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Rose Backroad AL im Test
Agiler und komfortabler Bestseller

Rose Backroad AL GRX 400 Test: Das Einstiegs-Gravel Bike von Rose will mit wertiger Ausstattung und einem eleganten Auftritt ohne sichtbare Kabel und Leitungen punkten. Wir haben dem günstigsten Rose Gravel Bike aus Aluminium auf den Zahn gefühlt.

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Steckbrief: Rose Backroad AL GRX 400

EinsatzbereichTour, Gravel, Reise
RahmenmaterialAluminium
GabelCarbon
Gewicht (o. Pedale)9,8 kg
Stack600 mm
Rahmengrößen46, 49, 51, 53, 55, 57, 61, 64 (im Test: 57)
Websitewww.rosebikes.de
Preis: 1.999 Euro

Um satte 450 € stieg das Rose Backroad AL in der Test-Variante im Preis, seit das Bestseller Gravel Bike aus Bocholt im August 2020 vorgestellt wurde. Das Einstiegsmodell in die Alu-Gravel-Bike-Reihe des Direktanbieters steht damit beispielhaft für die Entwicklung der gesamten Branche. Mit dem neuen Preis fällt es auch in unserem Bestseller-Vergleich keinesfalls aus dem Rahmen, wird lediglich vom Cube Nuroad unterboten. Neben unserem Testmodell gibt es auf Basis des Alurahmens noch fünf höherwertige Ausstattungspakete mit 1-fach- und 2-fach-Antrieben. Außerdem bietet Rose das Backroad in weitgehend identischer Geometrie auch mit einem Carbon-Rahmenset an. Dann geht es los ab 3.149 €.

Video: Rose Backroad AL-Test

Details

Wer nicht genau hinsieht, kann das Rose Backroad AL 2022 auf den ersten Blick nicht vom Rose Backroad aus Carbon unterscheiden. Rose gibt sich alle Mühe, eine Familien-Ähnlichkeit zu wahren. So sind die Schweißnähte des Alu-Rahmens schön kaschiert; die Rohrformen mit angedeuteten Kanten ähneln sich. Ebenfalls formschön ist die im Rahmen integrierte Sattelklemmung, die der Stütze mehr freie Länge zum Flexen gibt. Auch die fast komplette Innenverlegung der Züge und Leitungen ist ein gemeinsames Kennzeichen. Nur am Cockpit liegen die Stränge halb verdeckt unter einer Kappe. Das bringt eine aufgeräumte Optik und viel Platz für eine Bikepacking-Tasche am Lenker. Eine durchgehend verlegte Schaltaußenhülle verspricht reibungslosen Gangwechsel für lange Zeit. Alle Details findet ihr in der Diashow.

# Auf den ersten Blick ist das Rose Backroad AL GRX 400 kaum von den Carbon-Modellen der Bocholter Marke zu unterscheiden - die 1.999 € für ein Bike mit 2x10-Gruppe wirken auf den ersten Blick hoch gegriffen, aber relativierten sich im Laufe des Tests.

Diashow: Rose Backroad AL im Test: Agiler und komfortabler Bestseller
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# So punktete das Rose Backroad AL mit hervorragendem Komfort am Sattel dank flexender Carbon-Sattelstütze.
# Die schön integrierte Klemmung dürfte ihren Teil dazu beitragen.

# In Sachen Montagemöglichkeiten für Bikepacking-Taschen und -Käfige lässt das Rose nichts zu wünschen übrig.

Reifenfreiheit Laut Rose ist das Backroad für Reifen bis maximal 45 mm in 700c oder 50 mm in 650b ausgelegt und hat damit etwas größere Reserven als andere Gravel Bike-Bestseller in diesem Vergleich.

Montage-Punkte für Bikepacking und Co. Die Ausstattung des Rose Backroad mit Montage-Möglichkeiten lässt keine Wünsche offen. In Sachen Bikepacking wartet es auf mit: 1x Halter-Punkte auf dem Oberrohr, 2x Halter-Punkte im Rahmendreieck, 1x unter dem Unterrohr, 3-Punkt-Halter an der Gabel. Schutzbleche und Gepäckträger vorne können ebenso angebracht werden. Auch ein Scheinwerfer-Halter an der Gabel und ein Seitenständer können nachgerüstet werden. Alles bereit also, um das Backroad bei Bedarf zu einem veritablen Commuter-Rennrad aufzurüsten.

Ausstattung: nur 2×10?

Backroad AL GRX RX400 2x10Backroad AL Apex 1x11Backroad AL GRX RX600 1x11Backroad AL GRX RX600 2x11Backroad AL GRX RX810 1x11Backroad AL GRX RX810 2x11
Preis 1.999 €2.049 €2.349 €2.399 €2.549 €2.599 €
Gewicht9,6 kg9,3 kg9,4 kg9,4 kg9,3 kg9,3 kg
RahmenAluminium, 142 x 12-mm SteckachseAluminium, 142 x 12-mm SteckachseAluminium, 142 x 12-mm SteckachseAluminium, 142 x 12-mm SteckachseAluminium, 142 x 12-mm SteckachseAluminium, 142 x 12-mm Steckachse
GabelCarbon, 12x100 mm SteckachseCarbon, 12x100 mm SteckachseCarbon, 12x100 mm SteckachseCarbon, 12x100 mm SteckachseCarbon, 12x100 mm SteckachseCarbon, 12x100 mm Steckachse
Schalt- und AntriebsgruppeShimano GRX RX400 2x10SRAM Apex 1x11Shimano GRX RX600 1x11 / RX810 SchaltwerkShimano GRX RX600 2x11 / RX810 SchaltwerkShimano GRX RX810 1x11Shimano GRX RX810 2x11
Kurbel / ZähneShimano GRX RX600 / 46-30 Z.
SRAM Apex / 42 Z.Shimano GRX RX600 / 40 Z.Shimano GRX RX600 / 46-30 Z.Shimano GRX RX810 / 40 Z.Shimano GRX RX810 / 48-31 Z.
Ritzel / ZähneHG-500 / 11-34 Z.
PG 1130 / 11-42 Z.SLX CS-M7000 / 11-42SLX CS-M7000 / 11-34SLX CS-M7000 / 11-42Shimano 105 CS-R7000 / 11-34
Bremsen Shimano GRX RX hydr. Disc, 160/160 mmSRAM Apex hydr. Disc ,160/160 mmShimano GRX RX600 / RX400 hydr. Disc, 160/160 mmShimano GRX RX600 / RX400 hydr. Disc, 160/160 mmShimano GRX 810 hydr. Disc, 180 mm vorneShimano GRX 810 hydr. Disc, 180 mm vorne
LaufradsatzROSE R25 Disc, 622x19cROSE G25 Disc, 622x25cROSE G25 Disc, 622x25cROSE R25 Disc, 622x19cROSE G25 Disc, 622x25cROSE R25 Disc, 622x19c
Reifen / GrößeSchwalbe G-One R, Super Race, Souplesse-Karkasse, Black / Transparent 700x40C
WTB Raddler TCS, schwarz/tan 700x44C
WTB Raddler TCS, schwarz/tan 700x44C
Schwalbe G-One R, Super Race, Souplesse-Karkasse, Black / Transparent 700x40CWTB Raddler TCS, schwarz/tan 700x44C
ab RH 51 cm
WTB Raddler TCS, schwarz/tan 700x44C
ab RH 51 cm
Lenker/VorbauRitchey Butano Comp / Rose Square, 6°, Aluminium 6061nRitchey Butano Comp / Rose Square, 6°, Aluminium 6061nRitchey Butano Comp / Rose Square, 6°, Aluminium 6061nRitchey Butano Comp/ Rose Square, 6°, Aluminium 6061Ritchey Venture Max Comp, Rose Branding, Ø31,8mm, schwarz 40cm
/ Rose Square, 6°, Aluminium 6061
Ritchey Venture Max Comp, Rose Branding, Ø31,8mm, schwarz 40cm
/ Rose Square, 6°, Aluminium 6061
SattelRose Edition by Selle Italia schwarz
Rose Edition by Selle Italia schwarz
Rose Edition by Selle Italia schwarz
Rose Edition by Selle Italia schwarz
Rose Edition by Selle Italia schwarz
Rose Edition by Selle Italia schwarz
SattelstützeRose - Carbon Schaft, Aluminium Klemmkopf, 25 mm OffsetRose - Carbon Schaft, Aluminium Klemmkopf, 25 mm OffsetRose - Carbon Schaft, Aluminium Klemmkopf, 25 mm OffsetRose - Carbon Schaft, Aluminium Klemmkopf, 25 mm OffsetRose - Carbon Schaft, Aluminium Klemmkopf, 25 mm OffsetRose - Carbon Schaft, Aluminium Klemmkopf, 25 mm Offset
BesonderheitenLeitungen und Züge integriert, Schutzblech Montage möglich, Gepäckträger-Montage möglich, 4 x Flaschenhalter-GewindepaareLeitungen und Züge integriert, Schutzblech Montage möglich, Gepäckträger-Montage möglich, 4 x Flaschenhalter-GewindepaareLeitungen und Züge integriert, Schutzblech Montage möglich, Gepäckträger-Montage möglich, 4 x Flaschenhalter-GewindepaareLeitungen und Züge integriert, Schutzblech Montage möglich, Gepäckträger-Montage möglich, 4 x Flaschenhalter-GewindepaareLeitungen und Züge integriert, Schutzblech Montage möglich, Gepäckträger-Montage möglich, 4 x Flaschenhalter-GewindepaareLeitungen und Züge integriert, Schutzblech Montage möglich, Gepäckträger-Montage möglich, 4 x Flaschenhalter-Gewindepaare

Wer sich für das Rose Backroad AL interessiert, findet bei dem Direktanbieter aus Bocholt eine sehr breite Auswahl. Ganze sechs Ausstattungsvarianten sind zu haben, jeweils 3 mit 1-fach-Antrieben und 3 mit 2-fach-Antrieben. Dabei sind die 1-fach-Modelle mit breiteren Laufradsätzen und breiteren, stärker profilierten Reifen mehr am Offroad-Einsatz orientiert. Alle besitzen aber das identische Rahmen- und Gabelset.

# 2x10 Gänge bietet die Shimano GRX 400-Gruppe am Rose - das sorgt für ein breites Gangspektrum, auch wenn sie auf dem Papier weniger wertig ist als die 1x11-Ensembles der anderen Bikes.
# 46-30 Zähne weist die Kurbel auf - das Schaltverhalten ist kritiklos.
# Gepaart mit der 11-34-Kassette ergibt sich eine gute Untersetzung - darüber freut man sich an Anstiegen offroad.

Eins fällt am Rose Backroad AL GRX 400 Testrad sofort auf: Trotz des stattlichen Preises von 1.999 € gibt es bei der Bocholter Marke nur eine 2×10 Shimano GRX-Schaltung statt 2×11 oder 1×11 Gänge aus dem Spektrum der japanischen Gravel-Gruppen, wie es die beiden anderen Gravel Bikes im Test mitbringen. Ein gravierender Nachteil? Nicht unbedingt, wie wir nach den Testfahrten fanden – dazu unten mehr.

Das Gangspektrum der Shimano GRX 400 Gravel-Gruppe ist jedenfalls auf das erwartbare Einsatzgebiet gut abgestimmt. Dabei fällt der leichteste Gang befriedigend untersetzt aus, um auch mal einen längeren steilen Anstieg recht locker zu pedalieren. Mit einer 80er-Trittfrequenz erzielt man im leichtesten Gang 9 km/h und im schnellsten 45 km/h. Hier geht es zur Rose Backroad-Schaltung im Ritzelrechner.

Eine große Rolle für das Fahrgefühl auf einem Gravel Bike spielen die Laufräder und Reifen. Unser Rose Backroad AL-Testrad kann hier mit dem klar besten Reifen im Vergleich auftrumpfen, dem Schwalbe G-One R, der in unserem Gravel Reifen-Test bereits mit leichtestem Lauf und satter Kurvenlage überzeugte. Er kann auf den Rose R25 Disc-Laufrädern auch tubeless gefahren werden, wird aber ab Werk mit Schlauch unter Druck gehalten.

# Das Backroad AL kommt mit hauseigenem R25-Laufradsatz - und den besten Allround-Reifen im Test.
# Mit 19 mm Maulweite könnten die Felgen allerdings etwas breiter sein.
# Die Schwalbe G-One R-Reifen glänzen mit leichtem Lauf.

Die Felgen unterstützen allerdings mit 19 mm Maulweite die große Reifenfreiheit des Backroad AL nicht optimal. Besser wären hier 22 mm. Gut gefielen uns die verbauten Newmen-Naben des deutschen Herstellers, wobei die Hinterradnabe mit einem dezenten Freilaufgeräusch aufwartet.

Wie bei allen Bestseller-Gravel Bikes im Test sorgen auch am Rose Backroad AL hydraulische Scheibenbremsen der Shimano GRX 400-Gruppe für die Verzögerung. Sie glänzen aus unserer Sicht mit einem bestens definierten Druckpunkt, guter Dosierbarkeit und jederzeit genug Stopping-Power – jedenfalls mit den Testfahrern und minimalem Gepäck, die auf höchstens 85 kg kamen. Die günstigen Shimano Disc-Bremsen mit den ebenfalls günstigen Shimano SM-RT-64-Bremsscheiben überzeugten dabei alle Testfahrer – sogar mehr als die Disc-Bremsen an mehr als doppelt so teuren Gravel Bikes mit SRAM AXS-Ausstattung.

Noch ein Griff ans Cockpit, bevor es mit der Sitzposition und Geometrie weitergeht. Das Backroad AL-Testrad kommt mit einem Gravel-Lenker von Rose. Er bietet mit seinem moderaten Flare einen guten Kompromiss aus Gravelbreite und Straßentauglichkeit. Ein griffiges Lenkerband und ein gelungener Übergang zu den Schaltbremshebeln runden das gelungene Cockpit-Design ab.

# Das Backroad AL-Testrad kommt mit einem Gravel-Lenker von Rose - er bietet mit seinem moderaten Flare einen guten Kompromiss aus Gravelbreite und Straßentauglichkeit.
# Der Unterlenker ist gut weiter Richtung Fahrer*in gezogen. - der Übergang zu den Hoods glatt.
# Der Rose-Vorbau räumt die Leitungen am Cockpit auf - das erleichtert die Taschenmontage.

Geometrie: agil, aber nicht unruhig

Bei der Größenauswahl setzt das Rose Backroad AL den Maßstab in diesem Vergleich. Mit insgesamt 9 verschiedenen Rahmengrößen von 46 cm bis 64 cm dürfte fast jede*r auf dem Backroad eine angemessene Einstellung finden. Sehr lobenswert ist auch, dass Rose die beiden kleinsten Rahmenhöhen für 650b-Laufräder auslegt. So können kleine Fahrer*innen ein ähnliches Fahrerlebnis wie große genießen und müssen keine Angst vor Kontakt mit dem Vorderrad in engen Kurven haben.

Die Stack-to-Reach-Werte zwischen 1,52 und 1,59 weisen das neue Backroad AL dabei als Gravel Bike mit eher aufrechter Sitzposition aus. Seine gesamte Geometrie ist auf Fahrsicherheit und Fahrspaß offroad ausgelegt, etwa mit langen Kettenstreben für gute Gewichtsverteilung an Anstiegen und einem flachen Lenkwinkel für eine beruhigte Lenkung, die, mit kurzen Vorbauten gepaart, dennoch Reaktionsfreudigkeit verspricht.

# Tatsächlich legt sich das Backroad so reaktionsfreudig in Kurven, wie es die Geometrie vermuten lässt.

Rose Backroad AL auf dem Test-Kurs

„Hoppla, das ist aber eine ganze Ecke komfortabler“, ist der eine, beherrschende Eindruck, der sich beim direkten Umstieg von einem der beiden anderen Gravel Bike-Bestseller im Test auf das Rose Backroad AL aufdrängt. Dass das Backroad ein derartiges Komfortplus verbucht, liegt dabei nicht nur an der spürbar aufrechteren Sitzposition des Testrades. Entscheidend trägt dazu auch tatsächlich der Komfort am Sattel bei. Die Rose Carbon-Stütze flext so gut, dass wir die Neigung des Sattels für eine optimale Sitzposition noch korrigieren. Die sehr holprigen und unwegsamen Gravelstrecken unseres Testparcours‘ in Südfrankreich glättet dieses Federverhalten einprägsam. Auch das dicke Lenkerband ist in diesem Terrain ein willkommenes Komfort-Feature.

# Am Berg ist die 2x10-Schaltung des Rose Backroad ein Vorteil - auch das Gewicht liegt niedrig für die Preisklasse.

Interessant ist dabei, dass das Backroad trotz der dünnsten Reifen im Test (40 mm) so bequem dahinrollt. Das hat zudem den Vorteil, dass es in Sachen Fahrdynamik nicht so behäbig erscheint, wie es die Sitzposition eigentlich nahelegen würde. Im Gegenteil, das Rose Backroad AL wirkt quicklebendig und lässt sich mit Spaß in die Kurven legen. Die Schwalbe G One R-Reifen erzeugen dabei mehr Griffigkeit, als ihr engstolliges Profil nahelegt. Apropos: Wenn es um energieeffizientes Rollen geradeaus geht, wirkt die Backroad-Bereifung ebenfalls, als sei sie die beste Wahl.

Auf der Gravel-Abfahrt kann unser Rose Backroad AL-Test ebenfalls keine echten Schwächen herauskitzeln. Das Rose folgt sicher der eingeschlagenen Spur und lässt sich gut kontrollieren. Das liegt auch an der aufrechteren Sitzposition, die mehr Übersicht und Gelassenheit verleiht. Nur wenn es ganz ruppig wird, greift man wegen der schmaleren Reifen etwas früher zur Bremse. Unterm Strich ist das Backroad aber das Gravel Bike mit den besten Abfahrtsreserven im Vergleich.

# Geht es auf Gravel steiler bergab, profitiert man von der aufrechteren Sitzposition am Rose mit besserer Kontrolle.

Das ist uns aufgefallen

# Auch leichte Trails machen mit dem Backroad Laune.
# Und auf dem klassischen Schotterweg ...
# ... fühlt es sich ohnehin zuhause.

Rose Backroad AL Test-Fazit

Best for Bikepacking, höchster Komfort, trotzdem lebendig, aber nicht nervös in den Fahreigenschaften. Das Rose Backroad AL erfährt sich mit seinem runden Gesamtauftritt buchstäblich den Testsieg in unserem Gravel Bike-Bestseller Vergleich. Dass es auf dem Papier die schlechtere Schaltung hat und dennoch einen hohen Preis, kostet nur Prestigepunkte.

Pro / Contra

Pro

  • Komfort
  • Lebendiges, aber sicheres Fahrverhalten
  • Beste Bikepacking-Vorbereitung
  • Beste Reifen

Contra

  • Antrieb/Schaltung eine Klasse schlechter
  • Geringe Laufradsatz-Maulweite
# Vorsprung durch Fahren

Was sind eure Erfahrungen mit Gravel Bikes in der Preisklasse zwischen 1.500 € und 2.000 € im Allgemeinen oder dem Testrad im Besonderen? Schreibt es gerne in die Kommentare, um den Nutzen für andere Leser*innen zu erhöhen.

So haben wir die Gravel Bikes getestet

Alle Gravelbikes im Vergleich wurden auf einer identischen, circa 10 km langen Teststrecke in Mouant-Sartoux, Frankreich, getestet. Alle Bikes im Test wurden von 2 Fahrern im Wechsel gefahren. Die Fahreindrücke notierten sie unmittelbar nach den Testfahrten in einem Testschema. Bewertet wurden: das Fahrverhalten in langsamen engen und schnellen weiten Kurven, das Beschleunigen am Berg und in der Ebene, die passende Übersetzung für Gravelanstiege, die Sicherheit in der Abfahrt (inklusive Bremsen), der Komforteindruck am Sattel und am Lenker.

Die Teststrecke beinhaltete circa 30 % Straßenanteil, Anstiege bis kurzzeitig 15 % auf der Straße und ähnlich steile Anstiege auf Forstwegen. Zu überwiegendem Anteil bestand die Teststrecke aus Gravel-Wegen, die auf der 50 Shades of Gravel Skala der Stufe 5 bis 9 zuzuordnen wäre, sprich: überwiegend felsiger Untergrund mit losem Kies und teils großen Steinen. Feuchte Waldböden waren gar nicht enthalten. Auch anspruchsvolle Abfahrten auf einfachen Trails mit lehmigem, trockenem Boden und kurze Schiebe- und Tragepassagen waren enthalten.

Die Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Neben den gezeigten Rädern können noch weit mehr Testräder angefragt worden sein, die zum Beispiel aus Gründen der Lieferfähigkeit nicht teilnehmen konnten. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie die Endkund*innen erhalten, d. h. vormontiert. Die Testräder wurden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test wurden die Räder gewogen, die Sitzposition bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen mit identischem Reifendruck befüllt. Die Gravel Bikes mit Reifen mit Schlauch fuhren wir mit 2,5 bar hinten und 2 bar vorne. Die Gravel Bikes mit Tubeless-Reifen-Set-up fuhren wir mit 1,8 bar vorne und 2,2 bar hinten, jeweils unabhängig von der Reifengröße. Das unterschreitet teils die Empfehlungen der Reifen-Hersteller, hat sich aber für die leichten Fahrer ohne Gepäck im Test bewährt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.

Tester-Profil: Harald Englert
Körpergröße 176 cm
Schrittlänge 85 cm
Oberkörperlänge 65 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 66 kg
Harry fährt gerne schnelle Rennräder und TT-Renner. Seit einigen Jahren dem Triathlon-Sport verfallen. Von kurzen und harten Intervalltrainings bis zu mehrstündigen Touren steht alles auf dem Programm. Meist mit Trainingsziel unterwegs, aber gerne auch auf Genusstour mit Kumpels und Freunden. Wenn Zeit bleibt, zudem auf dem Gravel Bike oder Enduro-MTB durch den Spessart unterwegs.
Ich fahre hauptsächlich
Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
Vorlieben bei der Geometrie
Sportlich, nicht zu lang
Tester-Profil: Jan Gathmann
Körpergröße 180 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge 51 cm
Armlänge 62 cm
Gewicht 75 kg
Jan fährt vom Bahnrad über den Stahl-Klassiker bis zum Cyclocross- und Gravel Bike alles, was einen Rennlenker hat – nur mit den Unterarmen auf dem Auflieger sieht man ihn selten. Bewunderte Pro-Fahrer: Klassikerspezialisten. Meistgemiedenes Terrain: lange flache Geraden.
Fahrvorlieben
Lieber kurz und schnell als lang und erschöpfend
Bevorzugtes Terrain
Mittelgebirge, Flandern, kurvig, gerne auch mit Flatterband auf Wiesen
Vorlieben bei der Sitzposition
Kompromiss zwischen Endurance und Race
Sprinter, Rouleur oder Kletterer?
Am ehesten wohl Rouleur. Für den Sprinter fehlen die Ellenbogen und die Watt, für den Kletterer zu schwer

Alle Gravel Bike Bestseller-Tests in der Preisklasse bis 2.000 € lest ihr hier:

Text: Jan Gathmann / Fotos: Moritz Zimmermann, Jan Gathmann
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