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Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage

  • Ersteller Ersteller fresh ginger
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Der Schwiegermutter haben wir vor ein paar Jahren gegen ihren Willen ein Smartphone aufgeschwatzt. Sie ist heute ohne nicht mehr denkbar. Allein die Kommunikation via Signal und das Hin- und Herschicken von Bildern lässt sie überall dabei sein. Ein echter Mehrwert an Lebensqualität - für alle.

Bei Vater klappt das perfekt. Er ist im Krankenhaus (Uniklinik D'Dorf) und wir sind in Kontakt. Er hat aber immer schon mit Computern gearbeitet, seit es sie gibt (Ingenieur in der Konstruktion).

Wegen Mutter zu Hause hatte ich keine Sorge, weil auch mit 77 Jahren selbständig problemlos täglich zwischen Mülheim und Düsseldorf Uniklinik mit Bus, Bahn, und Zug pendeln kann. Sie kann aber halt kein Smartfon bedienen, bzw. will es einfach nicht.
Mutter ist körperlich fit. Sie ist früher bis zu 10tkm im Jahr mit dem Rad gefahren.
 

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Re: Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage
Bin keins von beiden und versuch es doch:

Letztendlich ist es alles ein Frage der Hafttreibung und der Überwindung des Losbrechmoments zum Übergang in die Gleitreibung.

Friktion
Um hochschalten zu können wird zunächst die Haftreibung am Hebel, die Seilreibung und die Federkraft per Handkraft überwunden. Dann ist die Haftreibung überwunden und die Gleitreibung erfordert weniger Handkraft und ermöglicht den Schaltweg leichter zu dosieren, bis der nächste Gang drin ist.

Retrofriktion
Um hochschalten zu können wirkt eine Feder im Schalthebel der Feder im Schaltwerk entgegen, unterstützt also die die Handkraft. Der Losbrechmoment ist geringer, der Schalthebel lässt sich einfacher dosieren.

Beim Runterschalten unterstützt die Schaltwerksfeder die Bewegungsrichtung, damit ist Schalten bei Friktion und Retrofriktion ähnlich einfach.

Indexierung
Die Indexierung erhöht das Losbrechmoment stark und definiert den Schaltschritt präzise.

Das geschieht in der Hauptsache mit einer Reibpaarung von Stahl/Kunststoff, der die Haftreibung gegenüber einer Reibpaarung Stahl/Stahl/Öl stark reduziert.

Es ist bei einer Indexierung sinnvoll, jegliche Elastizität und Reibung zu eliminieren. Je höher die Gangzahl, desto wichtiger die Präzision der Reibpaare. Das war ein Grund, warum vom spiralförmigen Schaltzug bei 6/7/8-fach zum längsdrahtigen Schaltzug vermutlich ab 9-fach gewechselt wurde.




Zum Schalten im Wiegetritt bei nicht indexierten Schaltungen kommt es dann, wenn durch die seitliche Bewegung des Tretlagers infolge Wiegetritt der Schaltzug so gelängt wird, dass die Haftreibung im Schalthebel überwunden wird. Dann wirkt nur noch die Gleitreibung, bis der nächste Gang wieder drin ist. Insofern beeinflusst dann der Antriebsstrang die Schalterei.


Schaltzughülle aus Stahlspirale
Angeblich hat die Reibpaarung Stahlzug/Stahlspirale die Kombi aus Schaltwerk und Friktionshebel an die optimalen Arbeitspunkte gebracht.
Hatte sowas mal, war ähnlich übel, wie die Schaltzüge ohne Kunststoffinnenhülle und Öl oder Fett brachte nur kurzfristig eine Verbesserung.


Ritzelformen
Ritzel mit Steig/Schalthilfen reduzieren die Bedienkräfte auch bei Friktionsschaltung und Retrofriktion enorm.
Astrein und ausführlich erklärt, danke!
 
Der Schwiegermutter haben wir vor ein paar Jahren gegen ihren Willen ein Smartphone aufgeschwatzt. Sie ist heute ohne nicht mehr denkbar. Allein die Kommunikation via Signal und das Hin- und Herschicken von Bildern lässt sie überall dabei sein. Ein echter Mehrwert an Lebensqualität - für alle.
Bei mir ähnlich. Niemand in meinem Freundeskreis reagiert so schnell auf Whatsapp wie meine Mutter (84 Jahre). Im Gegenzug bekomme ich dafür auch jeden Morgen ein neues "Niedliches-Katzen-Video" von ihr 🥰


Gegenteil: Mein Vater, 87 Jahre. Medialer Totalverweigerer.

"Papa, nimm bitte ein Handy mit in den Garten, wenn Dir mal was passiert..."

Antwort: "Dann ist das halt so. Wir sind früher auch ohne so einen Quatsch gestorben...das schafft ihr ja heute gar nicht mehr...😬"

Wo er recht hat, hat er wohl recht 😆😆😅
 
Bei mir ähnlich. Niemand in meinem Freundeskreis reagiert so schnell auf Whatsapp wie meine Mutter (84 Jahre). Im Gegenzug bekomme ich dafür auch jeden Morgen ein neues "Niedliches-Katzen-Video" von ihr 🥰


Gegenteil: Mein Vater, 87 Jahre. Medialer Totalverweigerer.

"Papa, nimm bitte ein Handy mit in den Garten, wenn Dir mal was passiert..."

Antwort: "Dann ist das halt so. Wir sind früher auch ohne so einen Quatsch gestorben...das schafft ihr ja heute gar nicht mehr...😬"

Wo er recht hat, hat er wohl recht 😆😆😅
Bisher macht er doch anscheinend, was ihr wollt, er soll ein Handy mitnehmen, wenn ihm was passiert. Anscheinend passierte bisher nichts. ;)
 
Bei mir ähnlich. Niemand in meinem Freundeskreis reagiert so schnell auf Whatsapp wie meine Mutter (84 Jahre). Im Gegenzug bekomme ich dafür auch jeden Morgen ein neues "Niedliches-Katzen-Video" von ihr 🥰


Gegenteil: Mein Vater, 87 Jahre. Medialer Totalverweigerer.

"Papa, nimm bitte ein Handy mit in den Garten, wenn Dir mal was passiert..."

Antwort: "Dann ist das halt so. Wir sind früher auch ohne so einen Quatsch gestorben...das schafft ihr ja heute gar nicht mehr...😬"

Wo er recht hat, hat er wohl recht 😆😆😅
Nee, wenns keiner auf Insta oder twitter postet, isses auch nicht passiert.. ;)
 
Da bin ich nicht bei dir. Heisst aber nicht, dass Du mich nicht vielleicht doch noch überzeugen wirst ;-)
In den meisten Fällen von Ghost-Shifting bewegt sich der Schalthebel doch gar nicht, es wird nur die Geo dazwischen so verändert, das am Zug gezupft oder entlastet wird.
Die Schalthebel bewegen sich bei mir schon.

Meine Erlebnisse aus den 80ern:
Am Bianchi 910 mit 600 EX konnte ich das Schalten hinten so provozieren, dass Ich einfach durch Aufstehen mit einen scharfen Antritt auf das nächstkleinere Ritzel runterschalten konnte. Der rechte Schalthebel ist mitgewandert. Konnte das auch mit Festziehen der Schraube am Schalthebel nicht abstellen.
Die Victory Schaltgruppe verhielt sich genauso.

Nach Umbau auf 600 SIS war das Thema erledigt.


Und am häufigsten gibt's das Phänomen m.E. vorn. Da haben wir gar keine Hülle.

Bei der Frage von @rudifix ging es um Auswirkung des Antriebsstrangs auf die Schalterei.

Vorne kommt noch die Pendelei des Innenlagers dazu. Da zupft dann auch noch das Kettenblatt am Umwerfer und im Reigen der Kräfte wandert der dann mitunter nach innen.


Das Spiel der Kräfte

Meinen ersten fiesen Unfall hatte ich mit einem Schauff Transamerica. Ampelstart auf großem KB mit heftigem Antritt - Verwindung im Rahmen - Ghostshifting auf den größten Gang - was einer Sofortblockierung des Pedals gleichkam - Füße abgerutscht - Abstieg
Der Bus dahinter konnte rechtzeitig halten.

Bei Sprints lege ich deshalb bei Friktion immer den größten Gang ein.

Das Taumeln des Tretlagers war mit dem Dura-Ace BB-7700 Innenlager auch erledigt.


Bei mir ähnlich. Niemand in meinem Freundeskreis reagiert so schnell auf Whatsapp wie meine Mutter (84 Jahre). Im Gegenzug bekomme ich dafür auch jeden Morgen ein neues "Niedliches-Katzen-Video" von ihr 🥰


Gegenteil: Mein Vater, 87 Jahre. Medialer Totalverweigerer.

"Papa, nimm bitte ein Handy mit in den Garten, wenn Dir mal was passiert..."

Antwort: "Dann ist das halt so. Wir sind früher auch ohne so einen Quatsch gestorben...das schafft ihr ja heute gar nicht mehr...😬"

Wo er recht hat, hat er wohl recht 😆😆😅

Kluger Mann. Meine allererste Ausfahrt bei dem ich ein Handy dabei hatte, endete prompt im Krankenhaus.
Nach über 120 km am vorletzten Ortsschild beim Sprint die Straße geküsst.

Die beiden geschilderten Unfälle waren dann aber auch alle erwähnenswerten in 40 Jahren
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Erlebnisse aus den 80ern:
Am Bianchi 910 mit 600 EX konnte ich das Schalten hinten so provozieren, dass Ich einfach durch Aufstehen mit einen scharfen Antritt auf das nächstkleinere Ritzel runterschalten konnte. Der rechte Schalthebel ist mitgewandert. Konnte das auch mit Festziehen der Schraube am Schalthebel nicht abstellen.
Die Victory Schaltgruppe verhielt sich genauso.

Eindrucksvolle Schilderung.
Dass es Ghost-Shifting gibt habe ich aber gar nicht bestritten und Fälle wie deine kenne ich auch.

Bitte nochmal zurück zum Anfang:
Falsch!
Zug-Reibung ist bei nicht indexierten Schaltungen erwünscht damit der Schalthebel da bleibt wo er ist, auch im Wiegetritt.

Der Hebel hat natürlich AUCH Reibung, das ist doch klar.
Es geht hier aber um das ganze System: Hebel - Schaltzug - Außenhülle - Schaltwerk.
Da ist Reibung auf jeden Fall erwünscht.
Reibung bzw. Friktion heißt ja nicht das sich nichts bewegt, im Gegenteil!
Die alten Schaltzüge waren ja sehr grob und seilartig ausgeführt, dazu die Spiralen und die Zugführungen aus/auf Metall, deshalb hat alles funktioniert wie es soll.... Die Schaltwerks Federn, Schalthebel und später auch die Retrifrictionshebel waren extra dafür ausgelegt!

Reibung erwünscht?
Reibung verhindert Ghost-Shifting?
Insbesondere die Spiralhülle (da ist die Diskussion gestartet)?

Ne,
sorry. Da tritt soviel Zug durch Tretlagerbewegung auf, dass es den Hebel bewegt, auch wenn er fest angezogen ist, aber durch die Reibung steht das Schaltwerk hinten?!
Nicht dein Ernst, Conni ....
 
Retrofriktion
Um hochschalten zu können wirkt eine Feder im Schalthebel der Feder im Schaltwerk entgegen, unterstützt also die die Handkraft. Der Losbrechmoment ist geringer, der Schalthebel lässt sich einfacher dosieren.

Beim Runterschalten unterstützt die Schaltwerksfeder die Bewegungsrichtung, damit ist Schalten bei Friktion
und Retrofriktion ähnlich einfach.

Komisch , bei mir ist es genau anders herum.
Ich glaube ich verstehe unter Hoch-und Runterschalten etwas völlig anderes.
Hoch = hoher Gang =schnell fahren
Runter = niedriger Gang = langsam fahren
 
Bin keins von beiden und versuch es doch:

Letztendlich ist es alles ein Frage der Hafttreibung und der Überwindung des Losbrechmoments zum Übergang in die Gleitreibung.

Friktion
Um hochschalten zu können wird zunächst die Haftreibung am Hebel, die Seilreibung und die Federkraft per Handkraft überwunden. Dann ist die Haftreibung überwunden und die Gleitreibung erfordert weniger Handkraft und ermöglicht den Schaltweg leichter zu dosieren, bis der nächste Gang drin ist.

Retrofriktion
Um hochschalten zu können wirkt eine Feder im Schalthebel der Feder im Schaltwerk entgegen, unterstützt also die die Handkraft. Der Losbrechmoment ist geringer, der Schalthebel lässt sich einfacher dosieren.

Beim Runterschalten unterstützt die Schaltwerksfeder die Bewegungsrichtung, damit ist Schalten bei Friktion und Retrofriktion ähnlich einfach.

Indexierung
Die Indexierung erhöht das Losbrechmoment stark und definiert den Schaltschritt präzise.

Das geschieht in der Hauptsache mit einer Reibpaarung von Stahl/Kunststoff, der die Haftreibung gegenüber einer Reibpaarung Stahl/Stahl/Öl stark reduziert.

Es ist bei einer Indexierung sinnvoll, jegliche Elastizität und Reibung zu eliminieren. Je höher die Gangzahl, desto wichtiger die Präzision der Reibpaare. Das war ein Grund, warum vom spiralförmigen Schaltzug bei 6/7/8-fach zum längsdrahtigen Schaltzug vermutlich ab 9-fach gewechselt wurde.




Zum Schalten im Wiegetritt bei nicht indexierten Schaltungen kommt es dann, wenn durch die seitliche Bewegung des Tretlagers infolge Wiegetritt der Schaltzug so gelängt wird, dass die Haftreibung im Schalthebel überwunden wird. Dann wirkt nur noch die Gleitreibung, bis der nächste Gang wieder drin ist. Insofern beeinflusst dann der Antriebsstrang die Schalterei.


Schaltzughülle aus Stahlspirale
Angeblich hat die Reibpaarung Stahlzug/Stahlspirale die Kombi aus Schaltwerk und Friktionshebel an die optimalen Arbeitspunkte gebracht.
Hatte sowas mal, war ähnlich übel, wie die Schaltzüge ohne Kunststoffinnenhülle und Öl oder Fett brachte nur kurzfristig eine Verbesserung.


Ritzelformen
Ritzel mit Steig/Schalthilfen reduzieren die Bedienkräfte auch bei Friktionsschaltung und Retrofriktion enorm.
Vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen. 🥰
 
Dann noch eine technische Frage von mir:

Kann jemand von Euch aus Erfahrung sagen, wie viele Ritzel bei einem Hinterbau mit 116 mm Klemmbreite rein passen?

Bei 120 mm sind es in der Regel Zahnkränze mit 5 Ritzeln, bei 118 mm sind es in der Regel Zahnkränze mit 4 Ritzeln.

Ich würde somit mal annehmen, dass es bei 116 mm nur noch 3 Ritzel sind. Oder hat jemand bei dieser Breite mal auch einen Kranz mit 4 Ritzeln montieren können?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefährlicher Alufraß am Superleggerolenker oder noch fahrbar?
tempImage5dGVEv.png
 
Dann noch eine technische Frage von mir:

Kann jemand von Euch aus Erfahrung sagen, wie viele Ritzel bei einem Hinterbau mit 116 mm Klemmbreite rein passen?

Bei 120 mm sind es in der Regel Zahnkränze mit 5 Ritzeln, bei 118 mm sind es in der Regel Zahnkränze mit 4 Ritzeln.

Ich würde somit mal annehmen, dass es bei 116 mm nur noch 3 Ritzel sind. Oder hat jemand bei dieser Breite mal auch einen Kranz mit 4 Ritzeln montieren können?

4 Ritzel bekommt man hin bei 115/116mm bisschen fummelig manchmal, geht aber
 
Moin, ich habe eben die Zeus 2000 zum reinigen auseinander gebaut und jetzt bin ich etwas unsicher in welches dieser kleinen Löcher
IMG_3798.JPG

dieser Pin der Sprialfeder gehen muß.
IMG_3797.JPG

In der Zeichnung der Schaltung ist dies leider für mich nicht zu erkennen.
Screenshot 2024-01-07 at 16.49.03.png

Ich nehme mal an das eine unterschiedliche Position, unterschiedlich starke Spannungen produziert? Aber welche wäre die richtige? Oder spielt das gar keine Rolle? Danke!
 
Eindrucksvolle Schilderung.
Dass es Ghost-Shifting gibt habe ich aber gar nicht bestritten und Fälle wie deine kenne ich auch.

Bitte nochmal zurück zum Anfang:




Reibung erwünscht?
Reibung verhindert Ghost-Shifting?
Insbesondere die Spiralhülle (da ist die Diskussion gestartet)?

Ne,
sorry. Da tritt soviel Zug durch Tretlagerbewegung auf, dass es den Hebel bewegt, auch wenn er fest angezogen ist, aber durch die Reibung steht das Schaltwerk hinten?!
Nicht dein Ernst, Conni ....
Die Diskussion ist viel früher gestartet, Mike. Aber wenn ich schreibe das sie für mich beendet ist dann bleibt das so! Ich habe meine Erfahrungen bzw. Kenntnisse eingebracht und bin starrköpfig. Ich mag dich aber trotzdem 😘
 
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