AW: EF Trainingziel 2009: vom Anfänger in die 3 Watt-Klasse
Du sprichst ein heikles Thema an, in der Zwischenzeit habe ich nämlich nun doch etwas zugenommen, wieviel das beichte ich ein anderes Mal.
Nun, ich glaube mein Knie ist ok, und so muß das süße Lotterleben ja nun irgendwann ein Ende haben.
Allerdings muß ich sagen, dass mein allgemeines Wohlbefinden ohne regelmäßiges Schwitzen sich mittlerweile doch deutlich verschlechtert hat, ich fühlte mich richtig träge in letzter Zeit, und wenn man etwas anderes kennt macht das dann auch keinen Spaß mehr.
Nachdem ich nun also am 1. Mai den Schauinsland in der Gruppe im Wandertempo von 128 Minuten positiv getestet habe, wurde es gestern dann endlich wieder mal ernst. Ich wollte ja auch wissen, wie groß der Formverlust mittlerweile ist.
Ich kam wieder einmal erst mittags weg und habe mir zwei Aufstiege vorgenommen, und da die letzte Seilbahn um 5 abwärts fährt, blieb mir keine Zeit, noch irgendwie was zu essen. Andererseits habe ich zwei Aufstiege schon oft ohne Essen bewältigt, und so als Härtetest auch für meine Energiespeicher kann man das ja ausnahmsweise einmal machen - umso wertvoller ist ein halbwegs gutes Ergebnis, und Ausdauer ist nun einmal meine größte Stärke.
Der langen Rede kurzer Sinn, das Ergebnis sieht so aus:
Die 87 Minuten für den ersten Aufstieg sind ganz ok, mein persönlicher Rekord sind 77 Min. im Jahr 2006. Ich kann mich erinnern, dass ich nach einer sehr langen Trainingspause im Jahr 2007 einmal 117 Minuten gebraucht hatte, und das mit der selben HF wie gestern. Der letzte auf Zeit gemessene Aufstieg war im September 2008 mit 85 Minuten, allerdings bei 6 bpm weniger.
Von meiner Topform im Dezember dürfte ich noch einiges weg sein, aber aus der Zeit gibt es keine Messung für diesen Aufstieg, um das zu vergleichen müßte ich mich demnächst einmal aufs Ergo setzen.
Der zweite Aufstieg war dann wirklich ein Härtetest, je länger es ging desto mehr mußte ich kämpfen - klar, den ganzen Tag komplett ohne Energiezufuhr war nichts anderes zu erwarten. Rauf mußte ich, denn das Auto stand wie immer oben und so war es die perfekte Chance, dem Schweinehund, der sich in den letzten Wochen breit gemacht hat, so richtig eine rein zu hauen.
Erschwerend kam hinzu, dass auf halbem Wege das Wetter umschlug, die Sonne war weg, es fing zuerst an zu regnen und dann auch noch zu hageln. Am Gipfel war der Wind so kalt, dass ich vor dem Aufstieg zum Turm mein T-Shirt anziehen mußte, das habe ich noch nie gemacht.
Akuter Energiemangel ist erst auf den letzten Metern eingetreten, an der Treppe auf den Turm habe ich mich mit den Armen am Geländer hochgezogen. Ich nahm dann meine Zeit, 104 Minuten, und blieb keine Minute lang oben sondern schleppte mich runter zum Auto, das mittlerweile allein am Parkplatz der Bergstation stand, das Gefühl des Triumphs überstrahlt auf diesem Weg aber stets jegliche Erschöpfung.
Als ich dann gemütlich im "Wohnzimmer" meines Multivan saß und bei laufender Standheizung die obligatorischen Protein-Milchshakes konsumierte prasselte der Regen so richtig los, die Scheiben beschlugen, und ich fühlte mich so gut wie schon lange nicht mehr.