...dann nehme ich Dein Plädoyer zum Anlass eins dieser Carbonräder mit Klassiker-Status vorzustellen - und dazu ein wenig Profiradsportgeschichte
1988 entschloss man sich in der Schweiz nach dem man jahrelang im Amateurbereich gut gearbeitet hatte insbesondere durch die Vielzahl der Schweizer Radsporttalente einen Profirennstall aufzubauen. Man wollte damals diese Fülle an Schweizer Talenten eine Möglichkeit geben Ihr Talent im Profi-Peleton zu beweisen.
Der damalige Initiator war Paul Köchli der mit Hilfe des Radsportkomponentenproduzenten Weinmann und dem Schweizer Velo-Hersteller Villinger ein Team um die schweizer Talenten Serge Demierre, Mauro Gianetti, Niki Rüttimann und Pascal Richard aufbaute. Als internationale Verstärkung nahm man noch u.a die beiden Franzosen Jean-Claude Leclercq und Gilles Delion unter Vertrag. Als Leader dieser jungen Garde konnte man den durchaus begabten Steve Bauer aus dem sich auflösenden La Vie Claire Team verpflichten.
Und wie im Märchen oder in Hollywood wurde das Projekt gleich zu Anfang ein voller Erfolg – man erhielt die Startberechtigung für die Tour de France 1988 und Steve Bauer fuhr gleich im ersten Jahr des Bestehens des Teams bei der ersten Etappe als erster über den Zielstrich und ins Gelbe Trikot … und trug es dann später noch in den Alpen insgesamt für weitere 4 Tage..
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Die Öffentlichkeit insbesonders in der Schweiz war begeistert von diesem jungen Team aus schweizer Talenten, was dazu führte das sich die Helvetia Versicherung dem Team als Sponsor anschloss und Paul Köchli weitere Mittel zur Verfügung stellten. Das Team wurde für die Folgesaison von Weinmann-La Suisse in Helvetia-LaSuisse umbenannt, wie es bis zu seiner Auflösung 1992 hieß.
Bauer konnte man nach diesen Effort zwar noch ein weiteres Jahr dank des neuen Sponsors halten aber Ende 1989 verließ er das Team. Dafür verstärkte man sich weiter mit jungen Fahren aus der Schweiz, die diese scheinbar am Fließband produzierte u.a. mit Namen wie Laurent Dufaux, Beat Zberg, Erich Mechler , Fabian Jeker … aber auch deutschen Talenten wie Rolf Aldag bot Paul Köchli eine Chance …
Im Gedächtnis ist mir geblieben das Paul Köchli immer irgendetwas anders macht wie die anderen –so schraubte er in den Jahren 1988-1991 zwar wie die viele der Konkurrenten auch japanische Komponenten an seine Räder – aber seine waren nicht von
Shimano sondern von Suntour – die damals wunderschöne Version der SUPERBE PRO
Da traf es sich gut dass auch das Team wie viele andere auch in dieser Zeit für die Rampen der Alpen und Pyrenäen die stählernen Villiger (… wobei es sich vermutlich um gelabelte französische Peugeot handeln sollte - Villiger hatte wohl damals keine hochwertigen Rennvelos im Programm ) in französischen Leichtbau tauschten – Carbonrohre von französichen Hersteller TCT verklebt in gegossene Aluminiummuffen aus der französischen Gießerei CLB komplett serviert vom Hersteller Techniqué du Verre Tissé oder auch kurz nur TVT genannt.
Um vielleicht einen solchen Augenblickfestzuhalten habe ich als Liebhaber dieser französischen Rahmen ein solches Rad in der TechSpec des damaligen Schweizer Radrennstalls Helvetia – La Suisse aufgebaut. Das Rahmenset, welches ich in Slowenien fand scheint ein echtes gelabeltes Villiger Rahmenset zu sein, da das Steuerrohr Decal schon vor dem Aufbau vorhanden war und ich es bis dato noch nicht wiede als Decalin der Form gesehen habe. Leider hat das Rahmenset einen groben Kratzer auf dem Oberrohr was aber meiner Meinung keine Abbruch an seiner Eleganz und Schönheit tut. Die Rahmendecals wurden übrigens speziell für dieses Projekt von einem inzwischen guten Bekanntenaus Frankreich, der mir schon mehrfach bei meinen Projekten mehrfach geholfen speziell gemacht … Vielen Dank, denn ohne Ihn gäbe es wohl einige meiner Räder nicht
So nun genug Radsportgeschichte jetzt die Bilderchen – die Bilder sind witterungsbedingte inhouse Bilder aus Tagen im letzten Winter. Der Stopfen für den 3ttt Record 84 Vorbau wurde inzwischen gefunden und steckt jetzt wieder an seinem angestammten Platz.
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hier noch einige Detail Bilder von den eleganten Komponenten der Suntour SUPERBE PRO - hier übrigengs als 7fach indexieirt verbaut
mit den legendären Accuschift Ritzel, damals die Antwort aus dem Hause Suntour auf Shimanos Hyperglide - wenn Ihr mich fragt, die schaltet sogar noch einen Tick besser als HG
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