AW: Rennradtreff ESSEN - Teil 2
Bin sehr zufrieden mit dem gestrigen Radmarathon. Zwischen Start und Ziel sind exakt 7:30 h vergangen, was bei 203 km (offizielle Angabe) einem Schnitt von 27 km/h entspricht.
Da ich diesmal pünktlich am Start war, konnte ich zusammen mit dem schätzungsweise 200 Fahrer großen Feld aufbrechen, doch leider wurde die Gruppe schon nach wenigen Kilometern durch eine rote Ampel geteilt, und wir waren natürlich hinten dran. Da unsere Gruppe dann ein mehr als gemütliches Tempo anschlug, war bald Schluß mit Windschatten. Die Vierergruppe mit Rüdiger, mir und zwei anderen löste sich aber schnell wieder auf, denn ich hatte mir vorgenommen, diesmal auf niemand zu warten. Von da an war ich alleine, das heißt, es kam immer wieder zu kurzzeitigen Zusammenschlüssen, aber auch die lösten sich spätestens an der nächsten Steigung wieder auf.
Da die Strecke zunächst nach Osten führte, war der Gegenwind für viele Fahrer ein echtes Problem. Ich hatte mich (und mein Rad) darauf eingestellt und kam mit den Verhältnissen sehr gut zurecht. Die Steigungen gingen auch ganz gut, allerdings hatte ich hin und wieder anfangs einen zu kleinen Gang drauf, worauf ich auch prompt außer Atem geraten und zurückgefallen bin. - Einen Zahn dicker, und es lief schon mal besser.
Das 23er Ritzel habe ich dieses Mal überhaupt nicht gebraucht, weil auf dem einzigen Streckenabschnitt, auf dem ich es normalerweise benötige, bereits ordentlich Rückenwind herrschte.
Und dann sowieso nur noch Kette rechts: Selbst mit 50:11 gab es im Gefälle für mich oftmals schlicht und einfach nichts mehr zu treten. - Was irgendwie auch wieder nicht gut war, denn mein Körper mußte die Entlastung wohl als Feierabendsignal verstanden haben, und nach der dritten Kontrolle hatte ich einen ziemlich heftigen Einbruch. Ich hatte zwar dieses Mal ausreichend Riegel dabei, aber irgendwie hat mein Körper das Zeugs einfach ignoriert. Vielleicht habe ich auch (wieder mal) zu spät mit dem Essen angefangen, wer weiß. Hinzu kamen tierische Schmerzen in der Nackenmuskulatur, mutmaßlich weil ich mich auf den Gegenwindpassagen länger als gewohnt komplett "zusammengefaltet" hatte auf dem Rad. Mir ging´s zeitweilig echt beschissen. Jedenfalls waren es letztlich die Bananen an der vierten und fünften Kontrolle, die mich gerettet haben. Und der Rückenwind ließ es zu, daß ich viel in Oberlenkerposition fahren und meinen Nacken entspannen konnte. Nach der letzten Kontrolle hatte ich mich so weit wieder erholt, daß es doch nochmal ganz gut vorwärts ging.
Meine Gesamtfahrzeit liegt mehr als eine halbe Stunde unter dem, was ich bisher dort auf die Reihe bekommen habe.
Ohne die Trainingsfahrten mit Euch hätte ich das sicher nicht geschafft. Meine alte Bergform habe ich bisher nicht wiedergefunden, aber die ist mir bereits 2003 abhanden gekommen. Vielleicht aber könnte die eine oder andere Ausfahrt Richtung Wiblingwerde auch hier noch was bewirken.
- Was eventuelle Fahrten ins Sauerland (oder sonstwohin) angeht: in meinem Bauschuttberlingo dürfte Platz für bis zu vier Personen und vier Räder sein. Da jeder noch einen kleinen Rucksack oder sowas dabei hat, wird es sicherlich eng werden, aber einen Versuch könnte man ja mal unternehmen. Außerdem werde ich sicherlich die eine oder andere Veranstaltung in der Detmolder Gegend besuchen - falls meine Detmolder Truppe ein ausreichend starkes Kontingent aufbietet bzw. überhaupt mal ne RTF fahren will. Gestern waren wir auch wieder bloß 3 Leute. Und für läppische 100 km fahr´ich schon mal keine 300 km mit dem Auto.
Insgesamt pflichte ich Euch bei: Autofahren ist doof. In zugegebenermaßen seltenen Fällen kann es aber auch mal schön sein. Mein alter Kadett fand das richtig klasse, mal wieder vor die Tür zu dürfen. - Heute hab ich ja praktisch überall Muskelkater. Aber der im Gesicht, der kommt vom Grinsen.