AW: Wieviel Watt für 1 kg?
Das bestreitet glaube ich niemand.Gibt es dafür Belege? Ich kenne einen Haufen Fahrer, die A/B-Klasse fahren, und deren Dauerleistungsgrenze (die ist doch mit FTP gemeint, oder?) mit Sicherheit nicht höher liegt, als die von Jedermann-Fahrern, die vorne mitfahren, aber auch dort nicht Bäume ausreißen.
Auch die Zahlen scheinen m.E. etwas anderes zu sagen: Wenn für "normalgebaute" Fahrer heutzutage von 280 W Durchschnittsleistung bei einem Profirennen ausgegangen wird, dann gilt dies sicher auch für Amateure. Wenn ein solcher "normalgebauter" Fahrer 72 - 75 kg wiegt, sagen wir in Zeiten, wo ein möglichst geringes Gewicht angestrebt wird, 70 - 73 kg, dann entsprechen diese 280 W einer spezifischen Leistung von höchstens 4W/kg.
Sorry aber bei Dir geht es begrifflich drunter und drüber.
FTP ist die definitionsgemäß die maximale Leistung über eine Stunde, fährt man länger als eine Stunde liegt die Durchschnittsleistung
immer unter der FTP. Das
muss so sein, denn die FTP wird in einem einstündingen Zeitfahren ermittelt, wer jemals über eine Stunde an sein Maximum gegangen ist, wird sicher niemals mehr auf die Idee kommen, diese Leistung könnte man vielleich auch über 1:30 halten ....
Die Leistung die in einem mehrstündigen Rennen oder auch in einem Marathon maximal erbracht werden kann liegt daher erheblich unter der FTP. (Um Dir eine Vorstellung von den Dimensionen zu geben, bei einer FTP von ca. 4.3 W/Kg, liegt meine maximale Durchschnittsleistung bei einem bergigen 7h-Marathon gefahren an der absoluten Kotzgrenze bei ca. 3,1 W/Kg.)
Es gibt mit Sicherheit im ganzen Profi-Peloton keinen einzigen Fahrer, der eine FTP von 4W/Kg hat, die liegen alle deutlich über 5, die bessern bei über 6 W/Kg.
Ähnliche Diskussionen wie die hier werden übrigens seit Jahren im Tour-Forum geführt, dort ist von verschiedener Seite immer wieder vertreten worden, dass man ca. 4W/Kg FTP benötigt um in der C-Klasse mitfahren zu können. Leute, die sehr gute Kurven fahren können, sich sehr sicher in einem Feld bewegen und den sprichwörtlichen Riecher für das richtige Hinterrad haben kommen vielleicht auch mit etwas weniger aus, das sind aber Ausnahmen. Ca. 4W/Kg benötigt man meiner Erfahrung aus 10 Ötzi-Teilnahmen nach auch, um bei diesem Event unter der vermeintlich magischen 9h-Grenze bleiben zu können. Von den knapp 4000 Startern schaffen das jedes Jahr weniger als 500! Alle A- und B-Fahrer und die meisten C-Fahrer die ich kenne die dort jemals mitfahren sind lagen aber erheblich unter der 9h-Marke.