AW: Berliner Stammtisch und Wochenendtour
Der Wettergott hats nicht gut mit uns gemeint in letzter Zeit: Ich kann mich schon nicht mehr erinnern, wann das letzte Wochenende mit richtig schön sonnigem Wetter bei annehmbaren Temperaturen war. Dafür hat das Schicksal denjenigen, die unter der Woche fuhren überproportional geschmeichelt. So kam es denn, dass sich sieben Unerschrockene bei einem Wetter zum Rennradfahren fanden, das sonst eher zu alternativen Beschäftigungen eingeladen hätte. Immerhin sollten die Temperaturen zweistellig werden, was für einen Novembertag ja nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Die Ankündigung von twobeers hiess "es wird nicht gerast und nicht gebummelt", wobei sich Kenner der Materie sicher gefragt haben, wie die beiden Wörtchen mit dem "n" Eingang in den Satz gefunden haben könnten - verleihen sie dem Satz doch eine Aussage, die sicher nicht vom Autor intendiert wurde. Passend dazu haben ich dann eine Strecke herausgesucht, die "so ca. 100km" lang war, also Pankow-Bernau 120 und Pankow-Pankow 140km. Die kürzere Variante erschien mir wenig attraktiv zu fahren und man könnte ja unterwegs immer noch abkürzen.
So ging es erstmal nördlich aus Berlin aus, was in Verbindung mit Südwind und einem ruhigen Tempo von nur wenig mehr als 30km/h Richtgeschwindigkeit angenehm lockeres Einrollen bedeutete. Selbst twobeers hielt sich zurück, obwohl ihm das sichtlich schwerfiel. In Zehlendorf gings dann Richtung Lanke (Kein Pflaster mehr in Zehlendorf, yeah! Die Baustellen haben sich gelohnt) und das Tempo wurde dem Seitenwind angepasst. Das klingt zu gut um wahr zu sein? Naja, es hielt auch nur bis ca. Ützdorf, als Speiche und Heidjer im rollenden Terrain das Tempo verschärften. Währenddessen prophezeite mir artvandelay, wer heute noch wann platzen würde...
Ab jetzt wurde das Tempo trotz Windkante noch etwas höher, doch alle konnten dranbleiben. Weils allen so gut ging und noch Zeit übrig war, fiel die Entscheidung, die Tour doch noch auf die Bergwertung Eberswalde->Liepe auszudehnen. Die wurde dann von artvandelay souverän gewonnen, wobei noch anzumerken ist, dass twobeers nicht teilgenommen hat, weil er sich um die Nachhut kümmerte. Bei Frau Kühn war dann grade zu, wobei ohnehin keine Pause im Zeitplan Platz hatte.
Zurück wurde es dann wirklich beschwerlich. An der zweiten Bergwertung (->artvandelay) wurde mir dann berichtet, dass Heidjer und Campi sich ausklinken wollten, was wir natürlich nicht zulassen konnten: der Wind war wie eine Wand, die gemeinsam bezwungen werden wollte. Speziell im freien Feld hatte man als Einzelner, zumal angeschlagen schon Schwierigkeiten, Geschwindigkeiten über 20 zu erreichen. twobeers hatte natürlich keine solchen Probleme und auch artvandelay wurde bei dem "niedrigen" Tempo so langsam unwohl. So waren im Wesentlichen twobeers, pirat, art und meine Wenigkeit vorne zu finden, wobei ich schon froh war, wenn ich in Gedanken schon lieber hinten rechts gewesen wäre. Der Wind kam natürlich genau von links...
Der Schnitt von ursprünglich 30 liess sich so natürlich nicht bis Bernau retten, aber als wie Heidjer dort am Bahnhof abgeliefert hatten, gab sich twobeers redlich Mühe, ihn wieder möglichst nahe an die magische Grenze heranzubringen. Dass wir zwischendrin kurzzeitig speiche, pirat und campi verloren hatten, liess vermuten, dass auslastungstechnisch heute jeder auf seine Kosten gekommen ist
Punktlandung dann um kurz vor 16 Uhr mit dem letzten Tageslicht nach Hause gekommen, bei mir 5:05h und 145km, Schnitt 28,6. An meinen Maximalpuls bin ich heute auch bis auf einen Schlag rangekommen. Alles in allem eine schöne letzte Rennradtour im Jahr mit genug Potenzial zum abreagieren.