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Neue Technik am alten Tourensportrad

andi199

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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich aktuell mit dem Umbau meiner Stadtschlampe, welche für den Arbeitsweg genutzt wird.

Vorhanden ist ein altes Kalkhoff Tourensportrad, derzeit komplett demontiert, folgende Fakten:
- Stahlrahmen 58cm Höhe und 58cm Länge, Achsbreite hinten 12cm, vorne 9cm
- Laufräder 27 1 1/4 Zoll, müssen ersetzt werden, müsste Stahl sein
- Shimano Simplex Umwerfer
- Kassette 5-fach, geschraubt
- Shimano Schalthebel am Unterrohr, ohne Rasterung
- Kurbel 2-fach, mit Keilen am Innenlager befestigt
- Innenlager: vermutlich ein Keiltretlager in BSA-Ausführung, 70mm breit
- Felgenbremsen Altenburger (126S ?)

Meine Vorstellung:
- neuer Laufradsatz 28 Zoll
- neue Felgenbremse, wahrscheinlich Tektro R559 long da durch kleineren LRS Durchmesser die Bremsbacken etwas weiter nach unten müssen
- neues Innenlager, aber welches? Kann ich ein BSA-Tretlager einbauen?
- neue Kurbel: wenn BSA Lager drin sollte bspw eine Shimano Sora möglich sein?
- neuer Umwerfer: Shimano Sora mit Klemmung
- neues Schaltwerk: Shimano Sora - kriege ich das montiert am "Schaltauge"? Auf was muss ich dabei achten?
- neuer Schaftvorbau
- neuer Lenker, ggf Rennradlenker oder aber Flatbar

Der Laufradsatz braucht kein hochwertiger zu sein, Leichtbau spielt ebenso wenig eine Rolle. Meine Vorstellung ist, dass ich mit ca. 400 Euro das Rad mit neuer Technik neu aufgebaut bekomme, da mir der Rahmen sehr gefällt, von der Größe her super passt und mir zu schade zum entsorgen ist. Gegebenenfalls wird der Rahmen noch neu lackiert. Ich gehe davon aus, dass das Rad dann sicherlich wieder einige Zeit super funktionert und mich auf Arbeit bringt.

Handwerkliches Geschick und grundsätzliches Verständnis für die Technik ist vorhanden, allerdings bisher eher im MTB-Bereich.

Was meint Ihr, ist das Vorhaben so umsetzbar? Die Frage die mich am meisten quält ist die Innenlagerthematik sowie die Befestigung des neuen Schaltwerks, den Rest dürfte ich soweit relativ gut überblicken. Ich wäre dankbar für eure Einschätzungen und Tipps!

Gruß Andi
 
Hallo und willkommen im Forum,

Schon bei der Ansage "Kalkhoff Tourensportrad" haben sich mir fast die Zehennägel aufgerollt, da ich beinahe diesen typischen 70er/80er Jahre Schrott vor Augen habe. Ob das wirklich so ist, kann ich mir aber auch nur denken, möglicherweise, ist es aber nicht so schlimm.

Bilder wären ganz praktisch. Am besten direkt ins Forum geladen.

Weil "alt" ach so schön ist, wurde ich in der jüngeren Vergangenheit öfter mit einem solchen Anliegen konfrontiert. Und meine Standardaussage ist eigentlich fast immer: Es lohnt nicht.
Arbeitsaufwand und Kosten sind meist höher, als man denkt. Und die stehen fast immer in keinem Verhältnis zu der ( meist) meisen Qualität solcher Räder. Aber wenn das Herz so dran hängt. Und vielleicht ist es nicht so schlimm, wie ich denke.

Tretlager: BSA hat eine Gehäusebreite von 68mm. 70mm wäre ital. aber das halte ich für unwahrscheinlich, eher, dass Du Dich vermessen hast. Vielleicht ist ein Glocken-Lager drin. Dann hast Du was zu tun, wen Du das gegen ein Vierkantlager tauschen willst. Es gibt von SunRace und FAG dafür Einpress-Lager. Leider immer mit sehr langen Wellen, die kaum zu einer modernen Kurbel passen. Und die Dinger einpressen ist nicht so ganz trivial, wenn man keinen wirklich großen Schraubstock hat. Alle neueren Tretlagerstandards sind nicht montierbar.

Laufräder: Vermutlich sind schon jetzt relativ lang-schenkelige Bremsen verbaut. Noch länger ist keine wirklich gute Idee. Das ist irgendwie zu bewältigen, aber wirklich suboptimal.
Gute Felgen in 630 ETRTO Maß gibt es durchaus, muß man aber lange suchen und möglicherweise auf umständliche Wege ranschaffen.

Die Einbaubreiten: Auch hier kann es, vor allem hinten "haken". Eine breiter bauende Nabe bekommt man schon rein, aber meiner Erfahrung nach macht dann der Zahnkranz Probleme. Entweder man bekommt das Laufrad gar nicht richtig eingebaut, weil der 8-fach ( oder mehr) Zahnkranz am Übergang Ausfallende / Kettenstrebe klemmt, oder das Ding sitzt, aber die Kette kann nicht auf dem kleinen Ritzel gefahren werden, weil die wiederum klemmt.

Kurzum: Wenn sich mein "Vorurteil" bestätigt, würde ich es schlicht mit minimalem Aufwand erhalten, aber einen großen Umbau einfach sein lassen.
 
Willkommen im Forum. Da hast du dir ja gleich was größeres ausgesucht zum Basteln. Tatsächlich würde ich das Innenlager fast noch als unproblematische Baustellen ansehen, ebenso dein Schaltauge. Das Innenlager ist aber vermutlich eher ein ITA-Lager, wenn deine 70 mm stimmen.

Das Problem sind eher die Achslängen...bist du dir sicher mit 90 mm vorn? Das wäre extrem exotisch, da wird schon lange 100 mm verwendet. Die 126 mm hinten sind dagegen klassisch. Bei Stahl kann man den Hinterbau eigentlich aufbiegen (lassen), die 4 mm sind kein großes Problem. Hinterher passt alles von 7 bis 11fach. Die nächste Baustelle ist deine Laufradgröße. Hier musst du prüfen, ob ein 622er Rad mit Reifen reinpasst. Gerade bei einem Sporttourer-Rahmen könnte das eng werden, muss aber nicht. Das nächste wäre das Bremsmaß. Du hast ja schon die Long im Auge, eventuell sind aber auch nur die mittellangen. Hab übrigens noch eine vollständige Tektro R559 (silber) und Shimano BR-R451 (silber) im Schrank liegen. Waren mal für ähnliches Projekt, dass aber inzwischen rückgebaut wurde.

Ob straightbar oder Rennbügel ist deine Sache, du solltest aber bedenken, dass moderne Rahmen kürzer sind, um die größere Länge von Vorbau und Lenker zu kompensieren. Eventuell würde ich einfach den alten Lenker behalten, dann bleibt die Geo die gleiche.

Bezüglich der Baugruppen kannst du dich auch mal nach einer Claris umschauen...hoch einen zacken günstiger und funktional gleichwertig zur Sora (bis auf die Kurbel)
 
Huhu,
zunächst vielen herzlichen Dank für euren Input!
Hab ich mir schon gedacht dass das ein ordentlicher Aufwand wird, allerdings bastle ich sehr gerne und gehe das ganze als Herausforderung an. Wenn ich erkenne dass es überhaupt keinen Sinn macht dann greife ich das natürlich nicht an.

Ich werde heute nachmittag Bilder machen und reinstellen, derweil zunächst paar Maße, speziell auch zum Innenlager denn da habe ich gebraucht bis ich durchgestiegen bin was es wahrscheinlich für eines ist.

Das Innenlagergehäuse ist - habe einmal gemessen - 70mm breit, kontrolliere das später aber nochmal, Außendurchmesser 40mm, Innendurchmesser 35mm - auch das messe ich nochmal genauestens.
Die Innenlagerachse ist ca. 14cm lang, die Kurbel mit Keilen befestigt. Die Rechte Lagerschale hat ein Linkssgewinde. Ich dachte zunächst dass es ein ITA-Lager ist, allerdings scheidet das dann duch das Linksgewinde aus soweit ich bisher recherchiert habe. Das hat mich verwirrt und viel Recherchezeit in Anspruch genommen.

Das Einbaumaß von der Befestigungsschraube der Bremse bis zur Mitte der Bremsbeläge ist bei der aktuellen Altenburger-Bremse 60mm, die Beläge kann ich auf den Schenkeln grob 10mm hoch und 10mm runter verstellen. Daher bin ich auf die Tektro gekommen, da sämtliche Shimano-Bremsen dieses Einbaumaß nicht erreichen, falls ich auf 28 Zoll gehe.

Warum ich auf 28 Zoll - LRS gestoßen bin:
Habe gemerkt dass ich für ETRTO 630 so gut wie keine Reifen bekomme, hätte gerne etwas in Richtung dezent Gravel montiert. Die Auswahl in dem 28er Bereich ist einfach wesentlich größer, zudem habe ich 28er Spikereifen die ich im Winter dann montieren könnte.
Meine Frau hat ein 28er Trekkingrad, ich denke ich baue dort mal die LRS aus und teste mal ob die in den Rahmen gehen, ich denke das wäre mal ein guter Anfang.

Danke für den Hinweis auf die Claris Gruppe! Werde ich mir ansehen.
Auch sehe ich zu, dass ich was vernünftiges zum messen auftreibe, habe bisher eher auf die Schnelle mit Maßband gemessen ;-)

Mein Herz hängt nicht 100%ig an dem Rad. Es ist so, dass das Teil bisher ganz passable Dienste verrichtet hat und im Vergleich zu meinem Canyon Strive CF einfach wesentlich leichter auf Arbeit zu treten ist. Die Alternative zu dem Umbau wäre die Neuanschaffung eines was auch immer Bikes, schätzungsweise dann um die 800 bis 1000 Euro Investition dafür. ´Dagegen steht mein Ehrgeiz, an diesem Kalkhoff Teil einfach mal auszuprobieren was geht.

Danke euch, ich erledige meine Hausaufgaben und berichte wieder!

Gruß Andi
 
Es ist so, dass das Teil bisher ganz passable Dienste verrichtet hat und im Vergleich zu meinem Canyon Strive CF einfach wesentlich leichter auf Arbeit zu treten ist

Dass das olle Kalkhoff besser zur Arbeit rollt als eine veritable Carbon-Enduro-Büchse entbehrt einer gewissen Komik nicht *grins*

Für 400 EUR bekommt man gewiss schon was gescheites Gebrauchtes, das den Zweck erfüllt. Andererseits hat so ein Rad aus der untersten Schublade ordentlich fahrbar gemacht was. Und sei es nur der eingebaute Diebstahlschutz (meine ich ernst).

28" Laufraeder mal reinstecken, Bremsen bestellen und gucken, ob die passen. Wenn das beides nicht geht -> Projekt aufgeben, Bremsen zurückschicken. Die Tektro 559 sind schon das, was man in solchen Fällen bevorzugt nimmt.

Und als Allererstes: Bilder!
 
Aaaaalso, die Bilder sind nun im Anhang.
Habe mir Mühe gegeben alles gut zu treffen und die wesentlichen Punkte zu veranschaulichen.

Achsbreite hinten: 123mm
Achsbreite Gabel vorn: 92mm
Innenlagergehäuse: 70mm (mit Meter und Maßband gemessen)
Innenlager rechts: definitiv Linksgewinde, der Durchmesser des Gewindes an den höchsten Punkten des Gewindes beträgt knapp 35mm
Innenlager links: definitiv Rechtsgewinde
Innenlager ?Welle?: Länge knapp 140mm

Auf der Innenlagerwelle steht "Hatta Made in Japan" und ein "K", mehr kann ich nicht erkennen werde das Teil die Tage genauestens putzen.
Soweit ich das in sämtlichen Wikis nachgelesen habe scheint das Innenlager dann evtl etwas exotisch zu sein?

Außerdem habe ich den Abstand der Kettenstreben gemessen, der beträgt an dem Punkt wo der Reifen zwischendrin ist ca 35mm.

Irgendwo dachte ich dass ich noch eine BSA-Vierkant Lagerschale herumfliegen hab, damit hätte ich das gern mal getestet, allerdings hab ich das Ding nicht gefunden, evtl ist es schon entsorgt.

Derzeit hab ich leider nen ausgerenkten Lendenwirbel, sobald das wieder in Ordnung ist bau ich das 28er Laufrad aus dem Bike meiner Holden aus und probiere mal aus wie das in die Gabel passt. Zudem hab ich einen Messschieber bzw eine Schieblehre organisiert, die bekomme ich die Tage dann kann ich millimetergenau messen.

Werden noch weitere Fotos benötigt? Danke euch für eure Hilfe und euren Input! Mittlerweile hab ich echt Lust bekommen das Projekt so richtig durchzuziehen, auf 28er Laufräder würde ich gehen wollen zwecks größerer Reifenauswahl und einfacherem Ersatz.

Gruß Andi

P.S.: Bitte stört euch nicht daran dass das Rad etwas dreckig ist derzeit, ich war zu faul es vor dem Auseinanderbau zu reinigen
 

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ich würde das gar nix investieren. Billigster Rahmen wie mal schön an den gestanzten Ausfallenden sehen kann. Achsbreiten müssten auch zu sehr geweitet werden. Da bekommt man günstig eine viel besseren Stahlrahmen mit BSA lager und günstigeren Achsbreiten,
Das ding so lassen und es als Keipenrad nutzen :)
 
Willkommen hier im Forum.

Das positive an der Sache ist, du lernst durchs basteln viel und an dem Projekt kannst du (fast) nichts verkehrt machen.

Allerdings auch ne Menge Arbeit und auch sicher etwas Geld was da verbrannt wird, das Ergebnis wird eben immer so ein Blechrad sein...

Vielleicht besorgst du dir lieben nen 28" Rahmen mit Cantisockeln und üblichen Maßen und wirst froh...?

Na egal, ich hab auch so angefangen (wie sicher viele hier) aber sag nicht wir hätten dich warnen können.

Cu Danni

P.S. @Osso war schneller
 
Na, ich sehe mich leider bestätigt. Es lohnt der Mühe nicht.

Immerhin: das Tretlager scheint schlicht BSA zu sein, wenn auch das Gehäuse etwas zu breit erscheint.

Die Laufräder: Probiere es! Am besten mit Zahnkranz / Kassette, damit du gleich siehst, ob es klemmen wird.
 
Wenn Du so gefahren bist dann such dir lieber ein passendes grösseres Rad.
Der Rahmen ist Dir zu klein.
Nix putzen schont auch den Rücken;)
 
Huhu,

also ihr habt mich überzeugt.
Ich baue das Ding wieder zusammen und verkaufe es für ein paar Kröten. Wills keiner schmeiss ich es weg.

Werde mich dann mal Richtung "Fitnessrad" gebraucht oder neu umsehen, am liebsten mit Disc-Brakes und dort dann Crossreifen drauf hauen.Ich denke das ist das optimale für mich, zwischendrin werde ich noch mal ein Rennrad wegen Sitzposition testen, evtl kommt auch ein Giant Anyroad in Betracht.

@Flitzpiep, nene der Rahmen passt schon auf mich, der Lenker ist halt kacke, das Rad ist von meinem Vater übernommen und ich habe im Prinzip alles so gelassen wie es war, nur Schutzbleche und Gepäckträger weg.

Danke euch für eure Hilfe!

Gruß Andi
 
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