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Warum bestehen Radhändler meist auf (teuren) Orginalersatzteilen ?

Ich erwarte von einer Fahrradwerkstatt, dass die das machen, wofür ich die bezahle und die Preise auch so kalkulieren, dass die Arbeit sich lohnt.
Es wäre eine Frechheit in ein Laden zu gehen und zu erwarten, dass die im Internet gekaufte Teile für <10€ einbauen, da sollen die schon Preise verlangen, dass sich diese Arbeit rentiert.
Ich finde es aber auch frech von den Händlern, dass die erwarten, dass die Kunden Teile bei denen kaufen müssen, damit diese drangebaut werden.
Ich verstehe nicht, warum man Service und Verkauf nicht voneinander trennt, das geht doch in vielen anderen Bereichen, warum nicht hier?
Dem kann ich nur zustimmen. Ich will niemanden betupsen, der Händler/Schrauber soll seine Arbeit so kalkulieren das er seinen Schnitt macht, und das zahle ich ihm auch. Wenn ich den TE richtig verstehe, wurde ihm das auch angeboten. Dann passt das doch. Und wenn der Schrauber die X€, die er nicht an den Teilen verdient, auf den Arbeitslohn aufschlägt, ich aber eine Summe >X beim Onlinehändler spare, gibt es aus meiner Sicht drei Gewinner. Problematisch wird es doch nur, wenn die Kunden Serviceleistungen gratis abgreifen (wozu ich auch das Anprobieren von Schuhen etc. zähle) und dann Online bestellen.

Ach ja, und zur Gewährleistung: Die muss mir auch der Onlinehändler bieten. Bei meinem kann ich in 10min auf der Matte stehen....:D
 
Problematisch wird es doch nur, wenn die Kunden Serviceleistungen gratis abgreifen (wozu ich auch das Anprobieren von Schuhen etc. zähle) und dann Online bestellen.
Ich bestelle einfach 2 Größen und schicke eine zurück oder beide, falls mir etwas gar nicht passt, bisher hat sich noch kein online-Händler beschwert, falls das denen nicht passt, dürfen die mich ja als Kunde ausschließen, ich wäre nicht mal böse. Einige Händler schlagen das aber sogar selbst vor, wenn man telefonisch Kontakt aufnimmt, so hab ich das zumindest beim letzten Schuhkauf erlebt.
Ach ja, und zur Gewährleistung: Die muss mir auch der Onlinehändler bieten. Bei meinem kann ich in 10min auf der Matte stehen....:D
Hatte bisher noch nie Probleme mit Gewährleistung, die Fälle waren fast schon schneller abgearbeitet, als bei einem Händler vor Ort.
 
Ich bestelle einfach 2 Größen und schicke eine zurück oder beide, falls mir etwas gar nicht passt, bisher hat sich noch kein online-Händler beschwert
Wenn ich genau wüsste was ich haben will wäre das vielleicht eine Alternative. Aber ich geh los und probiere an was es gibt und wenn ich dann ein passendes Model gefunden habe geh ich nicht ohne gekauft zu haben aus dem Laden um dann online 20€ zu sparen. So mein ich das nur. Wenn meine Frau zum 3mal "ihre" Laufschue kauft, dann wird auch das günstigste Angebot aus dem Netz genommen, ist klar!
 
Hier gehts nicht zuletzt auch im Gewährleistungsansprüche. Bei Campa Ergos mag das nicht zum Tragen kommen. Aber mal angenommen, ein Kunde kommt mit billigster Ramschware aus dem Netz und will die Teile angebaut haben. Würdest du als Händler dann die Garantie dafür übernehmen, dass die Teile auch halten? Und wo ziehst du den Strich bei Teilen, denen du ungesehen als Händler vertraust und bei welchen nicht mehr? Und was ist, wenn die Leute mit Gebrauchtteilen ankommen? Für mich ist es absolut verständlich, dass ein Händler dieses Spielchen nicht mitmacht.
 
Hier gehts nicht zuletzt auch im Gewährleistungsansprüche. Bei Campa Ergos mag das nicht zum Tragen kommen. Aber mal angenommen, ein Kunde kommt mit billigster Ramschware aus dem Netz und will die Teile angebaut haben. Würdest du als Händler dann die Garantie dafür übernehmen, dass die Teile auch halten? Und wo ziehst du den Strich bei Teilen, denen du ungesehen als Händler vertraust und bei welchen nicht mehr? Und was ist, wenn die Leute mit Gebrauchtteilen ankommen? Für mich ist es absolut verständlich, dass ein Händler dieses Spielchen nicht mitmacht.
Welche Gewährleistung? Wenn ich die Teile nicht verkauft habe, dann übernehm ich auch keine Gewährleistung für die. Falls gesetzlich erforderlich, würde ich Haftungsausschluss unterschreiben lassen, sodass ich nur für die Montage verantwortlich bin. Sind die Teile absoluter Schrott, wird die Montage verweigert, aber nicht aus finanzieller Sicht, sondern weil ich Teile für Schrott halte.
 
Gut, ich erwarte natürlich von keinem Schrauber, dass er sich in Gefahr begibt, für minderwertiges material gerade zu stehen. Wenn dem so ist, kann ich die Ablehnung des Auftrags verstehen.

Aber dann mal ganz ernsthaft gefragt:

Wie groß ist das Risiko denn? Bei der Montage von gebrauchtem Material sollte jeder Kunde einverstanden sein, wenn der Schrauber die Gewährleistung ausschließt. Kann man doch schriftlich machen, oder?

Wenn neuwertiges Fremdmaterial verbaut wird ist doch für Materialfehler der Fremdhändler mein Ansprechpartner, bei Montagefehlern der Schrauber. Da ist doch das Risiko der Streitfall, ob Material oder Montagefehler vorliegt, oder?
 
Ich denke, es ist für einen Händler schwierig, jegliche Gewährleistung auszuschließen. Dafür gibt es IMHO keine rechtliche Basis.
 
Glaub ich kaum, man darf bestimmt nur eine Serviceleistung anbieten, ohne dass man gleich für das Produkt die Gewährleistung übernehmen muss.
 
Wer Rennrad fährt, sollte m.M.n. auch selber bastelln können und auch Spaß daran haben. Dann kann man auch im Internet günstigere Teile bestellen und selbst schrauben. Von den eigenen Fähigkeiten abhängig, kann es kürzer oder länger dauern. Opportunitätskosten natürlich immer beachten. Ich persönlich finde, dass bei der Selbstreparatur man sich mehr Mühe gibt und erst mit dem perfekten Ergebnis zufrieden ist. Bei einigen Radläden wird zwar repariert, aber nicht immer zwingend top.

Ich liebe übrigens die ganz kleinen Radläden in Frankreich. Dort findet man Sachen, die man nirgends kriegt und die Mechaniker sind in der Regel auch rennradverrückte Vögel.
 
Bei gebrauchtem Material gibt es keine Gewährleistung mehr. Die ist entweder nach zwei Jahren abgelaufen oder bei Überlassung an Dritte. Das ist nicht das Problem.

Für Neumaterial darf man schon mit einrechnen, dass es keinen Grund gibt, der Konkurrenz, vor allem wenn die auch noch die Preise versaut, zum Umsatz zu verhelfen.

Zudem kann man nicht ausschließen, dass im Falle eines Falles, für den Schaden niemand mehr zuständig sein will: Der Verkäufer nicht ( obwohl bei dem in den ersten 6 Monaten die Beweislast liegt, nur später eben nicht mehr....) weil der eventuell einen Montagefehler geltend machen will, der Schrauber nicht, weil der das Teil nicht verkauft hat usw....

Ideal ist das alles nicht.

Oft sind die Leute auch völlig von den Socken, wenn die erfahren, was denn die reine Arbeit kostet. Der Austausch von 2 Bremschalthebeln wird laut Arbeitswerteliste mit 2x 6 Arbeitswerten, was einer Arbeitszeit von 72 min. entspricht. Die Werkstattstunde kostet bundesweit von 38 - 69,- Euro, je nach Region, also ein Preis zwischen 45,60 und 82,90 nur für die Montage.

Für vor Ort gekaufte Teile fallen meiner Erfahrung nach diese Kosten entweder gar nicht oder nicht in voller Höhe an. Der "Mittelweg", den alfton wünscht, gibt es längst.
 
Also, ich war heute beim Händler und wir haben uns gütlich geeinigt:

Zunächst kurze Antwort zu euren Posts: Ich habe die Chorus Ergos bei Velo Motion am Do bestellt, nach 4h kam per Mail Status " Ware verschickt", heute morgen kamen die Ergos an. Kosten Chorus 10-fach Ergopower einschließlich Versand 179.-€. Es waren Orginalverpackte Ergos (nicht in Tüten, wie hier gepostet) in der Orginal Campagnolo Schachtel einschließlich aller Züge, Hüllen und Hülsen etc. mit (soviel zum Thema Gewährleistung, wie hier mehrfach angesprochen) Orginal Campagnolo Garantieschein mit Gewährleistungsfrist von 3 Jahren und abgestempelter Rechnung.

So bin ich heute mit den Chorus Ergos zum Händler, der erst mal etwas angesäuert war, aber meinte er könne sie bis Montag montieren. Ich meinte, ich könne sie auch selbst montieren, mir sei es egal, worauf sein Mechaniker meinte, er kriegt das heute am Samstag in 2 Stunden hin.
Nach 3 Stunden, konnte ich das Rad abholen, die Ergos waren montiert, wir haben noch zusammen ein neues Lenkerband ausgesucht, dieses wurde ebenfalls montiert.
Verhandelt habe ich immer mit dem Werkstattleiter, gearbeitet hat immer ein Mechaniker, der selbst Rennen fährt und folgende Leistungen erbrachte:

Als ich zum ersten mal in die Werkstatt kam, montierte der Mechaniker einen neuen Schaltzug, während mir gleichzeitig der Werkstattleiter einen Café kochte und wir uns über Laufräder unterhielten.
Feststellung Ergo re ist defekt, Ersatz-RR geholt, Keos ummontiert, Sattel und von mir gewünschte Bremspunkte eingestellt, Lupine ummontiert.
Ersatz RR für 7 Tage mit tadellos gewarteter Ultegra geliehen bekommen
Heute komplette De- und Montage der(mitgebrachten) Chorus Ergos, samt neuen Brems - und Schaltzügen
Neues Lenkerband montiert
Schaltung justiert
Spiel Steuersatz eingestellt
Kette vermessen
Pedale montiert
Sattelposition geprüft
Von ihm bestellte Centauer Ergos auf eigene Kosten zurückgeschickt.

Was hat dafür verlangt ? Es waren 43.-€ !

Liebe Radhändler die ihr vielleicht dies mitlest, an diesem Service könnt ihr euch ein Beispiel nehmen.
Da ich echt Gewissensbisse habe, da dieser Radhändler so unglaublich nett ist, habe ich ihm heute einen Sattel für meine Frau abgekauft, eine Chorus Kasette und Kette bei ihm bestellt, wobei mir der Preis wurscht ist, und heute mit meiner Tochter bei ihm ein cooles Cube Kinder MTB ausgesucht, daß der Osterhase meiner Tochter bringen wird, ich also bei ihm kaufen werde.

Ich habe ihm heute offen gesagt, daß es meine 4. Campa Ergos sind und ich unbedingt Chorus haben wollte, in der Hoffnung, das die länger halten werden und ich ihm die Portokosten für seine Centauer Ergos zahle. Er verstand mich, und lehnte es ab, die Portokosten anzunehmen, und meinte es sei schon o.K.

Der Händler hat echt ein sehr Kundenfreundliches Geschäftsmodell: in mehrmals 5 Boxen arbeiten gleichzeitig Mechaniker, so daß kleine Reparaturen sofort ausgeführt werden, während dem Radler im Loungebereich ein Cappuchino gekocht wird.

Heute Nachmittag bin ich mit den Chorus noch ne Runde gefahren und bin glücklich und hoffe der Händler ist es auch, wenn ich ihm für meine Tochter noch ein paar Räder abkaufe.

Sea you Mark
 
Mein Händler guckt auch im Netz wo es die Teile am günstigsten gibt,jedenfalls teilweise,und kauft die da. Und der montiert mir auch Teile die ich im Netz gekauft habe,so meine Campa Teile,weil er kein Campa führt. Ich würde die Sachen aber auch bei Ihm kaufen,wenn er die denn hätte. Der Sercice ist mir den Aufpreis wert.
 
Mein Händler guckt auch im Netz wo es die Teile am günstigsten gibt,jedenfalls teilweise,und kauft die da.
Das ist allerdings mutig. Rechtlich dürfte er damit Erstbesitzer sein. Garantiefälle können damit kompliziert werden.
Ist zwar ein nettes Angebot, aber ich persönlich würde das als Händler nicht machen.
 
Wundert mich auch. Nicht nur die Marge geht dabei flöten, Wundert mich aber auch, dass der kein Campa führt und auch nicht bestellen kann. Hat der nur einen Großhändler der ausgerechnet die Marke nicht im Programm hat????
 
Ersatz-RR geholt, Keos ummontiert, Sattel und von mir gewünschte Bremspunkte eingestellt, Lupine ummontiert.
Ersatz RR für 7 Tage mit tadellos gewarteter Ultegra geliehen bekommen
Heute komplette De- und Montage der(mitgebrachten) Chorus Ergos, samt neuen Brems - und Schaltzügen
Neues Lenkerband montiert
Schaltung justiert
Spiel Steuersatz eingestellt
Kette vermessen
Pedale montiert
Sattelposition geprüft
Von ihm bestellte Centauer Ergos auf eigene Kosten zurückgeschickt.

Was hat dafür verlangt ? Es waren 43.-€ !

Liebe Radhändler die ihr vielleicht dies mitlest, an diesem Service könnt ihr euch ein Beispiel nehmen.


In diesem konkreten Fall hat der Händler eindeutig draufbezahlt! Diese Leistung ist für den Preis nicht kostendeckend zu erbringen. Wenn der Händler überleben will, muss er den in diesem Fall entstandenen Verlust durch überhöhte Preise bei anderen Geschäften zum Nachteil der anderen Kundschaft kompensieren.

Auch wenn es für den betroffenen Kunden auf den ersten Blick positiv erscheint, halte ich ein solches Geschätsgebaren nicht für Beispielhaft.
 
Auch wenn es für den betroffenen Kunden auf den ersten Blick positiv erscheint, halte ich ein solches Geschätsgebaren nicht für Beispielhaft.
Jepp. Man muss halt grob rechnen, das 1 Stunde Arbeit Pi mal Daumen mindestens 60€ kostet. Und das ist der Mindestpreis. Je nach Miete kann das auch mal mehr kosten.

Gehe gerne zu zwei Händlern in der Innenstadt, die mit 5 Minuten Zeiteinheiten ihre Rechnung erstellen. Da kann man zum Teil mal ein wenig Geld sparen. Wobei ich bei denen auch regelmäßig mal nach der Kaffeekasse frage.
 
Man muss die Diskussion doch nicht so einseitig sehen. Zwischen Internet und Fachhandel gibt es auch noch viele Abstufungen. Der Markt reguliert sich doch in diesem Fall ganz gut von alleine. Jemand mit wenig Geld und mehr Zeit kann alles selber machen. Vielverdiener werden für ihr Rad sicherlich nicht stundenlang Reparaturanleitungen studieren und die günstigsten Preise im Internet herausfinden. Zudem lässt sich die Geschäftsgrundlage eines Radhändlers nicht komplett ins Internet verlagern. Inspektion und Reparatur werden immer eine lokale Dienstleistung bleiben.
Nur der Radhändler, der meint in einer Monopolstellung zu sein und Kunden nur seine eigenen Geschäftsprinzipien aufzuzwängen bekommt Probleme. Kleine Schrauberwerkstätten, die auch vom Kunden mitgebrachte Teile montieren werden so zu einer ernsthaten Konkurrenz.
Und nochmal zur Diskussion um die Endpreise, auch wenn bei einem GP4000s für 30€ der Händler nur 5 cent verdienen sollte, ich kann diese Preisstruktur nicht verstehen, wenn wie im obigen Beispiel ein ganzer Autoreifen mitsamt Montage 57,50€ kostet? In der aktuellen Entwicklung sind es doch eher die Großhändler, die ihre Preise anpassen müssen!
Das Modell Fahrradfachhandel macht bei mri nur bei meinem geliebten Renner Sinn. Für den nehme ich gerne teure Werkstattkosten in kauf, jedoch ist bei den derzeitigen Ersatzeilpreisen, eine Reparatur meiner bejährten Stadtschlampe nicht mehr möglich. Der Kostenvoranschlag für eine vom Fachhandel durchgeführte Reparatur entspricht mittlerweile einem wirtschaftlichen Totalschaden, da kann nur noch das Internet inklusive Selbstmontage aushelfen. Das ist doch eine schöne Koexistenz ;-)
 
Bei 30€ pro GP40000 wären das bei meinem Händler schon 3,15€ Gewinn, aber ansonsten kann ich Dir nur beipflichten. Wer als Händler nur aufs Internet schimpft ist bald genauso weg vom Fenster wie die Postkutschenfahrer, die auf die Eisenbahn geschimpft haben. Wer aber als Kunde auf die Preise für ehrliche Arbeit schimpft steht bald genauso hilflos da wie die Leute in der Sack-Eifel, die am Sonntag frisch gebackene Brötchen haben wollen.
 
Da wird aber grad ein Top-Modell (Gp4000s) mit einem Billig-Modell (Auto-Reifen) verglichen.

Bei den Top Modellen zahlt man nunmal auch die Entwicklungskosten mit. Bei den billig Dingern sind die schon längst abgeschrieben und man kauft veraltete Technik. Richtig wäre der Vergleich mit einem Top-Autoreifen, welcher dann je nach größe um die 150-200€ +X kosten würde.
 
Zu Preisen: Mal so aus dem Nähkästchen, und leider war. Es gibt einen akzeptierten Marktpreis, neben den Produktions- und Wettbewerbskosten spielt so ein gefühlter Preis im Markt mit.

Eine Markenjeans von Boss, Hilfiger kostet um die 100€, das wird akzeptiert. Wenn sie billig(er) wäre traut der Kunde dem Produkt(Image) nicht. Also platziert man auch so.
Ein top Rennradreifen hat eine Preiserwartung von UVP ~45 €, da ist der Sportler auch bereit einzusteigen-er erwartet das. Dito.
 
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