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Wie oft schaltet Ihr auf flacher/leicht welliger Trainingsfahrt?

Wie oft schaltet Ihr auf flacher/leicht welliger Trainingsfahrt?

  • überhaupt nicht

    Stimmen: 9 16,7%
  • 1mal hoch (dicker), 1mal am Ende zum Auslockern runter

    Stimmen: 4 7,4%
  • ca. zwei, drei Mal

    Stimmen: 3 5,6%
  • mehr als drei Mal bis unter 10mal

    Stimmen: 6 11,1%
  • 10mal und öfter

    Stimmen: 32 59,3%

  • Umfrageteilnehmer
    54
  • Umfrage geschlossen .
...
Ich persönlich bin eher ein Vielschalter. So nehme ich aus diesem Thread mit, dass ich mein Trittfrequenz-Spektrum verbreitern sollte. Das Thema behandle ich bisher in der Praxis sehr nachlässig. Vom Laufen her habe ich z. B. die Erfahrung, dass ein paar "Steigerungen" ganz erfrischend, wie ein Weckruf wirken können.

...

Kennst Du denn Deine "comfort zone" bei der Trittfrequenz. Ich richte mich da immer nach der Faustformel "Innenbeinlänge + 10%". Das sind in meinem Fall dann 87 bis 95 U/ min.
 
Ich finde in den Threads, wo MA auftaucht, wirklich unangenehm, wie persönlich die Diskussion wird.
Und zwar a) weil MA auch nicht nur alten Bekannten sondern "fremden" Leuten schnell mal innerhalb von einem Post-Wechsel doof kommt (was soll das, anderen direkt mal - beispielsweise - Begriffsstutzigkeit oder Unwissen zu unterstellen, anstatt erstmal zu gucken wie sich der Wortwechsel entwickelt?) und b) weil die "alten Freunde" sich schnell versammeln und m.M.n. sinnlos (abseits des Themas) gegen ihn loslegen.
Keine Frage, die Diskussion um die Autobahnbrücke war schon lustig ;) Unabhängig davon, wer früher oder jetzt "angefangen hat", actio-reactio bis irgendwann das Thema keine Rolle mehr spielt oder irgendwann genug beleidigt wird um Nutzer zu sperren?


Ich bin im Forum, weil ich mich einerseits austauschen und dabei etwas lernen möchte. Und andererseits möchte ich unterhalten werden, da passen die alle Nase lang auftauchenden Leute mit verschrobenen und konträren Ansichten (allgemein, nicht auf diesen Thread bezogen), an denen man sich reiben, oder über die man lachen kann, prima rein.


Zurück zum Thema: mir fehlt der rote Faden bei deiner threadübergreifenden Diskussion. Hobbyfahrer sollen im Training keine schnellen Schnitte fahren, Übersetzungsempfehlungen für schaltfreies Training kommen aber aus 40 Jahre altem Amateurtraining. Ganz anderer Leistungsbereich und andere Trainingsmethoden. Ich bin nicht vom Fach, aber 52-16 wird doch auf der Bahn gefahren?

Wenn man "sinnvoll" (zur Schulung der Trittfrequenzvariabilität) auf dem Rennrad schaltfrei fahren möchte, sollte man sich vielleicht an Eingangübersetzungen fürs Training orientieren und dann aber auch in entsprechendem Terrain unterwegs sein. Ein Kollege fährt starr 48-18 und kommt damit Steigungen um 1-2km mit bis zu 8% Durchschnittssteigung hoch, bei 11% avg über 900m mit 16% Stichen wird dann eben geschoben. Ihm macht das Spaß, ich würde das aber trotzdem nicht weiterempfehlen.

Fakt ist doch, die breite Masse hat ein 2x10 (+/- 1 ;)) Getriebe, das so angepasst wird, dass man für fast alle Situationen einen passenden Gang einlegen kann. Das meine ich auch mit "Beine zu machen", Radkinder der 2010er treten hohe Frequenzen, weil es technisch möglich ist gleichzeitig Bergübersetzungen, feine Abstufungen im meistgefahrenen Geschwindigkeitsbereich und Hochgeschwindigkeitsgänge dabei zu haben. Deine Schaltipps sind so gesehen auch überflüssig, da die meisten Räder heute mit einer Kompaktkurbel ausgeliefert werden, die meistens auch intuitiv richtig genutzt wird, also für flach und wellig das große Blatt und sobald es wirklich steil wird, kommt das kleine zum Einsatz.

Ich habe meine Frequenz immer weiter erhöht (und als Einsteiger nebenher auch deutlich meine Leistung). Ich meine das schont meine Muskeln zu Lasten meines Kreislaufes, aber damit kann man ja gut leben und solange ich nicht zu schnell trete wird das kein Problem. Vor allem brauche ich die hohe Trittfrequenz, um schnell beschleunigen zu können.
Irgendwann habe ich mal gemerkt, dass ich steile Anstiege sehr schlecht hoch komme, sobald ich ein Rad ohne Bergänge dabei habe. Einfach, weil ich nie geübt habe, meine Leistung auch niederfrequent zu bringen. Je steiler es wird, desto unangenehmer wird für mich eine langsame Trittfrequenz, oben sind die Beine dann platt, einfach weil ich zu langsam gekurbelt habe. Deshalb versuche ich jetzt ab und an mal einen Gang dicker hochzufahren, ohne dabei meine Geschwindigkeit zu erhöhen. Keinesfalls, weil ich vorhabe irgendwann mal ernsthaft freiwillig niederfrequent einen Berg hinaufzukurbeln, sondern weil ich für den Fall der Fälle gewappnet sein möchte und so unnötiger Übermüdung vorbeugen möchte.

Ein anderer Kollege fährt wie @Osso rahmengeschaltet, 2x6f. Der ist extrem schaltfaul (hat ja auch nicht so viele Optionen) und lässt auf Wellen, die mit ~22 hoch und mit ~36 runtergefahren werden einfach seinen Gang drin. Aber schnell beschleunigen kann der aus so einem Gang auch nicht (s.o.).

 
hallo martin B,
hier ist auch noch ein thema, das dich interessieren dürfte..
http://www.rennrad-news.de/forum/th...is-welligem-gelände.86307/page-5#post-3089621

allerdings ist die umfrage sehr lückenhaft erstellt, denn die kompakt-kurbeln wurden völlig vernachlässigt.

ich kann nur sagen, ab einem punkt kommt man mit foren nicht weiter. besser wäre es kami mal zu einem seminar einzuladen. vielleicht kann ich einen sponsor organisieren.
 
Kennst Du denn Deine "comfort zone" bei der Trittfrequenz. Ich richte mich da immer nach der Faustformel "Innenbeinlänge + 10%". Das sind in meinem Fall dann 87 bis 95 U/ min.
Wo kommt das denn her? Da müssten kleine Personen ja extrem langsam treten und große viel schneller. Die Unterschiede sind dann so hoch, dass man komplett andere Antriebe bräuchte? Bei der Kurbellänge gibt es doch auch die Tendenz, mit langen Kurbeln langsamer zu treten (größerer Hebel) und mit kurzen schneller (siehe Bahnsport). Würde ich auch bei der Beinlänge vermuten?
Trotzdem triffst du damit die gängigen Empfehlungen, irgendwo um 90 Tritte unterwegs zu sein. Ich trete bei gleicher Beinlänge eher 90-100, wenn es schnell gehen soll auch höher, da brauche ich schon fast einen Gang kürzer als du.
 
Wo kommt das denn her? Da müssten kleine Personen ja extrem langsam treten und große viel schneller. Die Unterschiede sind dann so hoch, dass man komplett andere Antriebe bräuchte? Bei der Kurbellänge gibt es doch auch die Tendenz, mit langen Kurbeln langsamer zu treten (größerer Hebel) und mit kurzen schneller (siehe Bahnsport). Würde ich auch bei der Beinlänge vermuten?
Trotzdem triffst du damit die gängigen Empfehlungen, irgendwo um 90 Tritte unterwegs zu sein. Ich trete bei gleicher Beinlänge eher 90-100, wenn es schnell gehen soll auch höher, da brauche ich schon fast einen Gang kürzer als du.

Keine Ahnung, wo ich das mal gelesen habe.

Kurbellänge ist ja auch so ein Thema. Ich fühle mich wohl bei 172,5 mm und könnte irgendetwas zwischen 175 und 190 fahren.
 
hallo martin B,
hier ist auch noch ein thema, das dich interessieren dürfte..
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/häufigste-Übersetzung-in-flachem-bis-welligem-gelände.86307/page-5#post-3089621

allerdings ist die umfrage sehr lückenhaft erstellt, denn die kompakt-kurbeln wurden völlig vernachlässigt.

ich kann nur sagen, ab einem punkt kommt man mit foren nicht weiter. besser wäre es kami mal zu einem seminar einzuladen. vielleicht kann ich einen sponsor organisieren.

Also ich könnte Räume und Unterkunft und Fahrtkosten 2. Klasse Bahn in/nach Rostock stellen. Aber das Angebot hat Kami schon seit Jahren auf dem Tisch.


Ich bin immer noch am auswendig lernen des typischen und idealen Strickmusterschaltens ... wie war das nochmal? Rechts-links-links ... links-links-rechts - aber nur nicht fallen lassen ... Richtig?
 
@ Falkiboy,

ich komme :)

@zaunk

früher und heute kannst du nicht vergleichen, wir fuhren früher 42/52 mit hinten 6 Ritzeln, heute fährst du entweder 39/53 mit 10 oder 11 Fach, oder 34/50 mit 10 oder 11 Fach, das sind schaltmäßig ganz andere Welten.
Also warum der Vergleich früher-heute, oder mein damaliger Trainer hat gesagt.......,:rolleyes:, alles Schwachsinn, jeder sollte so fahren/schalten wie es seinen Ansprüchen entspricht.

Ich fahre im Training oft vorn das 39 Blatt und kurble schnell, mein Kollege bevorzugt das 53 Blatt und kurbelt langsam, beide gleich schnell.
Also was soll das Gedöns mit der Schalterei?

Die besten Beispiele kannst du bei den Profirennen sehen, einer so, der andere so und alle sind schnell, egal ob flach oder bergauf.

Vergleiche einmal:
Armstrong - Ullrich - Pantani, jeder fuhr den gleichen Berg oder die gleiche Strecke mit unterschiedlichen Übersetzungen und alle waren schnell, nein sauschnell!

Aber der Göttliche wäre schneller:D.

Hätten diese Fahrer den Neckarauer Gott als Trainer gehabt, was hätte aus denen für Rennfahrergrößen werden können:D
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die besten Beispiele kannst du bei den Profirennen sehen, einer so, der andere so und alle sind schnell, egal ob flach oder bergauf.

...

Dann hat, ganz entgegen dieser Vermutung, ...

Das durchdrücken einer hohen Übersetzung am Berg ist offbar nicht nur im Rahmen des Trainings nach dem Prinzip der Gegensätze nützlich, sondern auch für bestimmte Wettkampfsituationen. Philippe Gilbert hätte ohne diese Fähigkeit sicher die WM2012 nicht gewonnen.

Gilbert die WM in 2012 wohl nur gewonnen, weil er als Erster über die Ziellinie gefahren ist?? ;)
 
Kennst Du denn Deine "comfort zone" bei der Trittfrequenz. Ich richte mich da immer nach der Faustformel "Innenbeinlänge + 10%". Das sind in meinem Fall dann 87 bis 95 U/ min.
Vorsicht, das mußt du noch mit der Äquatorbreite mulitplizieren und durch die Differenz von Körper- und Außentemperatur teilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die besten Beispiele kannst du bei den Profirennen sehen, einer so, der andere so und alle sind schnell, egal ob flach oder bergauf.

Vergleiche einmal:
Armstrong - Ullrich - Pantani, jeder fuhr den gleichen Berg oder die gleiche Strecke mit unterschiedlichen Übersetzungen und alle waren schnell, nein sauschnell!
Natürlich sind die individuellen Voraussetzung anders, aber die Beobachtung sagt auch nichts darüber aus ob jeden von denen sein Potenzial voll ausgeschöpft hat. Es geht ja hier sowieso immer nur um Nuancen
 
@ Falkiboy,

ich komme :)

@zaunk

früher und heute kannst du nicht vergleichen, wir fuhren früher 42/52 mit hinten 6 Ritzeln, heute fährst du entweder 39/53 mit 10 oder 11 Fach, oder 34/50 mit 10 oder 11 Fach, das sind schaltmäßig ganz andere Welten.
Also warum der Vergleich früher-heute, oder mein damaliger Trainer hat gesagt.......,:rolleyes:, alles Schwachsinn, jeder sollte so fahren/schalten wie es seinen Ansprüchen entspricht.

Ich fahre im Training oft vorn das 39 Blatt und kurble schnell, mein Kollege bevorzugt das 53 Blatt und kurbelt langsam, beide gleich schnell.
Also was soll das Gedöns mit der Schalterei?

Die besten Beispiele kannst du bei den Profirennen sehen, einer so, der andere so und alle sind schnell, egal ob flach oder bergauf.

Vergleiche einmal:
Armstrong - Ullrich - Pantani, jeder fuhr den gleichen Berg oder die gleiche Strecke mit unterschiedlichen Übersetzungen und alle waren schnell, nein sauschnell!

Aber der Göttliche wäre schneller:D.

Hätten diese Fahrer den Neckarauer Gott als Trainer gehabt, was hätte aus denen für Rennfahrergrößen werden können:D

Den früher-heute Vergleich ziehe ich nicht wegen des Übersetzungsspektrums, sondern wegen der Trittfrequenz. Die heute häufig konstante TF wird natürlich durch das höhere Spektrum fahrbarer Gänge erleichtert, trotzdem würde ich mal denken, dass ihr früher auch langsamer getreten habt, als "wir" das heute tun. Ist ja auch logisch, wenn ihr mit 42-23 Berge hoch musstet, seid ihr für hohe Leistungen in niedrigen Frequenzen vorbereitet und könnt auch mit 75er TF im Flachen Leistung bringen. Ich würde nur bergauf so langsam treten, selten mal bei gemäßigter Fahrt im Windschatten zum entspannen, also eher leichtes Mittreten, statt Leistung auf's Pedal zu bringen. Deshalb kritisiere ich ja, dass hier in der Argumentation anekdotenhaft das Training von vor 40 Jahren zur Übersetzungsempfehlung aufgeführt wird. Nicht nur wegen der Leistung die dafür nötig ist, sondern auch weil sich mit der neuen Technik auch das fahr- und schaltverhalten geändert hat.

Ich denke das Problem vieler Anfänger und Freizeitsportler ist, dass sie viel zu langsam dicke Gänge treten wollen. Siehe die typischen Anfragen, wo jemand nach einem 10f-Abschlussritzel sucht um schneller zu werden. Oder skurile Vorstellungen beim Wechsel von Standard ("komme die Berge nicht hoch") oder 3-fach ("sieht nicht sportlich aus") auf Kompaktübersetzung, wo es dann aber bitte mindestens ein 12er oder 11er Abschlussritzel sein muss, weil man sonst nicht mehr schnell genug abfahren kann. Oder die ganzen Stadtrennräder, die mit Kette rechts in Zeitlupentempo getreten werden.

Ich finde das Geschalte schon interessant. Um eine Standardkurbel mit meiner TF vernünftig zu bewegen bin ich eigentlich nicht stark genug, auf Solotour hänge ich da die meiste Zeit eher auf der linken Hälfte der Kassette rum. Selbst bei Intervallen trete ich eher schneller, als auch nur ansatzweise in die Nähe des 13er Abschlussritzels zu kommen, ist doch eigentlich nicht im Sinne des Erfinders ;) Meine Räder bieten aber fast alle Möglichkeiten zum ausprobieren, 53/39-10f, 50/33-8f, 48/34-10f und 52/42/30-9f ist auch dabei.
 
Keine Ahnung, wo ich das mal gelesen habe.

Kurbellänge ist ja auch so ein Thema. Ich fühle mich wohl bei 172,5 mm und könnte irgendetwas zwischen 175 und 190 fahren.
Passt schon so mit der Kurbellänge, ich fahre 172,5 und 175 und mache mir keine Gedanken. 170 zu 175 hat sich allerdings falsch angefühlt.
 
Wie du schreibst, früher und heute kein Vergleich möglich, schon wegen der Übersetzungsmöglichkeiten.

Früher habe ich auch dickere Gänge getreten, heute kurble ich mehr, schon der Kniegelenke wegen, man wird älter:(.

Ein 11er Abschlussritzel nutzen die wenigste, zumindest in flachen Gelände.

Ich fahre z.B. 39/53 mit 11-21 Kassette, das reicht im Flachen und reicht für den Odenwald, basta, da habe ich zur Genüge Schaltmöglichkeiten.
 
Natürlich werden da auch andere Muskelphasern beansprucht. Aber das wichtigste ist eigentlich, daß das Bewegungsgedächtnis (im Kleinhirn, ich nehme an, das meinst du mit "neuromuskulärem System") es schafft, die unterschiedlichen Eindrücke zu einem oder ein, zwei wenigen Bewegungsprogrammen zusammenzufügen.

Das wird dir wahrscheinlich jetzt wieder viel zu sehr "verkompliziert" vorkommen, aber wenn du einfach mal nicht den "einfach gestrikten Praktiker gibst" (der du in Wirklichkeit ja gar nicht bist), kann man es verstehen und sieht, daß eigentlich die einfache Sichtweise die richtige ist:

Vorweg muß man klarstellen, daß das Kleinhirn tatsächlich der Ort ist, wo "die Musik spielt", d.h. wo die in diesem Zusamennh. entscheidenden Prozesse ablaufen. Das ist nämlich keinesweg selbstverständlich. Man hat beispielsweise feststellen können, daß ein Insekt (6 Beine) die Arbeit dieser 6 Beine in keinster Weise zentral koordiniert. Alle 6 Beine "machen, was sie wollen". Trotzdem funktioniert die Koordination, warum lassen wir hier mal weg - sagen wir, sie sind gute Teamplayer und brauchen keinen Chef.

Genauso gibt es beim Menschen Steuerungsmechanismen, die bei der Ausführung von komplexen Bewegungen mitwirken, ohne daß daran zentrale "Stellwerke" wie das Klein- oder Großhirn beteiligt sind. Wir können das bei einem Säugling, der das Laufen lernt sehr schön sehen: Das Nach-Vornebringen des Beines geschieht "reflexartig" (und es ist wirklich ein Reflex, im Gegensatz zu bspw. den Aktionen eines Torwartes, dem "gute Reflexe" nachgesagt werden), damit das Baby nicht auf die F... fällt.

Später wird sich daran im Prinzip nichts ändern: Laufen bleibt beim Zweibeiner zeitlebens der gleiche Vorgang, "riskiere, daß du auf die F... fällst, aber lerne, es zu verhindern" (was im Übrigen das Programm ist, mit dem man im gesamten Leben erfolgreich ist).

Trotzdem sehen die Bewegungen beim Erwachsenen koordinierter und abgerundeter aus. Dafür brauchts das Kleinhirn!

Das wäre schonmal geklärt.

Unser Kleinhirn verfügt über so etwas wie einen "Erfahrungsmultiplikator". Wie der genau funktioniert, führt hier zu weit (da müsste man über Sternzellen, Korbzellen, Afferenz- und Efferenzkopien sprechen, das will niemand wissen). Aber was dabei herauskommt, das Prinzip, sollte man verstanden haben: Auf den Punkt gebracht bewirkt dieser Apparat, daß das Prinzip "steter Tropfen höhlt den Sein" beschleunigt wird, indem ich nicht 10000mal die gleiche Bewegung ausführen muß, sondern vielleicht nur 100mal, weil mir "das Kleinhirn vorspiegelt", es wäre 10000 mal passiert. Das ist jetzt starkt vereinfacht, aber so ist das Prinzip.

Und jetzt denken wir mal ganz einfach und gleichzeitig "hochwissenschaftlich": Wenn jetzt 3 oder mehr verschiedene Bewegungsvarianten dort ankommen und sie sind gleich häufig, hilft dieser Apparat dann? Und wenn ja, wie? Die Antwort lautet erstmal "Nein!", dann aber "Kommt drauf an". Nein deshalb, weil 100 zu 100 dasselbe ist, wie 10000 zu 10000. Aber dann kommt die Reihenfolge ins Spiel, wodurch bestimmte Muster, die zuerst eingeübt werden, eine Hegemonie erzielen können und von späteren, gleich häufigen Eindrücken nicht "überschrieben" bzw. "neutralisiert" werden können.

Was das in Bezug auf die Gestaltung von "Übung" bedeutet, können wir sehr gut an einem Turner beobachten: Der Trainer sorgt dafür, daß er bestimmte Teilbewegungen und Grundabläufe so in einer bestimmten Reihenfolge üben läßt, daß am Ende der richtige Bewegungsablauf rauskommt. Diese Reihenfolge ist nicht beliebig, warum, habe ich oben erklärt.

Halten wir fest: a. die Eindrücke dürfen nicht gleich häufig oder für unsere Organe nicht ausreichend differenzierbar auf uns "einprasseln" (aus dem Grunde ist das "Viel-Schalt-konzept" von T.Roubaix falsch) b. die Reihenfolge spielt eine große Rolle).

An der Stelle machen wir einen Sprung, weil der überhaupt nichts wesentliches wegläßt und bewegen uns in einem Bild:

Stell dir mal die Entwicklung einer "Spitzen-Chefsekretärin" vor. Sie fängt als relativ einfach gestrickte Büromaus an und am Ende haben wir fast den Eindruck, wenn sie nicht wäre, würde der Chef nicht halb so erfolgreich sein, wie er ist - vor allem hinsichtlich der Diplomatie. Wie aber vollzieht sich diese Entwicklung? Antwort: Indem sie wie alle mit den einfachsten Arbeit beginnt, immer und immer wieder abheften, sortieren, abhaken usw. Schon bald aber darf sie Gespräche annehmen und weiterleiten. Sie lernt, wann sie zur Chefsekretärin durchstellt, später darf sie sogar zum Chef direkt durchstellen usw.

Auf diesem Weg begreift sie intuitiv, wie ihr Chef - und wenn es ein guter Chef ist - der ganze Laden "tickt". Sie meint (mehr oder weniger unbewußt), ein "Programm", eine Strategie in den Entscheidungen des Chefs ("solche Rechnungen werden nicht bezahlt, solange nicht die und die Mängel beseitigt sind" usw.) zu erkennen. Bis eines Tages etwas passiert, was sie erstmal "verzweifeln" läßt: Sie macht alles richtig und troztdem kriegt sie einen "Anpfiff". Wenn sie gut ist, schimpft sie zwar erst über den Chef aber dann erkennt sie: es gibt offenbar eine Alternativstrategie. Die zuerst erkannte Strategie ist nicht falsch, sie muß auch nicht verfeinert oder modifiziert werden, nein, es gibt eine Alternativstrategie.

Und nun die Gretchenfrage: Was wäre passiert, wenn Chef und damalige Chefsekretärin versucht hätten, ihr die verschiedenen Strategien im Wochenrhythmus und damit im Schnellverfahren "einzubleuen"? Wäre jemals diese ungeheuer kompente, schlaue Chefsekretärin aus ihr geworden?

Auf den Körper übertragen bedeutet das, das wir dem Körper die Chance geben müssen, die Eindrücke richtig zu interpretieren und zu verarbeiten. Wenn wir mit dem, was wir da auf ihn Einwirken lassen, ständig die Frage provozieren "Was will er denn jetzt schon wieder von mir?" kann das nur in die Hose gehen.

An der Stelle erstmal "Cut" zum verdauen. Ich sage aber jetzt schon: All diese Überlegungen muß man im Prinzip (nicht in dieser Ausführlichkeit, bitte: bloß nicht!) anstellen, um zu verstehen, wie hochwirksam die Überquerung des Altig-Hügels auf der Grenze zwischen Ilvesheim und Heddesheim (oder ist es die nach Feudenheim??) ist.
Kleine Ergänzung: Bei der Anwendung der Grundüberlegung muß man einerseits unterscheiden zwischen dem Erlernen von Abläufen und dem "Setzen von Reizen", andererseits kann man die Grundüberlegung auf beides anwenden. Mit "Grundüberlegung" ich den Gedanken, daß ich dem Körper die Chance geben muß, eine Antwort auf die Frage "Was will er denn jetzt schon wieder von mir?" zu finden.

Bezogen auf das Erlernen von Programmen muß ich darauf achten, daß die Grundprogramme erlernt wurden Bezogen auf die "Autobahnbrücke" (= Altig-Hügel usw.) heißt das: Wenn ich will, daß mein Bewegungsapparat das "von unten hochdrehen" (wie beim Diesel: nach der Autobahnauffahrt 4. Gang einlegen und von 60 auf 140 hochdrehen, um noch rechtzeitig vor dem nächsten LKW die Mittelspurschleicher rechts zu überholen...).lernt, muß das Bewegungsprogramm für hohe Trittfrequenz wie auch das für niedrige verinnerlicht sein. Ist dies der Fall, wird man aber versuchen, mit ca. 26 km/h da rein zu fahren, mit ca. 31 über die Kuppe und dann bis auf 45 in der "Abfahrt" aufdrehen.

Anders, wenn es darum geht, einen Reiz zu setzen: Da muß man den Körper bewußt "überfordern", d.h. man wird eher mit 30 rein- und mit 33 rausfahren, wie T.Roubaix es beschrieb.

Mit anderen Worten: Sowohl hinsichtlich des einen Lernziels (Bewegungsmuster) wie des anderen (Reiz) als auch insgesamt muß man der Versuchung widerstehen, "zwei Fliegen mit einer Klappe" schlagen zu wollen und darf keinen "Kuddelmuddel" erzeugen.
 
... Ich bin nicht vom Fach, aber 52-16 wird doch auf der Bahn gefahren?...
Das ist schon eine Weile her, heute gucken sich die 19 - 22jährigen A-Fahrer teils belustigt, teils verunsichert an, wenn man von 52/16 als Bahn-Standardübersetzung spricht.

Der letzte, der das nach meinem Kenntnisstand (hab' ihn einfach gefragt) konsequent durchgehalten hat, war Bruno Risi. Aber der ist ja auch schon lange nicht mehr dabei... Ist also irrelevant, lebende Anekdote sozusagen... :cool:

Edit: Spaß beiseite. Auch zu Risis Zeiten gab's schon unzählige Varianten. Jens Lehmann fuhr deutlich dicker, Juan Llaneras fuhr leicht dicker (Risi sagt 49/15 oder 50/15), Kowatschitsch fuhr glaube ich 52/15. Heute fahren sie wahrscheinlich alle zwischen 50/15 und 52/15, einige vielleicht 49/14. Das gilt jetzt natürlich nur für die Ausdauerwettbewerbe mit Massenstart (Punktefahren, Madison, Scratch usw.)
 
Zuletzt bearbeitet:
nur mal so ne frage, ist ja eh alles off-topic.
Wenn ich über 100TF trainiere geht meine HF total hoch und die wattzahl geht unglaublich runter. Das ist doch total belastend für den kreislauf so zu fahren un d ineffizient. Macht ihr das im Wettkampf auch so oder fahrt ihr unter 100 wenns geht? Ich läge zwischen 60-90 im Sitzen.
 
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