Beim „Nachschneiden”, womit meist eine Gewindeverlängerung gemeint ist, wird das Schneideisen während des Schneidvorganges vom vorhandenen Gewinde abgestützt und ein gerade fluchtendes Gewinde gewährleistet; beim Neuschneiden in einen noch gänzlich unberührten Gabelschaft jedoch muß ein Schneideisenhalter mit Führung verwendet werden, um einen schief verlaufenden Schnitt zu vermeiden.
Grundsätzlich ist das Schneiden von Gabelgewinden immer nur zweite Wahl; materialgerechter ist es, das Gewinde zu rollen, da es hier zu keiner Schwächung des Materialgefüges kommt, sondern dieses sogar zusätzlich verdichtet wird. Auch durch das Verlängerungsschneiden eines ursprünglich ordnungsgemäß hergestellten, also gerollten, Gewindes tritt eine Schwächung ab dem Beginn des hinzugefügten Gewindeteiles ein, in dem der Gabelschaft irgendwann reißen wird.
Gewinde an Fahrradgabeln werden im Werk immer gerollt; eine Verlängerung durch Schneiden ist nicht vorgesehen, sondern nur ein (unfachmännischer) Notbehelf.
Schneideisen habe ich für so gut wie alle Gabelgewinde: französisches 25 mm, „ISO” 1 inch in 24 und 26 tpi, DDR 26,0 mm, würde sie jedoch nur im Notfall, etwa zum vorsichtigen Bereinigen eines beschädigten Gewindesteiles, einsetzen. Für das Verlängerungsschneiden an Fahrradgabeln ist dieses (leider überall sorglos angewandte) Verfahren jedoch ungeeignet, wenn es ein dauerhaft sicheres Ergebnis angestrebt wird.