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Transalp Venezia - Bremen

kaipi

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Bremen
Hier der erste Teil meines Reiseberichtes. Ich tauche gleich wieder ab aus dem Internet.

Do., 30.06.2011

Bremen –Venezia, 14 km, 10 hm

Italien ist als Radsportland denkbar schlecht geeignet. Das liegt an der komischen Sprache. Früher konnte ich mal ganz gut Italienisch. Aber seit ich jedes Jahr nach Malle ins Trainingslager fahre, ist die Radsportsprache Spanisch. Das wäre okay, wenn Italienisch nicht so ähnlich wäre. Acht heisst hier otto und nicht mehr ocho, hallo nicht hola sondern ciau oder salve. Und so weiter. Erbärmlich. Doch gebucht ist gebucht. Es gibt kein zurück mehr.

Als alter Schisser was Zuspätkommen angeht, bin ich fast der erste beim Einchecken. Die anderen Fluggäste liegen um kurz vor fünf sicher noch im Bett. Mit meinem Radkarton (keine Ahnung wie schwer, aber deutlich unter den erlaubten 30 kg) und meinem Minirucksack (Deuter Race X Air, 14 Liter, 6 kg) bin ich der Exot in der kurzen Schlange. Alles klappt wie am Schnürchen. Beim Packen am Vorabend hatte ich mehr Probleme, denn bei der angestrebten Minimalausrüstung blieb es nicht. Rucksack, Lenkertasche waren prall gefüllt und ich musste auch noch die große Ortlieb-Satteltasche packen. Nach der Reise werde ich schlauer sein, was zuviel war – und was zuwenig.

Thema Nr. 1 nach der Landung: wo bau ich mein Rad zusammen und entsorge meinen Müll. Infoschalter geschlossen. Ein Infomensch vor dem Terminal hatte keine Ahnung, wies mich dann aber nach links, Blick vom Terminal abgewandt, hinter den Parkplatz vom Speedy-Park. Dort standen ein paar Container und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich begann zu schrauben. Zwei Männer fingen an in einer größeren Garage Getränke zu verladen. Sie zeigten mir eine Werkstatthalle 200 m weiter. Dort wurde ich den Karton los. Den Plastikmüll deponierte ich neben einem Mülleimer neben dem Terminal.

Die Fahrt konnte beginnen. Auf einer vierspurigen Straße, auf der Ponte della Libertá gab es immerhin einen Seitenstreifen, konnte ich schon mal das tolle Fahrgefühl der Italiener genießen, vor allem was den Seitenabstand angeht und die Unlust zu bremsen oder mehr als unbedingt nötig auszuweichen. Dafür ist der gebotene Windschatten optimal.

In Venedig angekommen schiebe ich mein Rad durch die Gassen, trage es über die Brücken. Da ich mein Hotel nicht finde und die hilfsbereiten Venezianer mich hin und her schicken, kenne ich bald alle Ecken im Stadtteil Dorsoduro, bis es bei mir klick macht und ich erkenne, dass jedes Haus, unabhängig von der Straße, eine vierstellige Hausnummer hat. So finde ich endlich das kleine Hotel Locanda Ca´ Foscari. An der schönen Klingel mit dem Löwenkopf steht sogar ganz klein der Name.

Die Stadt ist wunderschön, nur total überfüllt. Ich lasse mich durch die Gassen treiben, fülle meinen Magen mit dem schlechten, überteuerten Essen.

Freitag, 01.07.2011

Venedig – Ampezzo, 196 km, 1.400 hm

Passo di Rest, 1.052 m

Ich will mit der Fähre vom Markusplatz nach Punta Sabbioni auf der Landzunge, die die Lagune im Osten begrenzt. Dazu muss ich morgens mit dem Rad durch die halbe Stadt. Tolle Aktion, wo es geht, fahre ich durch die engen Gassen, schönen Plätze, entlang der Kanäle. Was für ein Gefühl! Wie ein Spaziergang auf dem Mond. Welten begegnen sich. Hier sollte man mal ein Cross- oder MTB-Rennen machen – wegen der Brücken. Ich habe das Gefühl, ich bin der erste Mensch auf der Welt, der so was macht. Erstaunte Blicke. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Beginn meiner Reise.

Die Fährfahrt ist entspannend, mehr von Abschied als von Anfang geprägt. Auf der Landzunge angekommen fahre ich bis Caorle, ca. 50 km am Meer entlang. Stau auf der Straße, ich überhole, die Italiener sind ja selbst hart im Nehmen. Von Caorle – wie kann man sich in einem so kleinen Ort nur so gewaltig verfahren - geht es landeinwärts auf die wolkenverhangenen Berge zu, entlang des Fiume Tagliamento. Als ich am Fuß der Dolomiten ankomme, hab ich schon 150 km auf dem Tacho und es ist sechs Uhr abends. Nach kurzer Pause, in der ich in mich gehe, fahre ich doch los und denke, 1.000 Höhenmeter rauf und wieder runter, das ist doch in zwei Stunden zu schaffen. Leider geht es erst nur flach ins Tal und auch immer wieder runter, eine Freude für jeden, der gerne die Berge hoch fährt. Irgendwann geht es dann doch in Serpentinen durch den Wald. Verkehr gleich null. Es fängt an zu tröpfeln. Willkommene Abkühlung. Oben auf dem Passo di Rest mache ich nur eine kurze Pause. Die Reste eines Gewitters sorgen für reichlich Abkühlung auf der Abfahrt. Schlotter. Regenjacke und Regenüberschuhe kommen zum Einsatz. Bevor ich unten im Tal ankomme, reißt die Wolkendicke auf und gibt Blicke frei auf von der Abendsonne angeschienene Felsgipfel. Hurra, ich bin in den Dolomiten. In Ampezzo finde ich eine sehr nette und komfortable Unterkunft. Endlich gutes Essen.

Samstag, 02.07.2011

Ampezzo – Cortina d´Apezzo, 99 km, 2.800 hm

Sella de Rioda, 1.800 m; Sella de Razzo 1.760 m; Sella Ciampigotto 1.790 m

Passo Tre Croci 1.809 m

Bei schönstem Sonnenschein fahre ich los. Die Passtrasse ist schnell gefunden. Anfangs gemütlich entlang einer tiefen Schlucht, später immer steiler und steiler geht es hoch, an einem Stausee vorbei und einem verschlafenen Bergdorf. Wenn nicht gerade Müllabfuhr wäre, wäre nichts los. Einzelne Radler kommen mir entgegen oder überholen mich. Die meisten grüßen freundlich. Gepäck am Rennrad scheint kein Stilbruch. Vom Passo di Rioda, der in meiner Karte nicht eingezeichnet ist, aber der höchste des Sella-Trios, geht es ein kleines Stück runter und wieder rauf zum nächsten Pass, danach noch mal und schließlich supersteil runter ins Cadore-Tal.

Auf breiter Straße mit etwas viel Verkehr fahre ich Richtung Passo Tre Croci. Teils ist die Straße sehr steil, 15 % oder so. Ich kann langsam mitreden, was das bedeutet. Auch Motorradfahrer tummeln sich hier. Alles etwas rummelig, der erste Teil des Tages war schöner. Auch Cortina d´Ampezzo ist überlaufen. Ich erkundige mich nach einer Unterkunft außerhalb in Richtung des Passo di Giau. Die Almhütte ist prima, das Zimmer und Bad richtig schön und neu, fast schon etwas edel. Auch das Essen ist sehr gut. Ich gönne mir ein Menü für 35 Euro mit einem kleinen Glas Wein. Mehr verkrafte ich nicht, will ich mich nicht besaufen.

Sonntag, 03-07-2011

Cortina d´Ampezzo – Rosengarten, 91 km, 2.400 hm

Passo di Giau 2233 m

Passo di Fedaia 2057 m

Auch das Frühstück in der Almhütte ist edel, verschiedene, leckere Brötchen, Schinken, Käse und Müsli, Saft und leider die unvermeidlichen Marmeladepöttchen.

Den Passo di Giau genieße ich. Er ist zwar recht steil, aber sehr schön. Der Autoverkehr hält sich in Grenzen. Ein netter Bayer hält mit seinem Focus an und macht ein Foto von mir. Auf dem Pass ist der Bär los. Die Abfahrt ist so rasant, dass ich in null komma nichts wieder im Tal bin. Schade eigentlich. Das ein oder andere Mal halte ich an, um die Landschaft mit Kitschpotential zu genießen.

Das Tal zum Fedaia-Pass steigt zunächst allmählich an. Irgendwann kommt sie jedoch, die gefürchtete Rampe. Endlos kurbele ich mit 30er Trittfrequenz und 5 bis 6 kmh den Berg hoch. Ohne mein großes Vorbild Michael, der im Harz aus Prinzip nur mit dem großen Blatt fährt, hätte ich das nie geschafft. So lässt sich auch prima der runde Tritt üben: an jeder Stelle der Kurbelumdrehung die optimale Kraftübertragung, nirgends zuviel, nirgends zuwenig. Das kann man nicht oft genug üben, rede ich mir meine Lage schön. Und immer schön den Moment genießen, bloß keine Eile, haha, ich hab es so gewollt, in Bremen werde ich mich nach jeder einzelnen Kurbelumdrehung sehnen. Trotz dieser Vorahnung beschließe ich, auf die Sella-Runde zu verzichten und meine Kräfte vernünftig einzuteilen, mir auch Zeit für Entspannung und Einkehr zu gönnen. Es warten ja auch noch ein paar Hügel und Strecke bis Bremen und ich fürchte den Zustand des Übertrainings, in dem das Fahren keinen Spaß mehr macht.

Als wieder die ersten Kehren anfangen, verpufft am Fedaia die Hoffnung schnell, dass es jetzt flacher wird. Es kommen erst noch die steilsten Passagen (gefühlt). Plötzlich bin ich jedoch oben. Ich habe mich vertan, der Pass ist nicht 2250 m hoch, sondern nur 2050. Trotzdem hat er mich ganz schön meine Grenzen spüren lassen. Ich freue mich auf die Abfahrt, erst noch flach am See, ein kurzer Abstecher auf die Staumauer, dann runter nach ins Fassatal. Bergab will ich wissen, wie viel besser die Motorrädern um die Kurven kommen. Klar, geradeaus, beim Bremsen und beim Beschleunigen aus der Kurve sind sie schneller, in den steilen Kurven aber bin ich schneller, schieb einen vor mir her. Triumphgeheul! Im flacheren Fassatal hefte ich mich an ein paar flotte Rennradfahrer und hab endlich mal wieder Rennradfeeling.

Der Karerpass ist einfach, gemütliche 400 Höhenmeter. Zum Nigerpass geht es nahezu flach weiter. Ich lande in der Frommeralm. Hier will ich morgen einen Ruhetag verbringen. Die Kulisse des Rosengarten und der anderen Berge in der Abendsonne ist überwältigend. Ich habs gesehen, das Alpenglühen! Enzian und die schöne Maid verkneif ich mir.

Montag 04.07.2011

Rosengarten

Ich lasse mir vom Wirt eine schöne Tour empfehlen, laufe zur Kölner Hütte rauf. Auf halber Höhe meditiere ich. Als ich danach meine Erkenntnisse aufschreibe, werde ich von einer kleinen Herde junger Kälber umzingelt. Sehr niedlich und sehr neugierig.

Unterhalb der steilen Felsen spaziere ich bis zur Rotwandhütte, esse dort die unvermeidliche Polenta mit Pilzen und Rehfleisch. Zurück geht es über den Karerpass und den Perlenweg, der sehr romantisch durch bunte Blumenwiesen führt.

Dienstag, 05.07.2011

Rosengarten – Ponte di Legno, 156 km, 2.600 hm

Passo di Mendola 1363 m

Passo Tonale 1883 m

Die morgendliche Abfahrt nach Bozen ist klasse, nur selten zu steil, an einer Stelle werden 20 % angezeigt. Überwiegend kann ich es saußen lassen. In einer schönen langgestreckten Kurve will ein entgegenkommender Motorradfahrer links abbiegen. Im letzten Moment sieht er mich und hält an. Das war verdammt knapp. Ich hätte nicht mehr ausweichen können, da ich ihn erst spät gesehen habe. Ich fluche laut. So schnell kann was Blödes passieren.

Unten im Tal fahre ich auf dem schönen Radweg, einer ehemaligen Bahntrasse, die eine Kollegin vor kurzem mit ihrem Vater Richtung Brenner fuhr, nach Bozen und immer weiter Richtung Meran. In San Michele merke ich, dass ich eine Abzweigung verpasst habe. Der Mendelpass ist ausgeschildert. Also nehme ich doch den und nicht das Gampenjoch. Von Kaltern aus geht es hoch in moderater Steigung. Was für ein Genuss im Vergleich zu den Dolomitenpässen. Auch die Aussicht ist toll, wenig Verkehr. Auf der anderen Seite geht es maßvoll steil runter, so dass ich auch mal ein paar Kilometer mache. Runter auf 600 m. Der Passo Tonale ist ausgeschildert. Im Val di Sole gibt es auch ein Pista ciclabile. Wenig verlockende Bezeichnung, umso schöner zu fahren. In Malè trink ich noch einen Cappuccino und kaufe noch etwas ein, bevor es auf die Passstraße geht. Auch diese gut zu fahren, meist durch Wald, ab und zu Aussicht auf Berge mit Schnee, wolkenverhangen. Der Passo selbst ist oberhässlich verbaut, sogar Hochhäuser stehen rum. Es ist kalt und düster. Nichts wie weiter, ist auch schon halb acht.

Ponte die Legno ist ein recht großer Ort, Touristenzentrum. Wo soll ich bloß schlafen? Ich fahre die Fußgängerzone runter und werde von einem Albergowirt herbeigewunken. Er öffnet die Doppeltür, so dass ich direkt ins Haus fahren kann. Sehr geschäftstüchtig, aber mir gefällt es. So wünscht sich der deutsche Touri den Italiener. Fühle mich willkommen. Die Unterkunft ist eher altersschwach, die Einrichtung auch, hat aber irgendwie Charme. 30 Euro mit Colazione, das ist okay. Dusche ist in der Badewanne, es dauert ewig, bis warmes Wasser kommt. Der Lärm kommt nicht von einer Baustelle, wie ich erst vermute, sondern vom Gebirgsfluss, der durch den Ort rauscht, natürlich komplett kanalisiert. Pizza rucola, ein Bier und ich bin schon betrunken.

Mittwoch, 06.07.2011

Ponte di Legno – Bormio, 43 km, 1.300 hm

Passo di Gavia, 2.621 m

Der Tag beginnt mit einem Platten hinten. Mein Wirt ist super hilfsbereit, fast ein bisschen aufdringlich. Das Loch ist genau an der Stelle, wo der Mantel einen kleinen Riss hat. Hätte ihn zuhause doch gegen einen neuen austauschen sollen.

Der Gavia wartet und ich mach mich auf den Weg. Er soll mir für heute genügen. Ich will nicht auf dem letzten Loch den Stelvio, der sich direkt anschließt, raufkeuchen. Schönes Tal, die Sonne lacht, hübsche Dörfer, wenig Verkehr. Der Anstieg moderat. Vielleicht zahlen sich ja auch meine Ruhetage aus? Ich komme gut voran, die Straße ist teilweise superschmal und schmiegt sich eng an den steilen Berg, so dass mir mulmig wird, wenn Gegenverkehr kommt oder ich überholt werde und auf der Abgrundseite fahre. Ich mache nur kurze Pausen, um zu fotografieren, zu trinken und endlich den ersten meiner drei Energieriegel zu vertilgen, die ich ja nicht mit nach Bremen zurücktragen will. So geht es langsam höher bis über die Waldgrenze. Nur einzelne Passagen sind sehr steil. Der eine oder andere Rennradfahrer überholt mich. Kunststück ohne Gepäck! Irgendwann kommt doch noch der angekündigte Tunnel, ich montiere mein kleines Lichtlein an der linken Lenkerbeuge und keuch durch das Dunkel.

Der Pass ist übersichtlich bebaut. Es tummeln sich Rad- und Motorradfahrer. Hohe Gipfel bilden die Kulisse. Ich nehme einen Cappuccino bevor ich mich in die Abfahrt stürze. Nach wenigen Kilometern geht rechts ein keiner Weg ab oberhalb einer Schlucht. Ich stelle mein Rad ab, gehe den Weg ein Stück runter, suche mir ein Plätzchen, um meine Brötchen mit prosciutto crudo zu futtern. Auf einem kleinen Rücken will ich mal wieder meditieren. Kaum fange ich an, verschwindet die Sonne und der kalte Wind wird spürbar. Ich halte durch und merke danach, wie saukalt mir geworden ist. Jetzt kommt natürlich auch die Sonne wieder durch.

Ich düse ins Tal, überhole ein Motorrad, da es eine schöne spannende Abfahrt ist, mit steilen geraden Abschnitten und immer wieder „tornanti“. In Bormio angekommen, der Tacho zeigt erst gut 40 km, aber mir reicht es für heute, trinke ich einen Cappuccino auf dem Marktplatz. Der Wirt empfiehlt mir das Hotel Daniela, an dem ich schon vorbeigefahren bin. Abends Pizza und ein Bier.

Donnerstag, 07.07.2011

Ruhetag in Bormio. Morgens schüttet es, die Berge steckenin Wolken. Morgen soll es wieder besser werden. Dass ich auch bei Sauwetter Radfahren kann, muss ich mir nicht beweisen. Also bleibe ich, lese, schreibe Tagebuch, schau mal, ob ich ins Internet komme hier.
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Hi Kaipi,

ein wirklich schöner Bericht - und sooo viele HM. Tolle Leistung:daumen: Da kann man hier im Norden neidisch werden:)
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Ich kann sowas gar nicht lesen - Sehnsucht...!

In Ponte di Legno hatte ich auch mit der Absicht, den Gavia am nächsten Morgen platt zu machen, genächtigt, dieser war aber noch immer (Mitte Juni) geschlossen. :(

Toller Bericht, will mehr! :daumen:
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Soo viele Pässe und das alles freiwillig...:D Schönes Tagebuch! Ich wünsche Dir weiterhin einen schönen Urlaub und eine gute Reise!!
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Krieg' auch wieder Lust. Echt schön zu lesen.

Bin im letzten Jahr auch von Venedig nach Bremen gefahren. Allerdings
mit Umweg über die Schweizer Alpen und leider ohne Rennrad, sondern mit Tourenrad und etwas mehr Gepäck.
Schade, dass die Berge so weit weg sind :(

Karin
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Super, Kai.
Die Transalp fuehrte uebrigens umgekehrt von Ponte di Legno nach Kaltern ueber den Passo Tonale und den Mendelpass - ein paar Tage frueher und wir waeren uns begegnet. Freu' mich wenn Du wieder in Bremen bist und wir zusammen fahren. Viel Glueck mit dem Wetter auf jeden Fall.

Michael O.B. Dreiundfuenfzig
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Sehr schön geschriebener Bericht. Wie schaffst du es unterwegs solche Romane perfekt zu schreiben? Ich verzweifel da immer an den ausländischen Tastaturen :crash:

Freu mich schon auf die Fortsetzung. Gibt's dann auch Bilder?

Weiterhin gute Fahrt und viel Spass!

Matthias
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

ZITAT:

Ich will mit der Fähre vom Markusplatz nach Punta Sabbioni auf der Landzunge, die die Lagune im Osten begrenzt. Dazu muss ich morgens mit dem Rad durch die halbe Stadt. Tolle Aktion, wo es geht, fahre ich durch die engen Gassen, schönen Plätze, entlang der Kanäle. Was für ein Gefühl! Wie ein Spaziergang auf dem Mond. Welten begegnen sich. Hier sollte man mal ein Cross- oder MTB-Rennen machen – wegen der Brücken. Ich habe das Gefühl, ich bin der erste Mensch auf der Welt, der so was macht. Erstaunte Blicke. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Beginn meiner Reise.

Du hast nicht nur das Gefühl gehabt, dass Du der erste Mensch auf der Welt bist, der so etwas machst, sondern Du warst vielleicht auch tatsächlich der erste Mensch der so etwas gemacht hat, denn radfahren in Venedig ist nun einmal verboten.

Das haben wir gemacht:
http://positivo-espresso.blogspot.com/2011/07/and-winner-is-clock.html
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Danke für eure Rückmeldungen. Zum Schreiben, Trainingsdaten und Fotos gucken hatte ich mir extra ein kleines Netbook zugelegt. Hatte erst Zweifel, ob sich der Aufwand lohnt, es wiegt gut ein Kilo, und ob es die Rüttelei in meinem Rucksack gut übersteht. Hat sich bewährt und würde ich wieder so machen.

Hier nun der Rest meines Berichtes. Bin seit gestern wieder in Bremen. Den starken Wind hatte ich genau von hinten. Ich erstelle auch noch ein Gesamtprofil und wenn meine Nerven das mitmachen, lade ich auch noch ein paar Fotos hoch. Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 08.07.2011

Bormio – Moos im Passeiertal, 126 km, 2.300 hm

Passo Stelvio, 2758 m

Vor meiner Abfahrt macht der Hotelwirt noch ein Bild von mir für seine Homepage. Guckst du Hotel Daniela in Bormio. Es ist überwiegend bedeckt, nur wenig blauer Himmel. Ich fahre los, gemächlich, aber zügig. Fühle mich gut. Es ist zwar anstrengend, aber ich pfeife nicht auf dem letzten Loch. Irgendwann kommt die erste Kehre. Nummer 36. Ich überhole ein paar MTB-Fahrer und hole schließlich einen Rennradfahrer ein, der auch mit Gepäck unterwegs ist. Wir wechseln ein paar Worte. Dann zieht es mich weiter. Ab und zu Fotostopp, Energieriegel futtern auf halber Höhe und trinken. Mehr und mehr Rennradfahrer sind unterwegs, alle überholen mich. Nein, einer nicht. Bis zum Pass werde ich ihn mehrfach überholen. Bei meinen Stopps holt er mich immer wieder ein. Er ist bestimmt 70 Jahre alt, recht gut genährt, so dass sein Gesamtgewicht sicherlich noch über meinem liegt. Er kämpft tapfer mit eher schwerem Tritt. Wir schenken uns gegenseitig ein Lächeln und aufmunternde Worte. Im Hochtal unterhalb des Abzweigs zum Umbrailpass und in die Schweiz ist es etwas flacher und geht sogar ganz flott voran. Oberhalb des Abzweigs wird die Luft dann ganz schön dünn, dazu kommt kalter Wind. Jetzt pfeif ich doch auf dem letzten Loch, doch auch die letzten 300 Höhenmeter schaffe ich irgendwann.

Oben ist Megarummel, Andenkenverkauf, deutsche Bratwurst, jede Menge Mopeds und auch Radfahrer. Und schöne alte Porsche. Hab selten so viele Porsche gesehen wie hier in den italienischen Alpen, kolonnenweise sind sie unterwegs, alle Modelle aus allen Epochen. Eine nette Belgierin, die auf ihren Mann wartet, der die Nordseite hochradelt, macht ein Foto von mir. Ich von den Kehren auf der Nordseite, sieht schon klasse aus. Runtersausen ist noch besser. Ich hab keine Angst und lass es krachen, überhole Autos und bremse vor den Kehren scharf an, bis mein Hinterrad anfängt zu hoppeln. Da muss ich mich dann doch etwas mäßigen, will ich heile unten ankommen.

Unten bin ich wie elektrisiert. Diese Abfahrt ist genial. Sie kann mit meinem bisherigen Favoriten Sa Calobra auf Malle locker konkurrieren. Außerdem geht es 1.800 m bergab. In Prato setze ich mich in ein Café und komme mit meinem Tischnachbarn ins Gespräch, der auch gerade von oben kommt. Wir unterhalten uns so anregend, dass ich mich irgendwann aufraffen muss, denn ich will weiter nach Meran.

Ich finde den Einstieg auf die Radroute. Im oberen Teil gibt es zwei gut zu befahrende Schotterabschnitte, einen kurzen und einen längeren. Auch danach ist der Weg uneingeschränkt zu empfehlen, es sei denn, man ist auf der Flucht. Kurze Pause in Meran, dann weiter ins Passeiertal. Im unteren Teil finde ich einen nicht ausgeschilderten Radweg, der bis auf enorme Steigungen schön durch Apfelplantagen führt. Weiter oben gibt es einen ausgeschilderten Radweg. Ich trau dem Braten aber nicht und bleib lieber auf der Straße. Leider haben es die Südtiroler heute Abend besonders eilig und ich fühle mich nicht so wohl auf der Straße. In Moos auf rund 1.000 Meter finde ich eine nette Unterkunft.

Samstag, 9. Juli 2011

Moos – Ehrwald, 138 km, 2.400 hm

Timmelsjoch 2509 m

Fernpass 1212 m

Die Sonne schaut durch die Wolken und es geht gleich ordentlich bergauf. So ein Ruhetag vor einem Monsterpass wäre ne gute Idee gewesen, aber jetzt ist es zu spät. Ich spür die mechanische Belastung. Auf irrwitzigen Abhängen finden sich hier noch Almen, keine Ahnung wie man da hinkommt. Die Zahl der Radler nimmt stetig zu, die meisten überholen mich, ich nur ein paar Flaschen. Mopeds ohne Ende. In der Mitte eine kurze, etwas erholsamere Passage, dann geht es in weitem Bogen und einigen Serpentinen den Berg hinauf. Vor einem Tunnel ne Imbissbude und Aussichtspunkt. Dahinter geht es quasi nur noch flach bis zum Pass. Da hat mein Höhenmesser mich verscheissert und zeigt 150 m zu wenig an. Ich bin nicht undankbar. Der Pass ist hässlich bebaut. Ein Schwarzwälder und ich fotografieren uns gegenseitig. Dann geht es in die Abfahrt, viele gerade Abschnitte, langgezogene Kurven, wenige Kehren. In den langgezogenen Kurven kann man schön Schräglage üben, in den Geraden stelle ich einen neuen Rekord auf: 86 km/h. Der unvermeidliche Gedanke bleibt nicht aus: was wenn jetzt ein Bremszug reisst. Gegen die Mauer, in den Abgrund, Schleifspur auf den Asphalt, mit den Schuhen bremsen? Okay, ich mach etwas langsamer, komme noch mal auf 84 km/h.

Kleiner Abstecher nach Obergurgl. Da war ich mal vor 25 Jahren auf einer Botanikexkursion. Kann aber nichts wiedererkennen. Nichts los, alles recht nobel.

Hinter Ötz findet meine Nase einen schönen Weg von Sautens nach Robben durch den Wald. Danach will ich auf den Inntalradweg. Der ist leider überwiegend geschottert. Genauso der Radweg von Imst das Gurgltal hoch, landschaftlich aber sehr schön. Der Radweg Via Claudio Augusta zum Fernpass hoch wurde mir empfohlen, ist aber miserabel ausgeschildert und auch geschottert, zum Teil so schlecht, dass ich mein Rad schieben muss. Das nervt, auch die Bundesstraße mit viel Verkehr. Da fällt der Abschied von den Bergen leicht.

Sonntag, 10. Juli 2011

Ehrwald/Zugspitze – Lauingen/Donau, 188 km, 800 hm

Das Nachtgewitter hat sich verzogen. Ich starte bei bestem Wetter. Bald lande ich wieder auf der großen Fernpassstraße und bin von dem vielen Verkehr genervt. Muss wirklich jeder Depp mit dem Auto ins Grüne fahren, frage ich mich. Die können doch besser Radfahren so wie ich. Macht viel mehr Spaß, ist gesund und umweltfreundlich. Meinen Flug nach Venedig unterschlage ich lieber.

Ab Reutte fahre ich auf kleinen, verkehrsarmen Sträßchen und bin glücklich. Die Sonne lacht, Landschaft und Morgenlicht sehr schön und: es ist flach. Füssen, kurz hinter der deutschen Grenze, ist ein wunderschönes Städtchen. Sehr gut gefällt mir auch die Strecke durch die wilden Hügel der Moränenlandschaft, kleine Sträßchen, kein Verkehr. Eine traumhafte Trainingsgegend. Das ständige rauf und runter juckt mich nicht. Ich habe Zeit und genieße die Gegend, auch die Blicke zurück auf die Alpen.

Die Landschaft wird immer flacher und ich komme bestens voran. Es geht wohl immerleicht bergab, durchs weite Mindeltal bis zur Donau. Der Wind kommt auch mal von der Seite, mal von hinten. Oder bin ich gar nicht überlastet, sondern super im Training. Viel los ist hier allerdings nicht. In Türkheim bekomme ich ne Pizza und original italienische Hintergrundunterhaltung. In Thannhausen dann endlich ein italienisches Eis.

Am Horizont haben sich schon seit einer Weile dicke Wolken aufgetürmt. Als ich losfahre geht es püntklich los. Ich komme noch zwei Kilometer weiter, dann bricht es aus allen Wolken. Ich komme in einem Wartehäuschen unter. Da es so schnell nicht wieder aufhören will, beschließe ich, mal wieder zu meditieren (Vier Himmelsrichtungen, für die Eingeweihten). Das geht wunderbar und hat was an diesem Ort. Zum Abschied mach ich noch ein Foto und fahre bei noch leichtem Regen los. Es läuft prima, wie mit neu geladenem Akku. Irgendwann kommt auch wieder die Sonne raus, lässt die Dampfschwaden von Gundremmingen erstrahlen. Ich dachte, die Dinger wären abgestellt. In Lauingen an der Donau komme ich in einem Gasthof unter.

Montag, 11. Juli 2011

Lauingen – Ochsenfurt, 171 km, 900 hm

Ein wunderbarer Tag. Bilderbuchwetter mit Haufenwolken am blauen Himmel, wunderschöne Hügellandschaft, durchs liebliche Taubertal. Auch schöne Städtchen, Nördlingen, Dinkelbühl. Rothenburg schenke ich mir. Und kleine, verkehrsarme Sträßchen. Ich bin sehr zufrieden. Ich fühle mich auch zunehmend fitter. Vielleicht wirkt ja das „Höhentraining“? Die kleinen Anstieg nehm ich locker.

Dienstag, 12. Juli 2011

Ochsenfurt – Kespershausen/Bad Hersfeld, 184 km, 800 hm

Der Tag der entspannten Radreiserouten: erst durch Maintal, an Würzburg vorbei bis Gemünden, dann durchs Sinntal bis Oberzell, kurz rüber übr die Rhön und durchs Fuldatal bis kurz vor Bad Hersfeld. Alle Wege überwiegend gut ausgeschildert und gut zu befahren. Ein frischer Rückenwind schiebt mich voran. Die Strecke bin ich schon in der Gegenrichtung gefahren.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Kespershausen/Bad Hersfeld – Holzminden, 201 km, 400 hm

Bei leichtem Regen fahre ich los, Überschuhe reichen aus. Der Tag verläuft ohne besondere Höhepunkte. Die Strecke bin ich flussaufwärts schon dreimal gefahren. In Melsungen und Hannoversch-Münden mache ich Pause. Es ist überwiegend trocken. Erst am späteren Nachmittag fängt es wieder an. So komme ich etwas nass und schmuddelig in Holzminden an.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Holzminden – Bremen, 206 km, 300 hm

Ein frischer, kühler Wind schiebt mich nach Hause. Im Flachland ist er ganz schön stark und kommt meist genau von hinten. Was für ein Geschenk zum Abschluss meiner Tour. Trocken bleibt es auch. Ein weiteres Geschenk fällt vom Himmel, als ich 50 km vor Bremen eine letzte Pause mache am Dorfweiher von Siedenburg. Ein Ast kracht im Sturm ab und fällt drei Meter von mir entfernt auf den Boden. Da muss ich schon schlucken und beschließe, auf dem Rest der Strecke gut auf mich zu achten. Denn meist passiert ja was, wenn man nicht damit rechnet und denkt, man sei schon zuhause.

Als Bremen am Horizont auftaucht, bin ich plötzlich überwältigt. Mir wird klar, was ich geschafft habe und wie gut alles geklappt hat. Ich fühle mich glücklich, zufrieden und erfüllt. Zum Abschluss fahr ich noch zum Marktplatz und mache ein Foto von meinem Rad vor dem Roland.

Fazit

Die schönsten Momente: auf dem Rennrad durch Venedig, Passo di Giau und Passo die Gavia, die Abfahrt vom Passo di Stelvio, die kleinen Sträßchen durch schöne Landschaften im Voralpenland bis zum Main.

Gesundheitlich hatte ich kaum Probleme, ab und zu Magen-Darm-Geschichten, vielleicht wegen dem italienischen Leitungswasser, zwei, drei Mal ein Stechen im linken Knie, das aber auch gleich wieder weg war, starke Beanspruchung am letzten hohen Pass, dem Timmelsjoch und nur leichte Sitzbeschwerden, vor allem an den letzten beiden, flachen Etappen.

Eine Unterkunft zu finden, war nicht schwer. Einzelzimmer mit Frühstück kostete zwischen 25 und 50 Euro.

Von einem Platten genau an der Stelle, wo der Mantel schon einen Schnitt hatte, mal abgesehen, hatte ich keine technischen Probleme. Die nicht neuen Bremsgummis hielten locker durch – da war ich mir nicht sicher gewesen. Darf man halt bergab nicht so viel bremsen.
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Do., 30.06.2011
Bremen –Venezia, 14 km, 10 hm

Freitag, 01.07.2011
Venedig – Ampezzo, 196 km, 1.400 hm
Passo di Rest, 1.052 m

Samstag, 02.07.2011
Ampezzo – Cortina d´Apezzo, 99 km, 2.800 hm
Sella de Rioda, 1.800 m; Sella de Razzo 1.760 m; Sella Ciampigotto 1.790 m
Passo Tre Croci 1.809 m

Sonntag, 03-07-2011
Cortina d´Ampezzo – Rosengarten, 91 km, 2.400 hm
Passo di Giau 2233 m
Passo di Fedaia 2057 m

Montag 04.07.2011
Rosengarten

Dienstag, 05.07.2011
Rosengarten – Ponte di Legno, 156 km, 2.600 hm
Passo di Mendola 1363 m
Passo Tonale 1883 m

Mittwoch, 06.07.2011
Ponte di Legno – Bormio, 43 km, 1.300 hm
Passo di Gavia, 2.621 m

Donnerstag, 07.07.2011
Ruhetag in Bormio.

Freitag, 08.07.2011
Bormio – Moos im Passeiertal, 126 km, 2.300 hm
Passo Stelvio, 2758 m

Samstag, 9. Juli 2011
Moos – Ehrwald, 138 km, 2.400 hm
Timmelsjoch 2509 m
Fernpass 1212 m

Sonntag, 10. Juli 2011
Ehrwald/Zugspitze – Lauingen/Donau, 188 km, 800 hm

Montag, 11. Juli 2011
Lauingen – Ochsenfurt, 171 km, 900 hm

Dienstag, 12. Juli 2011
Ochsenfurt – Kespershausen/Bad Hersfeld, 184 km, 800 hm

Mittwoch, 13. Juli 2011
Kespershausen/Bad Hersfeld – Holzminden, 201 km, 400 hm

Donnerstag, 14. Juli 2011
Holzminden – Bremen, 206 km, 300 hm

Macht 1813km und 18410hm. Und auch noch Zeit für Ruhetage. So muss das sein. Ich bin neidisch.
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

danke euch. würde sowas gerne auch mal mit mehreren (und nem begleitfahrzeug) machen.
mir war wichtig, dass ich einigermaßen mein tempo/meinen stil fahren kann. so ne organiserte transalp, wo man auf teufel komm raus fahren muss, finde ich zu hart. den erfolgreichen absolventinnen und absolventen auch der letzten jahre meine bewunderung!
 
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wenn du sowas noch mal durchziehen willst, dann sag mal rechtzeitig bescheid... ich halte mich für bekloppt genug daran spaß zu haben... :D
 
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danke euch. würde sowas gerne auch mal mit mehreren (und nem begleitfahrzeug) machen.
mir war wichtig, dass ich einigermaßen mein tempo/meinen stil fahren kann. so ne organiserte transalp, wo man auf teufel komm raus fahren muss, finde ich zu hart. den erfolgreichen absolventinnen und absolventen auch der letzten jahre meine bewunderung!

hätte auch interesse...:blabla:
 
AW: Transalp Venezia - Bremen

Da wär ich auch interessiert! Aber wer macht das Begleitfahrzeug?
 
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