Dass bei deinem Aufbau Originalität nicht an erster Stelle steht ist doch wahr, oder? Sonst würdest Du keine Berthoud Schutzbleche oder MIttelzubremsen anbauen, die es früher bestimmt nicht an Technobulls gab. Aber der Aufbau gefällt mir. Mein Alltagsrad, mit dem ich jeden Tag fahre, ist ganz ähnlich aufgebaut, ein deutscher Rahmen (Guylaine) mit japanischen Teilen und im französischem Randonneur Stil aufgebaut wie es ihn von Schubert und Schefzyk nie gab. Das ist auch kein "richtiger" Randonneur aber mein Lieblingsrad.
Ein "richtiger" Randonneur ist für mich ein von Beginn als Randonneur konzipiertes Rad mit vorderem Gepäckträger für eine kleine Tasche, (Metall) Schutzblechen mit dicken Alustreben (statt diese wackeligen Bluemels Drähte) und bestimmten Details wie eben den Mittelzugbremsen auf Anlötsockeln, der Befestigung des vorderen Gepäckträgers am Schutzblech, genau auf den jeweiligen Rahmen individuall konzipierten Gepäckträger mit daran integriertem Scheinwerfer, usw. bestimmter Geometrie und z.T. auch Ästhetik. So etwas gab und gibt es fast nur in Frankreich aber soweit ich weiß von Günter Sattler nie, der seinen ganz eigenen aber sehr interessanten Stil hatte und oft viel radikalere und ungewöhnliche Lösungen gebaut hat. Ich glaube auch nicht, dass er (anders als z.B. Schubert und Schefzyk) jemals von Frankreich aus beeinflusst oder inspiriert wurde. Wahrscheinlich hat er auch nie eins seiner Räder Randonneur oder Randonneuse genannt, eher Reiserad, wenn es eins für Gepäckbeförderung war.