Das Bikepacking-Thema

[ZojiLa]

17kg Gepäck? So viel habe ich mit meinem 4kg Zelt, dicker Schlafsack, Matte, Kissen, Kochgeschirr, Hocker, Solarpanel,... gerade einmal.

Hast du dabei deine Motorradkluft (laut Google 3-5 Kilo) und ggf. Regenkluft (ca. 1 Kilo) sowie Helm, Schuhe und Handschuhe mitgerechnet? Auf deinen Fotos sahen die schon recht heavy aus.

Bei meinen 17 Kilos ist die komplette Radausrüstung (einschl Regen- und Schlechtwetterausrüstung) und natürlich die Zivilgarnitur natürlich eingerechnet.

Wie auch immer.
Der Geist, meiner zumindest, will auch genährt werden: Kommen E-Book, aber auch Kartenmaterial und Schreibzeug hinzu, aber es fallen auch ins Gewicht die oben erwähnten Regen- und Kälte- sowie Zivil-Garnitur u. v. a. umfangreiches Werkzeug-Set/Ersatzteile, Lampen/Akkus und Grundnahrungsmittel.

So lange ich das alles selbst transportieren kann und es mich nicht in meiner Routenwahl auf Asphalt einschränkt ist, es für mich okay. Man gewöhnt sich auch an das Gepäck.

Aber wenn ich mal wieder ein Off-Road-Event machen wollte, müsste ich das Gewicht der Ausrüstung wieder deutlich auf unter 10 Kilo reduzieren, wie hier in der Steiermark.

Was ich für reduziert halte, ist für viele Bikepacker (mit Zelt) aber vermutlich immer noch zu viel/ zu luxuriös.

 

[Kathrin74]

Was ich anhabe, zähle ich nie mit.

 

[Lé Ben]

Als Minimum geht bei mir Hängematte, Themarest, Schlafsack und Notkocher 77+Blechtasse. Ein Satz Barfußschuhe und Zivilklamotten, in denen geschlafen wird und die warm genug sind, am Morgen die ersten Stunden zu fahren. Ist mit kleiner Grundausstattung an Essen unter 10 Kilo.


Bei Dauerregen geh ich dann auch lieber in eine Pension, statt mich müde und kalt in den Schlafsack zu legen.

 

[ZojiLa]

Was ich anhabe, zähle ich nie mit.

Bei einem halbwegs stimmigen Vergleich, hättest du von meinem angegebenem Ausrüstungsgewicht das Gewicht für Radkleidung (samt Regen- und Kaltwetterkleidung) sowie Radersatzteilen und Werkzeug abziehen müssen, da du die entsprechenden Äquivalente zur Radkleidung, Ersatzteilen und Werkzeugen für deine Vespa ebenfalls nicht einberechnet hast.

Bei meinen o. g. 17 Kilo sind allerdings noch ca. 1,0 Kilo Grundnahrungsmittel (Kaffee, Spaghetti, Haferflocken etc.) einberechnet, damit ich nicht jeden Tag in den Supermarkt rennen muss bzw. auch versorgungstechnisch ausgerüstet bin, wenn ich es nicht mehr in einen Supermarkt schaffe. Die Grundnahrungsmittel habe ich auch offroad dabei. Ich bin aber immer wieder beeindruckt von der Leidensfähigkeit minimalistischer Bikepacker, die abends ohne zu essen schlafen und morgens ohne Kaffee losfahren können.

Als Minimum geht bei mir Hängematte, Themarest, Schlafsack und Notkocher 77+Blechtasse. Ein Satz Barfußschuhe und Zivilklamotten, in denen geschlafen wird und die warm genug sind, am Morgen die ersten Stunden zu fahren. Ist mit kleiner Grundausstattung an Essen unter 10 Kilo.

Ich habe auch schon einige Bike-Packer mit dieser Minimalausrüstung gesehen und nicht alle machen nur Kurzzeittrips: Eine Britin, die ich bei Genf traf, fuhr mit so einer Minimalausrüstung von UK nach Ungarn (unterwegs hatte sie noch etwas zurückgeschickt, weil sie glaubte, zu viel Gewicht dabei zu haben).

 

[Bilbo]

Was kostet denn da so eine Nacht in Irland im BB ?

Ich übernachte ja fast ausschliesslich "wild", habe mal interessehalber nachgeschaut auf meiner letzten 4 - Tagestour was mich da der Zeltplatz gekostet hätte inklusive aller Nebenkosten, bin da auf 20 Euro gekommen, wirklich preiswert ist das auch nicht denke ich und der Aufschlag zum Zimmer nicht mehr so groß...

Billig wie im östlichen Europa ist das nicht.
Spanne war 50€ bis 115€. Aber gab auch Warmshowers Hosts , da dann umsonst.

 

[Ivo]

Also, bei mir reicht die Aussrüstungsspanne von extrem wenig bei längere Brevets (sprich alufolien Schlafsack für einen Kurzschlaf im Strassengraben und 1 reserve Radhose und 1 reserve Radtrikot) bis Vollgepäck im Winter, zelten und unterwegs zu ein Neujahrsfestival wo ich Konzerte fotografierte. Und alles dazwischen.

 

[korbinator]

…Warmshowers Hosts…

Warmduscher-Gastgeber?! Was es nicht alles gibt

 

[Ivo]

Warmduscher-Gastgeber?! Was es nicht alles gibt

Gibt's schon lange

 

[Bilbo]

Warmduscher-Gastgeber?! Was es nicht alles gibt

Gibt's schon lange

Ja richtig. Und ist eine tolle Sache. Man bietet als Host eine Schlafgelegenheit wie Gästezimmer, Sofa oder den Garten zum Zelten. Normalerweise kocht man dann auch abends für die Gäste.

Wir hosten sehr oft. Im Sommer sicherlich 10-15 mal. Diese Woche machen wir es 3 mal. Man lernt immer nette Leute kennen und wenn man selber unterwegs ist dann nimmt man das selber in Anspruch.
Ich habe noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht.

 

[Lé Ben]

Kurzzeittrips

Das letzte was ich so gefahren bin, war 900km - keine Ultra Strecke, aber schon nicht ganz kurz. Würde ich auch gern mal länger machen, wenn die Kinder größer sind. Das hat so eine herrliche Leichtigkeit, wenn man sich morgens und abends um nicht viel kümmern muss...

 

[ZojiLa]

Das letzte was ich so gefahren bin, war 900km - keine Ultra Strecke, aber schon nicht ganz kurz. Würde ich auch gern mal länger machen, wenn die Kinder größer sind. Das hat so eine herrliche Leichtigkeit, wenn man sich morgens und abends um nicht viel kümmern muss...

Wieviele Tage warst du dabei unterwegs (ohne Hotelübernachtung)?

 

[Lé Ben]

Drei Tage hin, vier zurück (hin war Rückenwind ). 1x Hotel wegen Gewitterfront und Sintflut.

 

[ZojiLa]

Drei Tage hin, vier zurück (hin war Rückenwind ). 1x Hotel wegen Gewitterfront und Sintflut.

Radsportlich beeindruckend. Entspricht aber auch der Vermutung, dass es schwierig wird bei längeren Distanzen oder eben schwierigeren Randbedingungen.

 

[Lé Ben]

Ach ich weiß nicht... Bei dem System gehört es dazu, dass ich ein Dach oder eine Schutzhütte suche und darunter aufspanne, wenn es nicht sicher trocken bleibt. Mit OSM POI Suche geht das sehr leicht.



Dort könnte ich mich ja bequemer aufhalten als im Zelt, auch bei Mistwetter. Ich hab nur eben keinen Bock drauf und geh dann lieber nach etwas kürzerer Fahrt im Regen heiß duschen und die Sachen trocknen. Nach einer kalten Nacht mit nassem Zeug in einem noch kälteren Morgen starten möchte ich einfach nicht mehr, egal ob Zelt oder nicht.

 

[ZojiLa]

Ach ich weiß nicht... Bei dem System gehört es dazu, dass ich ein Dach oder eine Schutzhütte suche und darunter aufspanne, wenn es nicht sicher trocken bleibt. Mit OSM POI Suche geht das sehr leicht.

Hat das immer problemlos funktioniert (ohne dass jemand vorbei kam)?

 

[Lé Ben]

Leute getroffen hab ich dabei schon ab und zu. War immer problemlos. Auf dieser Tour früh morgens einen Gemeindemitarbeiter, der die Mülleimer geleert hat. Da hatte ich schon abgebaut, es war aber offensichtlich, dass ich über Nacht dort war. Wir haben uns nett unterhalten und uns noch einen schönen Tag gewünscht. Hier war das, den Platz haben sie wirklich schön eingerichtet:





Auf einer anderen Tour gab es abends eine Begegnung mit zwei Jägern in einer Hütte am Weinberg zwischen Edersee und Baunatal, auf dem Weg zur Straßenmeisterschaft. Die fanden das ganz spannend und wollten nur, dass ich die Nacht genau dort bleibe, dass ich nicht in das Jagdgebiet hineingerate. Leben und leben lassen

...außer man ist ein Reh, dann nicht...

 

[ZojiLa]

@Lé Ben
Hattest du bei deinen Übernachtungen in den Schutzhütten eigentlich längere Zeit Licht an?

 

[ZojiLa]

Also, bei mir reicht die Aussrüstungsspanne von extrem wenig bei längere Brevets (sprich alufolien Schlafsack für einen Kurzschlaf im Strassengraben und 1 reserve Radhose und 1 reserve Radtrikot) bis Vollgepäck im Winter, zelten und unterwegs zu ein Neujahrsfestival wo ich Konzerte fotografierte. Und alles dazwischen.

Ging das u.ä. Schlafen im öffentlichen Raum eigentlich immer gut?

 

[Lé Ben]

Normal nicht, da geh ich schlafen wenn es dunkel wird. Nur am letzten Abend der Tour wollte ich am Rennsteig schlafen, es war aber Regen für den nächsten Morgen angesagt. Da hätte ich auf nasser Straße 400hm abfahren müssen und bin stattdessen lieber in die Nacht hinein gefahren.

Hab erst im Dunkeln aufgebaut, am Ortsrand. Da sind noch ein paar Anwohner in Sichtweite heim gekommen, hat keiner was kommentiert. Zum weiterfahren an einen versteckten Ort war ich zu platt, die Auffahrt nach Neuhaus hatte ordentlich Körner gekostet.

 

[gato77]

@Lé Ben
Hattest du bei deinen Übernachtungen in den Schutzhütten eigentlich längere Zeit Licht an?

Also mein Senf dazu:
Ich habe unzählige male in freier Umgebung übernachtet und verstecke mich nie, wozu auch?
Ist mir auch ziemlich egal wenn mal jemand vorbeikommt, Stress gab es deswegen noch nie...
Im Gegenteil, neulich kamen ein paar Dorfjugendliche des Weges, die haben mir einen coolen Brückensprung gezeigt, och wär da ohne Ortskenntnis nie runtergesprungen da der Fluss eher flach war...
Ich habe auch schon in einigen Grossstädten wild gezeltet, das ist eine Herausforderung aber man findet auch da Plätze wo man ungestört ist.
Neulich bin ich mal in ein ziemliches Gewitter gekommen, dazu war ich wegen sehr starkem Gegenwind und ein paar gesundheitlichen Problemen nach 200 Kilometer Fahrt ziemlich groggi, wollte dann am Friedhof noch Wasser holen und noch 10 Kilometer weiter fahren.
Ausnahmsweise bin ich dann am Friedhof geblieben weil es da ein Dach gab, Toiletten Strom usw.
Da habe ich mich dann sehr unaufföllig verhalten und in aller früh eingepackt.
Ich hatte gerade alles zusammen, war noch mal auf Toilette, es war kurz nach 5 mogens da fragt mich doch glatt so ein Mann (denke es war ein Gast kein Gärtner):
Sie haben jetzt aber nicht auf dem Friedhof übernachtet???
Nein Nein natürlich nicht log ich ihn an, hab nur die Toilette benutzt...

Will das jetzt nicht zur Nachahmung empfehlen, Friedhöfe sind spezielle Orte die man respektieren sollte.
Wasser holen, WC benutzen ist für die meisten wohl okay, übernachten eher nicht....


F