Würde sich hierzu bitte ein Physiker (oder ein fachlich passender Ingenieur) zu diesem Thema äußern, damit das eventuell aufgeklärt werden kann?
Mich würde das ebenfalls interessieren, wie sich das mit der Reibung bei Friktionsschaltungen verhält.
Bin keins von beiden und versuch es doch:
Letztendlich ist es alles ein Frage der
Hafttreibung und der Überwindung des
Losbrechmoments zum Übergang in die
Gleitreibung.
Friktion
Um hochschalten zu können wird zunächst die Haftreibung am Hebel, die Seilreibung und die Federkraft per Handkraft überwunden. Dann ist die Haftreibung überwunden und die Gleitreibung erfordert weniger Handkraft und ermöglicht den Schaltweg leichter zu dosieren, bis der nächste Gang drin ist.
Retrofriktion
Um hochschalten zu können wirkt eine Feder im Schalthebel der Feder im Schaltwerk entgegen, unterstützt also die die Handkraft. Der Losbrechmoment ist geringer, der Schalthebel lässt sich einfacher dosieren.
Beim Runterschalten unterstützt die Schaltwerksfeder die Bewegungsrichtung, damit ist Schalten bei Friktion und Retrofriktion ähnlich einfach.
Indexierung
Die Indexierung erhöht das Losbrechmoment stark und definiert den Schaltschritt präzise.
Das geschieht in der Hauptsache mit einer Reibpaarung von Stahl/Kunststoff, der die Haftreibung gegenüber einer Reibpaarung Stahl/Stahl/Öl stark reduziert.
Es ist bei einer Indexierung sinnvoll, jegliche Elastizität und Reibung zu eliminieren. Je höher die Gangzahl, desto wichtiger die Präzision der Reibpaare. Das war ein Grund, warum vom spiralförmigen Schaltzug bei 6/7/8-fach zum längsdrahtigen Schaltzug vermutlich ab 9-fach gewechselt wurde.
Verstehe ich nicht Conni.
Wenn du die Kraft auf den Antriebsstrang erhöhst passiert doch garnix an der Schalterei.
Zum Schalten im Wiegetritt bei nicht indexierten Schaltungen kommt es dann, wenn durch die seitliche Bewegung des Tretlagers infolge Wiegetritt der Schaltzug so gelängt wird, dass die Haftreibung im Schalthebel überwunden wird. Dann wirkt nur noch die Gleitreibung, bis der nächste Gang wieder drin ist. Insofern beeinflusst dann der Antriebsstrang die Schalterei.
Schaltzughülle aus Stahlspirale
Angeblich hat die Reibpaarung Stahlzug/Stahlspirale die Kombi aus Schaltwerk und Friktionshebel an die optimalen
Arbeitspunkte gebracht.
Hatte sowas mal, war ähnlich übel, wie die Schaltzüge ohne Kunststoffinnenhülle und Öl oder Fett brachte nur kurzfristig eine Verbesserung.
Ritzelformen
Ritzel mit Steig/Schalthilfen reduzieren die Bedienkräfte auch bei Friktionsschaltung und Retrofriktion enorm.
Retrofriktion mit modernem Schaltwerk und modernen Hüllen.
Besser als original, behaupte ich.