AW: Hartz 4 und Rennrad
versuch´ halt mal beim nächsten wettkampf einen kompromiss aus starten und nicht starten........sag uns dann bescheid wie du abgeschnitten hast

so, ich geh jetzt radeln......zu
100% kompromisslos
Das ist also dein Wertekanon: das Leben = ständiger allgemeiner sportlicher Wettkampf, wer dabei auf der Strecke bleibt, der hat es nicht besser verdient.
Es gab mal den Konsens, dass der Stärkere auf den Schwächeren Rücksicht nehmen sollte, was natürlich auf den sportlichen Wettkampf nicht übertragbar ist. Bei letzterem soll natürlich der Stärkere gewinnen, das liegt in der Natur der Sache. Sport und das allgemeine Leben wurde aber sogar von den alten Griechen schon streng getrennt, Aristokraten war der sportliche Wettkampf untersagt!
Ersteres ist sogar in unserem Grundgesetz verankert, indem es dort heißt:
Art. 14, Absatz 2: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Mag sein, dass unser Grundgesetz im Rahmen der angeblichen sozialen Marktwirtschaft überholt ist, und wir gerade einen Schritt zurück machen. Ob das alles im Sinne des Erfinders der sozialen Markwirtschaft ist, das kann man sicherlich diskutieren.
Man sollte aber nicht den Fehler begehen, das als Axiom hinzunehmen, denn spätestens dann, wenn der 'Pöbel' sich seiner zum Teil aussichtslosen Situation bewußt werden sollte, kann niemand mehr garantieren, dass sich eben dieser 'Pöbel' an die sportlichen Regeln halten wird.
Irgendwann - ab einer kritischen Masse -wird selbst Herr Schäuble einsehen müssen, dass man ein Volk nicht per se per Vorabkontrolle in Schach halten können wird.
Vielleicht wäre es besser, hier anzusetzen, das Gejammere könnte hinterher zu groß werden. So wie Du Dich gibst, dürftest Du einer der Ersten sein, die nach staatlicher Reglementierung schreien, sollte der unterpriviligierte 'Pöbel' eines Tages auf die Strasse gehen, und seine Rechte einfordern. Im Moment willst Du ja den Staat noch außen vorlassen und die Wirtschaft entscheiden und richten lassen.
Lass Dir das von einem sagen, der seine Schäfchen im Trockenen hat, trotzdem aber alles Erdenkliche versucht, auch auf dem Papier unterpriviligierten einen Raum zu bieten, ihre vielleicht nicht so ganz ausgeprägten Skills in Szene zu setzen.
Ich lebe derzeit in Kanada, auf dem Papier muss jeder sehen, wo er bleibt, was zur Folge hat, dass wir in unseren kleinen Kommunen in Eigenregie tätig werden. Eine Sache, die im großen Stil nicht mehr zu funktionieren scheint. Jeder geschellschaftlich Gestrandete ist einer zu viel, je größer die kritische Masse, desto mehr Gestrandete wird es leider geben. Es liegt an uns besser Gestellten, diese schlechter gestellten wieder an Board zu holen und ihnen eine Chance zugeben.
Michael