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Patina Faden

Den Kameraden hat sich grade ein Bekannter gekauft. Reden wir hier noch von Patina, oder schon von Gammel?

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Dann klär mich mal auf!
Oder muss ich bei dir in die Beichte?

Du bist bei Dein/ Mein quasi falsch abgebogen und hast das als Belehrung oder Angriff verstanden glaube ich, obwohl ich das Bild nur nutzen wollte um überzuleiten und dabei herausstellen wollte, daß persönliche Vorlieben wie Glanz etc. bei einer Konservierung oder Restauration sich in meinen Augen hinten anstellen müssen und die anderen Aspekte vorgehen.

Das ist für mich nämlich eine Frage der Originalität. Über diesen Begriff haben wir in diesem Zusammenhang aber noch gar nicht gesprochen. Und wenn man es ganz genau nimmt, dann ist das ganze Thema ziemlich komplex.
 
Den Kameraden hat sich grade ein Bekannter gekauft. Reden wir hier noch von Patina, oder schon von Gammel?

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Gammel ist das niederdeutsche Wort für "das Alte", in dem Sinne also eindeutig Gammel ;)
Patina eher nicht, denn die wurde bereits weg geputzt. Aber der Lack ist schon sehr lückenhaft, was gar nicht zu den glänzenden Chromfelgen passen will.
 
Den Kameraden hat sich grade ein Bekannter gekauft. Reden wir hier noch von Patina, oder schon von Gammel?


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Das ist für mich ein Fall von Patina und so mag ich das auch an richtig alten Rädern.
Hier nagt der Zahn der Zeit, es gibt Stellen mit original Lack, Grundierung und Rost.
( und einer alten Ganz! )
Bei einem alten Rad würde ich so einen Zustand versuchen zu konservieren, ich würde da nicht mit Farbe rumtupfen
und Stellen ausbessern.
Patina ist für mich nicht Staub, oder ein ölverkrusteter Rahmen, sondern solche Stellen wo der Lack ab ist und man
Grundierung oder Rost sieht, oder aber die Reste von alten Decals.

Ich weiss nicht ob ein alter Wagen mir so besser gefallen würde.....

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Das Foto hat Jennifer auf einer Rickert Tour gemacht.....
 
Fehlt da aber nicht vorher noch eine ganz andere und entscheidende Frage bzw. Antwort? ;) Lack und dessen Erhaltungszustand gehört doch eher zum Gebiet Sammeln und den Themen Stellenwert und Wert..
Wenn wir Patina als Gebrauchsspuren bis leichte(!) Korrosion definieren, dann bin ich als Nichtsammler dem es nicht auf Wertsteigerung oder haben wollen ankommt, sondern der von Spieltrieb, technischer Neugier und Spaß am Basteln motiviert ist, mehr von der Vorstellung getrieben, am Ende eine in sich stimmige Optik zu erzielen. Durch die pure Benutzung verlieren meine 'Sammlerstücke' ja permanent exponentiell an Wert, so dass der pure Gedanke an Stellenwert und Wert für mich obsolet wird. Erhhaltung und Nutzung laufen ja konträr, so dass man hier letztendlich einen für echte Sammer verstörend wirkenden oberflächlichen Pragmatismus entwickeln muss, um die Lage noch im Griff zu behalten.
 
Man kann den Alu-Teilen mit ein wenig Autosol und kurz drüberpolieren nen sanften und leichten Glanz verleihen, oder eben in stundenlanger Schleif- und Polierarbeit (mit Hand oder Schwabbelscheibe) die Teile auf Spiegelglanz polieren.
Mit Schwabbelscheibe und geeigneter Polierpaste ist das eine Sache von Minuten. Das Zerlegen und anschliessende Zusammenbauen einer Mafac-Racer Bremse dauert länger, als die Politur der Aluteile an der Scheibe und die anschliessende Reinigung mit Ultraschall und Dampfstrahler.
 
Das ist für mich nämlich eine Frage der Originalität. Über diesen Begriff haben wir in diesem Zusammenhang aber noch gar nicht gesprochen. Und wenn man es ganz genau nimmt, dann ist das ganze Thema ziemlich komplex.
Guter Einwurf. Das von mir oben gezeigte Victoria Rennsportrad hatte einst eine Gabel mit Chromsöckchen. Nun wurde, noch bevor ich das Rad in die Hände bekam, der bereits korrodierte Chromteil angeschliffen und mit ungeeigneter Farbe lackiert. Mir blieb nur den alten Lack zu entfernen und mit dem Originalton über den defekten Chrom zu lackieren. Für Sammler ist die Gabel somit weiterhin wertlos, für mich ist jedoch einerseits die Gebrauchsfähigkeit erhalten und andererseits eine relativ stimmige Optik entstanden. Für eine Neuverchromung hätte man die Reste der Originalfarbe und die Decals opfern müssen.
 
....Durch die pure Benutzung verlieren meine 'Sammlerstücke' ja permanent exponentiell an Wert, so dass der pure Gedanke an Stellenwert und Wert für mich obsolet wird. Erhhaltung und Nutzung laufen ja konträr, so dass man hier letztendlich einen für echte Sammer verstörend wirkenden oberflächlichen Pragmatismus entwickeln muss, um die Lage noch im Griff zu behalten.

Ich denke, dass Benutzung - wenn man es mit einer gewissen Vorsicht macht - weniger Wertverlust erzeugt, als die vorangegangene und fortlaufende Wartung, Pflege und Instandsetzung den Wert gehoben bzw. erhalten hat. Die Räder müssen laufen!
 
Naja, Verschleissteile wachsen nicht nach. Ich habe Räder die noch, bis auf die Reifen, im Auslieferungszustand sind. Irgendwann ist die Kette fällig, dann kommt da eine Connex drauf, dann der Zahnkranz, die werden in letzter Zeit auch wieder rar und teurer und so geht es weiter.....
 
Ja, aber irgendwie ist es traurig wenn alte Fahrzeuge nicht zum Fahren benutzt werden.

Bei Oldtimern (Autos) ist ja die Rumsteherei auch alles andere als förderlich was den technischen Zustand angeht.

Bei den vielen Oldtimern die mein Bruder im Laufe der Jahre hatte, waren sicherlich knapp 1/3 der Schäden Standschäden die über den Winter (trockene Halle oder Garage) entstanden sind. Und das waren in der Regel immer nur 4-6 Monate Standzeit.

Wenn so ein Auto dann mal Jahre rumsteht und man nicht ständig den Motor dreht oder gelegentlich laufen lässt, die Räder dreht und die Bremsen betätigt, sind die Standschäden echt vorprogrammiert...

Da ist maßvolles Fahren sicherlich nicht die schlechteste Alternative.

Bei Fahrrädern ist das Thema Standschäden natürlich nicht so der Faktor...
 
Aluminium war damals (30er und Anfang 40er) nicht ganz so häufig anzutreffen und auch idR nicht hochglanzpoliert oder eloxiert. Also wäre hier für mich auch nach einer Behandlung mit Stahlwolle und einer max. seidenmatt schimmernden Oberfläche Schluß. Ebenso in den 50ern und frühen 60ern.

Einspruch das würde für mich nicht authentisch genug aussehen. So mal als Beispiel, für mein 67 hab ich nach langer suche einen Lenker in breit bekommen, dummerweise war der Hochglanz poliert, über Winter auf den Balkon hängen konnte ihm nichts anhaben, doof. Also das Teil in Entkalker
gebadet nichts, dann hab ich zu Urinsteinlöser von SANIT gegriffen, den Lenker hab ich vorher in Haushaltstuch gewickelt und getränkt, da läuft nicht gleich alles runter. Das Ergebnis hat mir gefallen. Mit Sattelstützen für die ollen Räder halte ich es genau so, ich nehme neue Alustützen schleife, die heute üblichen, Minniriefen wech und dann mit Urinsteinlöser behandelt.

MfG Jens
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Naja, Verschleissteile wachsen nicht nach. Ich habe Räder die noch, bis auf die Reifen, im Auslieferungszustand sind. Irgendwann ist die Kette fällig, dann kommt da eine Connex drauf, dann der Zahnkranz, die werden in letzter Zeit auch wieder rar und teurer und so geht es weiter.....

Bei Zahnkränzen und Ketten... Da Decke ich mich bei Gelegenheit ein und dann: Nach mir die Sindflut. Sollen doch die Sammler heulen. Man kann oft auch auf neue, originalgetreue Teile zurückgreifen. Bremsbeläge von koolstop, Kette von Connex, Ritzzl von alten Kränzen zerlegen und neu zusammensetzen,... Usw.
Ich überlege aber schon genau, ob ich jetzt eine alte Sedis fahren muss oder ob da nicht eine 804 drauf kann.

Reifen nehme ich sowieso nur neue Sachen zum fahren.
 
Einspruch das würde für mich nicht authentisch genug aussehen. So mal als Beispiel, für mein 67 hab ich nach langer suche einen Lenker in breit bekommen, dummerweise war der Hochglanz poliert, über Winter auf den Balkon hängen konnte ihm nichts anhaben, doof. Also das Teil in Entkalker
gebadet nichts, dann hab ich zu Urinsteinlöser von SANIT gegriffen, den Lenker hab ich vorher in Haushaltstuch gewickelt und getränkt, da läuft nicht gleich alles runter. Das Ergebnis hat mir gefallen. Mit Sattelstützen für die ollen Räder halte ich es genau so, ich nehme neue Alustützen schleife, die heute üblichen, Minniriefen wech und dann mit Urinsteinlöser behandelt.

MfG Jens
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Das ist dann natürlich Kunst-Patina.
Das ist dann eher die Herangehensweise neuwertige oder zu gut erhaltene Teile an die Patina des „Rest-Rades“ anzupassen.

Finde ich ne spannende Idee, würde ich aber nur in Kombination mit der Aufarbeitung der Originalteile machen, so dass sich beide Zustände quasi annähern...
 
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