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Rund um`s MIFA - Technik-Touren-Typen.

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Könnte mir vorstellen dass man aus Aufkleberfolie feine Streifen schneidet und nach den Aufkleben alles klarlackiert, oder die Linien hier machen lässt.
 
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So nun hab ich heute mal mit dem Mifa angefangen.

Erstmal Demontage und Bestandsaufnahme.

Seht selbst.









Hier die anderen Bilder.

http://fotos.rennrad-news.de/sets/view/2380


So nun bin ich noch unschlüssig was ich nun machen soll.
Der Rahmen ist ganz schön angegriffen würde aber zur Not noch gehen, alles andere müsste ich neu lackieren.

Nun bin ich fast soweit das Ding komplett neu zu machen, in schwarz mit weißer Linierung.
Schade wäre es natürlich um das seltene Dekor aber es ist wirklich nicht mehr gut.
Mal sehen was ihr noch dazu sagt. Ich will auch mal noch meinen Fotoapparat mit in die Firma nehmen und ein paar ordentliche Fotos machen (nicht nur Handybilder)

Die Schutzbleche bräuchte ich evtl auch neu, die sind an den Befetigungspunkten schon ganz schön ausgefressen.


Ach ja und eine Frage hätte ich noch.
Gibts nen Trick oder Tipp wie man die Kurbeln abbekommt (ausser mit nem Abzieher) ?


Cu Danni
 
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Hm, aus der Näh betrechtet seht der Rahmen nimmer so gut aus. Aber das Dekor ist oberlecker. Wusste gar nicht, dass Mifa offizieller Ausstatter der deutschen Olympiamannschaft war.:confused:
Aber was issn das im Hintergrund für ein Rad? Das würd mich an der Stelle noch viel mehr interessieren.:love:
 
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Ein wirklich schönes Mifa. Wäre schade drum. Hält der Lack der Kratzprobe stand?

Wenn ich die Kurbeln entfernen möchte greif ich immer auf die etwas rabiatere Alternative zurück. Ein Stück Holz(weiches Bauholz, Kiefer o.s.) von der Gegenseite innen an die Kurbel halten und dann kommt der Hammer um mit sanften Stößen das Problem zu lösen.
 
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Das Dekor hab ich vorher noch nie gesehen, wäre schade wenn es nicht erhalten bliebe! Wie wäre es denn mit einer Teillackierung? Ich würde vermutlich so viel wie möglich versuchen zu erhalten.
 
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Ich versuche mal den Lack mit Wax richtig zu reinigen und schaue mal nach Rost.
Die Schutzbleche kann ich ja immernoch in anderer Farbe machen oder versuchen das alte Braun zu treffen (ich kenne auch Lackierer).

So und hier die Auflösung des Bilderrätsels.

RIMG0360.JPG



Baujahr 1955 und absoluter Traum-Originalzustand.

Runde Alu Felgen
Originales Ersatz Rücktrittrad mit gleicher Bereifung wie am Rad (Kowalit in Beige)
Alukurbel mit Rahmenfarbeinlegern
Pedale original und alle 4 Glasrückstrahler wie neu.
Kabel und Kabelverlegung original, auch das Isolierband.
Luftpumpe ist in Rahmendekorfarbe lackiert.
Sattel mit Blechschild wie neu (war nen Überzieher drüber)
Satteltasche mit allem Zubehör.
Naben und Flügelmuttern von F&S.
Die Anlötteile für GT und Rücklicht sind in "fillet brazed" gelötet

usw, mir fehlen jedes Mal die Worte wenn ich vor dem Rad stehe.

Das Rad hat ja auch ohne Probleme die Wahl zum Schönsten Sportrad beim 2. DFT gewonnen.

Und auch das Herz von Täve.



Hier noch ein paar (schlechte Bilder vom Tag der Abholung)

http://fotos.mtb-news.de/photosets/view/2661

Cu Danni
 
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Ja Daniel, daß ist ein Traum, hat mich schon auf dem Treffen begeistert obwohl ich auf Rennräder stehe. Man muss halt mal Glück haben, um so ein tolles Stück zu erwerben.
Gruß Heiko
 
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Ich bin sprachlos. Sowas von elegant, das ist Weltniveau, ganz in der Tradition der besten französischen Rahmenbauer.
Was mich auch noch wundert, ist die Anbringung der GT-Befestigungen. Ich kenne nur die aufgleöteten Bleche. Gibt es da eine zeitliche Grenze oder wurde gerade das gemacht, was die Materialkiste hergab?
 
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Das mit den Anlötteilen frag ich mich auch noch.
Ich kannte bis dato auch nur diese aus zwei Halbschellen bestehenden Halter. (die öfter mal abbrachen).
Diese viel schönere Art hab ich bissher nur an diesem Rad gesehen.

Cu Danni
 
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Vielleicht wars ja eine Zuarbeit von einem nahe gelegenen Rahmenbauer?
 
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Mhh dann war es aber original so.

Im Friedensfahrtmuseum stand der passende Damenrahmen zu dem Rad, ich hab leider nicht nachgeschaut ob es da auch so war.

Heute hab ich angefangen den Mifa Rahmen mit Lackreiniger und leichter Polierpaste zu bearbeiten.
Da wo noch Lack da ist geht es wunderbar, leider sind auch Stellen da ist nix mehr, aber das fällt bei Braun kaum auf.
Ich denke der Rahmen würde so wieder ganz gut aussehen.
Was meint ihr ob ich Felgen und Schutzbleche evtl dann silber oder weiß mache und dann in Rahmenfarbe linieren sollte?

Oder ich bekomme irgendwo solche Schutzbleche her, das wär natürlich am besten.

Die alten rostigen Speichen und Nippel wollte ich gegen neue DT Swiss tauschen, ich hoffe das geht bei den Hardcore Restaurieren durch.

Cu Danni

P.S. ein Alurücklicht suche ich auch noch.
 
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Da es hier um Mifa geht - was haltet ihr von diesem Mifa-Renner ?
Hab irgendwo gelesen, daß der wohl normal 1450,--€ kostet.
 
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Na, das glaub ich nicht. Abgesehen davon ist das ja ei Mifa aus der laufenden Produktion. Solche äder interessieren uns hier nicht. Dazu komt, dass gerade die jetzige Firma Mifa ein eher unsympathischer Betrieb ist. Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein Verein historischer Fahrräder anlässlich eines jünxt begangenen Jubiläums der Marke ein paar Daten und vielleicht nach Möglichkeit auch ein paar moderne Leihgaben von Mifa angefragt hat und eher schroff abgefrertgit wurde. Es ist halt ein Fahrradwerk wie viele andere und hat überhaupt kein Geschichzbewusstsein.
Im Gegensatz zu Diamant. Das ist zwar auch keine besonders sympathische Firma (ich hab mal kurzzeitig dort gearbeitet), aber die sind sich ihrer Geschichte bewusst und man kann dort etwa ein Baujahr in Erfahrung bringen.
Kurzum: Hier in der Klassikerecke zählen nur "echte" Mifas, also aus DDR-Prosuktion und früher. Da weiß man, was man hat.
 
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Mifa baut ja auch nur ganz groben Schrott zusammen und das auch noch mit fragwürdigen Methoden, da sollen ja jede Menge 1Euro Jobber usw beschäftigt sein.
Da ist kein Wunder das die ihre Tollen Mc Kenzie und Ben Tucker für 99 Öcken auf dem Baumarkt verschleudern können. Pfui.

Zu dem obigen Rad könnte ich jetzt zwar auch viel erzählen aber da frag mal lieber in der Kaufberatung nach, da passt das besser.


So und ich hab heute die Räder vom Mifa ausgespeicht und die defekte HR Nabe zerlegt, da war wohl etwas Fett hart geworden.
Nun besorge ich neue Kullern (waren doch 4mm? Oder?) und dann schau ich mal obs wieder Antreibt, Freiläuft und Rucktrittbremst.
Ich wollte eigentlich die alten Nippel retten weil die so schöne abgerundete flache Köpfe hatten aber ich entschied mich dann doch sie weg zu werfen.
Dann kommen eben neue Nippel zu den neuen Speichen.

Cu Danni
 
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die heutige Firma Mifa gehört der Investorengruppe(Heuschrecke) Lone Star, welche an der Zerschlagung der Werke in Nordhausen und Neukirch beteiligt war. Ein solch skruppelloses Unternehmen sollte man nicht unterstützen.
 
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Nun mal zurück zum richtigen Mifa.

Ich weiß nun das der verwendete Lack ziemlich genau RAL 3011 (Braunrot) entspricht.
Damit steht einer Teillackierung nichts mehr im Wege.
Ich habe vor die Dekore an Unterrohr und Sitzrohr abzukleben und den restlichen Rahmen neu zu lackieren.
Das Dekor an Steuerkopf und die Linierung würde ich dann sorgfältig fotografieren und dokumentieren und danach wieder so nachbilden (in Lack natürlich)

Die Felgen werden dann auch in Rahmenfarbe lackiert und in Dekorfarbe liniert, alerdings nicht an der Nippellinie sondern in der Sicke aussen.

Heute hab ich mal die funktionsunfähige Rücktrittnabe zerlegt und mir die grobe Mechanik angeschaut. Da möchte ich mir als halber Feinmechaniker schon fast grobe Handschuhe anziehen.

Mal im Ernst, ich hoffe das die Nabe nach dem Zusammenbau wieder gut funktioniert und frage mich was für ein Schmiermittel da rein kommt?

Die Kugeln an den Äusseren Lagern bekommen natürlich Lithumverseiftes Kugellagerfett (also das normale) aber was kommt innen an Freilauf und Rücktritt ?

Der Ölnippel lässt ja vermuten das es etwas dünnflüssiges sein sollte.

Wer hat Tipps und Anregungen?









Cu danni
 
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Hallo,
Lager ist klar, fetten. Die Walzen nur leicht ölen, nicht fetten. Bremsmantelfett für Stahlbremsmäntel von SRAM an den Bremsmantel, auch in die großen Querrillen (für später mal...). Ja dann sollte die wieder 20 Jahre laufen. Falls Du Ersatzteile brauchst, gibts alles noch in neu, auch die Kugelringe (sind 1/4" - Kugeln drin, also 6,4 mm).
Viele Grüße
Tommy
 
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Stino-Nähmaschinenöl würde auch gehen. ("Was schon vor 40 Jahren gut war, kann jetzt auch nicht falsch sein".)

Ansonsten ist mir gerade eine ganz spinnerte Idee gekommen: Wenn man die Rahmendekore mit einem der Rohrkrümmung nachgeführten Lesegerät einliest, digital bearbeitet und das Bild so wieder schön restauriert und dann mit einem genauso geführten Drucker das Bild auf den neulackierten Rahmen wieder aufdruckt (z.B. Siebdruck oder sowas in der Art, es ginge ja sogar vielleicht auch ein Strahldrucker), dann wirz doch wieder original, oder? Man müsste halt nur noch das Verfahren / den Drucker entwickeln, vielleicht auch das Lesegerät, dann hätte man ein saugeiles Verfahren zur o-getreuen Reproduktion von Dekoren. Das wird natürlich die Historiker auf dei Barrikaden treiben. Aber ich meine, wenn ein Lack nicht mehr zu retten ist, dann ist eine Restauration vertretbar. Dann muss es aber auch saugut gemacht sein.
 
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Hallo,
Lager ist klar, fetten. Die Walzen nur leicht ölen, nicht fetten. Bremsmantelfett für Stahlbremsmäntel von SRAM an den Bremsmantel, auch in die großen Querrillen (für später mal...). Ja dann sollte die wieder 20 Jahre laufen. Falls Du Ersatzteile brauchst, gibts alles noch in neu, auch die Kugelringe (sind 1/4" - Kugeln drin, also 6,4 mm).
Viele Grüße Tommy
Die großen Walzen des Antreibers solltest Du ruhig mit weichem Kugellagerfett fetten, die sind sozusagen "zwangsgesteuert" und können nicht "kleben". Apropos "kleben": Es erleichtert den Zusammenbau des Antreibers sogar enorm, wenn man die Walzen mit Fett in die Aussparungen des Käfigs "einklebt" - ansonsten ist das nämlich ein Mordsgefummel mit den einzelnen losen Walzen, weil einem dabei auch noch immer das lose Hauptlager in die Arbeit fällt... :o
Nur die kleine Walze im Bremsmantel, die sollte man tatsächlich nicht fetten, sondern nur ölen. Wenn der Rücktritt nachher noch verzögert ansprechen sollte, kannst Du die "Federlasche" des Blechmantels, in dem die kleine Walze sitzt, etwas nachbiegen. Wenn der Antrieb nach vorne viel Leerspiel haben sollte (ich nenne das immer "das Torpedo-Loch"), müßtest Du am Besten den Käfig und die Walzen tauschen; früher gab es sogar spezielle Übermaß-Walzen, um den Verschleiß am Gehäuse auszugleichen (für die nächsten 50.000 Kilometer ...), aber die sind wohl heute nicht mehr so leicht zu bekommen. Auch den Mittelabschnitt der Achse solltest Du kräftig fetten, der dient nämlich als "Lauffläche" (manchmal sieht man das auch schon so ein bißchen).
Man kann die Nabe auch - wie Bonanzero das andeutet - komplett "auf Ölschmierung" fahren, dafür ist sie seinerzeit (1903) sogar konstruiert worden, aber dann muss man immer schön hinterher sein und belastungsabhängig nachölen - eventuell sogar schon nach einer einzigen längeren strammen Bergab-Bremsorgie. Vor dem Krieg waren ja alle Tourenräder immer mit einem Werkzeugtäschchen mit Ölfläschen ausgestattet (ab Werk - Beleuchtung hingegen war nicht serienmäßig ...), aber mir persönlich wäre das dann doch allzu 'retro' :rolleyes: Wenn Du nicht gerade in einer bergigen Gegend wohnst, reicht es normalerweise, die Fettschmierung einmal jährlich zu prüfen und ggf. zu ergänzen - dazu muss man die Nabe nicht komplett auswaschen, abwischen und nachfetten reicht ... Ein bißchen kritisch ist immer die Schmierung des kleinen Lagers im Antreiber, weil da nicht viel Platz für Fett ist - es lohnt sich immer, da mal schnell ein bißchen Fett hineinzuschmieren, wenn man das Hinterrad sowieso (z.B. wegen einer Reifenpanne) ausgebaut hat. Und wenn die Rücktrittbremse zu "rupfen" anfängt, möchte sie auch gerne mal wieder etwas "Fett für Stahlbremsmäntel" haben ... :) Aber insgesamt ist die Torpedo natürlich eher besonders "pflegeleicht" und langlebig.
 
AW: Rund um`s MIFA - Technik-Touren-Typen.

Längere Abfahrten sind sowieso zu vermeiden mit dieser Bremse, da sind schon die schauerlichsten Sachen passiert.
 
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