Ich bin in einem Kaff auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. In der Grundschule waren wir in der Klasse 3 Migranten. Ähnlich wenige in den Parallelklassen. Ich war die einzige, die nach der Grundschule auf die Realschule durfte. Migrantenkinder wurden damals fast immer auf die Hauptschule (oder gar Sonderschule) geschickt.
Realschule war natürlich ein paar Ortschaften weiter, also täglich mit dem Zug hin. In meiner Klasse waren wir nur 2 Migranten, Parallelklassen weniger. Die Schulleitung bestand aus Sympathisanten der Republikaner. Als Migrantenkind wurde man von einem Teil der Lehrer konsequent gemobbt, der andere Teil sah hilflos zu. Ziel war es wohl uns noch in der Mittelstufe auf die Hauptschule, wo wir hingehören, zu schicken. Ich habe mich als einzige gewehrt. In der 9. versicherte mir das Rektorat, dass ich unter ihrer Leitung an ihrer Schule keinen Abschluss bekommen würde. Sah nicht gut aus in den Noten. Durch Wohnortswechsel ins Badische auch die Schule gewechselt. Über Nacht wurde aus der versetzungsgefährdeten eine Einser Schülerin, die sich später auch noch erdreistet ein Einser Abitur zu machen... und das als Prinzessin aus dem Morgenland
Rückblickend kann ich sagen, dass die Lehrer dieser Realschule am kaputtesten waren, obwohl sehr geringer Migrantenanteil. Und damit meine ich gar nicht mal die miesen Lehrer, denen ging es wunderbar.
In der anderen Schule gab es zwar auch den eine oder anderen Lehrer mit Problemen, die wurden dann aber trotzdem von den Schülern respektiert, da sie einfach auch Rückhalt hatten.
Ich glaube daher, dass da viel am Kollegium liegt. Ist wie mit jedem Arbeitsplatz und -kollegen, man kann Glück haben aber auch richtig Pech. Als Beamter und ans Bundesland gefesselt ist es dann auch gar nicht so einfach sich was anderes zu suchen.