AW: Berliner Stammtisch und Wochenendtour
So, kurzer Bericht vom Spreewaldmarathon.
Schöner Bericht von einem schönen RTF-Marathon
Insofern war es vielleicht gar nicht so schlecht, dass voodoo dann nach ca. 85km einen Platten bekam und wir die Rasertruppe enteilen lassen mussten. Nach über 10 minütiger Reparaturpause war an eine Aufholjagd nicht mehr zu denken. Immerhin hatten wir dann am Eierkuchenstand genügend Zeit um die Leckereien zu geniessen.
Ja, da waren doch einige Kenner dabei, die wissen, dass RTF für Renn-Tempo-Fahrt steht.

Letztes Jahr war ich schon arg irritiert, dass sich alle nur schnell die Kontrollstempel abholten (die man eh für nix braucht - Gurke und Urkunde gibt es ja auch so, da kann man sich auch 6 Stunden in den Biergarten in Lübben setzen) und dann wieder aufs Rad hetzten - diesmal war ich vorgewarnt. In Schlepzig hätte es beinahe eine Schlägerei gegeben, weil die armen Helfer nicht schnell genug stempelten.
Irgendwie ist das aber ansteckend - oder es liegt daran, dass alles Blut nur noch in die Beine geht, und das Gehirn unterversorgt ist? Jedenfalls habe ich nur noch irgendwie im Unterbewusstsein mitbekommen, dass schmadde und Stefan als alte Kavaliere zu voodoo zurückgefahren sind. Ich bin weiter gehetzt...
Aber kleine Sünden bestraft der Liebe Gott sofort, und das mit der Unterversorgnung des Gehirns ging wohl nicht nur mir so: In Straupitz bollerte das Feld nach fliegender Aufnahme von Plinsen erst mal in die komplett falsche Richtung los - und ich hinterher. Als wir unseren Fehler bemerkten (ich war offenbar der Einzige, der neben der Stempelkarte auch den Streckenplan eingesteckt hatte - ist ja auch überflüssiges Gewicht) ging es um so schneller zurück. An der nächsten Kreuzung haben ich und ein weiterer Mitradler dann zu lange nach vorfahrtberechtigten Kfz Ausschau gehalten und eine Lücke reißen lassen. Es folgte der verzweifelte Versuch, wieder an die Spitzengruppe (die dank Verfahrer jetzt wohl nicht mehr an der Spitze war

) ranzufahren. Der Abschnitt ist im Tacho-Log deutlich zu erkennen: sowohl bei der Geschwindigkeit als auch beim Puls sieht das ungefähr so aus: /"""\
Offenbar hatte aber auch das Feld den Wunsch, seine Spitzenposition zurück zu erobern, so dass kein Rankommen war: Der Abstand wurde einfach nicht geringer. Als wir so langsam die ersten Radler einfingen, die vorne raus gefallen waren, haben wir unser Vorhaben aufgegeben und sind mit der stetig anwachsenden neuen Gruppe (von Anfangs zwei auf etwa 10 - gegen Ende wurde sie dann wieder kleiner) weitergefahren. Hatte aber den Vorteil, dass in Lieberose dann mal Zeit für Nahrungsaufnahme war.
In Burg war dann leider wieder keine Zeit, das leckere alkoholfreie Wezenbier auszutrinken, so dass ich wieder Aufholjagd spielen durfte. Diesmal erfolgreich, worüber ich dann doch recht froh war, als auf den letzten km der Wind wieder von vorne kam.
Glücklicherweise ging es diesmal zwischen Lübbenau und Lübben auch nicht über den Gurkenradweg mit Holzbrückchen und Pollern, sondern über die (dafür recht verkehrsreiche) Bundesstraße.
Den Rest der Strecke mussten wir uns dann zu dritt gegen den Wind stemmen, die letzten ca. 40km gar wollte oder konnte mich von den anderen beiden keiner mehr unterstützen und durfte mich am mittlerweile auffrischenden Gegenwind alleine laben. So hatten wir im Ziel dann noch gerade so einen 33er Schnitt gerettet, was für den langen Alleingang grade noch so in Ordnung geht.
"Gerade noch so in Ordnung"

Mehr als die Hälfte nur zu dritt und dann noch so einen Schnitt auf 200 km rausfahren ist ja wohl höchst respektabel! Ich hatte trotz größerer Gruppe am Ende auch "nur" 33,7 km/h als Schnitt.