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Eckaaaat die Russen sind da!!! - oder: mein UdSSR Straßenzeitfahrer

steelbuddie

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Hallo in die Runde,

wie man vielleicht schon gemerkt hat, geht es aktuell in meinem anderen Aufbaufaden nur seeehr schleppend vorran. Dies liegt zum einen natürlich hauptsächlich daran, dass ich (Familienbedingt) immer viel zu wenig habe. Doch es gibt es auch einen weiteren Grund, ich habe mir ein zusätzliches Rad angelacht: einen Straßenzeitfahrer aus der ehemaligen Sowjetunion. Genauer gesagt aus der Fahrradfabrik KhVZ in Kharkov.

So ein bisschen hatte ich ja schon immer mit diesen Maschinen aus der Sowjetunion geliebäugelt. Vorallem die Takhion-Zeitfahrer hatten es mir angetan, allerdings sind die Preise dafür (aufgrund des weltweiten Interesses) in meinen Augen extrem hoch., weshalb ich auch nie aktiv nach so einem Rad gesucht hatte. Aber wie es der Zufall so will, bin ich eines Tages im Netz durch einen Zufall über ein ähnliches Rad zu einem absolut günstigen Preis gestolpert - da konnte ich dann einfach nicht nein sagen. Also wurde rasch der Verkäufer kontaktiert, das nötige Kleingeld über exotische Bezahlverfahren in die Ukraine gesendet (da hatte ich vielleicht Bauchschmerzen :rolleyes: ) und dann ein paar Wochen gewartet bis der Zoll sich endlich meldet...

20190704_184403.jpg


Als ich das gute Stück dann endlich abholen konnte, war ich zunächst schockiert. Nicht über die Gebühren sondern die Verpackung des Rahmens!!! Nur in Papier eingeschlagen und mit Klebeband umwickelt. Natürlich trug der Rahmen ein paar Schäden davon, da die "Verpackung" nicht überall gehalten hat - aber gut... für den Preis, scheiß drauf. Es war zum Glück nur der Lack!

Zuhause wurde dann erstmal alles ausgepackt und zusammen gesteckt. Die paar Lackplatzer hatte ich anschließend dann auch schon wieder vergessen:

Gesamtansicht.jpg


Wie man auf dem Bild sieht, handelt es sich um eine etwas exotischere Konstruktion. Bei dem Rahmen mit der Nr. 376 aus dem Baujahr 1977, handelt es sich um eine Art Studie oder auch Versuchsmodell. Konstruktionen mit Lenker am Gabelkopf gab es zu der Zeit bei KhVZ zwar schon, jedoch nicht in Kombination mit solchen "Knotenblechen". Die Bleche an sich bzw deren Funktion sind mir ein Rätsel. An einem gemufften Rahmen zum Zeitfahren machen die Bleche bezüglich der Steifigkeit eigentlich keinen Sinn. Aerodynamisch betrachtet ist das auch völliger Unfug, vorallem mit diesen Bohrungen, welche ja noch mehr Turbulenzen erzeugen... Vielleicht hat ja hier einer aus dem Forum noch ne Idee?!

Wo wir gerade beim Thema Unfug sind... So richtig viel Mühe hat man sich bei der Verarbeitung nicht gegeben :p Die Muffen sind zwar halbwegs ordentlich verarbeitet, aber zb am Sitzrohr fällt ein deutlicher "Knick" an der Stelle auf, wo die Innenmuffe für das Oberrohr endet. Auch den Knotenblechen hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Aber ich will nicht meckern: mir gefällt der Rahmen trotzdem sehr!

Wie man an der Farbe schon sieht, handelt es sich auf dem Bild nicht um die originale Gabel. Die steckt erstmal nur Übergangsweise drin damit man sich vorstellen kann wie das Rad vollständig aussehen würde. An einer originalen Gabel bin ich jedoch schon dran :D:D:D
 

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Re: Eckaaaat die Russen sind da!!! - oder: mein UdSSR Straßenzeitfahrer
Hilfreichster Beitrag geschrieben von steelbuddie

Hilfreich
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von steelbuddie

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Wer meine bisherigen Fäden ausfmerksam verfolgt hat, rechnet jetzt wahrscheinlich wieder mit der Fertigung komplizierter Spezialteile. Leider muss ich euch da etwas enttäuschen. Ein oder Zwei Sachen werden zwar kommen, wie zum Beispiel der der Lenker und der Steuersatz, aber der Rest kommt von der Stange:

DSC02033.JPG


So liegt beispielsweise schon ein Großteile der Nuovo Record Gruppe von Campagnolo bereits. Passenderweise die Patent '76 Serie, optimal für ein Rad von 1977. Ein bisschen was fehlt allerdings noch. Falls Jemand ein passendes Bremspaar für nen schmalen Taler ünrig hat, würde ich mich sehr freuen :D

Ein passenden Sattelstütze lag bereits in meinem Fundus. Woher die Stammt kann ich garnicht genau sagen... den Hersteller kenne ich auch nicht. Aber rein optisch fügt sie sich harmonisch ins Gesamtbild ein finde ich:

DSC02034.JPG


DSC02036.JPG



Ansonsten habe ich hier noch ein paar Detailbilder des Rahmens für euch:

Hier der Bereich rund um die Sattelklemme. Man sieht sehr schön den Bereich an dem die Innenmuffe endet.
DSC02018.JPG



Hier das Steuerrohr, mit ein paar schönen Lackplatzern und auch leicht wellig an den Ansätzen des Knotenblechs. Ich hatte erst angst dass der Rahmen mal nen Stutz hatte, aber verzogen scheint nichts
DSC02019.JPG


Hier die etwas eigenwillige Schalthebelaufnahme. Original wahrscheinlich für Kharkov Hebel vorgesehen, aber Campa passt auch (schon getestet:p)
DSC02020.JPG


Hier ein Detailbild des Tretlagerbereiches mit relativ schöner Zugführung für den Bowdenzug. Das Tretlager (ITA) ist schon verbaut.
DSC02021.JPG


Hier nochmal die andere Seite.
DSC02022.JPG


Und hier nochmal das Tretlager von der Unterseite. Den Ausschnitt finde ich sehr schön, auch wenn er nicht mittig und auch nicht symmetrisch ist :p
DSC02023.JPG


Und zu guter Letzt noch das hintere Ausfallende. Oben erkennt man mit etwas Fanatsie die laufende Nummer 376. Lies sich schwer fotografieren. Am Übergang zum Schaltauge wurde die Ziffer 77 für das Baujahr 1977 quer eingeschlagen.
DSC02024.JPG



So, das war es aktuell erstmal. Natürlich könnte ich die Campa Teile schon montieren, allerdings macht es für mich erst Sinn wenn Gabel und Lenker zur Verfügung stehen. Laufräder stehen auch noch auf der Agenda... da schwebt mir auch etwas relativ harmloses vor. Campagnolo Record Naben mit Mavic GP4 oder sowas in die Richtung. Aber vielleicht bekomme ich auch noch eine passenden Scheibe fürs Hinterrad... Mal schauen was die Zukunft bringt, ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden :bier:
 
Hallo in die Runde,

wie man vielleicht schon gemerkt hat, geht es aktuell in meinem anderen Aufbaufaden nur seeehr schleppend vorran. Dies liegt zum einen natürlich hauptsächlich daran, dass ich (Familienbedingt) immer viel zu wenig habe. Doch es gibt es auch einen weiteren Grund, ich habe mir ein zusätzliches Rad angelacht: einen Straßenzeitfahrer aus der ehemaligen Sowjetunion. Genauer gesagt aus der Fahrradfabrik KhVZ in Kharkov.

So ein bisschen hatte ich ja schon immer mit diesen Maschinen aus der Sowjetunion geliebäugelt. Vorallem die Takhion-Zeitfahrer hatten es mir angetan, allerdings sind die Preise dafür (aufgrund des weltweiten Interesses) in meinen Augen extrem hoch., weshalb ich auch nie aktiv nach so einem Rad gesucht hatte. Aber wie es der Zufall so will, bin ich eines Tages im Netz durch einen Zufall über ein ähnliches Rad zu einem absolut günstigen Preis gestolpert - da konnte ich dann einfach nicht nein sagen. Also wurde rasch der Verkäufer kontaktiert, das nötige Kleingeld über exotische Bezahlverfahren in die Ukraine gesendet (da hatte ich vielleicht Bauchschmerzen :rolleyes: ) und dann ein paar Wochen gewartet bis der Zoll sich endlich meldet...

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Als ich das gute Stück dann endlich abholen konnte, war ich zunächst schockiert. Nicht über die Gebühren sondern die Verpackung des Rahmens!!! Nur in Papier eingeschlagen und mit Klebeband umwickelt. Natürlich trug der Rahmen ein paar Schäden davon, da die "Verpackung" nicht überall gehalten hat - aber gut... für den Preis, scheiß drauf. Es war zum Glück nur der Lack!

Zuhause wurde dann erstmal alles ausgepackt und zusammen gesteckt. Die paar Lackplatzer hatte ich anschließend dann auch schon wieder vergessen:

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Wie man auf dem Bild sieht, handelt es sich um eine etwas exotischere Konstruktion. Bei dem Rahmen mit der Nr. 376 aus dem Baujahr 1977, handelt es sich um eine Art Studie oder auch Versuchsmodell. Konstruktionen mit Lenker am Gabelkopf gab es zu der Zeit bei KhVZ zwar schon, jedoch nicht in Kombination mit solchen "Knotenblechen". Die Bleche an sich bzw deren Funktion sind mir ein Rätsel. An einem gemufften Rahmen zum Zeitfahren machen die Bleche bezüglich der Steifigkeit eigentlich keinen Sinn. Aerodynamisch betrachtet ist das auch völliger Unfug, vorallem mit diesen Bohrungen, welche ja noch mehr Turbulenzen erzeugen... Vielleicht hat ja hier einer aus dem Forum noch ne Idee?!

Wo wir gerade beim Thema Unfug sind... So richtig viel Mühe hat man sich bei der Verarbeitung nicht gegeben :p Die Muffen sind zwar halbwegs ordentlich verarbeitet, aber zb am Sitzrohr fällt ein deutlicher "Knick" an der Stelle auf, wo die Innenmuffe für das Oberrohr endet. Auch den Knotenblechen hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Aber ich will nicht meckern: mir gefällt der Rahmen trotzdem sehr!

Wie man an der Farbe schon sieht, handelt es sich auf dem Bild nicht um die originale Gabel. Die steckt erstmal nur Übergangsweise drin damit man sich vorstellen kann wie das Rad vollständig aussehen würde. An einer originalen Gabel bin ich jedoch schon dran :D:D:D
Spannendes Projekt ?

Wo bekommt man für sowas Exotisches eine passende Gabel her? ?
 
Campagnolo an nem Sowjet Teil? Was war denn da ursprünglich verbaut? Die Sowjets haben ja alles kopiert, auch Campa? :D
 
was ist das für ein ausfallende hinten?
wofür ist die öse?
schutzbleche???:eek: :D :D :D

im übrigen hätte ich jetzt mit teilen gerechnet, die ich noch nie gesehen habe ...:oops:
such doch nochmal hinter dem vorhang, dem eisernen meine ich;)
 
Hallo in die Runde,

wie man vielleicht schon gemerkt hat, geht es aktuell in meinem anderen Aufbaufaden nur seeehr schleppend vorran. Dies liegt zum einen natürlich hauptsächlich daran, dass ich (Familienbedingt) immer viel zu wenig habe. Doch es gibt es auch einen weiteren Grund, ich habe mir ein zusätzliches Rad angelacht: einen Straßenzeitfahrer aus der ehemaligen Sowjetunion. Genauer gesagt aus der Fahrradfabrik KhVZ in Kharkov.

So ein bisschen hatte ich ja schon immer mit diesen Maschinen aus der Sowjetunion geliebäugelt. Vorallem die Takhion-Zeitfahrer hatten es mir angetan, allerdings sind die Preise dafür (aufgrund des weltweiten Interesses) in meinen Augen extrem hoch., weshalb ich auch nie aktiv nach so einem Rad gesucht hatte. Aber wie es der Zufall so will, bin ich eines Tages im Netz durch einen Zufall über ein ähnliches Rad zu einem absolut günstigen Preis gestolpert - da konnte ich dann einfach nicht nein sagen. Also wurde rasch der Verkäufer kontaktiert, das nötige Kleingeld über exotische Bezahlverfahren in die Ukraine gesendet (da hatte ich vielleicht Bauchschmerzen :rolleyes: ) und dann ein paar Wochen gewartet bis der Zoll sich endlich meldet...

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Als ich das gute Stück dann endlich abholen konnte, war ich zunächst schockiert. Nicht über die Gebühren sondern die Verpackung des Rahmens!!! Nur in Papier eingeschlagen und mit Klebeband umwickelt. Natürlich trug der Rahmen ein paar Schäden davon, da die "Verpackung" nicht überall gehalten hat - aber gut... für den Preis, scheiß drauf. Es war zum Glück nur der Lack!

Zuhause wurde dann erstmal alles ausgepackt und zusammen gesteckt. Die paar Lackplatzer hatte ich anschließend dann auch schon wieder vergessen:

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Wie man auf dem Bild sieht, handelt es sich um eine etwas exotischere Konstruktion. Bei dem Rahmen mit der Nr. 376 aus dem Baujahr 1977, handelt es sich um eine Art Studie oder auch Versuchsmodell. Konstruktionen mit Lenker am Gabelkopf gab es zu der Zeit bei KhVZ zwar schon, jedoch nicht in Kombination mit solchen "Knotenblechen". Die Bleche an sich bzw deren Funktion sind mir ein Rätsel. An einem gemufften Rahmen zum Zeitfahren machen die Bleche bezüglich der Steifigkeit eigentlich keinen Sinn. Aerodynamisch betrachtet ist das auch völliger Unfug, vorallem mit diesen Bohrungen, welche ja noch mehr Turbulenzen erzeugen... Vielleicht hat ja hier einer aus dem Forum noch ne Idee?!

Wo wir gerade beim Thema Unfug sind... So richtig viel Mühe hat man sich bei der Verarbeitung nicht gegeben :p Die Muffen sind zwar halbwegs ordentlich verarbeitet, aber zb am Sitzrohr fällt ein deutlicher "Knick" an der Stelle auf, wo die Innenmuffe für das Oberrohr endet. Auch den Knotenblechen hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Aber ich will nicht meckern: mir gefällt der Rahmen trotzdem sehr!

Wie man an der Farbe schon sieht, handelt es sich auf dem Bild nicht um die originale Gabel. Die steckt erstmal nur Übergangsweise drin damit man sich vorstellen kann wie das Rad vollständig aussehen würde. An einer originalen Gabel bin ich jedoch schon dran :D:D:D
Die Löcher sind für die Anbringung der Rahmentasche. Das Ding wurde für russische P-B-P gebaut (M-W-M, Moskau, Wladiwostok-Moskau).
 
Die Löcher sind für die Anbringung der Rahmentasche. Das Ding wurde für russische P-B-P gebaut (M-W-M, Moskau, Wladiwostok-Moskau).
Das gibt dann aber mehr als Rücken.

Oder war das so eine Veranstaltung á la denunzierte oder sonstwie in politische Ungnade gefallene Fahrer hatten die Wahl zwischen 5 Jahre Gulag oder einmal MWM fahren und gewinnen.

PS.:

Wow, @steelbuddie :daumen: Mal wieder ein mehr als spannendes Projekt. Danke dafür
 
Wo bekommt man für sowas Exotisches eine passende Gabel her? ?

naja.. ich habe mittlerweile ein ganz gutes Kontaktnetz. Und über diverse Tauschgeschäfte komme ich da an eine passende Gabel ;)



Campagnolo an nem Sowjet Teil? Was war denn da ursprünglich verbaut? Die Sowjets haben ja alles kopiert, auch Campa? :D

Die Geschichte mit den Anbauteilen ist ein bisschen schwierig und undurchsichtig. In KhVZ wurden ja schon ewig Räder und Komponenten gefertigt. Aber alles eher so auf Tour- und Sportradniveau. Die höherwertigen Anbauteile (Campa-Kopien) kamen erst später und waren auch vorrangig für die Takhion Maschinen vorgesehen. Das war aber auch wieder eine andere Geschichte. Die wurden ja im CDTA gefertigt, also einer Art Ausgründung von KhVZ (im Prinzip so wie bei Diamant und Textima). Und das alles ging auch erst so ab 1981 so richtig los. Da mein Rahmen jedoch von 1977 stammt, blieben mir nur die KhVZ Standardanbauteile. Diese wiederum sind mir etwas zu langweilig, weshalb ich mich für Campagnolo entschieden habe ;)

was ist das für ein ausfallende hinten?
wofür ist die öse?
schutzbleche???:eek: :D :D :D

Ja das ist eine Schutzblechöse... Für Wind und Wetter gewapnet :cool:
 
Das gibt dann aber mehr als Rücken.

Oder war das so eine Veranstaltung á la denunzierte oder sonstwie in politische Ungnade gefallene Fahrer hatten die Wahl zwischen 5 Jahre Gulag oder einmal MWM fahren und gewinnen.

PS.:

Wow, @steelbuddie :daumen: Mal wieder ein mehr als spannendes Projekt. Danke dafür
Wie Russen waren einfach nicht so Weicheier wie die Westeuropäer... Wer nach einem Monat wieder da war, war in der Nationalmannschaft.
 
naja.. ich habe mittlerweile ein ganz gutes Kontaktnetz. Und über diverse Tauschgeschäfte komme ich da an eine passende Gabel ;)





Die Geschichte mit den Anbauteilen ist ein bisschen schwierig und undurchsichtig. In KhVZ wurden ja schon ewig Räder und Komponenten gefertigt. Aber alles eher so auf Tour- und Sportradniveau. Die höherwertigen Anbauteile (Campa-Kopien) kamen erst später und waren auch vorrangig für die Takhion Maschinen vorgesehen. Das war aber auch wieder eine andere Geschichte. Die wurden ja im CDTA gefertigt, also einer Art Ausgründung von KhVZ (im Prinzip so wie bei Diamant und Textima). Und das alles ging auch erst so ab 1981 so richtig los. Da mein Rahmen jedoch von 1977 stammt, blieben mir nur die KhVZ Standardanbauteile. Diese wiederum sind mir etwas zu langweilig, weshalb ich mich für Campagnolo entschieden habe ;)



Ja das ist eine Schutzblechöse... Für Wind und Wetter gewapnet :cool:
An Anbauteilen wurde für die Profis Westmaterial verbaut, eigentlich immer Campa. Habe heute mit nem Bulgarischen Jugendmeister von 1970/71 gesprochen, die fuhren alles von Diamant (Bahn) bis diverse Italiener für die Straße. Ich schau mal ob ich Fotos von damals bekommen kann und scannen kann und vielleicht auch ob ich Infos zur Nutzung von XB3 bekommen kann..
 
An Anbauteilen wurde für die Profis Westmaterial verbaut, eigentlich immer Campa. Habe heute mit nem Bulgarischen Jugendmeister von 1970/71 gesprochen, die fuhren alles von Diamant (Bahn) bis diverse Italiener für die Straße. Ich schau mal ob ich Fotos von damals bekommen kann und scannen kann und vielleicht auch ob ich Infos zur Nutzung von XB3 bekommen kann..

Na da bin ich mal gespannt...
 
Ihr macht mich verrückt mit Euren Ostkisten ;). Wegen @steelbuddie und dem ganzen Diamant-Shred hab ich mir schon im Frühjahr Rahmen und Teile für meinen Kindheitstraum Diamant-Rennrad zugelegt. War nicht so einfach sowas zu bekommen. Hat bei mir nur für ein Mifa-Sport gereicht. War auch nicht so simpel, die Teile für ein Diamant aufzutreiben. Insbesondere das Innenlager hat Blut, Schweiß und € gekostet. Gebastelt wird im Herbst/ Winter, wenn Straße und Wald weniger locken.

Viele Grüße
himmelblau

P.S. Die Diamant-Story hab ich echt von vorn bis hinten gelesen o_O und freue mich über jeden neuen Beitrag.
P.P.S. Die Geschichten vom Protagonisten stahlkumpel sind es immer wert gelesen zu werden. Danke dafür!
 
Ein wirklich interessanter Rahmen, den ich so auch noch nicht gesehen habe. Ist der Versuchsrahmenstatus irgendwie bestätigt?

Was definitiv belegbares zu den Löchern kann ich auch nicht sagen, aber vielleicht ein paar Gedanken dazu.

Wir neigen heute dazu, mit unseren Erfahrungen im Aerofahrradbau zu schnell Rückschlüsse auf die Entwicklungen der Vergangenheit zu ziehen. Aber dabei vergisst man unter Umständen, dass eben vieles erstmal neu entdeckt werden musste und auch falsche Abzweigungen zum letztendlichen Erfolg beigetragen haben.

Dass die Aerodynamik auf einem Fahrrad wichtig ist, wusste man schon sehr früh, Nicht umsonst hat sich ja der Rennbügel durchgesetzt, da er den Oberkörper des Fahrers absenkt und ihm eine windschnittigere Form verleiht. Am Fahrrad selbst hingegen verfolgte man lange den Ansatz, dass das Gewicht entscheidend für Sieg oder Niederlage ist. Von daher war man also bestrebt, das Gewicht des Rades so weit wie vertretbar abzusenken. Schaut man sich heute zB Bilder der britischen Zeitfahrlegende Alf Engers an, sieht man, dass auch er, bevor er sein Rad selbst aerodynamischer gestaltete, alles anbohrte was nicht bei drei auf dem Baum sass ... incl. dem Lenker.

In Gesprächen mit Hans Kochlik und Wolfgang Taubmann berichteten mir diese, wie schwer es anfangs war, den Radsporttrainern den Vorteil eines aerodynamisch ausgefeilten Rennrahmens zu vermitteln, selbst wenn dieser schwerer war als ein normaler Rundrohrrahmen.

Die Königsdisziplin war also, den Rahmen windschnittig und leicht zu machen. Wenn er dann auch noch etwas Steifigkeit hatte, gut. Wobei das mMn nebensächlich war. Mein 1979er Strassenzeitfahrrad von Textima ist so windelweich, dass mir Angst und bange auf dem Bock wird. Damit schnell zu fahren, dazu gehören auch ein Paar gute Cojones.

Die Aeroradentwicklung begann in mehreren Ländern in der zweiten Hälfte der 70er Jahre. In der DDR testete man ab 1975 eigens angefertigte Aerorahmen, Gitane war wohl nicht weit hinten dran, die Sowjets wie man hier sieht wohl auch ab spätestens 1977. Aber niemand hatte explizite Erfahrungen, wie so ein optimal gestaltetes Rad auszusehen hat.



Ich vermute daher, dass dein Rahmen so eine Art Zwitter ist. Einerseits sind hier schon aerodynamische Konzepte sichtbar, wie die besondere Gabel mit Hörnerlenker. Andererseits wurde das Konzept noch nicht zu Ende gedacht, wie die Verwendung von Muffen, statt muffenlosen Lötens zeigt, was nebenbei auch gute 200-250gr hätte einsparen können. Ob die Verstärkungsbleche nun eher der Verstärkung dienten, oder doch „Luftleitbleche“ waren, darüber kann nur spekuliert werden.

Wenn ich raten müsste würde ich sagen, ein bisschen von beidem. Die Löcher dürften einfach nur der Gewichtsersparnis (vielleicht mehr im Kopf als auf der Waage) gedient haben, um die Trainer und Fahrer zu beruhigen. Über Mikroturbulenzen an den Muffen und Bohrungen hat zu so früher Stunde noch niemand ernsthaft nachgedacht.
 
P.S. Die Diamant-Story hab ich echt von vorn bis hinten gelesen o_O und freue mich über jeden neuen Beitrag.
P.P.S. Die Geschichten vom Protagonisten stahlkumpel sind es immer wert gelesen zu werden. Danke dafür!

Vielen lieben Dank für die Blumen. Ich fühle mich sehr geehrt :D Und wenn du Probleme mit deinen Teile fürs Rennrad hast dann sag Bescheid. Sowas lässt sich eigentlich relativ günstig besorgen ;)

Ein wirklich interessanter Rahmen, den ich so auch noch nicht gesehen habe. Ist der Versuchsrahmenstatus irgendwie bestätigt?

Leider Nein, dass ist lediglich eine Info vom Vorbesitzer. Der wiederum hat zwar relativ viel mit Rädern diesen Typs zutun, inwiefern ihn das allerdings als Experten ausweist lässt sich schwer beurteilen.

Geometrie, Muffen und die Rahmennummer weisen aber definitiv auf das KhVZ hin. Es gibt auch baugleiche Rahmen, nur eben ohne die Knotenbleche. Ich habe beispielsweise ein Bild von einem Modell Спорт mit ansonsten identischer Geometrie (also auch mit Hörnerlenker).

Deine Theorie bzw Meinung zu den Blechen als "Mittelweg" zwischen aerodynamischer Modifikation mit Gewichtsersparnins finde ich gut :bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab heut mal ein bisschen recherchiert. Ein identisches Rahmenset konnte ich dabei nicht finden (dabei spreche ich jetzt nicht von den Knotenbelchen sondern von der Grundgeometrie).

Ein ähnliches Rad lässt sich nur für die Bahn finden:
a1b7e61bb3d50f9edbcad5c55aadb289.jpg


Das einzige was ich für die Straße finden konnte, war dieses Modell hier:
02dab0398523f14a89918dcd00efcf97.jpg


Zwar auch mit Hörnerlenker, aber ohne den markanten Übergang vom Oberrohr zum Sitzrohr.


ABER: nur weil ich kein Bild im Netz finde, bedeutet es nicht, dass es keine weiteren Modelle gibt. Vielleicht habe ich ja nur zuwenige kyrillische Suchbegriffe verwendet oder es hat halt noch Niemand ein solches Bild irgendwo hochgeladen ;):bier:
 
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