My mind drifts back ...
Es war das Jahr als die Festwoche den Festplatz wechselte und die Brauerei erstmals nicht mehr selbst den Ausschank besorgte sondern ein Festwirt (Schnüdl = Neigschmeggder). Wurde vormals in der alten hölzernen Festhalle jeder 15-jährige noch sorgfältig bis weit nach Ausschank mit Manna versorgt stellte der Schnüdl um 22:30 uhr den Bierverkauf ein und die Kapelle (war es Hermann the German?) mußte um 23 uhr ihr Blasgeschäft beenden. "So geht des fei nid" stellten die versammelten Lörrer Mopper fest und begannen die frisch rosarot lackierten Biertische (solchene Förz) mit den soliden Maßkrügen zu traktieren. Auch nach einer Stunde kollektiven Trommelns, etwas rosarote Farbe war noch auf den Tischen, gab es immer noch kein Bier, also flogen die ersten Krüge direkt in die majestätischen Neon Kronleuchter (solchene Förz). Das Zelt leerte sich, schlieslich trotz all der Aufregung wollte keiner eine Maß an die Birne bekommen, und die Moppertruppe nahm am Zeltrand Aufstellung, von da aus konnte man genauso schön Maßkrüge werfen wie im Zelt. Nun hatte der Schnüdel Angst um seine Kandelaber und löschte das Licht bis auf die kleinen Neonröhren am Ausschank. Der Spessarter an sich ist gern emal etwas bodenständig, aber ned sooo blöd "Da hadder sich verschanzd der Schnüdl !" Alora flogen die Krüge fortan direkt in den Ausschank bis der Festwirt in seiner Not doch vorzog seine bayrischen (mir sin Fronggen!) Lüster wieder zu zünden und damit zu opfern. Zwischenzeitlich war auch die Staatsgewalt vor Ort, vorgefahren mit ihrem Polizeikäfer versuchten die gesamten zwei Ordnungshüter vom Zeltesrand aus das Geschehen unter Kontrolle zu bringen. Das gelang auch teilweise. Mein Kumpel "Bademester" (er hatte sich den Titel durch einen geschickten Schubser des örtlichen Freibad-Herren+Gebieter in s Schwimmerbecker redlich verdient) stand zu meiner Seite als ihn der unnachgiebige Arm des Gesetzes ergriff und sprach "Du bist jetzt verhaftet!""Mir hamm nämlich genau gsehn wie du a Maß gschmissen hast." Nungut, wir gingen dann kurz drauf ohne weitere Besprechung weiter zu einem anderen Segment des Bierzeltrandes, wir hatten schließlich noch ein paar Krüge die fliegen wollten. Schlußendlich kurz vor dem Eintreffen einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei gingen die braven Lohrer Bürger wieder friedlich nach Hause. Am nächsten Abend war das Bierzelt so halbwegs wieder restauriert und der Bierausschank wurde um eine Stunde verlängert ...