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Netzhautablösung (nach Unfall)

sulka

zementsackzement
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Ich schreibe mein persönliches Resumée gleich mal zu Anfang, wie ich dazu komme schreibe ich im Anschluß für jene die es genauer wissen wollen.

Nach einem Unfall bei dem der Helm zu Bruch geht laßt auf jeden Fall eure Augen beim Augenarzt auf Beschädigungen an der Netzhaut checken !

Ich komme gerade aus der Augenklinik von einer OP am linken Auge. Diagnose war: ein großer Riß und ein Loch in der Netzhaut, großflächige Ablösung selbiger bis in den Schärfebereich hinein. Riß und Loch wurden mit Laser an den Rändern verödet und, wie auch die abgelöste Netzhaut, an der Augenrückwand fest "getackert". Das Auge wurde zum Teil mit Gas aufgefüllt welches bei gesenktem Kopf die Netzhaut an den Untergrund drücken soll. Nach ca. 14 Tagen wird es diffundiert sein und ich werde sehen wie stark die bleibenden Schäden sein werden. Es wird bleibende Schäden geben und ich habe noch ein Auge "auf Reserver".

In der Zeit der herumliegens drehen sich die Gedanken um mögliche Ursachen, nicht zuletzt möchte ich auch wissen ob mir das ganze über kurz oder lang auch am anderen Auge passieren kann. Nach bisherigen Gesprächen mit dem Arzt hat sich die Netzhaut erst in jüngerer Zeit so vehemennt abgelöst, Loch und Riß könnten schon etwas länger her sein. Eine aufs Auge habe ich noch nie bekommen,

Im Oktober 2014 hatte ich einen groben Überschlag mit dem Querrad im Gelände. Ein Salto Mortale in der Grasrabatte bei ca. 40 Km/h mit Volleinschlag auf einem schotterhaltigen trockenen Naturweg (Gravel/Strada Bianche). Ergebnis war ein doppelter Schlüsselbeinbruch und ein dreifacher Rippenserienbruch links. Der Doc damals meinte "Junge, du bist nicht einfach vom Rad gefallen, das war ein massiver Impact anders schaft man solch einen Rippenbruch nicht. In der Zeitlupe des Unfallgeschehens bin ich mit der linken Kopfhäfte einige Meter auf dem Schotter entlang gerattert und konnte meinem Rad bei seinen weiteren Saltos zusehen. Der Helm war danach an mehreren Stellen gebrochen.
Natürlich kann man rückblickend nicht wirklich sagen ob und wie das mit der Schädigung des Auges ca. 2 1/2 Jahre später im Zusammenhang steht. Da läßt sich auch kein Arzt verständlicherweise zu einer konkreten Aussage bringen. Mein laienhaftes Hirn und meine Schraubererfahrung kann sich aber vorstellen, daß beim Unfall vielleicht ein kleiner Riß in der Netzhaut entstanden ist, irgendwo am oberen Rand der zunächst in keiner Weise auffällig war. Im April danach bin ich dann über das Pavé bei Paris-Roubaix gefahren und hab auch sonst alles weiter gemacht wie zuvor. In der Zeit habe ich auch eine neue Arbeit begonnen, Computerarbeitsplatz, und ich hatte öfter mal Schmerzen im linken Auge die ich auf eine Überanstrengung des Auges wegen eventuell ungleichmäßiger, altersbedingter Nahsichtschwäche und den benutzen billigen Lesebrillen zugeschrieben habe. Ich habe es aber nie zum Augenarzt geschafft um mir eine Brille ausmessen zu lassen, einen Gedanken an andere Ursachen kam mir nicht. Ansonsten hatte ich ja keine Beschwerden und ein Indianer kennt keinen Schmerz ;-)
Bei vielen Materialen, vielleicht auch bei allen, die bealstet werden - arbeiten - besteht zumindest die Gefahr daß der Riß sich ausweitet. So auch an der Netzhaut. Sieht wird ja mitsamt dem Augapfel mit dem sie über eine "Versorgungsschicht" verbunden ist alleine beim Focussieren immer wieder gezogen, auf bei extremer körperlicher Anstrengung arbeitet der Augapfel mit. Das menschliche Auge ist eine äußerst filigrane und komplizierte Konstruktion. Die Netzhaut ist im Grunde eine gewöbte Schale welche in perfektem Zustand eine eigene Statik hat welche die Anhaftung an der Rückseite des Augapfels entlastet. Hat diese Schale einen Riß der sich zudem vergrößert, so wird die "Verklebung" mit dem Untergrunde strapaziert es können kleine Lücken entstehen welche von Augenwasser gefüllt werden, Das Augenwasser arbeitet dann stetig daran die Netzhaut zu unterwandern abzulösen.
So könnte ich mir, wie gesagt laienhaft, vorstellen daß bei mir die Sache entstand. Zur Entstehung des Loches in der Netzhaut sagt das allerdings nichts.
Das gute ist, daß die Augenheilkunde mittlerweile in der Lage ist, u.a. mit Lasertechnik, an derart empfindlichen Strukturen Eingriffe, Reparaturen vor zu nehmen. Andernfalls wäre es wohl die Frage weniger Wochen und mein linkes Auge wäre völlig blind. So aber besteht eine gewisse Chance auf Besserung, auf jeden Fall aber die Möglichkeit die Schadensentwicklung zu stoppen. Voraussetzung sind aber auf jeden Fall regelmäßige Kontrollen und ggf weiter Eingriffe. Das gute zuletzt, laut Aussage des behandelnden Arztes werde ich Sport wie bisher weiter betreiben können, auch Pavé-Passagen sollten das Auge nicht noch einmal schädigen.

Hinterher ist man ja immer schlauer ;-)
Augenschmerzen sind sicher das erste Indiz und eine Aufforderung zum Check. Indianer fahren kein Rennrad.
Später sieht man kleine schwarze Pünktchen welche ihre Position beim Bewegen des Auges beibehalten, die also mitgehen. Nicht zu verwechseln mit Schlieren o.ä. auf der Hornhaut, Stoffwechselprodukte die sich selbstständig bewegen und von alleine wieder verschwinden.
Später sieht man gelegentlich kleine weiße Blitze, kleine Punkte, etwa wie ein Hotspot auf dem Aufnahmechip einer Digitalkamera.
Schließlich entstehen unscharfe Bereiche im Bild, dann ist die Netzhaut lose, sie kann nicht mehr durch den Sehmuskel mit der Augenrückwand fokusiert werden. Dann dampft die Kacke gewaltig !

Das wollte ich Euch soweit mal berichtet haben, wie gesagt ist es meine laienhafter Versuch (wenigstens für mich) einer Erklärung. Erkannte Ursachen und Probleme kann man besser händeln als ein ominöses "das kann mal vorlommen."

Darum, siehe oben:

Nach einem Unfall bei dem der Helm zu Bruch geht laßt auf jeden Fall eure Augen beim Augenarzt auf Beschädigungen an der Netzhaut checken !

Hals & Speichenbruch,

klaus
 
Puh, das ist schon harter Tobak. Also sowohl ein Salto mortale bei 40 km/h auf Schotter als auch die fatale Folge der Netzhautablösung.
Dass darin ein Zusammenhang bestehen kann, ist durchaus vorstellbar und liest sich plausibel.

Ich wünsche dir eine baldige, hoffentlich bestmögliche Heilung mit geringen bleibenden Schäden.
Und dass deine Lebenslust weiterhin genauso bestehen bleibt, wie in deinen bisherigen Berichten erkennbar :daumen:
 
Uhhh... danke für den Bericht und den Tipp, an sowas hätte ich nicht gedacht...
Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Dein linkes Auge so wenig wie möglich Schäden davonträgt! :daumen:
 
Du scheinst einen beständigen Schutzengel zu haben. Ein Thüringer MTB-Fahrer ist vor wenigen Jahren auf einer flachen Grasabfahrt bei einem ähnlichen Sturz gestorben.
Schädingungen an der Netzhaut können auch (bio-) chemischer Ursache sein und durch mechanische Traumata erst ausbrechen. Aber wie auch immer: gute Besserung und vor allem ohne bleibende Schäden!
 
Freue mich, dass die OP erfolgreich war! Und ich hoffe, dass die Heilung gut verläuft und Du keine oder kaum Einbußen beim Sehen hast. :)

Bei meinem Vater wurde vor einiger Zeit auch ein ganz winziges Loch in der Netzhaut entdeckt, dies konnte mittels eine Injektion durchs Auge in die Netzhaut wieder geschlossen werden, da musste nicht mal gelasert werden. Mein Vater ging aber auch brav zur jährlichen Kontrolle beim Augenarzt (dafür sorgt meine Mutter!) und da wurde das Löchlein zufällig entdeckt.

Klaus, ob Deine Netzhautablösung von einem Unfall kommt oder eine andere Ursache hat, ist nicht zu klären und ändert auch nichts an der Diagnose. Aber jetzt kommt das große ABER und das betrifft alle hier. Geht doch bitte regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen!!! Und zwar zu allen, auch zu denen die nicht unbedingt Spaß machen... wie Prostata- und Darmkrebsvorsorge (ab 50)! Harmlos ist das Hautkrebsscreening aber verdammt wichtig, vor allem, da man als Radfahrer oft in der Sonne ist. Der Bruder eines Freundes hat den Kampf nach vielen Jahren gegen den Hautkrebs verloren, er war gerade mal Anfang 40, es war einfach nur grausam. Hautkrebs ist die aggressivste Krebsart und bildet ganz schnell Metastasen. Aber wenn er ganz früh entdeckt wird, ist er mittels eines kleinen ambulanten und vollkommen harmlosen Eingriffes quasi zu 100% heilbar.

Viele Krankheiten lassen sich in den Anfangsstadien heutzutage sehr gut behandeln und die Chance auf Heilung ist höher, je früher etwas entdeckt wird. Wir werden alle nicht jünger, aber dafür steigt das Risiko, dass unser Körper nicht mehr richtig funktioniert. Und wenn man etwas an sich bemerkt, was neu oder ungewöhnlich ist, einfach abklären lassen! Wahrscheinlich wissen das alle von Euch, aber ich möchte es Euch trotzdem noch einmal in dieser Deutlichkeit ans Herz legen.

Sorry, dass ich jetzt hier die Geschichte von Klaus mit diesem OT sprenge, aber es war mir ein tiefes Bedürfnis! Ich hoffe, die Arztmuffel unter Euch werden gleich am Montag aktiv! ;)
 
Auweia, da wünsche ich dir gute Besserung und alsbald eine gute Genesung!
 
Auch von meiner Seite alles Gute.

Ob es hilft weiß ich nicht, aber eine Freundin von mir lebt nach einer Netzhautablösung seid Jahren ohne Probleme mit so einer Plombe im Auge. Ihr Auge wurde auch gelasert.

Ich halte Dir auf jeden Fall die Daumen.
 
Auch ich wünsche Dir gute Genesung! Ich hatte vor über 30(!) Jahren das zweifelhafte Vergnügen, mir ein Loch in der Netzhaut mit dem Laser flicken zu lassen. Damals war die Technik noch ziemlich neu. Bis jetzt hat es gehalten. Möge es bei Dir genauso gut verheilen!
 
Ich hoffe das bei Dir die Netzhautablösung gestoppt ist und nicht noch schlimmer wird.

Ich hatte im 2012 einen Unfall mit " Gesichtsbremsung " und muss seitdem jedes Jahr zum Augenarzt in die Kontrolle, um eine Netzhautablösung möglichst früh zu erkennen. Jetzt weiss ich wieder wieso

Nochmals alles Gute für Dich.
 
[...] Aber jetzt kommt das große ABER und das betrifft alle hier. Geht doch bitte regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen!!! Und zwar zu allen, auch zu denen die nicht unbedingt Spaß machen... wie Prostata- und Darmkrebsvorsorge (ab 50)! Harmlos ist das Hautkrebsscreening aber verdammt wichtig, vor allem, da man als Radfahrer oft in der Sonne ist. Der Bruder eines Freundes hat den Kampf nach vielen Jahren gegen den Hautkrebs verloren, er war gerade mal Anfang 40, es war einfach nur grausam. Hautkrebs ist die aggressivste Krebsart und bildet ganz schnell Metastasen. Aber wenn er ganz früh entdeckt wird, ist er mittels eines kleinen ambulanten und vollkommen harmlosen Eingriffes quasi zu 100% heilbar.

Viele Krankheiten lassen sich in den Anfangsstadien heutzutage sehr gut behandeln und die Chance auf Heilung ist höher, je früher etwas entdeckt wird. Wir werden alle nicht jünger, aber dafür steigt das Risiko, dass unser Körper nicht mehr richtig funktioniert. Und wenn man etwas an sich bemerkt, was neu oder ungewöhnlich ist, einfach abklären lassen! Wahrscheinlich wissen das alle von Euch, aber ich möchte es Euch trotzdem noch einmal in dieser Deutlichkeit ans Herz legen.

Sorry, dass ich jetzt hier die Geschichte von Klaus mit diesem OT sprenge, aber es war mir ein tiefes Bedürfnis! Ich hoffe, die Arztmuffel unter Euch werden gleich am Montag aktiv! ;)

Beide Elternteile sind immer brav zu den jeweils vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen gegangen, meine Mutter sogar zweimal pro Jahr. Tja, alles für die Katz'. Bei meinem Vater wurde der Krebs erst diagnostiziert, als sich die Metastasen schon im ganzen Körper verteilt hatten. Egal, wo die Ärzte nachschauten, waren die Dinger schon da, das ganze zog sich über 2 Jahre hin. Bei meiner Mutter dauerte das ganze ein halbes Jahr. Ich habe noch die Aussage des Arztes im Ohr auf iher Frage hin, wieviel Zeit sie noch hat nach der Chemotherapie: "Für fünf Jahre habe ich mir die Arbeit nicht gemacht, zehn Jahre sollten es schon sein". Sechs Monate später war sie tot. Deswegen traue ich keinem Arzt mehr und helfe mir selbst, dank Internet bekommt man ja (fast) alles. Dazu kommt, dass kaum ein Familienmitglied an Altersswäche gestorben ist, was soll ich meine Zeit mit Vorsorgeuntersuchungen verplempern, es kommt, wie es kommt, die Bombe tickt und geht irgendwann hoch. Ein Mitglied des Nachbarforums hat mal geschrieben: "Ich gehe erst zum Arzt, wenn es rot aus mir heraustropft". Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
 
Hm, da schreibt @sulka von seiner Augen-OP und einige fühlen sich bemüßigt, über den Sinn der Schulmedizin im Allgemeinen und Vorsorgeuntersuchungen im Allgemeinen herzuziehen. Ist das so schwer zu begreifen, dass Ärzte heute Vielen helfen können, aber nicht Allen, wenn sie einen Tumor rechtzeitig entdecken? Von einzelnen traurigen Erfahrungen auf den allgemeinen Nutzen einer Therapie zu schließen ist nicht möglich.
 
Beide Elternteile sind immer brav zu den jeweils vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen gegangen, meine Mutter sogar zweimal pro Jahr. Tja, alles für die Katz'. Bei meinem Vater wurde der Krebs erst diagnostiziert, als sich die Metastasen schon im ganzen Körper verteilt hatten. Egal, wo die Ärzte nachschauten, waren die Dinger schon da, das ganze zog sich über 2 Jahre hin. Bei meiner Mutter dauerte das ganze ein halbes Jahr. Ich habe noch die Aussage des Arztes im Ohr auf iher Frage hin, wieviel Zeit sie noch hat nach der Chemotherapie: "Für fünf Jahre habe ich mir die Arbeit nicht gemacht, zehn Jahre sollten es schon sein". Sechs Monate später war sie tot. Deswegen traue ich keinem Arzt mehr und helfe mir selbst, dank Internet bekommt man ja (fast) alles. Dazu kommt, dass kaum ein Familienmitglied an Altersswäche gestorben ist, was soll ich meine Zeit mit Vorsorgeuntersuchungen verplempern, es kommt, wie es kommt, die Bombe tickt und geht irgendwann hoch. Ein Mitglied des Nachbarforums hat mal geschrieben: "Ich gehe erst zum Arzt, wenn es rot aus mir heraustropft". Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Wie Du Dir schon denken kannst, habe ich da eine etwas andere Einstellung. Ärzte sind nun mal keine Götter, sondern auch nur Menschen und z.T. noch nicht einmal die Feinfühligsten. Und oft sehen sie bei einem kranken Menschen nicht den Menschen, sondern nur die Krankheit. Aber selbst das ist in manchen Fällen gut so, damit sie, wenn es ums Ganze geht, die richtige Entscheidung zu treffen. Und es kommt nicht von ungefähr, dass viele Chirurgen keine Familienmitglieder operieren möchten.

Aber es ist unbestritten, dass man z.B. Darmkrebs so gut wie verhindern kann, wenn die Vorstufen (Polypen) frühzeitig während einer Darmspiegelung entfernt werden.

Ich bin ganz bestimmt kein genereller Freund von Ärzten und ganz sicher nicht von Medikamenten, aber es gibt ein paar Dinge, die man tun kann um schwere Krankheiten oder eine massive Medikamenten Einnahme zu verhindern. Und das ist Achtsamkeit seinem Körper gegenüber und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Ein Freund von mir hat als Dermatologe in der Charité gearbeitet, Schwerpunkt Hautkrebs. Es hat ihn fertig gemacht, dass manchen Patienten viel zu spät mit einem Hauttumor vorstellig wurden, bei denen es keine Rettung mehr gab, da der Krebs schon gestreut hatte. Da ist selbst der beste Arzt machtlos.

Natürlich muss das jeder ganz alleine für sich selbst entscheiden.
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