Mit Verlaub: Das ist ein Mißverständnis.
Durch das "Anschleifen" der
Bremsbeläge wird erreicht, daß diese den Weg zur Felge
langsamer finden.
Quietschgeräusche beim
Bremsen sind nichts anderes als akustisch umgesetzte Vibrationen.
Eine Verbesserung wird oft erreicht durch eine - sprichwörtlich - "verzögernd" wirkende Verkleinerung der Fläche an den beteiligten Reibpartnern. Nämlich durch "Anwinkeln" der
Bremsbeläge.
Eine Alternative ist ein "weicherer" Belag, der im Ergebnis nichts anderes bringt.
Dies geht natürlich zu Lasten des Druckpunkts: Die Bremse wird "weicher", was vielfach als angenehm empfunden wird.
Die Bremsschuhe "suchen" nicht. Diese sind ja fest montiert an den Bremsarmen. Da wird einfach nur "zugepackt" und weniger "gesucht".
Wo also die Bremsschuhe im Winkel
nicht verstellbar sind, hilft nur das Anschleifen der Beläge, um den oben beschriebenen Effekt zu erreichen. Der Erfolg wird hier aber von kurzer Dauer sein, weil der Abrieb an den Belägen dafür sorgt, daß bei unveränderter Position der Brems
schuhe die
Bremsbeläge früher oder später erneut "ungünstig" zur Felge stehen werden.
Letztlich ist also bei Felgenbremsen vor allen Dingen - neben der Gummimischung - auch der Anstellwinkel des Bremsschuhs "verantwortlich" für Quietschneigung und Druckpunkt.
Bei den alten 70er Jahre Gurkenbremsen kann es deshalb sinnvoll sein, die Position des Bremsarms durch plastische Verformung anzupassen. Besser ist die Montage von Konkavscheiben, wodurch die Position der Bremsschuhe variabel bleibt (z.B. Kool Stop Dura).