Bei gebrauchten Naben schaue ich mir immer erst an wie die Speichenlöcher fluchten, ich hatte schon zwei mal solche "Korkenzieher" die in sich so verdreht waren. Die waren von irgendwelchen Experten zu hart und falsch eingespeicht... Mein Laufradguru hat mir erzählt das gäbe es immer mal wieder!
Das würde ich, vorbehaltlich echter Beweise (zb sichtbar "verdrehte" Gravuren etc., die ich noch nie gesehen habe) ins Reich der Mythen und Legenden verweisen.So viel Kraft bekommt man durch Speichen Spannen, noch dazu in dem flachen Winkel, nie und nimmer aufgebracht, da gibt lange vorher die Felge auf oder das Gewinde vom Nippel, oder der Flansch bricht.
Alu ist jetzt auch nicht so tolerant gegenüber plastischer Verformung. Ein so stark verbogenes Alu-Bauteil gilt normalerweise als "zerstört" und die meisten Alulegierungen zeigen das auch durch Veränderung in der Oberfläche.
Ich vermute eher Fertigung. Das würde man wohl wie folgt herstellen:
- Nabenrohling ohne löcher kommt in eine Vorrichtung, Löcher der ersten Seite werden gebohrt, Arbeiter entnimmt halb gebohrte Nabe, dreht sie, setzt sie wieder ein und bohrt andere Seite. Sicherstellen der korrekten Position entweder optisch oder mechanisch, also zb durch einige Dornen/Stifte, in die die gebohrte Seite einrasten kann. "Optsich" hieße, dass da einfach irgendwo ein Pfeil aufgemalt ist, den man mit einem Speichenloch in Flucht bringt.
Eine Vorrichtung, die beide Seiten gleichzeitig bohren kann, ist natürlich möglich, wäre aber größer, teurer usw, kann mir gut vorstellen, dass das nicht gemacht wurde, so groß sind/waren die Stückzahlen für Rennradteile eigentlich nie.
Je nach Arbeitsprozess werden entweder erst alle linken Seiten einer Charge gebohrt, dann alle Rechten, oder auch jede einzeln (möglich/wahrhcheinlich bei exotischeren Lochzahlen).
Wenn der Bediener unaufmerksam ist und je nachdem, wie gut die Vorrichtung gemacht ist, ist es durchaus vorstellbar, dass einzelne Naben 2x das Muster für dieselbe Seite bekommen.