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KdM Klassiker des Monats Mai 2021

Hallo zusammen!
Nach jahrelangem stillen, aber begeisterten mitlesen möchte ich nun endlich auch etwas beitragen.

Mich interessiert vor allen Dingen die Zeit der „alten Meister" und deren Handwerkskunst. Insbesondere die Rahmenbauer aus dem Mailänder Raum haben es mir angetan. Und genau aus diesem Grund möchte ich mein letztes Projekt vorstellen: Pogliaghi von circa 1977

Mit einem Pogliaghi Projekt hatte ich seit dem Besuch des Teilemarktes in Gaiole 2019 geliebäugelt. In der Reihe der großen Mailänder Rahmenbauer darf der gute Sante auf keinen Fall fehlen. Insofern war es nur konsequent zwingend darauf zu achten, dass auch wirklich noch der Meister persönlich die Muffen gelötet oder zumindest dem Kollegen, der das tat kontrollierend auf die Finger geschaut hat.
Da die Fahrräder aus der Zeit rar wie Goldstaub sind oder zumindest ähnlich teuer gehandelt werden, vor allen in meiner RH57cm, und ich Lust auf Teile jagen, selbst Schrauben und Recherchieren hatte wurde sich erstmal auf den bekannten Plattformen umgesehen. Und nach einigen Monaten bin ich tatsächlich in der Nähe von Osnabrück fündig geworden.

Das Fahrrad hatte seine besten Zeiten lange hinter sich. Wurde zum Stadtflitzer umgebaut und am Ende wohl als Stadtschlampe misshandelt. Der Verkäufer berichtet, dass er es vor 10 Jahren aus dem Schrott gezogen hat. Seitdem schlummerte es im Keller und war vergessen, bis ihm der Keller gekündigt wurde…
Und hier kam ich ins Spiel. So recht wusste er nicht was er da hatte, war nur von oberflächlichen ebay Recherchen preislich verblendet und auch nicht recht fahrradinteressiert. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich dem Fahrrad neues Leben einhauchen möchte, es bei mir in gute Hände kommt und ihm den sehr angegriffenen und nicht mehr originalen Zustand gezeigt hatte, wurden wir uns glücklicherweise einig und mein Projekt konnte starten.

Über das darauffolgende Jahr habe ich mich an die Restauration gewagt. Plan und Ziel war es ursprünglich so viel wie möglich der „originalen“ Substanz zu erhalten. Nach rechtlicher Prüfung ist von dem Ansatz aber nicht mehr viel übriggeblieben und die einzigen Teile, die letztendlich „gerettet“ werden konnten, sind die Schalthebel.

In diesem Sinne habe ich mich dann auch entschlossen aufs Ganze zu gehen und den Rahmen möglichst genau so aufzubauen wie ihn ein liquider Kunde mit gutem Geschmack 1977 bei Pogliaghi ordern hätte können. Mein persönliches Highlight dabei ist das 77er 1.Gen SR Schaltwerk mit dem dazu passenden und ziemlich seltenen 4-Loch Umwerfer.
Die NOS Clement Reifen sind das I-Tüpfelchen der Restauration und nicht wirklich zum Fahren gedacht.

Zur Restauration gibt es auch einen eigenen Thread falls jemand mehr dazu lesen möchte.

Bin auf eure Meinungen gespannt!
Anhang anzeigen 937931Anhang anzeigen 937933Anhang anzeigen 937935Anhang anzeigen 937936Anhang anzeigen 937937Anhang anzeigen 937940Anhang anzeigen 937942Anhang anzeigen 937943Anhang anzeigen 937944
Sehr schön. Finde nichts, wo man meckern müsste 😉 Klasse Einstieg hier :daumen:

Die Steuerrohrmuffe am OR sieht auf dem Bild komisch aus (von unten) oder täuscht das?
 

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Re: KdM Klassiker des Monats Mai 2021
Schon schick! Aber Reifen, die nicht wirklich zum Fahren taugen... :rolleyes:

Warum eigentlich... spröde und alt oder einfach nur grundsätzlich Pannen-anfällig?

Warum eigentlich... spröde und alt oder einfach nur grundsätzlich Pannen-anfällig?
Weil das Ziel war das Bike möglichst authentisch so zu bauen, wie es 1977 aus dem Laden hätte rollen können.
Zum fahren gibt es andere Reifen ( aber auch andere Fahrräder ;-p).
 
Beim polieren geht noch was...
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Anhang anzeigen 937950
Finde die matte Oberfläche passt besser zum Alurahmen (und Deine polierte besser zum glänzenden Lack).
 
Sehr schön. Finde nichts, wo man meckern müsste 😉 Klasse Einstieg hier :daumen:

Die Steuerrohrmuffe am OR sieht auf dem Bild komisch aus (von unten) oder täuscht das?
Das ist eine unglückliche Reflektion.
Freue mich, dass der Rest gefällt!
Das es nix an einem Rad auszusetzen gibt habe ich hier bisher glaube ich noch nie erlebt :-D Danke dafür!
 
Hallo zusammen!
Nach jahrelangem stillen, aber begeisterten mitlesen möchte ich nun endlich auch etwas beitragen.

Mich interessiert vor allen Dingen die Zeit der „alten Meister" und deren Handwerkskunst. Insbesondere die Rahmenbauer aus dem Mailänder Raum haben es mir angetan. Und genau aus diesem Grund möchte ich mein letztes Projekt vorstellen: Pogliaghi von circa 1977

Mit einem Pogliaghi Projekt hatte ich seit dem Besuch des Teilemarktes in Gaiole 2019 geliebäugelt. In der Reihe der großen Mailänder Rahmenbauer darf der gute Sante auf keinen Fall fehlen. Insofern war es nur konsequent zwingend darauf zu achten, dass auch wirklich noch der Meister persönlich die Muffen gelötet oder zumindest dem Kollegen, der das tat kontrollierend auf die Finger geschaut hat.
Da die Fahrräder aus der Zeit rar wie Goldstaub sind oder zumindest ähnlich teuer gehandelt werden, vor allen in meiner RH57cm, und ich Lust auf Teile jagen, selbst Schrauben und Recherchieren hatte wurde sich erstmal auf den bekannten Plattformen umgesehen. Und nach einigen Monaten bin ich tatsächlich in der Nähe von Osnabrück fündig geworden.

Das Fahrrad hatte seine besten Zeiten lange hinter sich. Wurde zum Stadtflitzer umgebaut und am Ende wohl als Stadtschlampe misshandelt. Der Verkäufer berichtet, dass er es vor 10 Jahren aus dem Schrott gezogen hat. Seitdem schlummerte es im Keller und war vergessen, bis ihm der Keller gekündigt wurde…
Und hier kam ich ins Spiel. So recht wusste er nicht was er da hatte, war nur von oberflächlichen ebay Recherchen preislich verblendet und auch nicht recht fahrradinteressiert. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich dem Fahrrad neues Leben einhauchen möchte, es bei mir in gute Hände kommt und ihm den sehr angegriffenen und nicht mehr originalen Zustand gezeigt hatte, wurden wir uns glücklicherweise einig und mein Projekt konnte starten.

Über das darauffolgende Jahr habe ich mich an die Restauration gewagt. Plan und Ziel war es ursprünglich so viel wie möglich der „originalen“ Substanz zu erhalten. Nach rechtlicher Prüfung ist von dem Ansatz aber nicht mehr viel übriggeblieben und die einzigen Teile, die letztendlich „gerettet“ werden konnten, sind die Schalthebel.

In diesem Sinne habe ich mich dann auch entschlossen aufs Ganze zu gehen und den Rahmen möglichst genau so aufzubauen wie ihn ein liquider Kunde mit gutem Geschmack 1977 bei Pogliaghi ordern hätte können. Mein persönliches Highlight dabei ist das 77er 1.Gen SR Schaltwerk mit dem dazu passenden und ziemlich seltenen 4-Loch Umwerfer.
Die NOS Clement Reifen sind das I-Tüpfelchen der Restauration und nicht wirklich zum Fahren gedacht.

Zur Restauration gibt es auch einen eigenen Thread falls jemand mehr dazu lesen möchte.

Bin auf eure Meinungen gespannt!
Anhang anzeigen 937931Anhang anzeigen 937933Anhang anzeigen 937935Anhang anzeigen 937936Anhang anzeigen 937937Anhang anzeigen 937940Anhang anzeigen 937942Anhang anzeigen 937943Anhang anzeigen 937944
Wunderschön geworden, der Farbton ist einfach pornös! Darf man fragen wo den lackieren lassen hast? Der Lack sieht auch so schön mikroskopisch dünn aus wie es ein sollte :)
 
Weil das Ziel war das Bike möglichst authentisch so zu bauen, wie es 1977 aus dem Laden hätte rollen können.
Zum fahren gibt es andere Reifen ( aber auch andere Fahrräder ;-p).
...was meine Frage aber ja nicht beantwortet. WARUM sind die Clement denn nicht wirklich zum fahren?
 
...was meine Frage aber ja nicht beantwortet. WARUM sind die Clement denn nicht wirklich zum fahren?
Hier werden doch etliche Räder nicht zum Fahren aufgebaut (zum Zeigen und Anschauen).

Ist für uns schwer vorstellbar, aber jedem das Seine 😉. Er hat sicher auch noch welche zum Fahren.
 
Ist doch voll in Ordnung! Ich wollte doch nur wissen, WARUM die Clements nicht zum fahren geeignet sind...



...ich gebe es jetzt aber auf.

:oops: :oops::oops:
 
Ist doch voll in Ordnung! Ich wollte doch nur wissen, WARUM die Clements nicht zum fahren geeignet sind...



...ich gebe es jetzt aber auf.

:oops: :oops::oops:
Na weil es bessere Reifen zum Fahren gibt. Anders gesagt: Die könnte man nehmen aber ist dann halt nicht so geil.
 
Hallo zusammen!
Nach jahrelangem stillen, aber begeisterten mitlesen möchte ich nun endlich auch etwas beitragen.

Mich interessiert vor allen Dingen die Zeit der „alten Meister" und deren Handwerkskunst. Insbesondere die Rahmenbauer aus dem Mailänder Raum haben es mir angetan. Und genau aus diesem Grund möchte ich mein letztes Projekt vorstellen: Pogliaghi von circa 1977

Mit einem Pogliaghi Projekt hatte ich seit dem Besuch des Teilemarktes in Gaiole 2019 geliebäugelt. In der Reihe der großen Mailänder Rahmenbauer darf der gute Sante auf keinen Fall fehlen. Insofern war es nur konsequent zwingend darauf zu achten, dass auch wirklich noch der Meister persönlich die Muffen gelötet oder zumindest dem Kollegen, der das tat kontrollierend auf die Finger geschaut hat.
Da die Fahrräder aus der Zeit rar wie Goldstaub sind oder zumindest ähnlich teuer gehandelt werden, vor allen in meiner RH57cm, und ich Lust auf Teile jagen, selbst Schrauben und Recherchieren hatte wurde sich erstmal auf den bekannten Plattformen umgesehen. Und nach einigen Monaten bin ich tatsächlich in der Nähe von Osnabrück fündig geworden.

Das Fahrrad hatte seine besten Zeiten lange hinter sich. Wurde zum Stadtflitzer umgebaut und am Ende wohl als Stadtschlampe misshandelt. Der Verkäufer berichtet, dass er es vor 10 Jahren aus dem Schrott gezogen hat. Seitdem schlummerte es im Keller und war vergessen, bis ihm der Keller gekündigt wurde…
Und hier kam ich ins Spiel. So recht wusste er nicht was er da hatte, war nur von oberflächlichen ebay Recherchen preislich verblendet und auch nicht recht fahrradinteressiert. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich dem Fahrrad neues Leben einhauchen möchte, es bei mir in gute Hände kommt und ihm den sehr angegriffenen und nicht mehr originalen Zustand gezeigt hatte, wurden wir uns glücklicherweise einig und mein Projekt konnte starten.

Über das darauffolgende Jahr habe ich mich an die Restauration gewagt. Plan und Ziel war es ursprünglich so viel wie möglich der „originalen“ Substanz zu erhalten. Nach rechtlicher Prüfung ist von dem Ansatz aber nicht mehr viel übriggeblieben und die einzigen Teile, die letztendlich „gerettet“ werden konnten, sind die Schalthebel.

In diesem Sinne habe ich mich dann auch entschlossen aufs Ganze zu gehen und den Rahmen möglichst genau so aufzubauen wie ihn ein liquider Kunde mit gutem Geschmack 1977 bei Pogliaghi ordern hätte können. Mein persönliches Highlight dabei ist das 77er 1.Gen SR Schaltwerk mit dem dazu passenden und ziemlich seltenen 4-Loch Umwerfer.
Die NOS Clement Reifen sind das I-Tüpfelchen der Restauration und nicht wirklich zum Fahren gedacht.

Zur Restauration gibt es auch einen eigenen Thread falls jemand mehr dazu lesen möchte.

Bin auf eure Meinungen gespannt!
Anhang anzeigen 937931Anhang anzeigen 937933Anhang anzeigen 937935Anhang anzeigen 937936Anhang anzeigen 937937Anhang anzeigen 937940Anhang anzeigen 937942Anhang anzeigen 937943Anhang anzeigen 937944

Bin ich eigentlich der Einzige den solche Fehler vom Unschärfe-Algorithmus der Smartphones brutal stören. Sowas macht für mich an so einem Bild optisch alles kaputt 🙈

Aber ganz davon abgesehen ist es ein schönes Rad und war auch tolles Projekt mit grandiosem Vorher-Nachher-Effekt 👍
 
Ist doch voll in Ordnung! Ich wollte doch nur wissen, WARUM die Clements nicht zum fahren geeignet sind...



...ich gebe es jetzt aber auf.

:oops: :oops::oops:
Keine Sorge, glaube hier stoßen mal wieder unterschiedliche Philosophien aufeinander.
Die Reifen sind bestimmt 30 Jahre alt und obwohl sie die Luft halten und reichlich Profil haben glaube ich, dass sie bei Belastung schnell den Geist aufgeben würden. Die Weichmacher haben sich über die Jahre verflüchtigt und die Reifen sind einfach spröder als neue. Zum anderen geht es natürlich auch um den Look und die Seltenheit der Teile. Konkret sind sie mir zum Fahren zu schade und eigentlich nur noch was für die Vitrine. Bin mir bewusst, dass das ein Wiederspruch zur ursprünglichen Intention des Herstellers ist aber über Zeit entwickeln sich eben noch andere Nutzen außer dem reinen Fahrkomfort.
Die Diskussion ob Fahrräder und deren Teile nun reine Werkzeuge zum ge-&verbrauchen oder auch Kunstwerke für die Vitrine sind könnte man ewig führen. Für mich sind sie irgendwie beides auch wenn ich nicht alle Räder so benutze.
 
Bin ich eigentlich der Einzige den solche Fehler vom Unschärfe-Algorithmus der Smartphones brutal stören. Sowas macht für mich an so einem Bild optisch alles kaputt 🙈

Aber ganz davon abgesehen ist es ein schönes Rad und war auch tolles Projekt mit grandiosem Vorher-Nachher-Effekt 👍
Nee stimme dir voll zu, gerade Fahrräder mit den ganzen Speichen und Zügen führen fast immer zu Fehlern
 
Hallo zusammen!
Nach jahrelangem stillen, aber begeisterten mitlesen möchte ich nun endlich auch etwas beitragen.

Mich interessiert vor allen Dingen die Zeit der „alten Meister" und deren Handwerkskunst. Insbesondere die Rahmenbauer aus dem Mailänder Raum haben es mir angetan. Und genau aus diesem Grund möchte ich mein letztes Projekt vorstellen: Pogliaghi von circa 1977

Mit einem Pogliaghi Projekt hatte ich seit dem Besuch des Teilemarktes in Gaiole 2019 geliebäugelt. In der Reihe der großen Mailänder Rahmenbauer darf der gute Sante auf keinen Fall fehlen. Insofern war es nur konsequent zwingend darauf zu achten, dass auch wirklich noch der Meister persönlich die Muffen gelötet oder zumindest dem Kollegen, der das tat kontrollierend auf die Finger geschaut hat.
Da die Fahrräder aus der Zeit rar wie Goldstaub sind oder zumindest ähnlich teuer gehandelt werden, vor allen in meiner RH57cm, und ich Lust auf Teile jagen, selbst Schrauben und Recherchieren hatte wurde sich erstmal auf den bekannten Plattformen umgesehen. Und nach einigen Monaten bin ich tatsächlich in der Nähe von Osnabrück fündig geworden.

Das Fahrrad hatte seine besten Zeiten lange hinter sich. Wurde zum Stadtflitzer umgebaut und am Ende wohl als Stadtschlampe misshandelt. Der Verkäufer berichtet, dass er es vor 10 Jahren aus dem Schrott gezogen hat. Seitdem schlummerte es im Keller und war vergessen, bis ihm der Keller gekündigt wurde…
Und hier kam ich ins Spiel. So recht wusste er nicht was er da hatte, war nur von oberflächlichen ebay Recherchen preislich verblendet und auch nicht recht fahrradinteressiert. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich dem Fahrrad neues Leben einhauchen möchte, es bei mir in gute Hände kommt und ihm den sehr angegriffenen und nicht mehr originalen Zustand gezeigt hatte, wurden wir uns glücklicherweise einig und mein Projekt konnte starten.

Über das darauffolgende Jahr habe ich mich an die Restauration gewagt. Plan und Ziel war es ursprünglich so viel wie möglich der „originalen“ Substanz zu erhalten. Nach rechtlicher Prüfung ist von dem Ansatz aber nicht mehr viel übriggeblieben und die einzigen Teile, die letztendlich „gerettet“ werden konnten, sind die Schalthebel.

In diesem Sinne habe ich mich dann auch entschlossen aufs Ganze zu gehen und den Rahmen möglichst genau so aufzubauen wie ihn ein liquider Kunde mit gutem Geschmack 1977 bei Pogliaghi ordern hätte können. Mein persönliches Highlight dabei ist das 77er 1.Gen SR Schaltwerk mit dem dazu passenden und ziemlich seltenen 4-Loch Umwerfer.
Die NOS Clement Reifen sind das I-Tüpfelchen der Restauration und nicht wirklich zum Fahren gedacht.

Zur Restauration gibt es auch einen eigenen Thread falls jemand mehr dazu lesen möchte.

Bin auf eure Meinungen gespannt!
Anhang anzeigen 937931Anhang anzeigen 937933Anhang anzeigen 937935Anhang anzeigen 937936Anhang anzeigen 937937Anhang anzeigen 937940Anhang anzeigen 937942Anhang anzeigen 937943Anhang anzeigen 937944
Du machst Scherze @RobDaPoP, oder?
Das kann nicht derselbe Rahmen sein! (der rote und der metallic-grüne). ;)
Wie kriegt man das so hin?
Ach ja, den Aufbau-Thread lesen. :)
Unglaublich tolle Arbeit. :daumen:
 
Na weil es bessere Reifen zum Fahren gibt. Anders gesagt: Die könnte man nehmen aber ist dann halt nicht so geil.

Keine Sorge, glaube hier stoßen mal wieder unterschiedliche Philosophien aufeinander.
Die Reifen sind bestimmt 30 Jahre alt und obwohl sie die Luft halten und reichlich Profil haben glaube ich, dass sie bei Belastung schnell den Geist aufgeben würden. Die Weichmacher haben sich über die Jahre verflüchtigt und die Reifen sind einfach spröder als neue. Zum anderen geht es natürlich auch um den Look und die Seltenheit der Teile. Konkret sind sie mir zum Fahren zu schade und eigentlich nur noch was für die Vitrine. Bin mir bewusst, dass das ein Wiederspruch zur ursprünglichen Intention des Herstellers ist aber über Zeit entwickeln sich eben noch andere Nutzen außer dem reinen Fahrkomfort.
Die Diskussion ob Fahrräder und deren Teile nun reine Werkzeuge zum ge-&verbrauchen oder auch Kunstwerke für die Vitrine sind könnte man ewig führen. Für mich sind sie irgendwie beides auch wenn ich nicht alle Räder so benutze.
:daumen:

Danke, DAS wollte ich doch nur wissen!
 
Hallo zusammen!
Nach jahrelangem stillen, aber begeisterten mitlesen möchte ich nun endlich auch etwas beitragen.

Mich interessiert vor allen Dingen die Zeit der „alten Meister" und deren Handwerkskunst. Insbesondere die Rahmenbauer aus dem Mailänder Raum haben es mir angetan. Und genau aus diesem Grund möchte ich mein letztes Projekt vorstellen: Pogliaghi von circa 1977

Mit einem Pogliaghi Projekt hatte ich seit dem Besuch des Teilemarktes in Gaiole 2019 geliebäugelt. In der Reihe der großen Mailänder Rahmenbauer darf der gute Sante auf keinen Fall fehlen. Insofern war es nur konsequent zwingend darauf zu achten, dass auch wirklich noch der Meister persönlich die Muffen gelötet oder zumindest dem Kollegen, der das tat kontrollierend auf die Finger geschaut hat.
Da die Fahrräder aus der Zeit rar wie Goldstaub sind oder zumindest ähnlich teuer gehandelt werden, vor allen in meiner RH57cm, und ich Lust auf Teile jagen, selbst Schrauben und Recherchieren hatte wurde sich erstmal auf den bekannten Plattformen umgesehen. Und nach einigen Monaten bin ich tatsächlich in der Nähe von Osnabrück fündig geworden.

Das Fahrrad hatte seine besten Zeiten lange hinter sich. Wurde zum Stadtflitzer umgebaut und am Ende wohl als Stadtschlampe misshandelt. Der Verkäufer berichtet, dass er es vor 10 Jahren aus dem Schrott gezogen hat. Seitdem schlummerte es im Keller und war vergessen, bis ihm der Keller gekündigt wurde…
Und hier kam ich ins Spiel. So recht wusste er nicht was er da hatte, war nur von oberflächlichen ebay Recherchen preislich verblendet und auch nicht recht fahrradinteressiert. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich dem Fahrrad neues Leben einhauchen möchte, es bei mir in gute Hände kommt und ihm den sehr angegriffenen und nicht mehr originalen Zustand gezeigt hatte, wurden wir uns glücklicherweise einig und mein Projekt konnte starten.

Über das darauffolgende Jahr habe ich mich an die Restauration gewagt. Plan und Ziel war es ursprünglich so viel wie möglich der „originalen“ Substanz zu erhalten. Nach rechtlicher Prüfung ist von dem Ansatz aber nicht mehr viel übriggeblieben und die einzigen Teile, die letztendlich „gerettet“ werden konnten, sind die Schalthebel.

In diesem Sinne habe ich mich dann auch entschlossen aufs Ganze zu gehen und den Rahmen möglichst genau so aufzubauen wie ihn ein liquider Kunde mit gutem Geschmack 1977 bei Pogliaghi ordern hätte können. Mein persönliches Highlight dabei ist das 77er 1.Gen SR Schaltwerk mit dem dazu passenden und ziemlich seltenen 4-Loch Umwerfer.
Die NOS Clement Reifen sind das I-Tüpfelchen der Restauration und nicht wirklich zum Fahren gedacht.

Zur Restauration gibt es auch einen eigenen Thread falls jemand mehr dazu lesen möchte.

Bin auf eure Meinungen gespannt!
Anhang anzeigen 937931Anhang anzeigen 937933Anhang anzeigen 937935Anhang anzeigen 937936Anhang anzeigen 937937Anhang anzeigen 937940Anhang anzeigen 937942Anhang anzeigen 937943Anhang anzeigen 937944
Ein Rad für die Ewigkeit. Die Farbe mit dem gelben Benotto, einfach wahnsinnig gut!
 
@RobDaPoP Den wichtigsten Teil des Pogliaghis hast Du uns vorenthalten, die Steuerrohrmuffen von vorn, an den man (neben der Seriennummer) ablesen können soll, ob sie von Sante selbst verlötet wurden oder "nur" aus einer Werksatt stammen. Aber das ist okay. Edit: Die Datierung auf 1977 würde mich in dem Zusammenhang interessieren, da war Sante zumindet noch selbst am Machen.

Den Farbton hab ich schonmal an einem Rahmen mit orignalem Lack gesehen, insofern eine sehr gute Wahl für die Restaurierung. Das Gelb und die Campateile dazu sind ultra klassisch und konsequent. Den Chrom an der Gabelkrome zu restaurieren, war eine gute Entscheidung. Musstest Du die hinteren Ausfaller auch neu verchromen? Der Clement-Reifen wäre mir da zu französisch edit: hier stimmt was nicht, Danke @Bonfra. Ein Gommitallia wäre stimmiger, wenn man sich schon in solchen Details verliert. Ist trotzdem der bessere Reifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@RobDaPoP Den wichtigsten Teil des Pogliaghis hast Du uns vorenthalten, die Steuerrohrmuffen von vorn, an den man (neben der Seriennummer) ablesen können soll, ob sie von Sante selbst verlötet wurden oder "nur" aus einer Werksatt stammen. Aber das ist okay. Edit: Die Datierung auf 1977 würde mich in dem Zusammenhang interessieren, da war Sante zumindet noch selbst am Machen.

Den Farbton hab ich schonmal an einem Rahmen (von Sante) mit orignalem Lack gesehen, insofern eine sehr gute Wahl für die Restaurierung. Das Gelb und die Campateile dazu sind ultra klassisch und konsequent. Den Chrom an der Gabelkrome zu restaurieren, war eine gute Entscheidung. Musstest Du die hinteren Ausfaller auch neu verchromen? Der Clement-Reifen wäre mir da zu französisch. Ein Gommitallia wäre stimmiger, wenn man sich schon in solchen Details verliert.
Meinst du den PSM Stempel? Meines Wissens nach war der bis zum Ausscheiden des Meisters bzw. Verkauf der Firma an der Sattelmuffe zu finden. Oder hat du noch andere Insights?
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@RobDaPoP Den wichtigsten Teil des Pogliaghis hast Du uns vorenthalten, die Steuerrohrmuffen von vorn, an den man (neben der Seriennummer) ablesen können soll, ob sie von Sante selbst verlötet wurden oder "nur" aus einer Werksatt stammen. Aber das ist okay. Edit: Die Datierung auf 1977 würde mich in dem Zusammenhang interessieren, da war Sante zumindet noch selbst am Machen.

Den Farbton hab ich schonmal an einem Rahmen mit orignalem Lack gesehen, insofern eine sehr gute Wahl für die Restaurierung. Das Gelb und die Campateile dazu sind ultra klassisch und konsequent. Den Chrom an der Gabelkrome zu restaurieren, war eine gute Entscheidung. Musstest Du die hinteren Ausfaller auch neu verchromen? Der Clement-Reifen wäre mir da zu französisch. Ein Gommitallia wäre stimmiger, wenn man sich schon in solchen Details verliert.
Auf das Baujahr habe ich anhand von Rahmennummernvergleichen, Anlötteilen sowie den verwendeten Muffen/Gabelkrone und Cut Outs geschlossen. Mir war es in der Tat sehr wichtig einen Rahmen zu haben an dem der Meister noch selbst hätte Hand anlegen können... Bisschen romantisch verklärt ;-p
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf das Baujahr habe ich anhand von Rahmennummernvergleichen, Anlötteilen sowie den verwendeten Muffen/Gabelkrone und Cut Outs geschlossen. Mir war es in der Tat sehr wichtig einen Rahmen zu haben an dem der Meister noch selbst hatte Hans anlegen können... Bisschen romantisch verklärt ;-p

Romantisch, ganz und gar nicht. Würde ich auch so machen.
Nur das Italiener bei mir nicht mehr auf dem Speisezettel stehen.
Soweit ich weiß, gibt die Rahmennummer ob in der unteren oder oberen Steuerrohr-Muffe eingeschlagen auch Auskunft über den "Baumeister". Bin jetzt nur unsicher ob oben oder unten die von Sante sein sollen. Da gibt´s aber sicherlich größere Fachleute als mich.

Edit: sehe gerade in Deinem Aufbau-Faden, dass die Seriennr, bei Dir in der Sattelmuffe eingeschlagen ist. Gab ja beides, wie ich gerade lese, klüger durch KDM :) Den PSM Stempel, ja den meinte ich. Jetzt finde ich den auch an den Bildern von vor der Restaurierung. Zumindest erahnt man den.

Bildschirmfoto 2021-05-12 um 19.07.46.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!
Nach jahrelangem stillen, aber begeisterten mitlesen möchte ich nun endlich auch etwas beitragen.

Mich interessiert vor allen Dingen die Zeit der „alten Meister" und deren Handwerkskunst. Insbesondere die Rahmenbauer aus dem Mailänder Raum haben es mir angetan. Und genau aus diesem Grund möchte ich mein letztes Projekt vorstellen: Pogliaghi von circa 1977

Mit einem Pogliaghi Projekt hatte ich seit dem Besuch des Teilemarktes in Gaiole 2019 geliebäugelt. In der Reihe der großen Mailänder Rahmenbauer darf der gute Sante auf keinen Fall fehlen. Insofern war es nur konsequent zwingend darauf zu achten, dass auch wirklich noch der Meister persönlich die Muffen gelötet oder zumindest dem Kollegen, der das tat kontrollierend auf die Finger geschaut hat.
Da die Fahrräder aus der Zeit rar wie Goldstaub sind oder zumindest ähnlich teuer gehandelt werden, vor allen in meiner RH57cm, und ich Lust auf Teile jagen, selbst Schrauben und Recherchieren hatte wurde sich erstmal auf den bekannten Plattformen umgesehen. Und nach einigen Monaten bin ich tatsächlich in der Nähe von Osnabrück fündig geworden.

Das Fahrrad hatte seine besten Zeiten lange hinter sich. Wurde zum Stadtflitzer umgebaut und am Ende wohl als Stadtschlampe misshandelt. Der Verkäufer berichtet, dass er es vor 10 Jahren aus dem Schrott gezogen hat. Seitdem schlummerte es im Keller und war vergessen, bis ihm der Keller gekündigt wurde…
Und hier kam ich ins Spiel. So recht wusste er nicht was er da hatte, war nur von oberflächlichen ebay Recherchen preislich verblendet und auch nicht recht fahrradinteressiert. Nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich dem Fahrrad neues Leben einhauchen möchte, es bei mir in gute Hände kommt und ihm den sehr angegriffenen und nicht mehr originalen Zustand gezeigt hatte, wurden wir uns glücklicherweise einig und mein Projekt konnte starten.

Über das darauffolgende Jahr habe ich mich an die Restauration gewagt. Plan und Ziel war es ursprünglich so viel wie möglich der „originalen“ Substanz zu erhalten. Nach rechtlicher Prüfung ist von dem Ansatz aber nicht mehr viel übriggeblieben und die einzigen Teile, die letztendlich „gerettet“ werden konnten, sind die Schalthebel.

In diesem Sinne habe ich mich dann auch entschlossen aufs Ganze zu gehen und den Rahmen möglichst genau so aufzubauen wie ihn ein liquider Kunde mit gutem Geschmack 1977 bei Pogliaghi ordern hätte können. Mein persönliches Highlight dabei ist das 77er 1.Gen SR Schaltwerk mit dem dazu passenden und ziemlich seltenen 4-Loch Umwerfer.
Die NOS Clement Reifen sind das I-Tüpfelchen der Restauration und nicht wirklich zum Fahren gedacht.

Zur Restauration gibt es auch einen eigenen Thread falls jemand mehr dazu lesen möchte.

Bin auf eure Meinungen gespannt!
Anhang anzeigen 937931Anhang anzeigen 937933Anhang anzeigen 937935Anhang anzeigen 937936Anhang anzeigen 937937Anhang anzeigen 937940Anhang anzeigen 937942Anhang anzeigen 937943Anhang anzeigen 937944
Genau so muss ein italienischer Renner ausssehen. Du hast das Rad gerettet. :daumen:
 
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