er) als lange dran rumnibbeln".
DAS setzt aber voraus dass du deine Fitness und den Anstieg gut kennst, wenn du nicht 500m vor Schluss erbärmlich eingehen willst. Ok, so extrem muss man nicht kalkulieren, aber ich fahre solche Anstiege nicht gemütlich, sondern ambitioniert hoch und erhole mich dann auf den nächsten Kilometern wieder.
Das kannst du bei sowas wie Covadonga (
https://www.quaeldich.de/paesse/lagos-de-covadonga/ ) als Nicht-Profi knicken - das ist einfach zu lang.
Also,
kleiner Gang rein, langsam, gemütlich. Du wunderst dich eventuell, dass du schon zu Beginn bei nur 7-8% den kleinsten oder zweitkleinsten Gang wählst. "Wie schlapp bin ich denn, dass ich zu Beginn und bei dieser moderaten Steigung schon so einen Gang brauche und wie soll das denn werden, wenn es später 17% hat?"
Aber das ist richtig so. Schonen, nichts vergeuden, entspannt bleiben. So wie der Randonneur auch nicht mit 40 auf der Ebene startet, wenn er 400km fahren will.
Ich kann in 2 verschiedenen Modi im Sitzen treten. Einer ist eher leicht, kurbelig, der andere er kraftvoll, aus der Tiefe. Mitunter gehen sogar beide Modi im gleichen Gang. Ich fühle,dass sie jeweils andere Muskeln beanspruchen (oder die gleichen Muskeln anders beanspruchen?!). Das schafft Abwechslung, vermeidet Ermüdung. Keinen der beiden Modi kann ih dauerhaft fahren, ICH muss da immer mal wechseln.
Im Stehen gehen auch mindestens 3 Modi und sind einen wilkommene Abwechslung - nicht nur für en Boppes. Den "All-Out-Sprint" brauchen wir hier nicht, aber man kann leichtfüssig und locker Liegetritt fahren. Wenn die Geo dazu passt, mit sehr kurzem Vorbau ist dieser Modus anstrengender als mit langem.
Meist ein oder zwei Gänge dicker als im Sitzen.
Du kannst aber auch so eine Art Schiebetritt fahren, ähnlich wie die holländischen Mädels auf dem Oma-Fietsen - Umdrehung für Umdrehung. Das sieht aus wie kurz vor Aufgabe, aber man kann das auch benutzen um mal alles zu entspannen, wenn vom langen Sitzen alles etwas verkrampft ist.
Was ich nicht beschreiben kann ist, was im Kopf passieren muss um nicht abzusteigen.
Vermutlich hilft am besten sich die Freigabe zum Pausieren zu erteilen und das auch direkt zu Beginn gleich einmal warzunehmen (Fotopause). Dann hängt das da nicht mehr wie so ein Damoklesschwert "Du darfst nicht anhalten!" rum ;-)
Enspanne dich, beschäftige dich. Aber nicht damit, wie lang der Anstieg noch ist - das macht ihn subjektiv länger!