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Globalisierung und Rebranding zwischen Rhein und Ruhr - des alten Dornbusch stählerne Zossen

G

Gelöschtes Mitglied 88782

Ich habe hier noch eine Ruhrgebiets-Pretiose, welche über Kurz oder Lang wieder auferstehen soll.

Unser einbeiniger @skandsen hatte zur Manufaktur Dornbusch vor Jahren mal Folgendes berichtet:

Wenn mich meine Erinnerung nicht taeuscht, hatten die Dornbuschs in den 60ern einen Laden in - ich glaube - Duisburg. Der alte Herr Dornbusch war in der Region bekannt fuer seine erstklassigen Laufraeder fuer Bahn und Strasse. Ueber jeden Zweifel erhaben, aber guenstiger als z.B. beim RU-FA in Koeln. Der junge Claus Lauer hat wohl dort angefangen und auch nach dem ploetzlichen Tod des alten Dornbusch noch etwas weiter gemacht und auch angefangen Rahmen zu bauen. Etwas spaeter ist er dann - mit der Witwe Dornbusch und ihrem Sohn glaube ich - in den Westerwald gezogen und hat dort ein eigenes Geschaeft eroeffnet und Rahmen gebaut. In der Tour von 82 gab's mal einen mehrseitigen Artikel ueber ihn.
http://www.radklassiker.org/?page_id=1164&lang=de
Ob der alte Dornbusch selbst Rahmen geloetet hat weiss ich nicht. Wie auch immer - in den 60ern war das im Ruhrgebiet eine echte Referenz.

Den damals verlinkten Artikel habe ich aus dem INterentarchiv mal kurzerhand "rekonstruiert" und lade ihn hier hoch

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Der von mir hier über das Forum ergatterte Rahmen ist wohl älter und stammt noch nicht aus den Händen des jungen Lauer sondern eher noch aus der Zeit der alten Dornbusch.

Auch erinnern einige Details eher an eine Fertigung in Dortmund als in Duisburg, was sich mit der häufiger geäußerten Vermutung deckt, daß der alte Dornbusch nicht selbst gelötet habe. Aber seht selbst

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Patina ist also reichlich vorhanden, so daß ich trotz Campagnolo Ausfallenden keinen Show und Shine Kandidaten erstellen will. Das soll also eher ein funktionales Trainingsrad (aber ohne Schutzbleche, dafür gibt es echte Randonneure;)) werden.

Was fällt Euch zum Aufbau ein? Ich denke erstmal an die Mitte bis Ende der Sechziger. Und nun Feuer frei für Eure Ideen und Vorschläge :bier:
 

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Re: Globalisierung und Rebranding zwischen Rhein und Ruhr - des alten Dornbusch stählerne Zossen
Wow, ganz grosses Kino.....wenn es das ist was ich glaube, hat der Hugo da gebrutzel....
 
Wow, ganz grosses Kino.....wenn es das ist was ich glaube, hat der Hugo da gebrutzel....

Ja, ich vermute da auch, daß sich darunter ein abgewandeltes RIC-Super Specialissimo versteckt. Aber eben ohne die Zugumlenkung auf dem Innenlagergehäuse. Ein Frühwerk von Claus Lauer schließe ich dagegen eher aus; dafür sind die anderen Details eigentlich zu markant; ich lasse mich aber auch gerne von den vielen echten Rickert-Kennern aus unserer Mitte eines Besseren belehren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist doch ein sehr schöner Fund. Wenn der Hugo irgendwas nicht so oft gebaut hat, dann sind es Ösen für Schutzbleche.
Und da habe ich auch ganz zufällig den passenden Aufbauvorschlag mit regionalem Bezug :D
 
Ja, ich vermute da auch, daß sich darunter ein abgewandeltes RIC-Super Specialissimo versteckt. Aber eben ohne die Zugumlenkung auf dem Innenlagergehäuse. Ein Frühwerk von Claus Lauer schließe ich dagegen eher aus; dafür sind die anderen Details eigentlich zu markant; ich lasse mich aber auch gerne von den vielen echten Rickert-Kennern aus unserer Mitte eines Besseren belehren.

Ich würde auch sagen, dass es nach Rickert aussieht. Bei dieser Sitzstrebenanlegung bist du aber eher in den frühen 60ern, da würde auch das gebohrte Ausfallende passen, oder?

Wenn der Hugo irgendwas nicht so oft gebaut hat, dann sind es Ösen für Schutzbleche.

In den 60ern waren da schon noch meist Ösen dran, zumindest kenne ich kein Rad ohne (Bahnrahmen ausgenommen ;)). In den 70ern sind es dann weniger geworden, die hinteren wurden eine zeitlang auch gerne in der dreieckigen Aussparung der Ausfallenden 'versteckt'.
 
In den 60ern waren da schon noch meist Ösen dran, zumindest kenne ich kein Rad ohne (Bahnrahmen ausgenommen ;)
Beim Hugo auch?
Als ich mal den Rickertfaden danach durchstöbert habe, habe ich nicht so viele gefunden, meine ich. Kann mich aber täuschen...

Für mich war das kaufentscheidend. Ich wollte einen Klassiker für Schietwetter und mit 3x für die Hügel am Semmering.
 
Beim Hugo auch?
Als ich mal den Rickertfaden danach durchstöbert habe, habe ich nicht so viele gefunden, meine ich. Kann mich aber täuschen...

Für mich war das kaufentscheidend. Ich wollte einen Klassiker für Schietwetter und mit 3x für die Hügel am Semmering.

Ich habe jetzt nochmal nachgeschaut, meine 4 Hugos aus den 60ern haben alle Ösen ...
 
Also ich mein auch, daß es mit ziemlicher Sicherheit ein Rickert-Dornbusch
aus Anfang der 60er sein könnte.
Hier sind noch ein paar Fotos von einem, wie ich glaube, Rickert-Dornbusch,
typisch auch die Linierungen.
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Also ich mein auch, daß es mit ziemlicher Sicherheit ein Rickert-Dornbusch
aus Anfang der 60er sein könnte.
Hier sind noch ein paar Fotos von einem, wie ich glaube, Rickert-Dornbusch,
typisch auch die Linierungen.
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Mal eine Frage an die Wissenden: war es in den (Anfang) 60ern normal, dass man die Schaltzüge in Zughüllen und nicht frei verlegt hat? Bei 2 meiner Rickerts aus dieser Zeit war es auch so gelöst ...
 
Der Hugo war m.E. früh dran mit dem offenen Bremszug am Oberrohr. Meist würde da noch mit Schellen gearbeitet. Verwunderlich eigentlich, bei den damaligen Hüllen.
Ganz so einfach ist da eine Lösung ja auch nicht. Oben auf dem Rohr schepperts, links ist bei den meisten beim Aufsteigen im Weg, rechts ist's etwas doof mit den Bögen über dem Lenker, unten wird der Bogen hinten blöd. Ein Dilemma :D

Edit:
Schlecht gelesen, Du meinst ja die Schaltzüge.
Finde ich ungewöhnlich, aber alte Campa Hebel haben Stopper für Hüllen. Oft lief da das letzte kurze Stück in Hülle wie beim Bauer Weltmeister. Ob man sich unsicher war, dass die Schelle der Schalthebel in Position bleibt? Den Stopper für die Schalthebel gab's ja auch nicht umsonst.

Mit dem Ösen habt ihr dann wohl recht. Da meinte ich eine Rickert-Besonderheit gesehen zu haben, die dann doch keine war.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den 60ern waren da schon noch meist Ösen dran, zumindest kenne ich kein Rad ohne (Bahnrahmen ausgenommen ;)). In den 70ern sind es dann weniger geworden, die hinteren wurden eine zeitlang auch gerne in der dreieckigen Aussparung der Ausfallenden 'versteckt'.

Damals mußte man die Ösen ja auch an die Ausfaller noch nicht erst anlöten; die waren ab Werk dabei ;)
 
Mal eine Frage an die Wissenden: war es in den (Anfang) 60ern normal, dass man die Schaltzüge in Zughüllen und nicht frei verlegt hat? Bei 2 meiner Rickerts aus dieser Zeit war es auch so gelöst ...

Das ist ein Überbleibsel aus alten Tagen. Frühe Simplex oder auch die OsGear oder Cyclo hatten anfangs immer in Hüllen gehüllte Züge. In den Sechzigern wurde das aber wohl nur noch dann praktiziert, wenn es am Rahmen keine Zugumlenkung am Tretlager gab und vorne ggf. sogar ein Hebelumwerfer montiert wurde. Ich glaube das war damals dann auch eher ein Rechenexempel: Ein paar Mark für die Campagnolo Schelle oder 20 Pfennig für die Hülle.
 
Ich habe so ein Rufa aus den 60ern mit Ösen nur hinten. Gabel ist Original. Habe ich mir so erklärt, dass die hinten für manchen noch wichtig waren wg. Anreise auf eigenem Rad mit Gepäck. Das was ja in den 50ern noch oft praktiziert und hat sich über die 60er dann mehrheitlich verloren.
 
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