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Ab wann gab es die ersten Alurahmen?

AW: Ab wann gab es die ersten Alurahmen?

Oder auch:


Fand mein "Romeo" immer ganz nett:) Zugegeben, anz so nett wie das Strato wars nicht, denoch schön:love:
 
AW: Ab wann gab es die ersten Alurahmen?

Fand mein "Romeo" immer ganz nett:) Zugegeben, ganz so nett wie das Strato wars nicht, denoch schön:love:
Doch, doch - die Kettlers mit den geklebten Rahmen haben mir optisch auch immer gefallen. Aber die meisten Kettlers sahen leider anders aus ... :rolleyes: Damit die nachgeborene Jugend auch weiß, wovon ich rede, hänge ich mal ein Herren- und ein Damen-2600 an, die man gerade bei iBäh kaufen konnte bzw. kann.
Übrigens fand ich gerade noch dieses Zitat aus der 'Trekkingbike' (Heft 6/2009): "Ab etwa 1973 verklebte man Rohr und Muffe in Serie (Alan/I, Vitus/F). Das direkte Verschweißen von Alurohren in Großserie wagte erst Campingstuhl-Produzent Heinz Kettler ab 1979 mit dem „Typ 2600“. Doch der Weg zu stabilen, dauerfesten Fahrradrahmen war noch lang. Der, auch ästhetische, Durchbruch im Rahmenbau gelang Aluminium erst ca. 1985 mit den US-Rahmen von Klein und Cannondale."
 

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Pardon, aber die Vitus und Alan waren extrem erfolgreich im Rennsport spätestens zu Beginn der 80er auf Bergetappen. Die Dauerhaltbarkeit war dem Gewicht geopfert, zugegeben, aber ausserhalb des Rennsports halten die Dinger auch gut. Meines steht noch im Keller und wartet drauf bis ich mich mal dran erinnere wegen Rückbau auf Originalkomponenten...

Baujahr 80, in Originalausstattung damals rund 8 Kilo:

vitusarbeit4.jpg


Im Bild der Aufbau den ich ne zeitlang in der Stadt fuhr. Das ist ästhetisch durchaus befriedigend, fahren tut's auch noch gut, was man nicht von allen superleichten Rädenr Baujahr 80 sagen kann... Kettler Strato und Alpha waren zumTeil geklebt auf Muffen, zum Teil geschweisst (selbe Zeitspanne) und erkauften die Stabilität mit massivem Gewicht.
 
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Schick- ist das ne Osgear Schaltung? Dein Wohnzimmer? :eek:

Die Bezeichnung "Osgear" für die "Super Champion" kam nur in England zur Verwendung, also nur für solche Schaltungen an englischen Rädern oder von Engländern importierten, kontinentalen Rädern.

Die von der englischen Firma Constrictor importierte "Super Champion"-Schaltung des französischen Herstellers Oscar Egg oder auch ähnliche Produkte wie beispielsweise Simplex "Selection Standard" oder das englische "Cyclo Ace" wurden in England mit diesem Wortspiel "Osgear" ("Oscar Egg" und "Gear", neben Derailleur ein anderes Wort für Schaltung) benannt, außerhalb Englands aber nicht, zumindest habe ich davon noch nicht gehört oder gelesen.

Die Simplex Selection Standard ist eine beinahe perfekte Kopie der Super Champion, aber viel seltener. Sie unterscheidet sich sichtbar im Profil des bronzenen Kettenspanners, durch die Markung darauf und die Prägung an der Befestigungsschelle. Der Ausleger des Schaltwerkes ist ein wenig kürzer und der Schalthebel anders gestaltet.

Die Super Champion wie die Simplex gab es jeweils in zwei Ausführungen, die eine für den Rennfahrer mit einem zusätzlichen Seilzug, mit dem die Spannung des Kettenspanners nachgelassen werden konnte und so ein leichteres Schalten ermöglichte und die einfachere Ausführung für Touristen ohne eine solche Einrichtung (manche brachten aber einfach am Kettenspanner ein Seil an, was ebenso funktionierte).

Das Cyclo "Ace" war das "englische Osgear", made in Birmingham. Anders als Super Champion und Simplex Selction Standard, war das Ace rtecht simpel aus Stahlblech gefaltet und damit quasi unverwüstlich, hatte allerdings einen sehr engen Schaltbereich. "Cyclo Ace" verwendete wie das völlig anders aufgebaute "Cyclo Standard" einen Doppelseilzug. Das Ace gab es, anders als die Produktkte von Oscar Egg und Simplex nur in einer Ausführung ohne Spannungsnachlasser.

Das Kettenleitblech, das ein Abspringen der Kette während des Schaltens verhinderte, war bei allen Schaltungen im Wesentlichen gleich, ebenso die hochnötige Speichenschutzscheibe.

Sehr nützlich waren Ausfallenden vom Typ "Stallard" , die über Führungskurven verfügten, die beim Radwechsel dafür sorgten, daß der Zahnkranz sicher aus dem Bereich des empfindlichen Bronzeschaltwerkes herausgeführt wurden. Übrigens macht es bei allen drei Schaltwerken nichts, wenn es einmal während der Fahrt mit den Speichen in Berührung kommen sollte, allenfalls ein lustiges "Kling Klang"-Geräusch ertönt.

Ich könnte einmal ein vergleichendes Photo aller drei Schaltungen nebeneinander machen, bis dahin habe ich hier Bilder der Schaltungen nach Auspacken und eines der Simplex während der Reinigung (jemand hatte die Bronzeteile mit Silberfarbe bemalt).

Aus einer anderen Seite weiß ich, daß bis auf die Bremsen beinahe alle Anbauteile an dem hier gezeigten blauen Rad handgemacht sind: Schaltung, Pedalkäfige, selbst das Sattelgestell - alles Handarbeit des Fahrers. Ich habe noch Fotos des Rades hier auf meiner Platte, ob ich den link dazu finde, weiß ich nicht.

edit: hier ist der link zu den Bildern

http://www.flickr.com/photos/cicli-raffa/2617167327/
 
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Es gab noch andere Grpünde, die modernen Duraluminiumlegierungen sind erheblich fester als Reinalu das eigentlich kein wirklich geeignetes Mterial darstellt.

Wie wurde der Rahmen hergestellt, Martl? Im Stück gegossen in ner Sandform? Dürfte dann nicht viel leichter sein als ein Stahlrahmen.

Ja, ich glaube, der ist gegossen. Wenn man lang genug googelt, findet man im Archiv einer amerikanischen Zeitung noch einen Artikel über die Messe, auf der das Ding vorgestellt wurde.
 
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Wow- das ist ein Thema mit em Du Dich offensichtlich intensiv beschäftigt hast! Spannend!
 
AW: Ab wann gab es die ersten Alurahmen?

Wow- das ist ein Thema mit em Du Dich offensichtlich intensiv beschäftigt hast! Spannend!

Vor ein, zwei Jahren hat einer auf bikeforums.net einen Link gepostet zu einem Blog von einem, der eins hat. Für mich das absolute Traumrad, da würde ich meine halbe Minisammlung dafür hergeben :)
Es gab in der letzten "Bicycle quarterly" auch einen Artikel von Jan Heine dazu.
Es scheinen wohl nur eine Handvoll Exemplare überlebt zu haben.

hier die Links:
Lu-Mi-Num of St. Louis:

http://www.fixedgeargallery.com/2008/nov/4/MattMcNeece.htm

und hier in der "Times" erwähnt:

http://query.nytimes.com/mem/archive...679C94679ED7CF
 
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Ah- super. Man könnte sowas eigentlich in Heimarbeit nachgiessen im Sandkasten. Im Dt. Museum in München hab ich mir die Technik mal angeguckt. :)

@ Flammberg: super Erklärung, danke.
 
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Ah- super. Man könnte sowas eigentlich in Heimarbeit nachgiessen im Sandkasten. Im Dt. Museum in München hab ich mir die Technik mal angeguckt. :)
Stimmt - aber ob man 3 Kg Aluminium (incl. Verlusten für Angußtrichter und Luftstege) auf dem Gasherd auf 660,4 °C Schmelztemperatur bekommt? :ka:
 
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Pah, kurz nach der Steinzeit wurde Bronze gegossen, so schwer kann das nicht sein.

3 Kilo ist glaube ich recht optimistisch.
 
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Falls ich meinem Wandkalender Glauben schenken darf, gab es ebenfalls in den 1890er Jahren einen Ingenieur G. Rupalley in Paris der ein Alurad mit doppeltem Oberrohr gebau hat, offensichtlich sehr leicht.

51VDYVXF1eL._SL500_AA280_.jpg
 
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Habbich grad beim Stöbern entdeckt: im franz. Tandem-Lexikon ist ein Eintrag über Barra und überhaupt über das Concours-Wesen in den 30er und 40er Jahren in F.
 
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Ja genau das meinte ich.
Leider fehlen da noch weitere Informationen.
Also musst du nochmal los in den Laden und Recherche betreiben.

Ich glaube auch nicht das dieses Steuerkopfschild dort an dem Rad original ist.

Die Kurbel allerdings ist original und definitiv schon uralt, die Nachkriegsaulukurbeln hatten schon keinen Diamantschriftzug mehr.

Cu Danni
 
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Diamant spricht auf ihrer Seite zwar von einer Bronzemedaille 36 gehen aber nicht weiter auf das Rad ein. Aber die sprechen ja auch von der Olympiade in Berlin.
Überhaupt sind da einige Sachen zu lesen (online) die da so nicht stimmen.

Cu Danni

Es gibt definitiv zwei Diamant Aluräder vom Ende der 20er Jahre, die heute noch erhalten und in Sammlerhand sind - leider beide nicht vollständig. Eins steht in Thüringen und eins in Baden-Württemberg.
 
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Danke für die Info.

Wäre schön mal sowas in echt zu sehen.


Cu Danni
 
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Das da oben ist keine Osgear, die hatte ein kleineres Rädchen am Spanner und wurde per Seilzug und Unterrohrschalthebel bedient.Vielleicht ist das auch eine "Getunte" Version.

Zur Ausgangsfrage, das älteste bekannte Alurad ist von 1890:

LuMiNum800.jpg


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:bier:
 

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