Jein, das gilt für die Grüppchen, in die das Feld weiter hinten irgendwann zerfällt, und mit denen man dort unterwegs ist. Okay, und wenn man vorn mit einer Gruppe rausfährt, sicherlich auch.
Sehr wahr! Deshalb hatte ich ja auch als Hauptziel ausgegeben, von Anfang an möglichst weit - am besten sogar ganz, ganz vorne zu sein und eine Strategie zu haben, später wieder nach vorne zu kommen, wenn's nicht so ganz geklappt hat bzw. nicht zuviel an Boden zu verlieren.
Trotzdem: Es ist hinten und in der Mitte immer wesentlich "ungemütlicher" als vorne bzw. ganz vorne. Zwei Effekte werden da immer wieder zu Recht genannt: Der Gummiband-Effekt vor allem bei kurvenreichen Strecken und der "Waschmaschinen-Effekt", den
Teutone sehr zutreffend beschreibt:
Wenn man mit einem größeren (Jedermann-)Feld/Gruppe, unterwegs ist - erkennbar daran, dass nicht mehr alle beim Reihe fahren "drankommen" sondern ...
In der Tat kann und sollte man direkt beim Start sehen, dass man sich nach vorn orientiert, das mit dem Ellbogen-Check war von Karl-Gustav sicherlich auch so formuliert, um zu zeigen, dass er noch ein "harter Hund" ist, lassen wir mal so stehen.
Die Spitze musste er jetzt offenbar doch noch loswerden. Tatsächlich habe ich geschrieben, "wenn dir einer in die Quere kommt", d.h. es war der Fall gemeint, daß der "Verstoß" von dem anderen ausgeht und man sich dann nicht als "harter Hund", sondern als jemand, der sich nichts gefallen läßt, zeigt. Gut, aber wenn ihm das Austeilen der Spitze guttut...
Grundsätzlich klappe ich im Feld die Ellbogen auch gern mal etwas aus, auch damit man einen seitlichen Stoßdämpfer hat, so kann man Körperkontakte besser abfedern.
Ob man sich nun 1 Stunde vor Start in Block A stellt, um etwas verloren in erster Reihe neben Strassacker und Kinderkrebshilfe zu stehen, muss man für sich entscheiden; das hängt vielleicht auch davon ab, ob man dort real (zumindest eine Zeit lang) mitfahren kann, oder in der Startphase eher im Weg steht, dann kann es auch schnell gefährlich werden. Ich stellte mich meist eher etwas entspannter in zweiter oder dritter Reihe auf, und fahre nach vorn, sobald die Straße mal breiter wird, das klappte auch immer ganz gut,...
Ich habe diese von mir als Strategie 1 bezeichnete Fahrweise eigentlich auch nur der Vollständigkeit und "um der vollen Wahrheit willen (Erklärung s.u.)" reingebracht. Tatsächlich kriegen die meisten, die nur Jedermann-Rennen fahren und keine Lizenzrennerfahrung haben, das so nicht hin. Allerdings (und das meinte ich mit der "vollen Wahrheit"):
...aber dafür braucht es recht sportliche absolute Wattwerte. Jeder wie er mag/kann.
Das ist eben so nicht ganz richtig: Es braucht sportliche Wattwerte, vor allem aber ein bisschen "Spritzigkeit", um da vorne hin zu kommen, richtig. Deshalb habe ich ja auch bewußt die "CCA-Filmchen" eingestreut, wohlwissend, daß das Mädchen höhere Wattwerte wie auch eine größere Spritzigkeit besitzt als mancher "Watt-Held", der sich in diesem Forum rumtreibt. Damit fährt sie aber in einer anderen Liga als die, die hier schreiben und u.U. gute Ratschläge erwarten. Warum dann aber trotzdem dieser "scheinbar deplazierte" Schlenker zu den "Überirdischen"? Aus einem einzigen Grund: Wenn man nämlich dann da vorne angekommen ist (d.h. wirklich unter den ersten 10, wenn normal, zwischen Platz 10 und 20, wenn "scharf" gefahren wird), merkt man, daß es sich recht gemütlich dort fahren läßt. Schnell, ja, aber ruhig. Und das ist das auch mit kleineren "Watts" zu machen.
Das ist für viele eine überraschende Erfahrung, die man sich einfach mal gönnen sollte...
Unterm Strich ist allerdings die Fähigkeit, bei Bedarf nach vorne zu fahren, auch "nach ganz vorne" entscheidend. Am besten ist es, daß man sich im Feld wie der "Fisch im Wasser" bewegen kann und sich dabei genau so fühlt. Ich denke, ich kann es - dafür habe ich aber schätzungsweise 30 - 35 Jahre meiner jetzt 50-jährigen Laufbahn gebraucht. Üben, üben, üben - ohne dem geht gar nichts. Und "Radrennfahren" kommt von "Radrennen fahren", am besten immer: Lizenzrennen. Was du da lernst, verlernst du nie. - Na gut, noch besser, man fährt auch noch Bahnrennen und dann noch mind. Crossrennen, aber das ist nicht jedem gegeben. Bei mir ist es schlicht an den Finanzen gescheitert. Zusätzlich zu dem mühsam aus einem vom Verein geliehenen und mit div. Teilen zusammengestoppelten Straßenrad auch noch zwei Crossräder zu finanzieren, sprengt bei mir bis heute jeden Rahmen (klar, bei etwas weniger üppiger Lebensweise und ohne Auto, rel. teure Reisen usw. wäre es gegangen - aber das war mir bzw. uns einfach wichtiger). Tatsache ist aber: Auch bei den Rennen habe ich es erst "richtig getickt", als ich angefangen habe, auch Bahnrennen zu fahren.
Aber wenigstens so 5 - 10 Rennen in der "Hobby-Klasse" oder in der vom BDR neu geschaffenen "offenen" Amateur-Klasse - evtl. mit Tageslizenz, sollte sich auch ein "eingefleischter" Jedermann mal wenigstens für eine Saison gönnen. Wobei ich bisher mit dieser neuen "Klasse" (ich darf als Ü60 ja dort nicht mal starten) wie auch mit der Tageslizenz keinerlei Erfahrung habe. Kann da jemand was zu berichten?