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Vuelta 2019

Mit Blick auf die 2 letzten Bergetappen: Die Vuelta ist vorbei, wir sind jetzt bei der Tour. Kommen keine richtig steilen Rampen mehr, eher Rollerberge. Das ist dann besser für Pogacar und Roglic, für Valverde nicht so gut.
Glaube auch, dass zumindest was Platz 1. angeht nix mehr anbrennt. Roglic macht auf mich auch einen stärkeren Eindruck, als im Frühjahr beim Giro.
 
Sehe ich auch so. Roglic kann nur noch Sturz oder Krankheit aufhalten - was ihm natürlich nicht zu wünschen ist.

Movistar hat gestern nicht den Eindruck erweckt, dass sie um den Sieg gegen Jumbo fahren. Von der Mannschaft hat nach meiner Beobachtung keiner auch nur einen Meter Führungsarbeit geleistet. Einzig Soler für Valverde ganz am Schluss. Die Movisternchen schienen froh, dass Jumbo die Lücken am ersten Berg zugefahren und auf eine ungefährliche Gruppe geachtet hat und dann Tony Martin ein erträgliches Ausdauertempo über Stunden angeschlagen hat. Die waren definitiv nicht im Attacke-Modus. Braucht auch nicht zu wundern: Valverde hat eine lange Saison hinter sich, ist laut Eurosport-Kommentaren nahe der Magersucht und ohnehin alt. Quintana ist halt Quintana und Soler eher für 1 Woche als 3 Wochen geschaffen wie es bisher scheint.
 
Ganz interesant:

Pogacar letzte 20 min gestern: 370 Watt
Pogacar am Sonntag letzte 25 min: 420 Watt

Der Sonntag war sauhartes Schwellengemetzel am ersten und letzten Berg. Und schwupps di wupps fehlen am Tag danach eben auch ein paar Watt.
 
Bei Quintana frage ich mich auch, ob der nicht besser "bedient" wäre, wenn er sich auf einwöchige Rundfahrten konzentrieren würde. Dass er nochmal eine GT gewinnt oder auch nur aufs Podium kommt, scheint nach seinen Ergebnissen der jüngeren Vergangenheit sehr unwahrscheinlich. Als er auf der Bildfläche erschien, sah es so aus, als wachse da jemand heran, der auf viele Jahre hinaus mindetens ein Podiumskanidat oder sogar Sieganwärter bei GTs sein könne. Jetzt scheint er über den Zenit seiner Möglichkeiten schon eine Weile hinweg zu sein - mit nur 29 Jahren. Eigentlich, das beste Rennfahrer-Alter. Irgendwie schade. (Vor dem Hintergrund solcher Geschichten wie der von Quintana kann man den Hype um die "jungen Wilden" Evenpoel, Bernal und Pogačar)
 
Quintana fährt seit Jahren immer zwei Grand Tours hintereinander, dazu noch mehrere kleinere Rundfahrten.
Und da fährt er eigentlich immer ganz vorne mit.
Gibt vielleicht den ein oder anderen Fahrer, der das einfach so wegsteckt, aber ich glaube Nairo bräuchte hauptsächlich mal weniger Renntage oder eine bessere Saisonplanung.

Aber ob das bei Arkea-Samsic besser wird, wenn er der "Hauptstar" vom Team ist?
 
Bei Arkea-Samsic hat er mit Warren-Barguil einen Fahrer an seiner Seite von dem genau so viel erwartet wird. Gibt spannendere Teams nächstes Jahr würde ich sagen. Bei den wirklich großen Rennen werden andere die Nase vorne haben, was nicht heißen muss, dass sie keine gute Saison fahren. Tagessiege, Bergtrikots, vielleicht sogar Podest oder Sieg bei nicht so stark besetzten Rundfahrten. Auf die 70 Renntage je Fahrer werden schon ein paar Erfolge kommen.
 
Quintana fährt seit Jahren immer zwei Grand Tours hintereinander, dazu noch mehrere kleinere Rundfahrten.
Und da fährt er eigentlich immer ganz vorne mit.
Gibt vielleicht den ein oder anderen Fahrer, der das einfach so wegsteckt, aber ich glaube Nairo bräuchte hauptsächlich mal weniger Renntage oder eine bessere Saisonplanung.

Aber ob das bei Arkea-Samsic besser wird, wenn er der "Hauptstar" vom Team ist?
Ineressanter Hinweis mit den Renntagen. Habe gerade mal bei PCS recherchiert und einen kleinen Vergleich zu anderen GT-Fahrern der letzten Jahre gebastelt. Das gibt folgendes Bild:

RenntageQuintanaFroomeThomasDumoulin
2018​
74​
67​
62​
65​
2017​
68​
71​
59​
59​
2016​
74​
72​
74​
77​
2015​
78​
59​
86​
64​
2014​
61​
54​
74​
84​
2013​
66​
62​
60​
79​
Summe
421​
385​
415​
428​
Summe 16-18
216​
210​
195​
201​


Demnach hat Quintana zwar im Durchschnitt der letzten 6 Jahre nur wenig mehr Renntage als Thomas und sogar weniger als Dumoulin, wohl aber mehr als Froome. (Allerdings fehlen Froome in 2014 Rernntage durch den Crash auf der fünften Etappe der Tour und in 2015 ist er in der Vuelta nach der 12 Etappe raus. ) Wenn man die letzten drei jahre ansieht hat er aber die meisten Reenntage der vier Fahrer und dabei auch nochmal mehr als Froome (der ja schon bei der Tour 2018 für seine vier GTs in Folge die Quittung bekam.)
Sieht also wirklich so aus, als hat Quintana vielleicht doch einfach zuviele Renntage.
 
Ich finde die Unterschiede bei den Renntagen nicht besonders signifikant. Einzig Froome sticht etwas mit wenigen Tagen heraus im Vergleich zu den anderen. Aber letztlich müsste noch genauer geschaut werden wie die Rennen gefahren wurden - zum Aufbau nur mitgerollt oder auf Sieg gefahren ? Wie viel Stress war mit den Rennen verbunden ? Letzteres kann man von außen kaum beurteilen.

Bei Bernal erkennt man Blöcke in seiner Periodisierung: Im Moment trainiert er schon wieder eine Weile in Kolumbien, davor war er lange in Europa (Rennen und Training in Andorra). Ich vermute Quintana macht es ähnlich. Hartes Leben, wenn man zwischen 2 Kontinenten pendeln muss.
 
Interessant pjotr.
Bei dem Quintana sehe ich einen anderen Aspekt. Ich meine, das der überhaupt nichts beiträgt zum Erfolg anderer. Ich würde den beauftragen dem Valverde zu helfen und ihn schon morgen nach Hause schicken wenn er keinen Ansatz zeigt das zu tun. Auch als Zeichen für die ganze Mannschaft im Speziellen für Soler.
Ich habe momentan da immer nur spät abends Zeit reinzuschauen. Was ich sah, das er schon lange mit Valverde fährt aber niemals für ihn.
 
Ich finde die Unterschiede bei den Renntagen nicht besonders signifikant. Einzig Froome sticht etwas mit wenigen Tagen heraus im Vergleich zu den anderen. Aber letztlich müsste noch genauer geschaut werden wie die Rennen gefahren wurden - zum Aufbau nur mitgerollt oder auf Sieg gefahren ? Wie viel Stress war mit den Rennen verbunden ? Letzteres kann man von außen kaum beurteilen.

Bei Bernal erkennt man Blöcke in seiner Periodisierung: Im Moment trainiert er schon wieder eine Weile in Kolumbien, davor war er lange in Europa (Rennen und Training in Andorra). Ich vermute Quintana macht es ähnlich. Hartes Leben, wenn man zwischen 2 Kontinenten pendeln muss.

Der Vergleich ist natürlich keine schließende Analyse, nur eine Beschreibung, die aber immerhin zu einer Hypothese passt. Es auch nicht mal klar, was Ursache und was Wirkung ist. Baut Quintana formmäßig in den letzten Jahren ab, weil er so viele Renntage hat? Oder hat er so viele Renntage, weil er formmäßig abbaut, dadurch seine Ziele und die in ihn gesetzten Erwartungen bei seinem primären Saisonziel nicht erreicht und deswegen auch noch weitere Rennen wie die Vuelta bestreiten muss? Oder ist gar eine Mischung aus beiden: D.h. erst kann er bei der Tour nicht mithalten, dann wird er zur Vuelta "verdonnert", was sich dann durch die hohe Zahl von Renntage wieder auf seine Chancen bei Rundfahrten im nächsten Jahr auswirkt?

Auffällig ist aber in der Tat, dass der erfolgreichste Rundfahrer des letzten Jahrzehnts die wenigsten Renntage hat. Dafür sind seine beiden DNFs bei der Tour und Vuelta zwar rechnerisch betrachtet mitverantwortlich. Aber vielleicht waren diese Vorfälle sogar "Glücksfälle" für ihn, weil er so Kräfte sparen konnte. Mr. INRNG hat in den Kommentaren seinen Blogs mit Blick auf einige Fahrer, die nach verletzungsbedingten Zwangspausen überraschend erfolgreich zurückkamen, auch mal die Frage in den Raum gestellt, ob nicht viele Profis zu viele Renneinsätze hätten deshalb und "Übertrainiert" seien. (Dazu wollte er auch mal was auf seinem Blog veröffentlichen, ist aber bislang noch nicht erschienen, soweit ich weiß). Dabei spielen auch nicht nur die unmittelbaren Belastungen aus den Rennen eine Rolle, sondern auch noch der Stress drumherum. Wenn man sich z.B. die langen Transfers bei dieser Vuelta ansieht, kann man sich leicht vorstellen, dass auch das nicht spurlos an den Sportlern vorübergeht.

PS: Mathieu van der Poel, der heute die Etappe der Tour of Britain gewonnen hat, ist btw. auch ein Kandidat für "Übertraining" durch zuviele Renntage. Noch räumt er in allen seinen Disziplinen ab. Bei seinem Programm und seinen Zielen kann man aber -so glaube ich - Parallelen zu Pauline Ferrand-Prévot und Marianne Vos erkennen. Die hatten beide ähnliche Erfolgsphasen mit fast parallelen Siegen in verschieden Disziplinen hatten und sind beide danach in ganz tiefe und lange Formkrisen gefallen, von denen sie sich fast nicht mehr erholen konnten.
 
Es gab die Etappe nach Mas de la Costa, die Valverde gewonnen und Quintana etwas dahinter auf Platz 4 beendet hat. Das Tempo hat auf dieser Etappe bis zur Attacke von Valverde Quintana vorgegeben. Denke nicht, dass er ein Egoist ist.

Einer der viele Rennen fährt und damit erfolgreich ist, ist Valverde. Der trainiert dafür scheinbar nicht sonderlich hart und viel - zumindest dem zu Folge was er auf Strava veröffentlicht. Er soll aber in dem Jahr als er gesperrt war außerordentlich trainingsfleißig gewesen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
...außerdem hat Valverde mMn weiter an Gewicht verloren (siehe unterstellte Magersucht). Ob Valverde das Podium der diesjährigen Vuelta am Sonntag noch hat!? Wünschen kann man ihm das auf seine "alten" Tage;-) Seinen Sturz hat er wohl auch ganz gut verarbeitet.
 
Ineressanter Hinweis mit den Renntagen. Habe gerade mal bei PCS recherchiert und einen kleinen Vergleich zu anderen GT-Fahrern der letzten Jahre gebastelt. Das gibt folgendes Bild:

RenntageQuintanaFroomeThomasDumoulin
2018​
74​
67​
62​
65​
2017​
68​
71​
59​
59​
2016​
74​
72​
74​
77​
2015​
78​
59​
86​
64​
2014​
61​
54​
74​
84​
2013​
66​
62​
60​
79​
Summe
421​
385​
415​
428​
Summe 16-18
216​
210​
195​
201​


Demnach hat Quintana zwar im Durchschnitt der letzten 6 Jahre nur wenig mehr Renntage als Thomas und sogar weniger als Dumoulin, wohl aber mehr als Froome. (Allerdings fehlen Froome in 2014 Rernntage durch den Crash auf der fünften Etappe der Tour und in 2015 ist er in der Vuelta nach der 12 Etappe raus. ) Wenn man die letzten drei jahre ansieht hat er aber die meisten Reenntage der vier Fahrer und dabei auch nochmal mehr als Froome (der ja schon bei der Tour 2018 für seine vier GTs in Folge die Quittung bekam.)
Sieht also wirklich so aus, als hat Quintana vielleicht doch einfach zuviele Renntage.

Danke für die ausführliche Recherche. :D
Wichtig finde ich aber nicht nur die bloßen Renntage, sondern auch wie sie bestritten werden.
Froome oder Thomas beenden ein Rennen wie die Katalonien-Rundfahrt auch mal auf dem 30. Platz oder weiter hinten.
Bei Quintana siehts fast so aus, als würde er immer um die Platzierungen kämpfen.

Beispiel letztes Jahr:
Katalonien #2, Baskenland #5, TdS #3, TdF #10, Vuelta #8

Vor einziger Zeit hat doch auch mal der Vater von Quintana geschimpft, Movistar würde seine Fahrer verheizen.
Quintana sah für mich nach der Tour schon komplett "durch" aus, mich hats gewundert, dass er noch zur Vuelta geschickt wurde. Letztes Jahr ähnlich, und beide Male ist er nach einem eindrucksvollen Start immer weiter abgerutscht.
 
Sehr interessante Rennsituation gerade..
Eine sehr stark besetzte Gruppe mit Quintana hat über 5 Minuten Vorsprung.

Scheint fast, als hätten sich Jumbo und Astana gewaltig verzockt und gedacht, dass die Sprinterteams die Arbeit leisten, aber vorne sind Bennett, Jacobsen, Walscheid u.a.

Jetzt wird überall Vollgas geballert, zusätzlich ständig lauernde Windkantensituationen.
Das wird noch eine richtig spannende Flachetappe. :oops:
 
Quintana jetzt in der Gesamtwertung nur noch 2:24 hinter Roglic, und damit vor Valverde.
Man darf gespannt sein, was Movistar damit anstellt. o_O
 
ES kündigt gerade eine Diskussion über die Movistar Taktik für die kommenden Etappen an.

Edit: Es stellt sich eher die Frage wie Movistar heute Quintana in der Fluchtgruppe hatte statt Valverde... Hat sich eben so ergeben, scheint es
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade auch, Pernsteiner war wohl im "zweiten Peloton" und hat 18 Minuten auf die Favoritengruppe kassiert.
So lange auf Top 10 Kurs gefahren, das ist jetzt futsch.
 
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