• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Gaiole 2021

Einen De Rosa Cinelli Vorbau/Lenker mit neuem Almarc
3 Campa Schellenbefestigungsschrauben
2 Record Umwerfer 1960-1972 mit und ohne Gegenhalter
1 Record SW ab 1962
1 GS Schalthebel ab 1953 OpenC
1 Bianchi Sattelstützenklemmmutter

ein bischen Lektüre zur Bewusstseinserweiterung

was fehlt:
das erste mal seit 2010 keine Radrennfahrerfigürchen (der Stand war nicht da)
nichts von Dalecannons Einkaufsliste (wir hatten alle die Augen offen, aber das Angebot war sehr mager)
Bianchi Sheffield Pedale (original) f 300€
Ein Bianchi Profirahmen v 1966 f 6500€
weiteres De Rosa Pantozeugs f 280€
(ihr seht, ich habe mich zurückgehalten)
Figuerchen gab's schon, aber nicht die kleinen handbemalten Preziosen an dem schönen Stand :-(
 
Eigentlich schaue ich mir an Tagen wie in Gaiole die Augen aus nach Rädern , die nicht so super angesagt oder italo-classic Top gefragt sind .
Ein paar davon hab ich ins Bild gebracht . Rein subjektiv ohne Wertung. Nur mit einer . Jedes würde ich sofort mitnehmen
.
Hier

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Ein paar weitere Bilder kommen etwas später
 
Eigentlich schaue ich mir an Tagen wie in Gaiole die Augen aus nach Rädern , die nicht so super angesagt oder italo-classic Top gefragt sind .
Ein paar davon hab ich ins Bild gebracht . Rein subjektiv ohne Wertung. Nur mit einer . Jedes würde ich sofort mitnehmen
.
Hier

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Ein paar weitere Bilder kommen etwas später
Interessante Räder! Das Stelbel kommt aus München, gehört einem der Bici Bavarese Jungs. Tolles Teil. Auch interessant: alle mindestens 2-5 cm zu klein. 🤷‍♂️
 
Interessante Räder! Das Stelbel kommt aus München, gehört einem der Bici Bavarese Jungs. Tolles Teil. Auch interessant: alle mindestens 2-5 cm zu klein. 🤷‍♂️
Ich hab ihm zum Spaß einen Tausch angeboten , sein Stelbel zu mir und eins von meinen zu ihm. Is jetzt nicht so auf Gegenliebe gestoßen aber hat Spaß gemacht
Ps. Wenn ich mich recht erinnere , dann hat unser Hannoveraner Mit-Foristi doch auch grad im Eroica Umfeld ein frühes Stelbel an Land gezogen, oder ?
 
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Gaiole: Räder , die ich mag . Teil 2

gleich zu Beginn ein altes Motobecane . Von den Franzosen hab ich 1972 übrigens mein erstes Renn(Sport)Rad gekauft . Alte Liebe rostet nicht.
Schöne Sattelstreben und Lackdetails

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Uboldi ( nie davon gehört ) und Vicini . Beide einfach schön .

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dies hier mogele ich jetzt einfach mal mit rein in die Schönen .

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beim Masi kommt mir jedes Mal der habenwollen-Reflex .

so , nun ist erst mal Schluss
 
Gaiole: Räder , die ich mag . Teil 2

gleich zu Beginn ein altes Motobecane . Von den Franzosen hab ich 1972 übrigens mein erstes Renn(Sport)Rad gekauft . Alte Liebe rostet nicht.
Schöne Sattelstreben und Lackdetails

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Uboldi ( nie davon gehört ) und Vicini . Beide einfach schön .

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dies hier mogele ich jetzt einfach mal mit rein in die Schönen .

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beim Masi kommt mir jedes Mal der habenwollen-Reflex .

so , nun ist erst mal Schluss
Zum Thema zu kleine Räder:
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Sonst waren das auch oft die Leihräder, die zu gross oder klein gefahren wurden.
 
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Cioa,
hier kommt mein Erstie-L'eroica Bericht in Wort und Bild

Kapitel 1 - Vorbereitungen und Radsuche
Eines Abends saßen meine Freundin Anne und ich vor der Bildergalerie der 2019er Eroica. Zu meiner Überraschung fand sie die Idee spannend da mitzufahren. Nicht gleich die 200er Runde, wie ich es ja sportlich gefunden hätte. Aber als Einstieg für unseren Urlaub ein guter Grund die Kilometer runter zu fahren. Also wurde der Urlaub von ihr eingereicht und in der Zeit hatte ich nach einer anstrengenden Saison sogar ein paar Tage frei. Die Anmeldung auf der Seite ist alles andere als "benutzerfreundlich" gestaltet. Aber nach ein paar Versuchen hat es geklappt und die 106er Runde stand. Damit ging die Suche nach passenden Rädern los, da wir nur Neo-Klassier haben, die eine handvoll Jahre zu jung waren.
Als Kleinanzeigen Hobbiest habe ich zufällig bei ihr in der Nähe ein altes Coronado mit einer Shimano 600er Gruppe aus Columbus Rohren gefunden, welches gut fahrbar war. Außer putzen (dafür sehr viel) war es technisch in Ordnung. Allerdings stand es auf Schlauchreifen da, mit welchem ich noch nie Berührungspunkte hatte. Also wurden schnell noch 4x Gatorskins und Felgenklebeband gekauft um im schlimmsten Fall ausgerüstet zu sein.
Kleinanzeigen hat für meine bessere Hälfte ein tolles Trikot im Angebot gehabt. Bei Abholung hat mir die Verkäuferin dazu geraten ehr die kleine Runde zu fahren um mehr vom Festival zu haben und gesagt, dass 100 Kilometer sehr frustrierend werden können. Ganz besonders, da Anne noch nie mehr als 70km am Stück geradelt ist. Daraufhin haben wir die Route zumindest etwas gekürzt. Immerhin wollte ich sicher gehen, dass Anne an der Ausfahrt Spaß hat es auch ein nächstes mal gibt ;)
Schwieriger gestaltete die Radsuche für meine Freundin. Rahmen in 58er Größe gibt es wie Sand am Meer, wenns kleiner werden soll, muss man schon gut die Augen aufhalten und sollte nicht wählerisch sein, wenn Geld eine Rolle spielt. Erst eine Woche vor Abfahrt habe ich einen passenden 54er Rahmen für einen schmalen Taler gefunden und mit Lenkerband und neuen Bowtenzügen, die eigentlich für ein anderes Projekt gedacht waren, hübsch gemacht. Außerdem hat sie den LRS meines Stadtrenner mit einer 6-fach Kassette bekommen, was sich als weise Entscheidung raus gestellt hatte.


Am Freitag ging es für mich morgens von Berlin zum Bodensee los um Anne einzusammeln, die in Süddeutschland arbeitet. Nach 10h Fahrt mit dem Transporter und zwei abgesetzten Mitfahrern haben wir uns erschöpft aber Glücklich einen Wein geteilt. Samstag vor der Dämmerung ging es gleich weiter und hin und wieder sah man Autos mit verdächtig erscheinenden Rädern auf dem Dach. Anne nähte fleißig an meinem Streifentrikot. Ein langärmliges Unterhemd von der russischen Armee, von dem sie die Ärmel abgetrennt hat um diese wieder als Trikottaschen anzunähen. So ein schönes Trikot hat keiner und ist bedeutend luftiger, als ein Wolltrikot.

Kapitel 2 - Gaiole
Die Toskana und Gaiole war am Nachmittag erreicht. Überall tummeln sich Menschen in engen Radhosen und witzigen Mützen auf dem Kopf. Ein Traum. Da der berühmte Sportplatz schon voll war und im Dorf selbst P2+P3 kein Stellplatz frei gewesen sind, sind wir mit unserem Auto, ein teilausgebauter Fiat Transporter, ganz durch gefahren und haben uns am obersten Rand von P7 gestellt, so dass wir einen tollen Blick von unserem Castell ins Tal hatten.
Schnell wurden die Räder aufgebaut um nach Gaiole rein zu rollen und Anne mit ihrem Rad bekannt zu machen. Komplett Reizüberflutet ging es einmal durchs Dorf zur Anmeldung. Wahrscheinlich hat es durch die Reizüberflutung ein wenig länger gedauert, die Startnummer aus dem Gemeindehaus zu holen und dann die Box mit Pasta, Wein und Tomatensoße an der Zieleinfahrt zu holen. Neue Socken für meine Schöne waren auch noch drin. Mit Hopfenkaltschorle und Essen versorgt saßen wir einfach rum und haben das Treiben in der Dämmerung beobachtet. Im letzten Licht ging es raus aus dem Dorf, zurück zu unserem Castell. Schnell eine Packung Nudeln und Pesto auf dem Gaskocher gekocht um etwas carboloading zu betreiben und gleichzeitig etwas zum Frühstück zu haben. Getreu dem Motto "Eat pasta ride fasta"

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Kapitel 3 - Abfahrt
Der Wecker geht, es ist dämmert, aufgeregt stehen wir auf. Wir machen die Schiebetür auf und sind erstaunt über die Schlange an Autos, die sich mühevoll auf dem morgentau benetzten Acker die Schräge hochschiebt. Anscheinend waren wir doch nicht die letzten, die gekommen sind. Während die Sonne aufgeht und wir die letzten Nudeln aufessen fülllt sich der Parkplatz. Ich mache Anne mit A-Creme (Antifriction-cream) bekannt. Die Italienplaylist spielt kitschig schöne Italo-Klassier während ich noch schnell Tubelessdichtmilch in die Reifen, Nummern an die Renner und frisches Öl auf die Kette gebe. Die Sonne drückt sich über den Hügel, es singt Luciano Pavarotti 'O sole mio aus den Lautsprechern des Autos, eine handvoll Italiener stimmen mit ein und der Parkplatz hält inne. Gänsehaut. Es ist 08:30 Uhr, Zeit loszurollen, dass wir pünklich auf die Strecke kommen. Noch ein Foto vorm Start und mit einem Stempel in unserem Manifest ging es auf die Strecke.

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Kapitel 4 - Vormittag
Wir rollen entspannt aus Gaiole ab und ich freu mich über die ersten Sonnenstrahlen und Anstiege. Die kühle Morgenluft, die um meinen frisch rasierten Schnäuzer wirbelt, vertreibt die letzte Müdigkeit. Nach gemütlichen zehn Kilometern kommen wir am Castello di Brolio. Mir geht der Mund gar nicht mehr zu, wie schön die Gegend ist. Also schnell eine Handvoll Bilder und ab gehts in die erste Strada Biancha Abfahrt. Da alle anderen auch etwas vorsichtiger die Abfahrten nehmen halte ich mich mit meinem Kamikazefahrstil zurück, obwohl es sich auf den 22mm Contis ganz gut den Berg runter gleiten lässt. Es geht in einen wunderschönen, welligen Abschnitt der einfach nur purer Genuß ist. Anne fährt lieber Bergauf als schnell Bergab. Umso bemerkenswerter ist, dass die Zeit, in der ich mich ausbremsen muss, dass sie wieder aufholt immer kürzer und kürzer. Nach 30 Kilometern kommt uns der erste große Schotterabschnitt entgegen. Es wird der Schleichgang aktiviert und mit Kette links kneten wir uns die Anstiege hoch. Gegenüber Anne bin ich in den Anstiegen etwas fixer, so dass ich sie hin und wieder aus den Augen verliere. Nach einem Anstieg hab ich sie komplett aus den Augen verloren. Nach fünf Minuten warten schwarnt mir übles und ich rolle zurück. 500 Meter später bin ich wieder bei ihr und helfe die Kette loszubekommen, welche sich zwischen den Zahnkränzen beim Schalten verkeilt hat. Ab aufs Rad und weiter.
Gegen Mittag wird es immer wärmer und wir halten an einen kleinen Brunnen an um den Kopf drunter zu halten und das Wasser aufzufüllen. Unsere Befürchtung, und die der anderen Durstigen ist, dass man davon kein Durchfall bekommt hat sich zum Glück bestätigt.
Nach 42 Kilometern sollte die erste große Raststation in Vagliagli kommen. Als wir nach der Essensstation suchend an der Kabelung der 46km Strecke und der 81km Strecke standen kam uns eine Fahrerin mit mehren Papiertüten entgegen. Auf Nachfrage meinte sie, dass die Station 500 Meter den Hügel runter sei. Also eine schnelle Abfahrt den Schotterweg runter und wir standen mit großen Augen vor hunderten geschmierten Broten, Früchten, Süßgebäck, Wasser und Wein. Mit Aussicht auf einen Olivenhain aßen wir soviel wie nur ging, und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Anne brauchte einen kleinen Mittagsschlaf. Das hat mich insgeheim etwas beunruhigt, wenn nach der Hälfte die Müdigkeit schon einsetzt. Aber so hatte ich etwas Zeit mich um unsere Ersatzteiltasche zu kümmern. Dummerweise ist ein Lederriehmen von Annes Lenkerradtasche auf der Buckelabfahrt gerissen. Der Mechaniker und ich habe das Problem fachmännisch mit einem alten Fahrradschlauch und einem ordentlichen Knoten gelöst. Mit einem Schluck Wein und aufgefüllten Wasserflaschen ging es die massive Steigung wieder zur Weggabelung Richtung Radda.

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Fortsetzung folgt...
 
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Kapitel 5 - Auf nach Radda
Mit neu getankter Energie haben wir uns von den 46km Radlner verabschiedet und sind in neues Gelänge aus schlechtem Asphalt und Schotter eingetaucht. Die Sonne stand hoch und wir fahren über welliges Terrain mit ordentlichen Auswaschungen. Anne wird immer Müder, so dass Zeit es für meine Geheimwaffe wird. Als Notnagel hab ich Powergels mit eingesteckt. Anne bekommt eins aus der Lenkertasche. 15 Meter finde ich ein neues am Wegesrand, das sich bei dem Untergrund aus einem Trikot rausgeschüttelt haben muss. Also bleiben die Vorräte frisch und Anne hat wieder Energie um sich die Steigung nach Radda rauf zu kämpfen. Als Flachländer ging es irgendwann erstaunlich gut den Berg hoch, nachdem man seinen Rythmus gefunden hat. Zwischendurch schiebe ich Anne und andere Radler den Berg ein klein wenig hoch. In Radda gab es mehr geschmierte Brote, Cola und ein alkfreies Bier bei grandioser Aussicht auf die Weinhänge. Der Mechaniker, der am einpacken war stellte noch Annes Sattel einen halben Zentimeter nach unten und wir rollen schon weiter um nicht die Lanterne Rouge zu sein.
Aus Radda raus in die Richtung der letzten Schleife. Ein kleiner Abschnitt, den man doppelt fährt. Auf der Kreuzung der Runde kamen uns rote, schweißgebadete Köpfe entgegen. Immerhin mussten wir auch alles wieder hochfahren, was wir grade an Höhe verloren haben.

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Kapitel 6 - jetzt wirds knackig
Der nächste längere Anstieg steht an und wir kneten uns auf einer befahrenen Landstraße Kurve um Kurve Richtung Panzano. Alles etwas weniger schön als der Morgen. In Panzano gab es eine kleine Versorgungsstation mit Wasser, Wein, Brot und Schmalz. Schmalz habe ich nie gemocht. Als Vegetarier noch viel weniger als zuvor. Ich habe unzählige Schmalzbrote verputzt. Es war mit Rotwein köstlich.
Eine Gruppe Italiener in grün-roten Wolltrikots gesellte sich zu uns. Mit vollen Backen von den Broten wurden wir eingeladen mit ihnen mitzufahren. Wir waren adoptiert und hatten neue Begleiter für den anstrengendsten Teil des letzten Abschnitts. Neun Kilometer Schotter mit bis zu 14% Steigung. Aus unserem Trupp wurde eine Deutsch-Italienische Wandergruppe und sind gerade noch rechtzeitg zur letzten Versorgungsstation gekommen. Bis dahin wusste ich nicht, dass es Ribollita gab und dass dieser Bauerneintopf zu meinen Lieblingsspeisen gehört. Zwei Schalten später ging es auf die Abfahrt. Anne hat bis dahin extrem gut mitgemacht. Nach der Schotterabfahrt brauchte sie etwas Nervenfutter. Das traf sich gut, da die Italiener eh in eine Taverna für Bier einkehren wollten. Wir gesellten uns auf eine Ramazotti dazu, tranken diesen fix und ernteten bewundernde Blicke von den Jungs. Für uns ging es weiter den Berg runter. Kurze Zeit später wurden wir von einem grün-rotem Trikot nach dem anderen überholt. Matteo blieb noch etwas bei uns für einen netten Plausch. Das war zu viel für Anne und sie stoppte leicht aufgelöst. Matteo hab ich weiter geschickt und Anne etwas aufgebaut. Der Stress der letzten Arbeitswochen sowie die Urlaubsvorbereitungen sind wie ein Knoten geplatzt und die Nerven lagen blank. Nach etwas Motivationszeit und einem weiteren Powergel ging es mit Tränchen auf den Wangen weiter den Berg auf.

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Kapitel 7 - Fin
Hinter uns taucht ein Kleintransporter auf. Der Mann deute uns darauf hin, dass er jetzt die Schilder abnimmt. Meine Angst, dass er eine Art Besenwagen ist und uns aufsammeln müsse hat sich zum Glück nicht bestätigt. Ein "Did not finish" wäre hart gewesen. Anne tritt stumm vor mir auf dem Rad in den Sonnenuntergang. Noch ein letztes, zypressengesäumtes Schotterstück durch die Weinberge und wir rollen nach Gaiole ein. Bei Anne fällt alles ab und es gibt eine Mischung aus Freuden- und Erschöpfungstränen zur Zieleinfahrt. Ein Stempel aufs Finish im Manifest, Medalien die wir uns gegenseitig umhängen und langes drücken machen den Frust der letzten Kilometer wieder weg. Zudem heißen uns die grün-roten Trikots willkommen. Schnell Bier geholt, geschnackt und Nummern ausgetauscht, bevor es zu unserem Castell ging um Duschsachen zu holen um uns auf dem Sportplatz Staub und Schweiß vom Körper zu brausen.
Auf unserer Suche nach Essen begegnen wir wieder alt bekannten Gesichtern die uns fleißigst zuprosteten.
Die grün-rot Trikots haben uns direkt zu sich nach Hause in Norditalien eingeladen. Die Einladung sind wir eine Woche später gefolgt.

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Fortsetzung folgt...
 
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Kapitel 8 - Fazit & Zahlen

Mega! In Gaiole herschte eine klasse Stimmung. Das Wetter war perfekt und wir sind ohne große Pannen durch gekommen. Die Organisation mit dem medizinischen Zertifikat und Startnummerausgabe war recht anstrengend, aber umso mehr hat alles andere gepasst. Das nächste mal kommt auch der Helm mit, da einige Abfahrten bedeutend sportlicher und schneller waren, als gedacht.
Leider musste ich doch fast 20h Auto fahren um in Gaiole anzukommen, dafür wurde ich mit einer schönen Tour und einen tollen Start in den Urlaub überrascht. Die Toskana hat noch zu vielen WOW-Momenten geführt und der Besuch der grün-rot Trikots in Norditalien war die Kirsche auf dem Sahnehäubchen auf dem Rückweg.

Meine Uhr hat knapp 86km, 1650hm und 6:20h Bewegungszeit sowie Topspeed von 69kmh gemessen.



Wer das lesen bis hier hin geschafft hat, schafft auch die 200km Runde ;)
Morgen schau ich auch mal über die Rechtschreibung drüber.
 
Cioa,
hier kommt mein Erstie-L'eroica Bericht in Wort und Bild

Kapitel 1 - Vorbereitungen und Radsuche
Eines Abends saßen meine Freundin Anne und ich vor der Bildergalerie der 2019er Eroica. Zu meiner Überraschung fand sie die Idee spannend da mitzufahren. Nicht gleich die 200er Runde, wie ich es ja sportlich gefunden hätte. Aber als Einstieg für unseren Urlaub ein guter Grund die Kilometer runter zu fahren. Also wurde der Urlaub von ihr eingereicht und in der Zeit hatte ich nach einer anstrengenden Saison sogar ein paar Tage frei. Die Anmeldung auf der Seite ist alles andere als "benutzerfreundlich" gestaltet. Aber nach ein paar Versuchen hat es geklappt und die 106er Runde stand. Damit ging die Suche nach passenden Rädern los, da wir nur Neo-Klassier haben, die eine handvoll Jahre zu jung waren.
Als Kleinanzeigen Hobbiest habe ich zufällig bei ihr in der Nähe ein altes Coronado mit einer Shimano 600er Gruppe aus Columbus Rohren gefunden, welches gut fahrbar war. Außer putzen (dafür sehr viel) war es technisch in Ordnung. Allerdings stand es auf Schlauchreifen da, mit welchem ich noch nie Berührungspunkte hatte. Also wurden schnell noch 4x Gatorskins und Felgenklebeband gekauft um im schlimmsten Fall ausgerüstet zu sein.
Kleinanzeigen hat für meine bessere Hälfte ein tolles Trikot im Angebot gehabt. Bei Abholung hat mir die Verkäuferin dazu geraten ehr die kleine Runde zu fahren um mehr vom Festival zu haben und gesagt, dass 100 Kilometer sehr frustrierend werden können. Ganz besonders, da Anne noch nie mehr als 70km am Stück geradelt ist. Daraufhin haben wir die Route zumindest etwas gekürzt. Immerhin wollte ich sicher gehen, dass Anne an der Ausfahrt Spaß hat es auch ein nächstes mal gibt ;)
Schwieriger gestaltete die Radsuche für meine Freundin. Rahmen in 58er Größe gibt es wie Sand am Meer, wenns kleiner werden soll, muss man schon gut die Augen aufhalten und sollte nicht wählerisch sein, wenn Geld eine Rolle spielt. Erst eine Woche vor Abfahrt habe ich einen passenden 54er Rahmen für einen schmalen Taler gefunden und mit Lenkerband und neuen Bowtenzügen, die eigentlich für ein anderes Projekt gedacht waren, hübsch gemacht. Außerdem hat sie den LRS meines Stadtrenner mit einer 6-fach Kassette bekommen, was sich als weise Entscheidung raus gestellt hatte.


Am Freitag ging es für mich morgens von Berlin zum Bodensee los um Anne einzusammeln, die in Süddeutschland arbeitet. Nach 10h Fahrt mit dem Transporter und zwei abgesetzten Mitfahrern haben wir uns erschöpft aber Glücklich einen Wein geteilt. Samstag vor der Dämmerung ging es gleich weiter und hin und wieder sah man Autos mit verdächtig erscheinenden Rädern auf dem Dach. Anne nähte fleißig an meinem Streifentrikot. Ein langärmliges Unterhemd von der russischen Armee, von dem sie die Ärmel abgetrennt hat um diese wieder als Trikottaschen anzunähen. So ein schönes Trikot hat keiner und ist bedeutend luftiger, als ein Wolltrikot.

Kapitel 2 - Gaiole
Die Toskana und Gaiole war am Nachmittag erreicht. Überall tummeln sich Menschen in engen Radhosen und witzigen Mützen auf dem Kopf. Ein Traum. Da der berühmte Sportplatz schon voll war und im Dorf selbst P2+P3 kein Stellplatz frei gewesen sind, sind wir mit unserem Auto, ein teilausgebauter Fiat Transporter, ganz durch gefahren und haben uns am obersten Rand von P7 gestellt, so dass wir einen tollen Blick von unserem Castell ins Tal hatten.
Schnell wurden die Räder aufgebaut um nach Gaiole rein zu rollen und Anne mit ihrem Rad bekannt zu machen. Komplett Reizüberflutet ging es einmal durchs Dorf zur Anmeldung. Wahrscheinlich hat es durch die Reizüberflutung ein wenig länger gedauert, die Startnummer aus dem Gemeindehaus zu holen und dann die Box mit Pasta, Wein und Tomatensoße an der Zieleinfahrt zu holen. Neue Socken für meine Schöne waren auch noch drin. Mit Hopfenkaltschorle und Essen versorgt saßen wir einfach rum und haben das Treiben in der Dämmerung beobachtet. Im letzten Licht ging es raus aus dem Dorf, zurück zu unserem Castell. Schnell eine Packung Nudeln und Pesto auf dem Gaskocher gekocht um etwas carboloading zu betreiben und gleichzeitig etwas zum Frühstück zu haben. Getreu dem Motto "Eat pasta ride fasta"

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Kapitel 3 - Abfahrt
Der Wecker geht, es ist dämmert, aufgeregt stehen wir auf. Wir machen die Schiebetür auf und sind erstaunt über die Schlange an Autos, die sich mühevoll auf dem morgentau benetzten Acker die Schräge hochschiebt. Anscheinend waren wir doch nicht die letzten, die gekommen sind. Während die Sonne aufgeht und wir die letzten Nudeln aufessen fülllt sich der Parkplatz. Ich mache Anne mit A-Creme (Antifriction-cream) bekannt. Die Italienplaylist spielt kitschig schöne Italo-Klassier während ich noch schnell Tubelessdichtmilch in die Reifen, Nummern an die Renner und frisches Öl auf die Kette gebe. Die Sonne drückt sich über den Hügel, es singt Luciano Pavarotti 'O sole mio aus den Lautsprechern des Autos, eine handvoll Italiener stimmen mit ein und der Parkplatz hält inne. Gänsehaut. Es ist 08:30 Uhr, Zeit loszurollen, dass wir pünklich auf die Strecke kommen. Noch ein Foto vorm Start und mit einem Stempel in unserem Manifest ging es auf die Strecke.

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Kapitel 4 - Vormittag
Wir rollen entspannt aus Gaiole ab und ich freu mich über die ersten Sonnenstrahlen und Anstiege. Die kühle Morgenluft, die um meinen frisch rasierten Schnäuzer wirbelt, vertreibt die letzte Müdigkeit. Nach gemütlichen zehn Kilometern kommen wir am Castello di Brolio. Mir geht der Mund gar nicht mehr zu, wie schön die Gegend ist. Also schnell eine Handvoll Bilder und ab gehts in die erste Strada Biancha Abfahrt. Da alle anderen auch etwas vorsichtiger die Abfahrten nehmen halte ich mich mit meinem Kamikazefahrstil zurück, obwohl es sich auf den 22mm Contis ganz gut den Berg runter gleiten lässt. Es geht in einen wunderschönen, welligen Abschnitt der einfach nur purer Genuß ist. Anne fährt lieber Bergauf als schnell Bergab. Umso bemerkenswerter ist, dass die Zeit, in der ich mich ausbremsen muss, dass sie wieder aufholt immer kürzer und kürzer. Nach 30 Kilometern kommt uns der erste große Schotterabschnitt entgegen. Es wird der Schleichgang aktiviert und mit Kette links kneten wir uns die Anstiege hoch. Gegenüber Anne bin ich in den Anstiegen etwas fixer, so dass ich sie hin und wieder aus den Augen verliere. Nach einem Anstieg hab ich sie komplett aus den Augen verloren. Nach fünf Minuten warten schwarnt mir übles und ich rolle zurück. 500 Meter später bin ich wieder bei ihr und helfe die Kette loszubekommen, welche sich zwischen den Zahnkränzen beim Schalten verkeilt hat. Ab aufs Rad und weiter.
Gegen Mittag wird es immer wärmer und wir halten an einen kleinen Brunnen an um den Kopf drunter zu halten und das Wasser aufzufüllen. Unsere Befürchtung, und die der anderen Durstigen ist, dass man davon kein Durchfall bekommt hat sich zum Glück bestätigt.
Nach 42 Kilometern sollte die erste große Raststation in Vagliagli kommen. Als wir nach der Essensstation suchend an der Kabelung der 46km Strecke und der 81km Strecke standen kam uns eine Fahrerin mit mehren Papiertüten entgegen. Auf Nachfrage meinte sie, dass die Station 500 Meter den Hügel runter sei. Also eine schnelle Abfahrt den Schotterweg runter und wir standen mit großen Augen vor hunderten geschmierten Broten, Früchten, Süßgebäck, Wasser und Wein. Mit Aussicht auf einen Olivenhain aßen wir soviel wie nur ging, und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Anne brauchte einen kleinen Mittagsschlaf. Das hat mich insgeheim etwas beunruhigt, wenn nach der Hälfte die Müdigkeit schon einsetzt. Aber so hatte ich etwas Zeit mich um unsere Ersatzteiltasche zu kümmern. Dummerweise ist ein Lederriehmen von Annes Lenkerradtasche auf der Buckelabfahrt gerissen. Der Mechaniker und ich habe das Problem fachmännisch mit einem alten Fahrradschlauch und einem ordentlichen Knoten gelöst. Mit einem Schluck Wein und aufgefüllten Wasserflaschen ging es die massive Steigung wieder zur Weggabelung Richtung Radar.

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Fortsetzung folgt...
Tolle Fotos. Sag bloß, Du hattest die ganze Zeit einen Canon 5D III um den Hals 😳
 
Tolle Fotos. Sag bloß, Du hattest die ganze Zeit einen Canon 5D III um den Hals 😳

Nein, stilecht hatte ich eine AE-1 mit dabei. Der Kameragurt ist noch ein Überbleibsel meiner alten 5DIII, welcher bedeutend bequemer und rutschfester ist, als der Stoffgurt der AE-1. Leider hatte die ein paar Aussetzer und ich bin gespannt was auf dem Porta ist.
Die Bilder sind mit Ausnahme des Sternenbilds von meinem Handy.
 
Cioa,
hier kommt mein Erstie-L'eroica Bericht in Wort und Bild

Kapitel 1 - Vorbereitungen und Radsuche
Eines Abends saßen meine Freundin Anne und ich vor der Bildergalerie der 2019er Eroica. Zu meiner Überraschung fand sie die Idee spannend da mitzufahren. Nicht gleich die 200er Runde, wie ich es ja sportlich gefunden hätte. Aber als Einstieg für unseren Urlaub ein guter Grund die Kilometer runter zu fahren. Also wurde der Urlaub von ihr eingereicht und in der Zeit hatte ich nach einer anstrengenden Saison sogar ein paar Tage frei. Die Anmeldung auf der Seite ist alles andere als "benutzerfreundlich" gestaltet. Aber nach ein paar Versuchen hat es geklappt und die 106er Runde stand. Damit ging die Suche nach passenden Rädern los, da wir nur Neo-Klassier haben, die eine handvoll Jahre zu jung waren.
Als Kleinanzeigen Hobbiest habe ich zufällig bei ihr in der Nähe ein altes Coronado mit einer Shimano 600er Gruppe aus Columbus Rohren gefunden, welches gut fahrbar war. Außer putzen (dafür sehr viel) war es technisch in Ordnung. Allerdings stand es auf Schlauchreifen da, mit welchem ich noch nie Berührungspunkte hatte. Also wurden schnell noch 4x Gatorskins und Felgenklebeband gekauft um im schlimmsten Fall ausgerüstet zu sein.
Kleinanzeigen hat für meine bessere Hälfte ein tolles Trikot im Angebot gehabt. Bei Abholung hat mir die Verkäuferin dazu geraten ehr die kleine Runde zu fahren um mehr vom Festival zu haben und gesagt, dass 100 Kilometer sehr frustrierend werden können. Ganz besonders, da Anne noch nie mehr als 70km am Stück geradelt ist. Daraufhin haben wir die Route zumindest etwas gekürzt. Immerhin wollte ich sicher gehen, dass Anne an der Ausfahrt Spaß hat es auch ein nächstes mal gibt ;)
Schwieriger gestaltete die Radsuche für meine Freundin. Rahmen in 58er Größe gibt es wie Sand am Meer, wenns kleiner werden soll, muss man schon gut die Augen aufhalten und sollte nicht wählerisch sein, wenn Geld eine Rolle spielt. Erst eine Woche vor Abfahrt habe ich einen passenden 54er Rahmen für einen schmalen Taler gefunden und mit Lenkerband und neuen Bowtenzügen, die eigentlich für ein anderes Projekt gedacht waren, hübsch gemacht. Außerdem hat sie den LRS meines Stadtrenner mit einer 6-fach Kassette bekommen, was sich als weise Entscheidung raus gestellt hatte.


Am Freitag ging es für mich morgens von Berlin zum Bodensee los um Anne einzusammeln, die in Süddeutschland arbeitet. Nach 10h Fahrt mit dem Transporter und zwei abgesetzten Mitfahrern haben wir uns erschöpft aber Glücklich einen Wein geteilt. Samstag vor der Dämmerung ging es gleich weiter und hin und wieder sah man Autos mit verdächtig erscheinenden Rädern auf dem Dach. Anne nähte fleißig an meinem Streifentrikot. Ein langärmliges Unterhemd von der russischen Armee, von dem sie die Ärmel abgetrennt hat um diese wieder als Trikottaschen anzunähen. So ein schönes Trikot hat keiner und ist bedeutend luftiger, als ein Wolltrikot.

Kapitel 2 - Gaiole
Die Toskana und Gaiole war am Nachmittag erreicht. Überall tummeln sich Menschen in engen Radhosen und witzigen Mützen auf dem Kopf. Ein Traum. Da der berühmte Sportplatz schon voll war und im Dorf selbst P2+P3 kein Stellplatz frei gewesen sind, sind wir mit unserem Auto, ein teilausgebauter Fiat Transporter, ganz durch gefahren und haben uns am obersten Rand von P7 gestellt, so dass wir einen tollen Blick von unserem Castell ins Tal hatten.
Schnell wurden die Räder aufgebaut um nach Gaiole rein zu rollen und Anne mit ihrem Rad bekannt zu machen. Komplett Reizüberflutet ging es einmal durchs Dorf zur Anmeldung. Wahrscheinlich hat es durch die Reizüberflutung ein wenig länger gedauert, die Startnummer aus dem Gemeindehaus zu holen und dann die Box mit Pasta, Wein und Tomatensoße an der Zieleinfahrt zu holen. Neue Socken für meine Schöne waren auch noch drin. Mit Hopfenkaltschorle und Essen versorgt saßen wir einfach rum und haben das Treiben in der Dämmerung beobachtet. Im letzten Licht ging es raus aus dem Dorf, zurück zu unserem Castell. Schnell eine Packung Nudeln und Pesto auf dem Gaskocher gekocht um etwas carboloading zu betreiben und gleichzeitig etwas zum Frühstück zu haben. Getreu dem Motto "Eat pasta ride fasta"

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Kapitel 3 - Abfahrt
Der Wecker geht, es ist dämmert, aufgeregt stehen wir auf. Wir machen die Schiebetür auf und sind erstaunt über die Schlange an Autos, die sich mühevoll auf dem morgentau benetzten Acker die Schräge hochschiebt. Anscheinend waren wir doch nicht die letzten, die gekommen sind. Während die Sonne aufgeht und wir die letzten Nudeln aufessen fülllt sich der Parkplatz. Ich mache Anne mit A-Creme (Antifriction-cream) bekannt. Die Italienplaylist spielt kitschig schöne Italo-Klassier während ich noch schnell Tubelessdichtmilch in die Reifen, Nummern an die Renner und frisches Öl auf die Kette gebe. Die Sonne drückt sich über den Hügel, es singt Luciano Pavarotti 'O sole mio aus den Lautsprechern des Autos, eine handvoll Italiener stimmen mit ein und der Parkplatz hält inne. Gänsehaut. Es ist 08:30 Uhr, Zeit loszurollen, dass wir pünklich auf die Strecke kommen. Noch ein Foto vorm Start und mit einem Stempel in unserem Manifest ging es auf die Strecke.

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Kapitel 4 - Vormittag
Wir rollen entspannt aus Gaiole ab und ich freu mich über die ersten Sonnenstrahlen und Anstiege. Die kühle Morgenluft, die um meinen frisch rasierten Schnäuzer wirbelt, vertreibt die letzte Müdigkeit. Nach gemütlichen zehn Kilometern kommen wir am Castello di Brolio. Mir geht der Mund gar nicht mehr zu, wie schön die Gegend ist. Also schnell eine Handvoll Bilder und ab gehts in die erste Strada Biancha Abfahrt. Da alle anderen auch etwas vorsichtiger die Abfahrten nehmen halte ich mich mit meinem Kamikazefahrstil zurück, obwohl es sich auf den 22mm Contis ganz gut den Berg runter gleiten lässt. Es geht in einen wunderschönen, welligen Abschnitt der einfach nur purer Genuß ist. Anne fährt lieber Bergauf als schnell Bergab. Umso bemerkenswerter ist, dass die Zeit, in der ich mich ausbremsen muss, dass sie wieder aufholt immer kürzer und kürzer. Nach 30 Kilometern kommt uns der erste große Schotterabschnitt entgegen. Es wird der Schleichgang aktiviert und mit Kette links kneten wir uns die Anstiege hoch. Gegenüber Anne bin ich in den Anstiegen etwas fixer, so dass ich sie hin und wieder aus den Augen verliere. Nach einem Anstieg hab ich sie komplett aus den Augen verloren. Nach fünf Minuten warten schwarnt mir übles und ich rolle zurück. 500 Meter später bin ich wieder bei ihr und helfe die Kette loszubekommen, welche sich zwischen den Zahnkränzen beim Schalten verkeilt hat. Ab aufs Rad und weiter.
Gegen Mittag wird es immer wärmer und wir halten an einen kleinen Brunnen an um den Kopf drunter zu halten und das Wasser aufzufüllen. Unsere Befürchtung, und die der anderen Durstigen ist, dass man davon kein Durchfall bekommt hat sich zum Glück bestätigt.
Nach 42 Kilometern sollte die erste große Raststation in Vagliagli kommen. Als wir nach der Essensstation suchend an der Kabelung der 46km Strecke und der 81km Strecke standen kam uns eine Fahrerin mit mehren Papiertüten entgegen. Auf Nachfrage meinte sie, dass die Station 500 Meter den Hügel runter sei. Also eine schnelle Abfahrt den Schotterweg runter und wir standen mit großen Augen vor hunderten geschmierten Broten, Früchten, Süßgebäck, Wasser und Wein. Mit Aussicht auf einen Olivenhain aßen wir soviel wie nur ging, und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Anne brauchte einen kleinen Mittagsschlaf. Das hat mich insgeheim etwas beunruhigt, wenn nach der Hälfte die Müdigkeit schon einsetzt. Aber so hatte ich etwas Zeit mich um unsere Ersatzteiltasche zu kümmern. Dummerweise ist ein Lederriehmen von Annes Lenkerradtasche auf der Buckelabfahrt gerissen. Der Mechaniker und ich habe das Problem fachmännisch mit einem alten Fahrradschlauch und einem ordentlichen Knoten gelöst. Mit einem Schluck Wein und aufgefüllten Wasserflaschen ging es die massive Steigung wieder zur Weggabelung Richtung Radar.

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Fortsetzung folgt...
Vielen Dank für diese wunderbaren Bilder und deine Eindrücke. Schön, dass die Gemeinde weiter wächst. Bis bald, in Gaiole!
 
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