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Scheibers Budeflitzer

AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

@ hotte: gaaanz cooles foto! da sieht man die politisch korrekte einstellung sofort!

Habe eben mal meine Punkte eingetragen. Bericht und Fotos müssen noch warten. Ich muss erst mal zur Massage...:aetsch:
 

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Re: Scheibers Budeflitzer
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

M., ich hab Dich nackich gesehen... :D
...und dat Efix auch... :D
...und dat Confused auch! :D

...na ja - fast - auf jeden Fall... :daumen::floet:

btw...: die Assistreifen müßte man beim nächsten Mal etwas besser retuschieren... :aetsch:
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Hallo Budeflitzerei,:wink2::wink2:

Hier dann mal der etwas ausführlichere Bericht über die Bergtour im Norden Thailands. Ist natürlich alles ganz subjektiv aus meiner Perspektive…und die Höhenangaben sind mal von dem und mal von dem Tacho oder Garmin erfragt, weil ich meinen Tacho nicht dabei hatte. GPS-Profile bekomme ich aber demnächst noch.
Edith sagt grade, dass man die eingebundenen Fotos nicht sieht...schaut halt in mein Album..."Bergtour Thailand" http://fotos.rennrad-news.de/sets/view/1962/page:1/sort:Photo.title/direction:asc Nach Name sortiert habt Ihr auch die richtige Reihenfolge.

1. Tag
Chiang Mai - Mae Rim: 65km, 1.400 HM, 187 min

Nach ein paar etwas verkehrsreicheren Kilometern vom Hotel bis an den Stadtrand von Chiang Mai ging es rechts ab in die Berge. Bis zum Ziel, dem Botany Resort etwa 10 km vor Mae Rim, ging es dann auf ziemlich guter Strasse über drei Berge. Martin fuhr als Guide vorne ein akzeptables Tempo, dass ich auf den Teilstücken unter 10% ziemlich genau an meiner Schwelle mitgehen konnte. Sobald es steiler wurde, musste ich aber reißen lassen. Vorne gingen dann neben Martin noch ein paar Leute mit, ich war aber zum Glück nicht der “letzte“ und konnte so recht ungestört in meinem Tempo fahren.

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Der erste Anstieg zog sich eigentlich recht hübsch durch ein Tal und wurde von nur wenigen und recht kurzen Rampen über 10% und ein paar Abfahrten unterbrochen. Insgesamt ließ er sich aber gut hochkurbeln - jedenfalls wenn man 30/27 am Mietrad zur Verfügung hat. Nach ca. 15km und insgesamt 750 Höhenmetern war die Passhöhe erreicht. Nach der verdienten Rast und dem üblichen perfekten Getränke-Obst-und-Fotoservice durch das SBT-Team Ludi und Chen geht es über einige recht deftige und enge Serpentinen runter in ein kleines Tal und gleich wieder hoch zum nächsten Berg. Auch hier ließ ich recht schnell reißen und verfluchte die dumme Idee, am Abend vorher noch in diverse Lokalitäten mitgegangen zu sein - trotz Johnny Walker :eek: musste ich aber nicht “gehen” und konnte den Anstieg durchfahren.

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Große Erinnerungen habe ich an den Berg allerdings nicht mehr. War aber wohl kürzer als der erste und es ging fast nur durch Wald - genauso wie die Abfahrt danach. Diese war recht kurz, weil es noch weit vor Samoeng rechts ab nach Mae Rim ging. Hier fing auch stande pede der letzte der drei Anstiege an, der uns auf den höchsten Punkt des Tages führte.
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Entweder war der Berg flacher bzw. mit weniger Rampen versehen oder es ging mir besser - jedenfalls konnte ich recht lange an der vorderen Gruppe um Martin dranbleiben. Kann natürlich auch sein, dass die Gruppe einfach langsamer gemacht hat…
Oben angekommen gab es einen wirklich fantastischen Ausblick auf die Berglandschaft. Dann ging es in die von wenigen Gegenwellen unterbrochene Abfahrt nach Mae Rim. Die Hangabtriebskraft ausnutzend ließ ich es laufen und gab auf den flacheren Passagen auch noch Druck auf die Pedale - man will sich ja für die Plackerei bergauf auch belohnen. Auf halben Weg kippte mir aber der Sattel nach hinten und ich musste auf den “Materialwagen” warten und konnte den Rest der Gruppe nach und nach an mir vorbeirauschen sehen. Nachdem die Kleinigkeit behoben war, rollte ich gemütlich weiter das Tal runter. Viel früher als erwartet stand Martin telefonierend am Rand und winkte mich links hoch: “Hier rein und noch 500 Meter zum Resort…”. AUA!!! :eek:
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Von einem Schlussanstieg stand doch gar nichts im Programm! Es war zwar wirklich nur ein knapper Kilometer, aber der ging NIE unter 10 und sicher einige Male deutlich über 15 Prozente den Berg hoch. Lass Dich überraschen…nicht das einzige Mal auf den 7 Tagen…Irgendwie bekam ich das Teil aber auch noch hochgedrückt, war aber sehr froh, dass ich mich alleine quälen durfte und mich niemand beobachten konnte. Ein “Experte” war übrigens an der Einfahrt vorbeigefahren und hat so noch ein paar Extrakilomter und Höhenmeter gemacht und wurde von Martin telefonisch ins Ziel gelotst…
Das Botany Resort ist - von den Anfahrt abgesehen - wunderbar gelegen, hat sehr schöne Zimmer und einen großen Pool. Da wir offensichtlich die einzigen Gäste waren, hatten wir die Anlage auch für uns. Leider hat es mit der bestellten Massage nicht so recht geklappt und abends waren auch die Köche irgendwie ausgeflogen…Ludi, der thailändische Tourguide, hat aber einfach für uns die Küche geentert und uns bekocht. Nur gegen die Kälte - kein Witz: es hatte eine Kältewelle und wir fröstelten in dicken Kapuzenpullovern - konnte er natürlich nichts ausrichten. Eein paar Singha-Bier schafften aber auch dieses Problem aus der Welt.
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

2. Tag: Mae Rim - Pai: 125 km, 2.000 HM, 321 min
Auch hier sagt Edith, dass man die Bilder nicht sieht...die nächsten Tage also gleich ohne eingebundene Fotos...

Nach dem Frühstück ging es erst mal weiter das Tal runter, bis die Ebene des Ping wieder erreicht war. Dann links ab kurz über die Hauptstrasse und dann wieder links über eine Nebenstrasse aus Mae Rim raus und flach und leicht kurvig durch kleinere Dörfer und Reisfelder. In geschlossener Gruppe beobachteten wir Bauern bei der Reisernte auf den Feldern oder in den Dörfern bei den Vorbereitungen auf Loy Krathong, ein Fest, das an diesem Abend stattfand.
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Nach der Rast an einem Second-Hand-Schuhladen ging es dann nach 35km den ersten Anstieg des Tages hoch.
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In deutlich besserer Kondition als den vorigen Tag konnte ich trotzdem nur bis zur ersten Rampe mitgehen. Als RAMPE bezeichne ich in diesem Bericht übrigens Anstiege über 15%, zwischen 10 und 15 Prozent sind es normale Steigungen und alles unter 10% dient der Erholung…wird aber für diesen Zweck auch konsequent auf dem 30er Blatt gefahren. Mit zwei anderen Teilnehmern bin ich den größtenteils nur licht bewaldeten Anstieg hochgezuckelt, bis wir oben auf die wartende Spitzengruppe um Martin trafen. Nach ein paar Minuten waren wir wieder komplett und frisch verpflegt stürzten wir uns hinter unserem Guide in die Abfahrt…wobei sich “stürzen” auf die Steigungsprozente bezieht und nicht auf Martins Fahrstil! Aufgrund der thailändischen Angwohnheit, Kurven zu schneiden und auf Verdacht zu überholen, der engen Kurven und der dichten Vegetation sowie der nicht immer optimalen Straßenbeläge sind wir die Abfahrten (fast alle) sehr vorsichtig angegangen. Hat aber auch so noch mehr als Genug Spaß gemacht… Nach der Abfahrt ging es erst auf und ab, nach und nach aber nur noch “auf” bis zum höchsten Punkt der Tagesetappe. Da sich der Berg relativ gleichmäßig gab, konnte ich meist unter der Schmerzgrenze bleiben und auch noch einem Kollegen mit Hungerast mit moralischem Beistand und Wasser aushelfen. Etwa zwei Kilometer vor dem von Martin angekündigten höchsten Punkt sah ich ein Schild “Toilet 8km”. Auch wenn das Wörterbuch sicher etwas anderes sagt, ist “Toilet” in der thailändischen Bergwelt gleichbedeutend mit Passhöhe…Ich war also etwas verunsichert, obwohl es hinter dem Schild erst mal runter ging. Nach etwa einem Kilometer wartete die Spitzengruppe aber an einer kleinen Erfrischungsbude in einer Kehre auf uns. Während wir auf den Rest der Gruppe und den Begleitbus warteten, erfrischten wir uns mit kalten Getränken und kämpften den Hungerast mit Chips und Schoki erfolgreich nieder.
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Nachdem wir eine Gruppe von ca. 347 Thais in 6 Minibussen bewundert hatten und - diesmal nach etwas längerer Zeit - wieder komplett waren, machten wir uns auf den Weg, ein Restaurant für die Mittagspause zu finden, das wir nach ca. 1,762 km auch erreichten…
Das ist jetzt wohl die passende Stelle, um darauf einzugehen, dass wir die erste Gruppe waren, die diese Bergtour gefahren ist. Martin war die Strecke bislang nur einmal mit dem Auto abgefahren und hatte noch keine detaillierte Streckenkenntnis, was uns bezüglich der Höhenmeter und der noch zu bewältigenden Steigungen doch einige mehr oder weniger nette Überraschungen einhandelte. Dafür haben wir uns zwar schon alle auf der Tour ausgiebig persönlich bei unserem Guide “bedankt”…ein paar Seitenhiebe werde ich mir aber dennoch nicht verkneifen können...
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Nachdem wir uns vor lauter Hunger beim Mittagessen gegenseitig das Essen geklaut haben, ging es dann in die von Martin angekündigte lange Abfahrt nach Pai. Den kleinen Hubbel über 7km und ein paar hundert Höhenmeter bis auf den wirklich höchsten Punkt des Tages kann man ja getrost vernachlässigen, zumal es meist unter 15% blieb.
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Oben angekommen ging es dann wirklich nur noch runter nach Pai, von den etwa 7 kleinen Wellen mal abgesehen…Die Abfahrt hat dann aber wirklich für alle Schinderei des Tages entschädigt: Hier merkte man deutlich, dass in dieser Ecke Thailands die Straßen gebaut wurden, bevor das Lineal erfunden wurde. Eine einfach nur unendlich geile und schier endlose Schlänegelei durch den Urwald bergab, bis das Hochtal von Pai am gleichnamigen Fluss erreicht war.
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Nach einer letzten Rast an einer japansichen Brücke aus dem zweiten Weltkrieg rollten wir über ein paar letzte Wellen zu unserem Resort kurz hinter Pai. Für den Pool war es mir dann schon zu spät, so dass ich mich nur etwas ausgeruht habe, biss es dann zum Abendessen mit dem Begleitbus nach Pai hineinging. Der Ort ist so etwas wie die letzte Hippie- und Backpackeroase in Thailand, inzwischen aber doch schon zu touristisch, um noch als Geheimtipp zu gelten.
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Für Loy Krathong aber sicher einer der schönsten Orte in Thailand und: Schöne Mützen hat es!
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

3. Tag: Pai - Mae Hong Son: 109 km, 2.400 HM, 315 min

Heute habe ich eine neue Vokabel in meinen Rennradwortschatz aufgenommen: die “Einrollrampe”:D. Wir starteten kurz nach 09:00 Uhr im dichten Nebel auf etwa 500 HM in Pai und es ging dann gleich auf den höchsten Punkt des Tages auf ca. 1.400 Meter. Dass die Thais - u.a. wohl wegen fehlendem Frost, Eis und Schnee - keine Hemmungen haben, die Straßen bis über 15% in die Berge zu basteln, hatte ich die letzten beiden Tage ja schon er-”fahren”. Da ist es irgendwie ein Vorteil, dass es auf den Straßen alle zweihundert Meter so eng um die Kurven geht, dass man nicht sieht, dass es dahinter schon wieder steiler wird. Die Hoffnung, dass es nach der nächsten Kurve flacher wird - so oft sie auch trog - ließen wir uns aber bis zum letzten Tag nicht nehmen!:dope: An diesem ersten langen Anstieg hatte ich dann noch das Glück:p, dass zwei dieser Rampen in einer Linkskurve lagen…(Linksverkehr!). Holla…da braucht man keinen starken Kaffee mehr, um wach zu werden. An einer längeren Rampe über fast einen Kilometer musste ich das erste Mal auf der Tour wirklich hart leiden und kämpfen, nicht stehenzubleiben und zu schieben. Sollte aber nicht das letzte Mal gewesen sein. Der Nebel hatte sich aber schon nach den ersten hundert Höhenmetern gelichtet und ich konnte beim “Krampfen” zumindest die herrliche Landschaft bewundern - zum echten “genießen” war ich nicht in der Lage. Mit dem Wetter hatten wir im Übrigen die ganzen 7 Tage keine Probleme. Wir fuhren genau eine Woche nach Ende der Regenzeit und bekamen bis auf ein paar Tropfen Nebel am frühen Morgen keine Nässe ab. Dass wir ziemlich genau eine Kältewelle erwischten und es nachts bis auf 10° runter ging und wir z.B. diesen Morgen in Pai bei 14° losfuhren (Martin war eingepackt, als wollte er sich für den Winterpokal qualifizieren), stellte angesichts der “wärmenden” Anstiege kein echtes Problem dar. Für die Abfahrten waren aber Windweste und Armlinge schon angebracht.:cool:
Zurück zum 3. Tag. Oben angekommen wartete zum Glück schon der Tourbus mit Ludi, der uns den ganzen Anstieg immer wieder überholt und dann auf den “Letzten” gewartet und uns dabei mit Getränken und moralischem Zuspruch versorgt und natürlich die ganzen Fotos von uns geschossen hatte. Abgekämpft und durchgeschwitzt schnappte ich mir schnell Windweste und Armlinge gegen den frischen Wind und hatte dann genügend Zeit, die erneut einfach nur wahnsinnig schöne Aussicht zu genießen. Die folgende Abfahrt entschädigte mich wieder voll und ganz für die Anstrengung bergauf: Kurven über Kurven, und eine schöner als die andere. Das Flachstück unten im Tal war etwa 3 Meter ;) lang und dann ging es den nächsten Berg hoch, dann wieder runter und wieder hoch, wo uns dann erneut ein schöner Ausblick erwartete. Hier hätten wir alle gerne Mittagspause gemacht, aber leider gab es an dem Stand ausnahmsweise mal kein “richtiges” Essen und so ging es doch erst noch mal bergab mit uns. Die Gruppe hatte sich inzwischen doch recht stark auseinandergezogen und so warteten wir diesmal auch unten in einem Tal mit pittoresken Würfelfelsen, bis sich alles wieder zusammengefunden hatte und rollten dann ins nächste Dorf zum Mittagessen. An 13 hungrige Radler nicht gewöhnt, halfen Chen und Ludi der Köchin aus und so bekamen wir unseren Fried Rice oder die Nudelsuppe.
Die letzten 35km ins Ziel nach Mae Hong Son waren nach Martins Streckenkenntnis fast flach…sieht man auf den Bildern ja auch ganz gut. Wir konnten uns also wieder mal ausgiebigste über die Verdauungshügelchen bedanken. Aber: “What goes up, must come down" - es hatte dann auch immer schöne Abfahrten! Nachdem die Gruppe wieder komplett war, rollten wir über die abschließenden Ausrollrampen in das Provinzstädtchen Mae Hong Son und in unser Hotel.


4. Tag: Mae Hong Son - Khun Yuam: 65 km, 1.050 HM, 165 min

Dieser Tag war als “Ruhetag” mit 60 km und nur 600 HM geplant und wir starteten erst nach dem Mittagessen. Neben einem ausgiebigen Frühstück nutze ich die Zeit, um auf den “Aussichtsturm” des Hotels zu gehen und mir die Landschaft mal genauer anzuschauen. Um 13:30 Uhr ging es dann wieder in den Sattel und auf gut 250 HM in die 4. Etappe. Diesmal konnten wir uns doch wirklich mal auf einem flacheren Stück einrollen, bis es nach 15 km auf den ersten von zwei “längeren” Bergen von über 100 Höhenmetern Differenz ging. Angesichts der “Kürze” dieses Hubbels, der auch nur maximal 16% hatte, war ich diesmal ohne Quälerei recht fix oben und musste mir schon dumme Sprüche a la “Bergaufkönig” anhören. Auf dem welligen Stück waren dann leider die Straßen teilweise sehr schlecht. Es hatte ganz gemeinen harten Buckelpistencharackter, so dass man kaum in ein Rhythmus kam. Nach etwa der Hälfte der Strecke besserte sich das aber und es rollte ganz nett bis ins Etappenziel Khun Yuam, einem kleinen Dorf an der burmesischen Grenze. Zwar hatte es bis auf den zweiten längeren kurzen Anstieg keine echten Schwierigkeiten und die kleineren Wellen waren auch nicht zu steil, dennoch war das Profil anspruchsvoll genug, um die Gruppe wieder auseinanderzureißen, so dass wir vor Khun Yuam im Buswartehäuschen an der “Passhöhe” noch eine längere Wartepause einlegten. Das Bungalowresort lag direkt im Wald und bot uns so herrliche Ausblicke. Da das Dorf ansonsten “tot” war, aßen wir ausnahmsweise mal direkt im Hotel, schauten uns die ersten Bilder der Tour an und legten uns früh schlafen.


5. Tag: Khun Yuam - Mae Sariang: 99 km, 1.250 HM, 231 min


Auch den zweiten “flachen Ruhetag” ging es immer die Straße 108 in Richtung Süden. Beim Aufwachen dachte ich zunächst, wir hätten eine Fahrt im Regen vor uns, stellte dann aber fest, dass es nur der Nebel war, der an den Blättern der Bäume kondensierte und abtropfte. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es dann bei aufziehendem Nebel pünktlich um 09:00 Uhr los.
Die Strecke hatte unser Guide diesmal richtig in Erinnerung: Es gab tatsächlich keine längere Steigung, sondern ging den ganzen Tag immer leicht bergan und bergab. Bei den insgesamt zu bewältigenden Höhenmetern hatte er sich auch nur leicht verschätzt (1.250 statt 600). Die Fahrt verlief zunächst noch im Nebel über die relativ schwach befahrene Strasse. Nach einer halben Stunde hatte sich der Nebel dann aber endgültig verzogen und wir konnten die herrliche Landschaft genießen. Leider war der Belag auf den ersten ca. 35km aber größtenteils sehr schlecht und wies neben wenigen Schlaglöchern häufig wieder eine sehr unangenehme Riffelung auf. Zwischendurch allerdings konnte man sich auf perfekten Teilstücken erholen und nach der kurzen Pause nach dem einzigen Anstieg, den man als “Berg” bezeichnen könnte, besserte sich der Asphalt endgültig und wir rollten fast durchgehend komplett in der Gruppe der Mittagspause bei KM 65 in Mae La Noi entgegen. Das Dorf erreichten wir am Ende einer sehr schönen (weil) recht flachen Abfahrt ohne größere technische Schwierigkeiten. Zur Abwechslung wählten wir dieses Mal Kao Pat Gai (fried rice with chicken)…
Die letzten gut 30 Kilometer bis ins Ziel in Mae Sariang waren die Wellen etwas größer, ließen sich aber immer noch gut hochdrücken und dann runterrollen. Irgendwie wurde ich übermütig und bin die Anstiege mit einer “Ausreißergruppe” mitgegangen. Das dürfte ich morgen auf dem Weg nach Mae Chaem wohl zu spüren bekommen. In Mae Sariang angekommen witzelten wir über die 5.400 HM, die uns wohl erwarten dürften, da Martin 2.700 für den nächsten Tag angegeben hatte, bezogen unsere schönen Zimmer im Riverside Resort - das wirklich direkt am Yuam-Fluss liegt. Ich gab mir wieder das harte Nachmittagsprogramm mit Ausruhen, Essen und Massage…:love::love:
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

6. Tag: Mae Sariang - Mae Chaem: 60 km, 1.900 HM, 259 min

Den Bericht dieses Tages muss ich leider in der Nacht davor beginnen. Wie üblich gingen wir mit einem großen Teil der Gruppe zusammen essen und danach mit einem kleineren Teil auch noch ein paar Bierchen trinken. Angesichts des harten Programms bin ich aber recht früh ins Bett. An Schlaf war aber leider nicht zu denken, statt dessen beschäftigte mich ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend…das leider immer stärker wurde und schließlich dazu führte, dass ich die halbe Nacht kotzend im Bad verbrachte. :kotz: Das allererste Mal überhaupt, dass ich in Thailand mit dem Essen Problleme hatte - und das ausgerechnet vor den beiden schönen harten Schlussetappen…Mit nur wenigen Stunden unruhigen Schlafes schlich ich mich dann am nächsten Morgen zum Frühstück, das dementsprechend auch nur spärlich ausgefallen ist und keineswegs den knapp 3.000 HM des Tages angemessen war. Dass es der Hälfte der Gruppe genauso ging wie mir, war auch nur ein geringer Trost. :wut: Insgesamt fünf Teilnehmer entschlossen sich dann, die Etappe mit einem gecharterten Minibus zu fahren. Michael und ich als magenversehrte und die sechs “Gesunden” setzen uns um 09:00 Uhr aufs Rad, um den ersten Pass in Angriff zu nehmen. Ich konnte diesen kleinen Anstieg über 900 auf gut 1.100 HM auf 27 km zwar noch fahren…aber mit Maximalpuls von 140 und maximal 6 km/h auch bei den leichteren Steigungen unter 10% und einem stark verkrampften Magen musste ich oben einsehen, das das so keinen Sinn macht und setzte mich zu einem weiteren “Aussteiger” in den Bus. Er war den Berg zwar schneller hochgekommen, dafür ging es ihm - nachdem er mal eben vom Rad aus den Magen entleert hatte - aber wesentlich schlechter als mir. Wir zuckelten also frustriert im Minibus mit Chen und Ludi hinter den verbliebenen 6 Radlern die ca. 60 km bis zur Mittagspause hinterher. Neben weiteren knapp 1.000 Höhenmetern verpassten wir so auch eine absolut geil anzuschauende Abfahrt über mindestens 10 km. In der Mittagspause konnte ich immerhin eine halbe Portion Fried Rice ohne größere Probleme essen und entschloss mich deshalb, die letzten 35 km mit dem Rad in Angriff zu nehmen. Mein Teilzeitzimmerkollege (wegen einer Absage hatten wir doch meist Einzelzimmer), der wohl wegen 7 konsumierter Whiskey :bier: keine Magenprobleme hatte, bot sich an, mich ins Hotel zu eskortieren. Wir fuhren also vor den anderen fünfen los, da klar war, dass ich - heute noch mehr als an normalen Tagen - ein deutlich langsameres Tempo als diese Spitzengruppe würde fahren müssen. Wie nicht anders zu erwarten, ging es nach dem Mittagessen gleich mal bescheidene 450 HM hoch. An der Rampe von knapp 20% über mindestens 2, aber gefühlten 5 km konnte die Bergziege mein Tempo aber nicht halten und fuhr voraus. Kurz nach Ende des Steilstücks fuhr dann erst unser “Mädel” auf mich auf. Der Berg wurde zwar flacher, aber das half mir auch nur bedingt, da er mit 3-7% über nicht enden wollende Kilometer weiterging. Irgendwann fuhr auch Martin mit dem Rest an mir vorbei. Auf der Abfahrt musste ich dann aber das Tempo stark reduzieren, da die Strasse sehr schlecht wurde und ich die Ruckelei meinem Magen definitiv nicht zumuten konnte. Der Ausblick auf den Doi Inthanon konnte mich in meinem Zustand kaum entschädigen. Bis zum Ziel waren es jetzt noch knapp 20 km und es sollten noch drei kleinere Anstiege mit insgesamt 550 Höhenmetern kommen. Den ersten der Berge von ca. 200 HM konnte ich noch recht gut fahren, und bin auf der Abfahrt auch wieder auf Steffi aufgefahren. Die Abfahrt endete mit einer Brücke über einen kleinen Fluss und danach klappte die Strasse wieder nach oben…dass das deutlich über 10% hatte, bedarf wohl keiner Erwähnung mehr. Steffi war so nett, fast bis oben mit mir zu fahren und gab mir am Kulminationspunkt auch noch ihren Wasservorat:love:. Die folgende Abfahrt war etwas kürzer und auch weniger steil, was man vom direkt wieder folgenden Anstieg kaum sagen konnte. An diesem Berg machte auch mein Magen wieder zu, so dass an Pulsfrequenzen >140 kaum zu denken war. Ca. 10 km vor dem Ziel ging es in einem Dorf nochmals bergan und ich wähnte mich schon fast im Hotel…was sich nach en paar Metern bergab aber als böser Fehler herausstelte. An diesem letzten Berg des Tages bin ich dann definitiv gestorben und es war gut, dass kein deutsch sprechender Mensch in der Nähe war:aufreg::droh::streit:. Kaum hatte ich das “letzte” Steilstück bewältigt und die Kuppe erreicht, bot sich der Anblick auf ein weiteres Steilstück und eine weitere Kuppe. Ein echter Berg zum verscheissern! Zweimal musste ich kurz stehenbleiben, was aber werde meine Zustand noch meine Laune sonderlich verbessern konnte. Irgendwie schaffte ich es aber auch, die letzten Kilometre bergauf zu schleichen und rollte dann nach Mae Chaem hinein. Nach Martins Beschreibung bog ich am Ortseingang rechts ab und fand mich auf einer netten Ausrollrampe wieder. Mitten im Dorf wollte ich dann nicht weiter laut fluchen und litt also still vor mich hin, bis ich an eine Abzweigung kam und nicht mehr weiter wusste. Ich zückte das Handy und wollte Martin nach dem Weg fragen, aber es hatte keinen Empfang. Also fragte ich mich bei Einheimischen durch, die in diesem kleinen Dorf ohne nennenswerten Tourismus natürlich kein Englisch sprachen. Ich rollte einen Berg runter und war felsenfest überzeugt, keinen Meter mehr bergauf fahren zu können. Leider erwies sich das “Hotel” als das falsche, aber ich sah einen Hinweis auf die Police Station und dachte mir nur “Dein Freund und Helfer”! Auf halben Weg kam mir dann Roger mit geschultertem Rad auf dem Sozius eines Mopeds entgegen. Ihm war die Kette gerissen. Zwar wusste er auch nicht, wo wir hin mussten, aber in dem Moment kam unser Tourbus mit Chen als Rettung die Strasse herunter, lud uns ein und brachte uns zum Resort. Dort angekommen warteten die anderen Radler auf uns -. ich fiel aber nur noch aus dem Bus aufs Gras und war einfach nur noch tot, tot und nochmals tot. Nach knapp zwei Stunden Schlaf konnte ich zum Abendessen aber eine Portion Spaghetti und einen Pfacnkuchen verdrücken, nahm zur Sicherheit noch einen Whiskey und ging ins Bett. Morgen sollte mit dem Doi Inthanon noch der Höhepunkt der Tour kommen. Ob ich aber die nächsten Jahre noch mal etwas Verrückteres mache als diesen Tag, mit verdorbenem Magen 60 km mit 1.900 HM zu fahren, das kann ich mir kaum vorstellen. Die 6, die den Tag komplett gefahren sind hatten übrigens 120 km mit 2.950 HM, die Martin mit einem Schnitt von 23.5 locker durchgekurbelt ist.

7. Tag: Mae Chaem - Chiang Mai, 130 km, 1.200 HM, 336 min


Die Nacht war leider nicht ganz optimal. Ich konnte zwar schlafen und hatte keine größeren Magenprobleme mehr, bin aber immer wieder aufgewacht und habe abwechselnd gefroren und geschwitzt. Aber immerhin war mein Magen dazu in der Lage, zum Frühstück zwei Scheiben Toast und ein Omelett zu verkraften. Um 08:00 Uhr ging es dann im noch dichten Nebel los. Ein paar hundert Meter zum Einrollen im Dorf und dann rechts ab auf die Straße auf den Doi Inthanon: Anfangs verhielt sich die Straße noch anständig und wurde auch in den Innenseiten der Kurven nicht zu steil. Störend war dagegen, dass es anfangs immer wieder ganz ordentlich bergab ging und man so wieder Höhe verlor. Angesichts der “nur” knapp 30km für die gut 2.000 Höhenmeter Differenz ließ das die noch zu bewältigende Durchschnittssteigung doch immer unangenehmer erscheinen. Der Schein trog nicht. Kaum aus dem Nebel raus und in den Wald hineingefahren wurde es wieder brutal. Allein für den Kilometer 11 habe ich wohl fast eine halbe Stunde gebraucht…:eek:was wir da hinlegten, grenzte eher an ein Steherrennen als an normales Radfahren. Und dass mir ein paar Mal das Vorderrad hochging ist auch nur im Nachhinein “witzig”:D. Von wegen “unten im Wald hat es ein paar Rampen” - das waren ein paar Dutzend. Ca. ab KM 14 sah ich dann vor mir einen “Teamkollegen” die Rampen im Wiegetritt und in Schlangenlinien hochfahren. So was kann ja sehr motivierend sein…aber nur, wenn man es schafft, en Abstand zu verkürzen…Ich krampfte aber die Rampen mit etwas über 4 km/h hoch und konnte auf den “Flachstücken” kaum schneller werden, da ich einerseits “regenerieren” musste und mein Magen doch wieder zugemacht hat. Von Kilometer zu Kilometer zeigte die Pulsuhr auch niedrigere Werte an und blieb irgendwann auch bei >15% unter 150…mir schwante schon Böses, noch wollte ich mir aber nicht eingestehen, dass es einfach keinen Sinn mehr macht. Bis zum Abzweig bei Kilometer 20, also 10 km und 1.000 Höhenmeter vor dem Gipfel schlich ich noch weiter. Dort wartete der Bus und der Kollege, der die letzten 6 km vor mir die Schlangenlinien gefahren war. Ich setzte mich auch vollkommen fertig - körperlich wie moralisch - zu ihm in den Bus und ließ mein Rad aufs Dach montieren.:crying::crying::crying:
Im Bus fuhren wir dann die restlichen 10km zum Gipfel, wobei wir immer wieder stoppten, um unsere noch aktiven Mitfahrer mit Getränken und Zuspruch zu versorgen und außerdem ein paar Fotos und Videos zu machen. Die Fahrt zeigte mir auch, dass der “Ausstieg” die richtige Entscheidung war…ich hätte es an diesem Tag definitiv nicht geschafft. Oben angekommen gab es zwar keine schöne Aussicht - dazu taugt die Topographie des Gipfels einfach nicht - dafür aber einen Naturpfad durch die dichte Vegetation auf 2.565 Metern. Nachdem alle acht Radler, die es bis zum Höhepunkt unserer Bergtour geschafft hatten, sich genügend erholt und verpflegt hatten, ging es auf die kurze Abfahrt. Angesichts meiner - immerhin - Versuche, die letzten beiden Tage zu fahren, habe ich mir die Abfahrt einfach gegönnt, obwohl ich die letzten Kilometer nur Busfahrer war. Und ich kann nur sagen: Auf 38 km 2.300 Höhemeter zu verlieren macht einfach nur Spaß!!! Wir ließen es natürlich vorsichtig angehen - aber auf dieser Seite nach Chiang Mai hin ist die Strasse besser ausgebaut und auch nicht so steil und “rampig”, so dass man die Abfahrt wirklich genießen konnte. Unten gab es noch mal Mittag - fried rice natürlich - und dann die letzten 70 Kilometer der Tour über die Autobahn zurück nach Chiang Mai ins Hotel, wo wir gerade rechtzeitig kurz vor Einbruch der Dunkelheit ankamen.

Geschafft…wenn auch mit Abstrichen…:)
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Moin Sascha, Du bist noch onlline?
Schöner Bericht, hier liegt im Moment Schnee, sogar in Köln!
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Für die Tante Edith:
Du mußt das Image Tag unter Deinem jeweiligen Bild kopieren.
Dafür zuerst den BBCode einblenden lassen.
Dann nimmst am besten die mittlere Größe.
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Der Tag sieht so aus:
[*URL=http://fotos.rennrad-news.de/photos/view/32821][*IMG]http://fstatic1.rennrad-news.de/img/photos/1/4/4/9/5/_/medium/3.Tag-F-Poser.jpg[/IMG*][/URL*]
ohne die Sternchen vorne und hinten.
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Ah - jetzt verswtehe ich das mit den Bildern...kann die Beiträge aber nicht mehr ändern, da die 720 Minuten nun verstrichen sind

Dann weiß ich für die nächste Tour ja Bescheid...Wird ab morgen aber 8 Tage langweilig, da nur flach bis Bangkok. Nach Hause komme ich erst in 2 Wochen...der lange Flug muss sich ja lohnen:D:D

Aber besser es schneit jetzt in Köln als am Ostermontag. In 09 wollte ich RuK dann doch mal fahren!

Wünsche Euch allen viel Spaß im Winter!

p.s.: habe auch unseren Freund aus letztem Winter gesehen...dazu mehr, wenn ich in der Heimat zurück bin.
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

morgääään...

nach nichtmal drei stunden schlaf um halb neun aufgestanden...

nach köln zur totenehrung...

danke an meinen heimfahrservice das war echt gut...!"

sowie george sowie an den mark(c)


könnte man in absehbarer zeit wiederholen...
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Ohh noch einer wach:D
Ja,ja mal wieder ein schöner und lustiger abend:)
Nicht zuviel alilohl, aber irgenwie macht mein ellbogen zicken, habe ich was verpaßt:rolleyes:
Großen DANK an den menschen aus erftstadt:dope:
 
AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen

Danke an Marc! :love:

Und vielen Dank auch an den Rest für den super Abend! War richtig cool! Geh jetzt radeln! Bisher war mir ein wenig :kotz: :D
 
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