AW: Berliner Stammtisch und Wochenendtour - Teil 2
Juten Tach auch!
La Celestina und ich haben HH-B überlebt. Ich habe mal versucht unsere Erlebnisse zusammenzufassen.
La Celestinas Bericht findet ihr im Damenbereich des Forums.
Viel Spaß beim
(Über-)Lesen wünscht die aktuell immer noch stimmlose Mücke :wink2:
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„Hamburg-Berlin 2010“ oder „Kann mir mal jemand sagen, warum ich mir das antue?!?“
Zusammen mit La Celestina, Helmtiger und einem Berliner Liegeradler ging’s am Freitag um 19 Uhr mit dem EC gen Hamburg. Im Radabteil war genug Platz und so machten wir es uns dort bequem. Beim Ausstieg in Hamburg-Bergedorf stellte ich fest, dass meine Stimme irgendwo bei einem Zwischenhalt ausgestiegen sein musste.
Der Weg zum Hotel sollte eigentlich nur knappe 14 Kilometer betragen. Da es aber so gut rollte entschied ich mich für einen strategischen Navigationsfehler und führte unser Trüppchen mit sieben Extra-Kilometern über den Startort Altengamme nach Geesthacht

Dumm nur, dass auf einem kleinen Sträßchen ordentlich Schlamm verteilt war, der uns schon mal ein wenig auf den kommenden Tag vorbereiten sollte.
Nach einer kurzen Nacht in der ich gefühlt mehrere Liter ausgeschwitzt hatte und meine Stimme leider nicht wieder einsammeln konnte, machten wir uns bereit für den Ritt nach Berlin. Zusammen mit dem Liegeradler ging’s zum Start. Dort angekommen reihten wir uns in die lange Schlange bei der Anmeldung ein

Für Frühstück blieb dann eigentlich keine Zeit mehr. Eine Scheibe Schwarzbrot mit Marmelade, eine Tasse Kaffee im Sturzflug und auf zum Start :duck:
Dunkel war’s, halbfeucht – vornehlich von unten – und Helmtiger war nicht da :ka: Also erst mal kurz losgerollt und mit La Celestina getroffen, die auf uns wartete. Helmtiger kam dann nach Telefonanruf mit ein paar Minuten Verspätung auch noch
Also auf in die Nacht. Die ersten Kilometer kannten wir schon und so vergaß ich die Aufzeichnung des
Garmin zu starten. Auch ziemlich egal, die ersten drei Kilometer waren eh langweilig und die Route wurde aus unerfindlichen Gründen auch nur als Luftlinie zwischen den einzelnen Punkten angezeigt. Den Pulsgurt hatte ich in geistiger Umnachtung auch gleich mal in Berlin gelassen. Schade eigentlich, das wären sehr spannende Aufzeichnungen geworden
Wenige Kilometer nach der Elbquerung fuhren die Westwindriders und das Berlin Racing Team zu uns auf. Also schnell reingehängt. Dieses Taxi wollten wir uns nicht entgehen lassen. Leider war das erst mal ziemlich stressig und hektisch, bis man sich nach ca. 25 Kilometern mal auf Zweierreihe geeinigt hatte. Von nun an ging es äußerst zügig bis nach Dömitz. Der Wind nahm zu und blies böse von schräg vorne in die Gruppe rein, so dass die Linke Seite auch in den hinteren Positionen ordentlich Kraft kostete :aufreg: Immerhin war es trocken und nur etwas Feuchte auf den Straßen zeugte noch von Regen der zum Glück vor uns da war.
Bei einem Durchschnitt von 33,7 km/h :spinner: wunderte es nicht, dass wir bei der Kontrolle die Ersten waren, hatten wir doch auf dem Weg viele EinzelfahrerInnen und Gruppen aufgefahren und zum Großteil auch hinter uns gelassen. Zu denen gehörte leider auch Helmtiger, der reißen lassen musste

Wir stellten per SMS fest, dass er ca. 15 Kilometer hinter uns war und er wünschte und gute Fahrt

Die Berliner Rasertruppen legten bei der Kontrolle eine unheilige Hast an den Tag und so gab es für mich auch hier wieder nur ein Brötchen, einen Müsliriegel sowie einen Sturzkaffee. Aber auch so war die große Gruppe weg.
Das Pech des Einen sollte unser Glück sein. Ein Sturz in der „Spitzengruppe“ an einer unübersichtlichen Stelle sorgte dafür, dass wir aufschließen konnten. Der Gestürzte konnte nach kurzem Check von Mensch und Material zum Glück auch weiterfahren. Meinen aufrichtigen Respekt vor dieser Leistung

Nun ging es in gut funktionierender Gruppe mit stetigem Tempo weiter. Ziel war Havelberg, wo eine zweite Pause an einem Supermarkt eingelegt werden sollte. Allerdings verließen mich ca. 20 Kilometer vor diesem Punkt ziemlich die Kräfte. Erholung war bei dem Tempo eben nicht drin und mein Magen wollte sich nicht so richtig mit dem Gel anfreunden, was die weitere Nahrungsaufnahme nicht gerade erleichterte

Also auf Notstrom bis nach Havelberg und dort ordentlich gegessen (Spritzkuchen, Brötchen, Schokoriegel) und Flaschen aufgefüllt. Die Pause kam in keinem Fall zu früh
Vor uns waren dunkle Wolken und so wurden vor der Weiterfahrt die Regenjacken übergezogen. Eine weise Entscheidung, denn ab nun sollte der Regen stetig zunehmen. Dafür wurde der Wind ein wenig schwächer.
Leider kam die bei der Pause nachgeschobene Energie nicht mehr rechtzeitig in den Beinen an und so entschieden sich La Celestina und ich ca. 10 Kilometer weiter dazu, die Gruppe fahren zu lassen und uns mit Glück bei einer der nachfolgenden Gruppen einzureihen. Zu allem Überfluss bekam ich Rückenschmerzen und musste nebenbei noch meine Vorderradbremse vom Lehm befreien. Die Gabel ist so schmal gebaut, dass ab einem gewissen Punkt gar nix mehr geht
Irgendwann stellte ich das Display des
Garmin um. Ich wollte weder die aktuelle Geschwindigkeit noch die gefahrenen Kilometer sehen. Ab jetzt war stupides Treten auf einem „körperfreundlichen“ Niveau angesagt.
Nach einer gefühlt ewigen Durststrecke wurden wir kurz hinter Friesack endlich von einer Gruppe aufgesammelt, in der wir einige Gesichter kannten und die ein für uns annehmbares Tempo fuhr. Mittlerweile hatten sich auch meine Rückenschmerzen wieder erledigt und die bekannten Ortsnamen beflügelten auch noch mal.
Abweichend von unserer eigentlichen Planung über Falkensee zu fahren bevorzugten wir dann doch den Kuschelfaktor der Gruppe und somit den Weg parallel zur B5 mit der Einflugschneise Heerstraße. Dabei durften wir auch zwei Technikpassagen (Schotterweg) meistern, die allerdings noch ein Sturzopfer forderte. Aber auch hier gab es schnell Entwarnung und die trockene Frage „Bleiben wir jetzt im Gelände!?!“
In Gatow erwarteten uns dann schon die Westwind-Riders und das Berlin Racing Team. Auch der Milan von Christian Ascheberg (der war eine Stunde nach uns gestartet) stand schon dort. Schnell noch eine Kästestulle eingeschoben, ohne Gegenwehr den Fotografen knipsen lassen und dann ab zu U-Bahn. Irgendwie schon komisch, man kommt an und hat nicht mal mehr die Kraft sich richtig zu freuen. Der Schluss kam für mich eindeutig zu plötzlich :ka:
Fazit: Mehr als einmal stellte ich mir die Frage „Warum tue ich mir das eigentlich an!?!“ Auch jetzt kann ich mir die Frage noch nicht wirklich beantworten. Dafür warten jede Menge leckere Kalorien (Nudeln, Kuchen, Bier) auf mich, die ich jetzt ohne Hemmungen verputzen kann :jumping: :cookie:
Ach ja, das Garminchen hat folgende Eckdaten aufgezeichnet: 279 km – 630 hm – 31,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit – 94 U/Min durchschnittliche Trittfrequenz – 8:55 Stunden Zeit in Bewegung – 9:48 Gesamtreisezeit
[es fehlen wie gesagt die ersten drei Kilometer]