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Wo sind die Einfach-Kettenblatt-Fahrer?

Für mich funktioniert 1-fach nur auf einem E-Bike. Und sogar da ist es echt nervig, wenn man keinen passenden Gang hat um in der Gruppe mit annehmbarer Kadenz mitfahren zu können. Das trifft insbesondere auf die EX1 (1x8) von SRAM zu. 11-fach war schon besser, mit 12-fach wird es langsam annehmbar.
Ansonsten fehlt mir die feine Abstufung und die Bandbreite.
Auf meinen normalen Rädern fahre ich deswegen z.B. 11-36 mit 36/22 (XC MTB) oder 11-34 mit 46/30 (Gravel). Mein Rennrad Oldi hat 14-28 mit 53/42/36, der MTB Oldi aus Anfang der 90er, 13-30 mit 52/38/24.
 
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Re: Wo sind die Einfach-Kettenblatt-Fahrer?
Ich fahr 56x11-25 (am TT) 😊
Wow-ich fahre ja auch was größeres🤗, aber dafür brauche ich es leider hinten enggestuft (11-23 11fach), ohne 18er geht das nicht. Wenn die Form stimmt, kann ich zwar durchaus mit 56/21 den Hausberg hochstürmen, aber oft klappt das nicht, als analog zur jetzigen Mindestübersetzung würde ich da jetzt nach Aufrüsten vorne hinten ein 29er benötigen, und 11-29 würde dann in der Ebenen kotzig zu fahren (und ja, das 11er brauche ich bergab zum laufenlassen).
 
Interessant, die Erfahrungen von 1x-Fahrern zu hören!
Ich fahre nur 2x, aber hätte Interesse, 1x auszuprobieren. Ich habe nur keine Lust zu schrauben und Teile zu kaufen.

Wieso hat hier eigentlich noch keiner einen Ritzelrechner herausgeholt? Für mein RR sieht es für mich so aus, als könnte 1x vielleicht gehen, aber ich müsste es probieren.
Oben 34/50 mit 11-28 Shimano (11fach). Das fahre ich jetzt.
Unten 44 mit 10-36 SRAM (12fach).
Klar, unten ist es dünner, aber ob's mich stören würde? Muss man halt probieren.
Screenshot 2022-02-01 at 17.50.55.png
 
Ich würde auch keinen fragen sondern einfach machen und dann meine Schlüsse daraus ziehen. Wer viel fragt bekommt viel zu viel verschiedene Meinungen und ich bin der Meinung das das Radfahren ein geiles Hobby ist und Spaß machen soll, dazu gehört für mich auch das Schrauben an den Teilen.....
 
Das Gute daran ist doch, dass man einfach ausprobieren kann. :rolleyes:
An jedem vorhandenen Rad ohne große Kosten und große Reue.
Zurückbauen lässt es sich eigentlich immer und ums Feintuning kann man sich immernoch kümmern, wenn man weiß: Ja, das gefällt mir, das passt zum Einsatzzweck.

Erstmal relativ gefahrlos und billig:
  • Wenn das Einzelkettenblatt nicht deutlich größer als das alte große oder deutlich kleiner als das alte kleine ist, kann die Kette unverändert bleiben.

  • Wenn das neue, größte Ritzel nicht wahnsinnig viel größer als das alte werden muss, kommt das Schaltwerk damit meistens auch klar.
    Entscheidend ist dafür eher der Abstand zwischen Haltebolzen und Hinterachse, als das Schaltwerk selbst, seine Bauform oder Käfiglänge.

  • Zum Ausprobieren kann auch die Kurbel meistens erstmal bleiben, wo sie ist.
    Das Einzelblatt wird vermutlich an die äußere/"große" Position montiert, was bei vielen modernen Kurbeln auch garnicht anders geht, sollte aber zumindest einigermaßen auf der idealen Kettenlinie landen = Mitte des Ritzelpakets oder bei Rennrädern erstmal grob irgendwo zwischen 42 und 46 mm.
    Eine leichte Außermittigkeit von Kurbel oder Kettenblatt ist beim Ausprobieren egal und fällt den meisten Leuten garnicht auf.

  • Umwerfer und zweiter Schalthebel bleiben einfach erstmal montiert und werden halt nicht benutzt.

  • Die Kassette wird nach Wunsch gewechselt, sofern sie denn mit den restlichen Teilen bedienbar ist.
    Dabei geht oft sehr viel mehr, als die Hersteller behaupten.

  • Das Kettenblatt selbst kann zum Ausprobieren ruhig irgendein billiges Ding aus dem Altbestand sein, solange der Umwerfer montiert bleibt. Kürzere Schrauben wird man dafür aber meistens brauchen.
    Wenn der Umwerfer weg ist, neigen aber viele "schaltbare Blätter" mit ihren kurzen Zähnen zum Abwerfen der Kette, wenn bei flotter Fahrt auf den kleinen Ritzeln geschaltet wird und die Straße schlecht ist. Das ist dann ein klarer Fall für ein echtes Einzelblatt mit längeren bzw. abwechselnd schmalen und breiten Zähnen ("narrow-wide", "snail" usw.).
Dann einfach erstmal fahren und beobachten.


Wenn's gefällt, kann und sollte man später natürlich:
  • Den zweiten Schalthebel gegen einen reinen Bremshebel tauschen und den Umwerfer samt Zug auch gleich wegschmeißen (oder verkaufen).
  • Das Schaltwerk durch eins mit kürzerem Käfig ersetzen und die (neue) Kette auch entsprechend kürzer machen. 46 oder 50 Zähne hinten wird am Rennrad schließlich niemand wollen.
  • Wer es mit der Kettenline ganz genau wissen will, kann einfach eine gerade Leiste o.ä. ans Blatt klemmen, damit auf die Kassette zielen und wird überrascht sein, wie weit die Realität vieler Kurbeln, Räder und Rahmen neben den Werksangaben liegt.
    Die Blattposition lässt sich dann mit Distanzscheiben oder Wechsel an die andere Montagepostition variieren, oder durch das Weglassen bzw. Verwenden von Distanzscheiben am Tretlagergehäuse bei Gewindelagern, oder durch eine andere Kurbel, einen anderen "Spider" bzw. ein anderes Direct-Mount-Blatt mit anderem Abstand bzw. Winkel zu Anlagefläche, oder bei ganz alten Geräten mit einer kürzeren Innenlagerwelle (Vierkant, Isis usw.).
  • Notfalls oder von mir aus auch vorsätzlich und genussvoll eine andere Kurbel kaufen, die wirklich für ein Einzelblatt gedacht ist und dann auch genau dort steht, wo sie sein soll.

Ansonsten gilt und stimmt natürlich alles, was hier schon gesagt wurde:
  • Mit einem Zweifach-Getriebe und 11 oder mehr Ritzeln muss man sich entscheiden zwischen viel Schaltarbeit vorn oder Überschneidungen mit mehreren doppelt belegten Gängen, erreicht aber zumindest in bestimmten Bereichen eine feinere Abstimmung mit kleineren Gangsprüngen.

  • Mit einem Einfach-Getriebe am Rennrad sollte man den Übersetzungsbereich insgesamt nicht noch vergrößern wollen, sondern lieber den größten oder kleinsten Gang opfern, vielleicht auch mehrere davon, je nachdem, was halt besser zum Einsatzgebiet passt.
    Trotzdem wird man größere Gangsprünge und Lücken nicht vermeiden können und muss einfach nach der sinnvollsten persönlichen Kombination aus Blatt und Ritzeln suchen.

Grundsätzlich lieber vermeiden würde ich Ritzel mit unter 11 Zähnen, weil sie nicht nur schneller verschleißen, sondern auch einen deutlich mess- und oft spürbar schlechteren Wirkungsgrad haben. Kleine Ritzel fressen Kraft.
 

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Man kann an 3 von den 4 Beispielen schön sehen, warum ich mit 1-fach nicht zurecht komme. Große Gangsprünge gerade in den schnellen Gängen (bzw. kleinen Ritzeln).
Die Abstufung der 13-fach Ekar geht aber in die richtige Richtung.
Bei Shimano und SRAM 12-fach fehlt mir der Rettungsanker für lange steile Anstiege.
 
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Ich habe mir mal die 13fach Kassetten angeschaut, ausgehend von einem 10er als kleinstem würde ich als größtes maximal ein 27er Ritzel benötigen (10-11-12-13-14-15-16-17-18-19-21-24-27), so feine Abstufungen sind aber (noch) nicht verfügbar, aber vielleicht kommt das ja noch...🤗
 
Interessant, die Erfahrungen von 1x-Fahrern zu hören!
Ich fahre nur 2x, aber hätte Interesse, 1x auszuprobieren. Ich habe nur keine Lust zu schrauben und Teile zu kaufen.

Wieso hat hier eigentlich noch keiner einen Ritzelrechner herausgeholt? Für mein RR sieht es für mich so aus, als könnte 1x vielleicht gehen, aber ich müsste es probieren.
Oben 34/50 mit 11-28 Shimano (11fach). Das fahre ich jetzt.
Unten 44 mit 10-36 SRAM (12fach).
Klar, unten ist es dünner, aber ob's mich stören würde? Muss man halt probieren.
An deinem Beispiel kann man sehr schön sehen, daß man nicht Anhänger des 1x-Konzepts sein muß, um übersetzungstechnisch im entscheidenden Moment voll im Regen zu stehen. Ich nehme mal zu deinen Gunsten an, daß du dir die gezeigte 2x-Lösung nicht selbst zusammengebaut hast. Jedenfalls ist diese Lösung (nicht du, für den Fall, daß das doch von dir ist, kann ja mal vorkommen) so ziemlich das dämlichste, was man mit zwei Kettenblättern bauen kann:
  • In dem entscheidenden Bereich, wo man vor allem im Flachen, aber auch bei leicht hügeligem Geläuf, das immer wieder (annähernd) flach wird, die größte Dichte an Übersetzungen braucht, nämlich zwischen etwa 3,2 und 2,4 ist bei Dir absolut "Hängen im Schacht":
    • die wichtigste "schön-Wetter-zügig-ohne-Mühe"-Vorzugs-Übersetzung 50/16 fehlt völlig, um die zu ersetzen, müsste man in einem Bereich, wo man zu recht in einer Zeit, wo 11fach Standard ist, erwartet, auf dem großen Blatt bleiben zu können, auf das kleine Blatt wechseln.
    • Dort könnte da aber weder nach oben noch nach unten bleiben, weil im Bereich 11 bis 14 der maximale Unterschied von 7% zwischen "benachbarten" Gängen z.B. beim Wechsel zwischen 11er und 12er deutlich überschritten wird (hier 9%).
  • Das ist unsäglich und absolut inakzeptabel.
  • Daß das keinen Vorteil gegenüber 1x-Lösungen bietet, sieht man sehr schön, wenn man in Gedanken die "Fehlstellen" zwischen der 1x- und 2x-Lösung "durchzieht": Zwischen der Abwicklung ca. 5,6 m entspr. 34/13 bzw. 44/17 und der Abw. von ca. 7,2 m entspr. 50/15 bzw. 44/13, wo man zu Recht (!) inkl. der Intervallgrenzen 5 fahrbare Gänge ohne KB-Wechsel erwartet, versagen beide Lösungen auf ganzer Linie. Bei der 1x-Lösung kann man das akzeptieren, das ist nunmal ihr "natürlicher" Nachteil - bei einer 2x-Lösung ist das einfach inakzeptabel.
In diesem Falle würde ich eine Änderung in folgender Abstufung vorschlagen:
  • Änderung des kleinen KB auf 32 um im entscheidenden Bereich unterhalb des Übersetzungsverhältnisse von 2,3 die für Bergfahrten erforderlichen, großen Gangsprünge zu erzielen und die Gesamtspreizung durch den dann vorhandenen 18-Zähne-Unterschied nochmal zu erhöhen. Falls das nicht machbar ist, kann man darauf ggfs. verzichten, sollte dann aber unbedingt bei 50/34 bleiben. Falls 48/32 oder 48/30 erhältlich ist und man bereit ist, an einer Maximalübersetzung (50/11), mit der sich vor 30 Jahren selbst Profis noch die Zähne ausgebissen haben, kleine Abstriche (eben 48/11) hinzunehmen, wäre das eine gute Wahl.
  • Beibehaltung der 1er-Abstufung mind. bis zum 17er, besser bis zum 18er Ritzel.
  • Nehmen wir die Variante einfach von 11 bis 17, bleiben jetzt noch 4 Übersetzungen. Dafür schlage ich vor: 19 - 22 - 25 - 28, Verfügbarkeit im Handel vorausgesetzt.
  • Um die Spreizung der 1x-Lösung zu übertreffen, könnte man hier sogar noch mit ... - 26 - 32 fortsetzen, was bei der heutigen Schalttechnik ohne weiteres schaltbar ist. Lediglich der dann erforderliche, längere Schaltkäfig würde mich stören.
Fazit: Natürlich hat eine 2x-Lösung Vorteile gegenüber einer 1x-Lösung, aber man muß die Vorteile auch zu nutzen verstehen. Die Anschaffung eines Ritzelrechners, der die jeweiligen Lösungen auch grafisch darstellt, wie Paterson in zeigt, kann ein Anfang sein.
 
Ich habe mir mal die 13fach Kassetten angeschaut, ausgehend von einem 10er als kleinstem würde ich als größtes maximal ein 27er Ritzel benötigen (10-11-12-13-14-15-16-17-18-19-21-24-27), so feine Abstufungen sind aber (noch) nicht verfügbar, aber vielleicht kommt das ja noch...🤗
Das ist die erste 1x-Lösung, mit der du mich in Versuchung führen könntest.
 
Hallo zusammen, sehr spannende Diskussion, da diese für mich aktuell ebenfalls sehr relevant ist.


BMC.jfif.jpg



Da es hier in erster Linie um Erfahrungen geht, anbei die Meinigen.
Ursprünglich habe ich das Rad, wie viele vermutlich, für das Fahren abseits befestigter Wege gekauft. Jedoch schnell gemerkt, dass ich zu 95% auf der Straße fahre und hier auch den größten Spaß habe.

Aktuelle Übersetzung - 42 - 11/42. Anfangs 40 vorne, jedoch schnell gemerkt, dass dies nicht ausreicht und auch das 42iger ist der limitierende Faktor aktuell.

Zu den Erfahrungen:
Positiv:

  • Mit dem Rad lässt sich alles gut fahren, insbesondere natürlich sobald es bergig wird hat man mit der 1 zu 1 Übersetzung natürlich einen Komfort-Gang. Stelvio etc. waren damit relativ angenehm. Ich fahre in erster Linie im bergischen Land und auch da funktioniert das Rad sehr gut
  • 1 Fach Schaltung angenehm unkompliziert und ohne viel Nachdenken
  • Cleaner Look (Geschmackssache)
  • Tendenziell etwas höhere Kadenz, was meinem geschundenen Knie gut tut


Negativ / Neutral:
  • Das man, sobald es bergab geht, ab 50/55kmh den Kolibri machen muss, ist glaube ich klar
  • Gerade in größeren Gruppen die im Flachen längere Distanzen 45kmh+ fahren, fehlen einfach größere Gänge
  • Das die Gangsprünge zu groß sind, gerade im Flachen bei hohen Tempo, wird jedes mal schmerzhaft deutlich, wenn die Kadenz nach dem Schalten deutlich steigt / sinkt
  • Bergauf ist die 42/42 Übersetzung zwar nett, es würde aber auch ohne gehen. Diese lohnt sich dann wirklich, wenn man doch mal gravelt (dafür habe ich einen anderen LRS)
  • Ein Rennen möchte ich damit nicht fahren
  • Im Flachen eigentlich dauerhaft auf dem kleinsten Ritzel (Schräglauf etc.)

Zusammenfassung:
Mir macht das Rad wirklich spaß. Gerade in den Alpen / im bergischen Land habe ich damit eine tolle Zeit. Insbesondere da ich niemand bin der bergab unbedingt Vollgas geben muss. In größeren Rennrad-Runden vermisse ich größere Gänge und kleinere Gangsprünge. Bis 45kmh lässt sich aber alles gut mittreten. Aktuell überlege ich auf eine 2-Fach Schaltung umzubauen, oder vorne deutlich größer zu werden. Dann wird es am Berg aber deutlich unangenehmer. Alternativ doch weg von der 1 Rad für alles Lösung zu einem 2ten Rad.
 
Das Gute daran ist doch, dass man einfach ausprobieren kann. :rolleyes:
An jedem vorhandenen Rad ohne große Kosten und große Reue.
Zurückbauen lässt es sich eigentlich immer und ums Feintuning kann man sich immernoch kümmern, wenn man weiß: Ja, das gefällt mir, das passt zum Einsatzzweck.

Erstmal relativ gefahrlos und billig:
  • Wenn das Einzelkettenblatt nicht deutlich größer als das alte große oder deutlich kleiner als das alte kleine ist, kann die Kette unverändert bleiben.

  • Wenn das neue, größte Ritzel nicht wahnsinnig viel größer als das alte werden muss, kommt das Schaltwerk damit meistens auch klar.
    Entscheidend ist dafür eher der Abstand zwischen Haltebolzen und Hinterachse, als das Schaltwerk selbst, seine Bauform oder Käfiglänge.

  • Zum Ausprobieren kann auch die Kurbel meistens erstmal bleiben, wo sie ist.
    Das Einzelblatt wird vermutlich an die äußere/"große" Position montiert, was bei vielen modernen Kurbeln auch garnicht anders geht, sollte aber zumindest einigermaßen auf der idealen Kettenlinie landen = Mitte des Ritzelpakets oder bei Rennrädern erstmal grob irgendwo zwischen 42 und 46 mm.
    Eine leichte Außermittigkeit von Kurbel oder Kettenblatt ist beim Ausprobieren egal und fällt den meisten Leuten garnicht auf.

  • Umwerfer und zweiter Schalthebel bleiben einfach erstmal montiert und werden halt nicht benutzt.

  • Die Kassette wird nach Wunsch gewechselt, sofern sie denn mit den restlichen Teilen bedienbar ist.
    Dabei geht oft sehr viel mehr, als die Hersteller behaupten.

  • Das Kettenblatt selbst kann zum Ausprobieren ruhig irgendein billiges Ding aus dem Altbestand sein, solange der Umwerfer montiert bleibt. Kürzere Schrauben wird man dafür aber meistens brauchen.
    Wenn der Umwerfer weg ist, neigen aber viele "schaltbare Blätter" mit ihren kurzen Zähnen zum Abwerfen der Kette, wenn bei flotter Fahrt auf den kleinen Ritzeln geschaltet wird und die Straße schlecht ist. Das ist dann ein klarer Fall für ein echtes Einzelblatt mit längeren bzw. abwechselnd schmalen und breiten Zähnen ("narrow-wide", "snail" usw.).
Dann einfach erstmal fahren und beobachten.


Wenn's gefällt, kann und sollte man später natürlich:
  • Den zweiten Schalthebel gegen einen reinen Bremshebel tauschen und den Umwerfer samt Zug auch gleich wegschmeißen (oder verkaufen).
  • Das Schaltwerk durch eins mit kürzerem Käfig ersetzen und die (neue) Kette auch entsprechend kürzer machen. 46 oder 50 Zähne hinten wird am Rennrad schließlich niemand wollen.
  • Wer es mit der Kettenline ganz genau wissen will, kann einfach eine gerade Leiste o.ä. ans Blatt klemmen, damit auf die Kassette zielen und wird überrascht sein, wie weit die Realität vieler Kurbeln, Räder und Rahmen neben den Werksangaben liegt.
    Die Blattposition lässt sich dann mit Distanzscheiben oder Wechsel an die andere Montagepostition variieren, oder durch das Weglassen bzw. Verwenden von Distanzscheiben am Tretlagergehäuse bei Gewindelagern, oder durch eine andere Kurbel, einen anderen "Spider" bzw. ein anderes Direct-Mount-Blatt mit anderem Abstand bzw. Winkel zu Anlagefläche, oder bei ganz alten Geräten mit einer kürzeren Innenlagerwelle (Vierkant, Isis usw.).
  • Notfalls oder von mir aus auch vorsätzlich und genussvoll eine andere Kurbel kaufen, die wirklich für ein Einzelblatt gedacht ist und dann auch genau dort steht, wo sie sein soll.

Ansonsten gilt und stimmt natürlich alles, was hier schon gesagt wurde:
  • Mit einem Zweifach-Getriebe und 11 oder mehr Ritzeln muss man sich entscheiden zwischen viel Schaltarbeit vorn oder Überschneidungen mit mehreren doppelt belegten Gängen, erreicht aber zumindest in bestimmten Bereichen eine feinere Abstimmung mit kleineren Gangsprüngen.

  • Mit einem Einfach-Getriebe am Rennrad sollte man den Übersetzungsbereich insgesamt nicht noch vergrößern wollen, sondern lieber den größten oder kleinsten Gang opfern, vielleicht auch mehrere davon, je nachdem, was halt besser zum Einsatzgebiet passt.
    Trotzdem wird man größere Gangsprünge und Lücken nicht vermeiden können und muss einfach nach der sinnvollsten persönlichen Kombination aus Blatt und Ritzeln suchen.

Grundsätzlich lieber vermeiden würde ich Ritzel mit unter 11 Zähnen, weil sie nicht nur schneller verschleißen, sondern auch einen deutlich mess- und oft spürbar schlechteren Wirkungsgrad haben. Kleine Ritzel fressen Kraft.
Für mich war dein Beitrag insofern hilfreich, als ich gemerkt habe, daß die "Dämlichkeit" im Umgang mit 2x-Lösungen offenbar der Strategie der Hersteller geschuldet ist. Offenbar, um die 1x-Lösung besser im Vergleich aussehen zu lassen, oder einfach, weil die wirklich dämlich sind oder aus sonst irgendwelchen Verkaufstaktischen Gründen, gibt es dort eine Schwäche, die man durch eine andere Wahl beim Ritzelpaket locker umgehen könnte:

Die Ritzel im unteren Mittelbereich (das ist wichtig, daß es eben nur ein Teil des mittleren Übersetzungsspektrums ist) umfassen bei beiden Kettenblättern das gleiche Spektrum, was aber möglicherweise beabsichtigt unter dem Redundanz/Schaltkomfort ist: Man kann dort dann auf dem Blatt weiterfahren, das gerade gewählt ist, egal, ob man "von oben" oder "von unten" kommt. Der entscheidende Fehler, und der ist unverzeihlich, ist, daß man in beide Richtungen im Anschluß erstmal eine Lücke vorfindet, wo auf beiden Blättern keine Übersetzung zur Verfügung steht.

Nach unten ist das kein Problem, aber nach oben, im oberen Mittelbereich ist es unsäglich, falsch und schlicht dämlich: Man müsste dort, egal ob man von den größeren Übersetzungen 50/..., 50/16, 50/17 kommt, oder von unten über 50/21, 50/19, auf das kleine Blatt wechseln, um den fehlenden 18er zu überbrücken und würde da mit dem "Ersatz" von 34/12 (für 50/18) auch noch einen Kettenschräglauf "einkaufen", der schon beim Zusehen weh tut.

Das ist wirklich klassisch mit dem Arsch umgehauen, was man mit den Händen aufgebaut hat.

Sowas braucht kein Mensch, vor allem: die Lösung ist super-einfach. Statt
12-13-...17-19-21-23-25-27
nimmst du
12-13-...18-20-22-25-28
und gewinnst im unteren Bereich bei den in dem Bereich so wertvollen "Rettungsringen" noch hinzu, denn du bist mit dem 28er nicht nur noch ein Zacke dünner, sondern kann mit den dreifach-Sprüngen auch etwa eher einsetzen und hinten mit nem 4er Sprung noch einen "draufsetzen", das Ergebnis:
12 - 18 einfach wie oben, dann 20-23-26-30.

Ob das im Handel so erhältlich ist, weiß ich nicht, ist auch nicht mein Bier.

Ich fahre sowieso ganz andere Dinge und gurke auch nicht in den Alpen rum. Deshalb fahre ich im Moment diese drei Pakete mit den KB 53/39, Ritzelpakete 10fach:
12...19 (1er), 21-23
13...19 (1er), 21-23-25
14...21 (1er), 23-25
wobei letzteres eine Junior-Kassette und eigentlich ein Fehlkauf ist, denn den 20er braucht man eigentlich so nötig wie einen Pimmel auf der Stirn und im Bereich 53/19 bis 39/16 hat sich in der Praxis herausgestellt, daß es da dann doch viele Wechsel zwischen dem großen und dem kleinen Blatt gibt, weil man hier im Mittelgebirge (Odenwald) dann ja doch auf Strecken, wo die Steigung dauernd zwischen 0 und 5% schwankt, mal eher was dickeres als 39/15 braucht, während man auf dem kleinen Blatt ist oder was dünneres als 53/21 und da nicht immer in die extreme "Schräglauf-Kiste" greifen möchte.

Da wäre dann eine konsequent "berg-taugliche" Lösung wie 14-15-16-17-18-19-21-24-28-32 oder etwas "gemäßigt" 14-15-16-17-18-19-21-23-25-28, um beim kurzen Käfig zu bleiben, eine gute Wahl. Oder eben der Verzicht auf die Junior-Kassette.

Wenn ich dann irgendwann auf 11-fach umrüste, werden diese beiden Sachen angeschafft, und dabei bleibt es dann auch bis ans Lebensende:
  • für den "normalen Alltag" inkl. Rennen: 12-13-14-15-16-17-18-19-21-23-25
  • für Berge im Frühjahr (häh??) und Urlaub in Italien: 13-14-15-16-17-18-19-21-23-25-29.
Ich hoffe, das kann man auch kaufen.

Bei der Gelegenheit: Kann man 11fach mit einer 10fach-Nabe fahren?
 
Für mich war dein Beitrag insofern hilfreich, als ich gemerkt habe, daß die "Dämlichkeit" im Umgang mit 2x-Lösungen offenbar der Strategie der Hersteller geschuldet ist. Offenbar, um die 1x-Lösung besser im Vergleich aussehen zu lassen, oder einfach, weil die wirklich dämlich sind oder aus sonst irgendwelchen Verkaufstaktischen Gründen, gibt es dort eine Schwäche, die man durch eine andere Wahl beim Ritzelpaket locker umgehen könnte:

Die Ritzel im unteren Mittelbereich (das ist wichtig, daß es eben nur ein Teil des mittleren Übersetzungsspektrums ist) umfassen bei beiden Kettenblättern das gleiche Spektrum, was aber möglicherweise beabsichtigt unter dem Redundanz/Schaltkomfort ist: Man kann dort dann auf dem Blatt weiterfahren, das gerade gewählt ist, egal, ob man "von oben" oder "von unten" kommt. Der entscheidende Fehler, und der ist unverzeihlich, ist, daß man in beide Richtungen im Anschluß erstmal eine Lücke vorfindet, wo auf beiden Blättern keine Übersetzung zur Verfügung steht.

Nach unten ist das kein Problem, aber nach oben, im oberen Mittelbereich ist es unsäglich, falsch und schlicht dämlich: Man müsste dort, egal ob man von den größeren Übersetzungen 50/..., 50/16, 50/17 kommt, oder von unten über 50/21, 50/19, auf das kleine Blatt wechseln, um den fehlenden 18er zu überbrücken und würde da mit dem "Ersatz" von 34/12 (für 50/18) auch noch einen Kettenschräglauf "einkaufen", der schon beim Zusehen weh tut.

Das ist wirklich klassisch mit dem Arsch umgehauen, was man mit den Händen aufgebaut hat.

Sowas braucht kein Mensch, vor allem: die Lösung ist super-einfach. Statt
12-13-...17-19-21-23-25-27
nimmst du
12-13-...18-20-22-25-28
und gewinnst im unteren Bereich bei den in dem Bereich so wertvollen "Rettungsringen" noch hinzu, denn du bist mit dem 28er nicht nur noch ein Zacke dünner, sondern kann mit den dreifach-Sprüngen auch etwa eher einsetzen und hinten mit nem 4er Sprung noch einen "draufsetzen", das Ergebnis:
12 - 18 einfach wie oben, dann 20-23-26-30.

Ob das im Handel so erhältlich ist, weiß ich nicht, ist auch nicht mein Bier.

Ich fahre sowieso ganz andere Dinge und gurke auch nicht in den Alpen rum. Deshalb fahre ich im Moment diese drei Pakete mit den KB 53/39, Ritzelpakete 10fach:
12...19 (1er), 21-23
13...19 (1er), 21-23-25
14...21 (1er), 23-25
wobei letzteres eine Junior-Kassette und eigentlich ein Fehlkauf ist, denn den 20er braucht man eigentlich so nötig wie einen Pimmel auf der Stirn und im Bereich 53/19 bis 39/16 hat sich in der Praxis herausgestellt, daß es da dann doch viele Wechsel zwischen dem großen und dem kleinen Blatt gibt, weil man hier im Mittelgebirge (Odenwald) dann ja doch auf Strecken, wo die Steigung dauernd zwischen 0 und 5% schwankt, mal eher was dickeres als 39/15 braucht, während man auf dem kleinen Blatt ist oder was dünneres als 53/21 und da nicht immer in die extreme "Schräglauf-Kiste" greifen möchte.

Da wäre dann eine konsequent "berg-taugliche" Lösung wie 14-15-16-17-18-19-21-24-28-32 oder etwas "gemäßigt" 14-15-16-17-18-19-21-23-25-28, um beim kurzen Käfig zu bleiben, eine gute Wahl. Oder eben der Verzicht auf die Junior-Kassette.

Wenn ich dann irgendwann auf 11-fach umrüste, werden diese beiden Sachen angeschafft, und dabei bleibt es dann auch bis ans Lebensende:
  • für den "normalen Alltag" inkl. Rennen: 12-13-14-15-16-17-18-19-21-23-25
  • für Berge im Frühjahr (häh??) und Urlaub in Italien: 13-14-15-16-17-18-19-21-23-25-29.
Ich hoffe, das kann man auch kaufen.

Bei der Gelegenheit: Kann man 11fach mit einer 10fach-Nabe fahren?

Grundsätzlich stimmt das auch alles, wenn Du eben für alle anderen, jemals irgendwo vorstellbaren Fahrer, Fahrräder, Fahrweisen, Trainingsstände, Umgebungen und sonstigen Parameter exakt Deine eigenen Voraussetzungen als gottgegeben, wahr und einzig richtig annimmst. :rolleyes:

Dem ist aber nicht so.

Also bleibt unterm Strich nur übrig, dass einige werksseitig angebotene Übersetzungen für manche Anwendungsfälle ungeeignet sind - und das eigentlich für alle Gangstufen, Baujahre und Systeme gleichermaßen gilt.

Das führt wiederum dazu, dass immer nur der einzelne Fahrer für sich selbst entscheiden kann, was zu ihm passt - und zwar für jeden Anwendungsfall = Radtyp, Trainingsstand, Umzug in eine andere Topographie usw. neu.

Ich persönlich sehe z.B. alle Übersetzungen oberhalb von ca. 4:1 im größten Gang für die meisten Hobbyfahrer als überflüssig an, weil das realistisch und sinnvoll kaum jemand von ihnen nutzen kann bzw. dort, wo entsprechende Geschwindigkeiten ausnahmsweise mal erreicht werden, meistens nicht mehr nutzen will.
Für die allermeisten Fahrer, Situationen und durchschnittlichen Trainingsstände würde 52-13, 48-12 oder 44-11 völlig ausreichen, auch bergab.
Ich selbst kann (oder konnte früher) z.B. ziemlich hoch drehen und brauchte nicht mal 4:1, um deutlich über 60 zu kommen, will das aber ganz ausdrücklich nicht verallgemeinern.

Andererseits könnte man aber auch sagen:
Hey, der Schaltfaule findet in heutigen Standardabstufungen dann eben 34-12 oder 34-11 als irgendwie noch nutzbare Kombinationen vor und kann auf dem kleinen Blatt insgesamt etwas schneller werden.

Dann käme als nächste Frage direkt die nach dem Sinn und der Harmonie von Compact-Abstufungen mit 16 Zähnen Unterschied der Blätter, alles von Dir ebenfalls schon völlig richtig auf den Punkt gebracht und ausführlich erklärt - aber eben auch wiederum die Sache jedes Einzelnen.
Ich persönlich finde da ja auch: Sinnvoll ist das nicht, war es nie, geht (und ging) deutlich besser.

Ich persönlich fand in meiner Jugend und bei gutem Trainingsstand z.B. auch:
Ja, man braucht am Rennrad unbedingt ein 18er.
Heute finde ich eher, dass mir das scheißegal ist, weil ich sowieso nicht mehr zielgerichtet trainiere, manchmal auch überhaupt nicht, und ziemlich unterschiedliche Räder eben auch ziemlich unterschiedlich fahre. 😅

Ich persönlich fand als Schüler, dass man am Rennrad über 21 Zähne hinten nirgends braucht.
Vorne dann 42 oder 39 als kleines. Das hat mir wirklich gereicht, damit war ich in guten Jahren nicht langsam oder überfordert. 51-39 mit 13-21 hatte ich jahrelang an verschiedenen Rädern. Das ging.
Heute finde ich, dass ich froh bin, die selben Steigungen überhaupt noch irgendwie hochzukommen und pfeife dabei auf die Übersetzung (bzw. eher auf dem letzten Loch). Sie ist mir egal.

Ich persönlich finde auch, dass an einem Straßenrad zwei Kettenblätter immer die bessere Wahl sind - gern mit möglichst vielen Ritzeln hinten, und die sogar alle möglichst dicht beisammen.

Ziemlich gut fand ich aber auch einen "Maiskolben" mit 13-23 und einer gerade noch irgendwie schaltbaren Dreifachkurbel 52-38-26. BÄM. Damit muss man dann halt auch wirklich mal schalten, vorne und hinten. Und natürlich ist sowas nicht frei von Nachteilen, aber irgendwie halt auch mit irrer Bandbreite und feiner Abstufung. Wer keine Rennen fährt, wo er in ständig wechselnden Stresssituationen auf der allerletzten Leistungsrille immer sofort den passenden Anschluss finden muss, kann das durchaus mögen.

Und das einzelne Kettenblatt am Acker- oder Stadtrad finde ich genauso gut, nur eben nicht für alles.
Da haben mir vor ein paar Jahren Begleiter mit Tachos bestätigt, dass ich im leichten Gefälle trotz breiter Reifen und gerade mal 42-11 im größten Gang bei 65 Klamotten an ihnen vorbeigezogen bin, mit einem locker 35 Jahre alten Rad. Tacho? Hab ich nicht. Schließlich bin ich schon alt. Hätte ich auch nicht erwartet, hab ich nicht so eingeschätzt. Aber ja, stimmen wird das wohl.

Ich finde auch, dass niemand jemals irgendwo eine Untersetzung braucht, weil er dann zu Fuß meist nicht mehr langsamer wäre (also gerade auch im Gelände). Trotzdem mag es ja Leute und Anwendungsfälle geben, die das brauchen und wo es sinnvoll ist. Lange, steile Steigungen mit großem Gepäck zum Beispiel.


Nicht jeder Rennradfahrer ist ein Radrennfahrer, und nicht jeder Radrennfahrer fährt, wie Du.
 
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Ich persönlich fand als Schüler, dass man am Rennrad über 21 Zähne hinten nirgends braucht.
Vorne dann 42 oder 39 als kleines. Das hat mir wirklich gereicht, damit war ich in guten Jahren nicht langsam oder überfordert. 51-39 mit 13-21 hatte ich jahrelang an verschiedenen Rädern. Das ging.
Das kommt mir bekannt vor. Die Einstellung hatte ich noch mit Mitte 20, als ich mit meinem Kumpel des öfteren im Sommer mit dem Auto zur Nordschleife gefahren bin, um dort mit 11-19 7fach (eigentlich 8fach Schalthebel, aber das 21er wog um die 40 Gramm, und die mußten natürlich weg) und zunächst 53/39, später 55/39 dann nach 19.30 Uhr (offizieller Betriebsschluss) durch einen Spalt im Zaun am Flugplatz auf die Strecke zu kommen, um dort ein bis zwei Runden zu drehen. Später war ich dann sogar nach der Aufrüstung auf 9fach für ein 23er dankbar. Heute würde ich die Rundenzeiten von damals nicht mehr annähernd erreichen. Gut, dass ich keine Gelegenheit mehr hatte, da hinzufahren, das wäre wohl mehr als nur ernüchternd. Das sehe ich schon an den Zeiten von damals und heute, die ich am Hausberg brauche.
 
Das kommt mir bekannt vor. Die Einstellung hatte ich noch mit Mitte 20, als ich mit meinem Kumpel des öfteren im Sommer mit dem Auto zur Nordschleife gefahren bin, um dort mit 11-19 7fach (eigentlich 8fach Schalthebel, aber das 21er wog um die 40 Gramm, und die mußten natürlich weg) und zunächst 53/39, später 55/39 dann nach 19.30 Uhr (offizieller Betriebsschluss) durch einen Spalt im Zaun am Flugplatz auf die Strecke zu kommen, um dort ein bis zwei Runden zu drehen. Später war ich dann sogar nach der Aufrüstung auf 9fach für ein 23er dankbar. Heute würde ich die Rundenzeiten von damals nicht mehr annähernd erreichen. Gut, dass ich keine Gelegenheit mehr hatte, da hinzufahren, das wäre wohl mehr als nur ernüchternd. Das sehe ich schon an den Zeiten von damals und heute, die ich am Hausberg brauche.
Noch in den 90igern gab es doch auch den schönen Spruch "wer mit was größerem als 23 rumfährt ist kein richtiger Bergfahrer!" 😜
 
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Ich hab lange überlegt ob ich hier einsteige, hab mich nun aber entschlossen dies zu tun 🤓🤷🏼‍♂️

Fahre auf meinen Winter-/Pendel-/Gravelbike (Canyon Endurace AL) auch eine 1x11 Di2 mit 48er KB. Hab mir die Möglichkeit gelassen einen Umwerfer schnell anzubauen, also auch 2x11 ohne großen Aufwand möglich.
Habe für das Rad und je nachdem was ich fahren möchte mir 3 LRS mit verschiedenen Kassetten zusammengestellt.
Gravel: 11-42
Pendel: 11-36
Training: 11-32

Ich bin bestens damit zufrieden obwohl ich auf meinem Aeroad eine 54/39 - 11/28 fahre. Hab mich auch bewusst für ein 48er KB entschieden da ich mit dem Ritzelrechner so annähernd an die Aeroad Übersetzung komme.
Natürlich fehlen nach oben hin 2-3 Gänge, aber im Winter ist das zu verkraften 😉 und nach unten ist sogar mehr drin, was für Gravel wieder super ist 😉
 
Ja, in den 90ern konnte ich mir auch nicht vorstellen, welchen Berg man mit 42/23 nicht hochkommt, vielleicht für richtige Alpenpässe noch ein 25er oder 26er als Rettungsring. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich dann 8fach mit 13-14-15-16-17-18-20-23
Nun, ich kam mit dem 23er tatsächlich alle Anstiege in meiner Heimat hoch, die waren aber max. 150hm am Stück und ich trat mit noch niedrigerer Trittfrequez als "Ulle".

Aus heutiger Sicht war ich da aber nicht nur fitter, sondern habe mir das Radlerleben auch unnötig schwer gemacht... war schon ein üble Schinderei den Berg hoch :( Heute bin heilfroh an der Kompaktkurbel mit 11-32 Kassette. Ohne das kleinste 11er Ritzel könnte ich aber gut leben, bergab muss ich da nicht unbedingt so viel Gas geben... nur gibt es halt soweit ich weiß keine 11-fach Kassetten für Shimano mit 12-32
 
Da bin ich ja froh dass ich erst so spät mit dem Rennrad angefangen habe... fand auf dem Venge die 36/28 schon als Quälerei wenn man hier mal in die Berge wollte. Später dann auf eine 30iger Kassette gewechselt das war schon ein klein wenig angenehmer und jetzt mit dem Rettungsanker 35/36 auf dem neuen Rad fällt man eher hinten rüber oder verliert Traktion bevor man einen Berg nicht mehr hochkommt. (beides schon passiert)🤣🤣
 
manches mal habe ich mich schon über den Umwerfer geärgert. Ich finde der wird ständig dreckig und die Zugführung des Seilzugs rund ums Tretlager auch. Das hat meinen Umwerfer schon sehr mitgenommen und er ist sehr schwergängig. Ich habe mir mittlerweile schon ein paar Mal überlegt, ob nicht ein 1x12
Das bleibt nicht aus. In einem Rose-Katalog gab es einmal Überzieher aus Gummi für Schaltwerk und Umwerfer um den Dreck zumindest teilweise fern zu halten. Müsste man dann nach jeder Matschfahrt entfernen, damit die Feuchtigkeit darunter trocknet.
Einfach fehlt aktuell aber immer noch Bandbreite. Könnte man mit weiteren Ritzeln erreichen, oder einer Kombination aus 2-stufigen Getriebe und Kassette. Ansätze sind aber noch nicht wirklich serientauglich.
 
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