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Specialized Turbo Rapid Air Reifen zündet Tubeless Turbo

Mit dem Specialized S-Works Turbo Rapid Air Reifen soll Tubeless am Rennrad durchstarten. Schon erklärt Specialized den Schlauchreifen im professionellen Radsport zur Geschichte. An den Teambikes von Deceuninck – Quick-Step wurden die Reifen am Ruhetag der Tour in Nimes vorgestellt. Hier die Infos zum Tubeless Turbo.

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Specialized S-Works Turbo Rapid Air Infos

# Kasper Asgreen fuhr den Reifen bereits auf der 1. Etappe der Tour de France – wie auch vier weitere Team-Fahrer

Details

Bisher gilt im Profi-Peloton der Schlauchreifen (englisch: Tubular) als Maß der Dinge. Bei unserem Report über die Bikes der Pros bei der Tour de France waren die Teamräder fast ausnahmslos mit Schlauchreifen ausgestattet. Ausnahmen gab es an den TT-Bikes der Pros für das Mannschaftszeitfahren. Hintergrund: Tubeless-Reifen erweisen sich in Laborversuchen zum Rollwiderstand regelmäßig als leichtrollender als Schlauchreifen. Sie sparen also bei Zeitfahren ein paar Watt, die sich in Sekunden umrechnen lassen.

# Mehr Reibungswiderstand und weniger Rollwiderstand soll der neue Tubeless Reifen unter einen Hut bringen – das Geheimnis: eine neue Karkasse mit steiferen Flanken und flexiblerer Lauffläche

Mit dem Specialized S-Works Turbo Rapid Air treten die Kalifornier laut eigenem Bekunden an, um dem Schlauchreifen im Peloton Geschichte werden zu lassen. Als starke Argumente auf seiner Seite hat der neue Specialized-Pneu, der gezielt für den Tubeless-Einsatz entwickelt wurde: erstens weniger Rollwiderstand und zweitens besseren Kurvenhalt bei Nässe und bei Trockenheit. So soll der 26 mm breite Turbo Rapid Air bei 40 km/h 2,8 Watt leichter rollen als der S-Works Turbo Allround Tubular. Gleichzeitig soll er eine größere Reibung in Kurven erzeugen, sprich besser haften. Im Netz gefundene Angaben zum Gewicht hat Specialized noch nicht bestätigt: Gefundene 260 g für den Reifen in 700×26 wären ein üblicher Wert, je nachdem wie groß der Reifen tatsächlich ausfällt.

Eine zentrale Maßnahme, um diese eigentlich widersprüchlichen Eigenschaften zu erzielen, war eine Neu-Entwicklung der Reifenkarkasse. Die 120 tpi-Karkasse des Turbo Rapid Air besitzt nur noch 2 statt 3 Gewebelagen unter der Lauffläche. Das macht sie theoretisch flexibler, was praktisch bei gleicher Gummimischung weniger Rollwiderstand bedeutet (jeder Reifen wird beim Abrollen verformt). Das bedingt theoretisch eine Umstellung der Produktion. Denn normalerweise wird die Gewebelage eines Reifens bei der Fabrikation von beiden Seiten um den Kern geklappt, sodass 3 Lagen übereinander zu liegen kommen. Am S-Works Turbo Rapid Air soll außerdem die Seitenwand stabiler sein, um die Kurveneigenschaften zu verbessern.

# Die Seitenwand soll stabiler sein, die Lauffläche flexibler
# Zum Rapid Air-System gehört auch eine spezielle Dichtmilch

Auf der 1. Etappe der Tour der France waren laut Specialized bereits 5 von 8 Teamfahrern bei Deceuninck – Quick-Step auf dem neuen Reifen unterwegs. Die Etappe führt unter anderem über Kopstein-Pflasterstücke. Peter Sagan testete die Reifen bereits vor der Tour Down Under. An der Entwicklung des Reifens bei Specialized war noch Fahrradreifenpabst Wolf vorm Walde beteiligt.

Was meint ihr? Werden sich die Tubeless-Reifen wie die Scheibenbremsen im Peloton noch durchsetzen?


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Infos/Fotos: Pressemitteilung Specialized
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