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Und der Nächste...

Okay, bleibt vielleicht noch ein Promille an Sonderfällen, wo einem ein Lkw hinten drauf gefahren ist, und einen durch die Radarfalle geschoben hat. Der zufällig auch noch Testosteron-verseuchtes Rindfleisch geladen hatte.
…und zufällig neben dem Fleisch auch noch Zahnpasta. Und Hustensaft. Und Vitamine.
 
Man hat nicht über 20ng/ml von den verbotenen Stoffen im Körper weil man im falschen Restaurant gegessen hat und auch nicht weil man den Recovery shake mit verunreinigtem Pulver angerührt hat.
Und man nimmt auch nicht über längere Zeit Medikamente ein, ohne sich mal die Inhaltsstoffe anzugucken oder den Namen mal auf NadaMed einzutippen.
Schon gar nicht als Jumbo Fahrer, der jede Nudel trackt.
 
also ohne jetzt hier auf den spezifischen fall eingehen zu wollen, ist es glaube ich naiv anzunehmen, dass es irgendeine disziplin im spitzensport gibt, die absolut sauber ist.
gerade im radsport ist es leider so, dass einerseits sehr viel öffentliches interesse an diesem thema besteht, vermutlich weil das niveau des sports heutzutage teilweise so unvorstellbar ist, dass man sich das als komplett sportfremde person nur mit doping erklären kann. andererseits natürlich historisch bedingt, aber ich kann mir ähnlich wie andere poster nur schwer vorstellen, dass hier tatsächlich noch systematisch gedoped wird, in zeiten von social media und sich-wichtig-machen kann so etwas nur schwer verheimlicht werden (vermute ich).
aber gleich nervig ist dieses ewige "ja ich wurde erwischt, aber das ist ein blöder zufall." nein, junge, du betreibst eine sportart, in der das verständnis für doping, ernährung und medikamente ein teil des berufsbilds ist. du fährst auch keinen sprint am kleinen blatt, weil du nicht wusstest dass es ein anderes gibt.
 
Was für ein Grund könnte Medikamentenmissbrauch verständlich machen?

Verständlich heißt nicht, dass man es akzeptiert. Wenn du diese Frage also wirklich stellen musst, hast du von Profisport, insbesondere von Radsport, leider keine Ahnung.
Und Medikamentenmissbrauch muss es nicht sein - es ist vielleicht eine unerlaubte Einnahme.
Beispiel Quintana: die Einnahme von Tramadol ist unerlaubt erofolgt. Es hätte aber sein können, dass er extreme Schmerzen hatte, bei dem eine Behandlung mit Tramadol geeignet wäre. Alles Konjunktiv, da wir über die Beweggründe nur spekulieren können.
 
Verständlich heißt nicht, dass man es akzeptiert. Wenn du diese Frage also wirklich stellen musst, hast du von Profisport, insbesondere von Radsport, leider keine Ahnung.
Und Medikamentenmissbrauch muss es nicht sein - es ist vielleicht eine unerlaubte Einnahme.
Beispiel Quintana: die Einnahme von Tramadol ist unerlaubt erofolgt. Es hätte aber sein können, dass er extreme Schmerzen hatte, bei dem eine Behandlung mit Tramadol geeignet wäre. Alles Konjunktiv, da wir über die Beweggründe nur spekulieren können.
Einzig wenn mal als ahnungsloser, naiver Lizenzportler vielleicht mal unwahrscheinlicher Weise in eine Dopingkontrolle gerät, würde ich gelten lassen, dass man vielleicht dafür büßt, dass man sich nicht mit einer weißen Liste beschäftigt hat, oder dass ein Schmerzmittel problematisch war.

Aber Hallo, in einem WT-Team, mit millionenschwer dotierten Fahrern.. hast Du eine leise Ahnung davon, wie sehr die dort auch innerhalb des Teams gebrieft werden, was sie zu nehmen, und was zu lassen haben? Wie sehr und wie genau die Ärzte dort Bescheid wissen, was darf und was nicht, und in welcher Dosierung? Das ist dort praktisch ihr einziger Job, sich damit auszukennen.
 
Einzig wenn mal als ahnungsloser, naiver Lizenzportler vielleicht mal unwahrscheinlicher Weise in eine Dopingkontrolle gerät, würde ich gelten lassen, dass man vielleicht dafür büßt, dass man sich nicht mit einer weißen Liste beschäftigt hat, oder dass ein Schmerzmittel problematisch war.

Aber Hallo, in einem WT-Team, mit millionenschwer dotierten Fahrern.. hast Du eine leise Ahnung davon, wie sehr die dort auch innerhalb des Teams gebrieft werden, was sie zu nehmen, und was zu lassen haben? Wie sehr und wie genau die Ärzte dort Bescheid wissen, was darf und was nicht, und in welcher Dosierung? Das ist dort praktisch ihr einziger Job, sich damit auszukennen.
Meine Aussage bezog sich nicht direkt auf M. Hessmann. Ich kenne weder ihn noch seine Gründe.

Man sollte sich mal überlegen, dass sich insbesondere junge Fahrer teilweise jährlich für Vertragsverlängerungen beweisen müssen. Dazu tausende Trainingskilometer, unzählige Rennen auf verschiedenen Kontinenten - das ist eine unvollstellbarer Leistungsdruck für Körper und Psyche. Was wenn der Körper mal nicht mitmacht und man über paar Wochen nicht richtig trainieren kann? Oder wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht an seine Topleistung anknüpfen kann? Was ist, wenn man sich den Arsch aufreißt, aber Angst haben muss, dass man ggf. keine VVL bekommt? Kann man dann nicht verstehen, dass man zur Beschleunigung der Erholung nicht ggf. ein Medikament nimmt, das nicht zulässig ist?

Auszeiten, wie Lennard Kämmna sich genommen hat, stehen höchstens Topprofis zu. Die vergleichbare Auszeit bei einem Wasserträger z.B. zur Erholung oder vollständigen Genehsung wäre sein Aus als Radprofi.

Hier wird immer extrem auf die Profisportler geschaut. Wenn man genauso auf jeden Otto-Normal-Arbeitnehmer schauen würde, wäre ein Großteil fristlos entlassen.
 
Findest doch selten Bessere. Die jüngeren können nur noch 6h und dann brauchen die Yoga. Also gibt man sich mit dem zufrieden, was vorhanden ist. Die Generation, die noch arbeiten gelernt hat, ist in Rente.
 
Augen auf bei der Berufswahl. Niemand wird gezwungen den Leistungsdruck und die Entbehrungen des Profisports auf sich zu nehmen. Ist ja nun nicht so, dass man heutzutage nicht weiß was auf einen zu kommt.

Wenn man deswegen zu PEDs greift, ist das nicht weniger Betrug oder verständlicher, als wenn man es "nur" für ein paar Watt extra macht.
 
Findest doch selten Bessere. Die jüngeren können nur noch 6h und dann brauchen die Yoga. Also gibt man sich mit dem zufrieden, was vorhanden ist. Die Generation, die noch arbeiten gelernt hat, ist in Rente.
Ach so, also wieder zurück in das Arbeitsrecht von 1950, miese Löhne, 6-Tage-Woche und wenn der Direktor im Werk um die Ecke kommt muss man die Mütze abnehmen und nen Bückling machen....
 
Dazu tausende Trainingskilometer, unzählige Rennen auf verschiedenen Kontinenten - das ist eine unvollstellbarer Leistungsdruck für Körper und Psyche. Was wenn der Körper mal nicht mitmacht und man über paar Wochen nicht richtig trainieren kann? Oder wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht an seine Topleistung anknüpfen kann? Was ist, wenn man sich den Arsch aufreißt, aber Angst haben muss, dass man ggf. keine VVL bekommt? Kann man dann nicht verstehen, dass man zur Beschleunigung der Erholung nicht ggf. ein Medikament nimmt, das nicht zulässig ist?

Auszeiten, wie Lennard Kämmna sich genommen hat, stehen höchstens Topprofis zu. Die vergleichbare Auszeit bei einem Wasserträger z.B. zur Erholung oder vollständigen Genehsung wäre sein Aus als Radprofi.

Dazu zitiere ich mich gern nochmals selbst:

Anders als damals vielleicht unbedarfte DDR-Nachwuchssportler, die in ein System reingestolpert sind/wurden, sollte sich mittlerweile jeder die Frage stellen, wie er zum Thema Doping steht, und ggf. einen "vernünftigen" Beruf lernen, falls er glaubt, ggf. anfällig dafür zu sein.

Zumindest kann sich heute keiner mehr als Opfer darstellen, nicht einmal, wenn es "systematisch" war. Er hätte schließlich auch Tischler, Polizist oder Lehrer werden können.
 
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