AW: Berliner Stammtisch und Wochenendtour - Teil 3
Hallo,
dann folge ich mal dem Trend und hier kommt mein Rennbericht.
Samstag 11Uhr Stadion. Nach einer Woche ohne Falkensee und langen Touren habe ich mich zur geführten RTF eingefunden. Rund 35 Fahrer aus ganz Deutschland haben sich eingefunden. Gefahren wurde die Hausrunde des Charlottenburger RR Vereins. Stadion, Havelchaussee, Potsdam, Schloss und dann westlich der Havel wieder zur Heerstraße und zum Stadion. Schön langsam im 25er Schnitt und mit Kucheneinkehr auf halber Strecke.
Ergebnis: Der Willi geht von der Nordseite locker mit dem 50er Blatt und die Wade hält (Ich hatte eine Woche lang in der linken Wade immer ein Zwicken wenn ich das Pedal hochgezogen habe). Und ein Gel auf 1l Wasser ist auch wenn es warm ist trinkbar (Danke an Alexander für den Tipp).
Samstag am Abend: 2 große Teller Nudeln mit Pesto und Tomaten dazu Wasser. (Alle Ernährungsdetails sind für Georg

)
Sonntag: Frühstück: Der Rest vom Abendessen (halbe Portion) und eine Scheibe Roggenbrot mit Frischkäse und Käse, dazu Tee (Kaffee gab es schon seit Donnerstag nicht mehr).
Sonntag Um 7:15 haben wir uns zu 5t in der Kantstr. Getroffen. Phinebine (Rasende Reporterin und 60km 2012, Arianna 120km, Ariannas Freund, Ariannas Edelhelfer 120km). Zusammen sind wir dann der aufgehen Sonne und er glitzernden Siegessäule entgegengerollt.
Beutelabgabe ging dann sehr schnell und wir hatten dann alle Zeit uns die Starts der 60km anzusehen. Dann wussten wir als Ersttäter schon mal wie es läuft. Bei der Gelegenheit habe ich Adrian fast vom Rad gebrüllt als sein Startblock durchs Brandenburger Tor rollte.

Dann hat auch schon der Startblock F seine Pforten geöffnet. Nicht lang und Herbert und Urbi fanden sich bei mir in der zweiten Reihe ein und die Wartezeit war schneller um als gedacht. Arianna mit Edelhelfer standen ein paar Meter hinter uns.
Dann ging es gesittet mit 15- 20 km/h los. Der Sound von tausend Paar einrastenden Klickpedale ließ es mir kalt den Rücken runtergelaufen.

Als die Strecke frei gegeben wurde kletterte der Tacho schnell auf 45km/h hoch. Die ersten Löcher entstanden und ich sprintete von Grüppchen zu Grüppchen. Auf dem Spandauer Damm waren wir dann eine buntes loses 8ter Grüppchen die sich dann von Traube zu Traube gehangelt hat. Immer wieder ist einer von uns ausgerissen und die anderen sind gefolgt.
4 der Radler waren den Trikots nach aus dem Münsterland (Saerbeck und Warendorf).
Am Willi bin ich dann wie am Samstag geprobt gleich auf dem großen Blatt am Stau vorbei und habe dann einfach rollen lassen. So war ich in der Kurve ganz allein. Das war aus den Erfahrungsberichten mein einziger Bedenkenpunkt.
Bei km 80 dachte ich geil! Schön das ich 120 Runde genommen habe sonst wäre der Spaß ja schon lange vorbei.

Bis zur B101 war ich in der lustigen Springertruppe und auf dem Tacho war vorn immer die 4. Über die B101 arbeiteten wir uns zu 2t. Eine Große Gruppe war nicht in Sicht und langsamer fahren wollten wir beide nicht. Also haben wir uns immer abgewechselt wenn der Tacho drohte unter 40 km/h zu fallen.
Kurz vor Berlin sind wir denn in eine große Gruppe gekommen. Bis Hermannplatz lief es so wie schon aus Berlin raus.
Als sich die Schienen häuften zerfiel alles in Grüppchen. Das machte es aber einfach die Fahrweise anzupassen.
Ab Alex schien der Kilometerzähler wie eingefroren. Es zog sich wie ein Kaugummi von Ecke zu Ecke und mein Akku leerte sich merklich. Vor dem HBF fiel die Geschwindigkeit dann kurzzeitig unter 30. :crying:
Das Tief hielt habe nur an bis ich die Siegessäule erblickte.
Letzter Schluck aus der Trinkflasche. Zielgerade!!!
Die große Uhr stand bei 3:29:10 als sie in Blickweite kam. Das holte noch mal das Letzte aus mir raus. Denn die letzten 3 Gehirnzellen die noch rechnen konnten kamen zu dem Ergebnis das unter 3h10m drin sind.
Phinebine links und die Havellandriders rechts der Ziellinie habe ich nicht mehr wahrgenommen. Am Eingang zum Fahrerlager wurde ich dann von Phinebine in Empfang genommen und es folgte eine Stunde des Trinkens und Essens was ich in die Finger bekommen habe. Meinen Beutel hatte ich auch in wenigen Minuten wieder.
Dann folgten Biergarten mit den Havellandriders und ProRace kucken am großen Stern.
Ergebnis Stand gestern:
Platz 817, AK 96, Zeit 3:00:35 Schnitt 39,11km/h
Damit habe den einen oder anderen Mitstreiter mit dem ich mich regelmäßig am Ortsschild Falkensee messe um ein paar Minuten geschlagen.

Und meinem Chef Chef habe ich sogar über eine halbe Stunde abgenommen.
Fazit:
Mein erstes Rennen und alle Erwartungen wurden übertroffen!!
Nach ~10 RTF´s in den letzten 3 Jahren, 2500km in den letzten 7Wochen, 100km im Renntempo bei der Schorfheide RTF und intensiven Testen von Rad, Bekleidung, und Essen hat sich alles gelohnt.
Streckenführung und Straßenzustand war besser als gedacht. Beschilderung und Personal mit Trillerpfeifen an den wirklichen Gefahrenstellen war sehr gut. RTW Einsätze habe ich 3 gesehen und es schien eine schnelle Versorgung erfolgt zu sein.
(Für Georg: Im Startblock habe ich einen Powerbar Riegel gegessen, im Rennen alle 25km ein Gel, 2 Flaschen a 1l mit je einem Gel drin habe ich getaktet nach Kilometerzähler in kleinen Schlucken getrunken. Ein Gel mehr für die letzten 5km hätte ich gebrauchen können.)
Muskelkater habe ich minimal im Nacken von den gefühlten 80km Unterlenker fahren.
Besonders freut mich dass alle die ich kenne ohne Defekt oder Sturz durchgekommen sind. Das ist doch bei alle dem Trubel das Wichtigste.
2012 werde ich sicher wieder dabei sein. Dann hoffentlich ein paar Blocks weiter vorn stehen und unter 3 Stunden bleiben.
Noch einmal Danke an Phinebine das unsere Wohnung in den letzten Wochen wie ein Fahrerlager aussehen durfte.
Bis heute Abend am Rat(d)haus Falkensee.
Stefan