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Wie macht ihr das eigentlich...

AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Mir ist aufgefallen, dass bei vielen Radlern, die sehr viele Jahreskilometer fahren, der Weg zur Arbeit einen wesentlichen Beitrag darstellt. Da diese Strecke meistens aber recht kurz ist, bezweifle ich, dass dies effektiv zum Training beisteuert. ...

Morgen,

das ist in meinen Augen auch ein Frage der Prioritäten...

Für das allgemeine Wohlbefinden bzw. der Gesundheit ist es meiner Meinung nach sinnvoller jeden Tag 20 km Arbeitsweg mit dem Rad zurückzulegen, als zweimal 50 oder gar nur einmal 100 km am Stück zu fahren. Derjenige, der sagen wir mal die zwei 50 km Einheiten fährt, mag vielleicht aufgrund der intensiveren Trainingsreize schneller sein, "glücklicher" ist glaube ich aber der, der, wenn vielleicht auch "nur" moderat, täglich seinen Körper das ausüben läßt, wofür er konzipiert wurde...

alltägliche Grüße

Martin
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Morgen,

das ist in meinen Augen auch ein Frage der Prioritäten...

Für das allgemeine Wohlbefinden bzw. der Gesundheit ist es meiner Meinung nach sinnvoller jeden Tag 20 km Arbeitsweg mit dem Rad zurückzulegen, als zweimal 50 oder gar nur einmal 100 km am Stück zu fahren. Derjenige, der sagen wir mal die zwei 50 km Einheiten fährt, mag vielleicht aufgrund der intensiveren Trainingsreize schneller sein, "glücklicher" ist glaube ich aber der, der, wenn vielleicht auch "nur" moderat, täglich seinen Körper das ausüben läßt, wofür er konzipiert wurde...

Wofür der Körper "konzipiert" wurde, darüber kann man trefflich streiten. Ein Evolutionsforscher würde wahrscheinlich entgegnen, der Mensch wurde ursprünlgich mal darauf optimiert Mamuts zu jagen und vor Säbelzahntigern zu flüchten und auch als die schon längst ausgestorben waren hat der Homo Sapiens die meiste Zeit seiner Geschichte nichts anderes gemacht als jeden Tag durch harte körperliche Arbeit schlicht um die nackte Existenz zu kämpfen - lockere 20 km zur Arbeit wollen da nun überhaupt nicht zu passen .... :D
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Mir ist aufgefallen, dass bei vielen Radlern, die sehr viele Jahreskilometer fahren, der Weg zur Arbeit einen wesentlichen Beitrag darstellt. Da diese Strecke meistens aber recht kurz ist, bezweifle ich, dass dies effektiv zum Training beisteuert. Man schrubbt halt aufgrund der Regelmäßigkeit die Kilometer ab. Interessanter ist doch die Zeit (Kilometer ergeben sich aus der Geschwindigkeit individuell), die jeder sich für die GA und Spezialtrainings (auch Kraftraum/Fitnessstudio) nimmt.

Nur weil radeln zur Arbeit nicht mit Fachtermini wie GA oder Spezial belegt wird, trainiert es den Körper nicht? Die alternative dazu wäre, mit dem Auto zu fahren. Das trainiert zwar auch z.B. Konzentration und Beherrschung ;), aber Fettverbrennungstechnisch is da nich so viel und die Muskeln bleiben klein.

Ich finde es falsch das Wort Training als etwas paranormales anzusehen. Ist es nur Training, wenn man sich mit besonders technisch ausgefeilten Gerätschaften, zu ganz bestimmten Zeiten, in besonders extremem Ausmaß bewegt?

Trotz Kälte, Regen und Dunkelheit brav Rennrad km runterspulen ist nicht jedermanns Sache. Ich denke, es geht einfach um die Lebensqualität, die bei jedem unterschiedliche Grenzen hat. Dem einen ist es wichtiger Sonntags um 10 mit seiner Family gemeinsam zu frühstücken, wärend ein anderer um die Zeit schon die erste hälfte seines Marathons hinter sich hat. Wer dabei nun durch besondere Fitness herausragt, Pokale abräumt, den schönsten Garten hat oder die zufriedenste Frau ist doch völlig Banane, weil sowieso jeder andere Prios hat. Hauptsache ist die eigene Zufriedenheit. Bei 1000Stunden Training im Jahr, wie triduma es betreibt, wäre ich z.B. unzufrieden.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Training ist nur dann effektiv, wenn auch überschwellige Reize gesetzt werden.
Wenn man jeden Tag das selbe macht, sprich 20km zur Arbeit fahren, kann man irgendwann nicht mehr von einem überschwelligen Reiz sprechen.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Nur weil radeln zur Arbeit nicht mit Fachtermini wie GA oder Spezial belegt wird, trainiert es den Körper nicht? Die alternative dazu wäre, mit dem Auto zu fahren. Das trainiert zwar auch z.B. Konzentration und Beherrschung ;), aber Fettverbrennungstechnisch is da nich so viel und die Muskeln bleiben klein.

Ich finde es falsch das Wort Training als etwas paranormales anzusehen. Ist es nur Training, wenn man sich mit besonders technisch ausgefeilten Gerätschaften, zu ganz bestimmten Zeiten, in besonders extremem Ausmaß bewegt?

Trotz Kälte, Regen und Dunkelheit brav Rennrad km runterspulen ist nicht jedermanns Sache. Ich denke, es geht einfach um die Lebensqualität, die bei jedem unterschiedliche Grenzen hat. Dem einen ist es wichtiger Sonntags um 10 mit seiner Family gemeinsam zu frühstücken, wärend ein anderer um die Zeit schon die erste hälfte seines Marathons hinter sich hat. Wer dabei nun durch besondere Fitness herausragt, Pokale abräumt, den schönsten Garten hat oder die zufriedenste Frau ist doch völlig Banane, weil sowieso jeder andere Prios hat. Hauptsache ist die eigene Zufriedenheit. Bei 1000Stunden Training im Jahr, wie triduma es betreibt, wäre ich z.B. unzufrieden.

Jawohl, ein guter Beitrag im Forum. Eine Seltenheit, daumen hoch :D :i2::daumen:
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Training ist nur dann effektiv, wenn auch überschwellige Reize gesetzt werden.
Wenn man jeden Tag das selbe macht, sprich 20km zur Arbeit fahren, kann man irgendwann nicht mehr von einem überschwelligen Reiz sprechen.

"überschwelliger Reiz" das mußte ich grad erstmal ergoogäln...:D

Wir sind doch hier nich in der Wirtschaft mit jährlich 7% Wachstum. Training ist auch, wenn man seine Form hält. Außerdem habe ich auf dem Weg zur Arbeit alles: Überschwellig, Unterschwellig, Intervall, Rückenwind, Gegenwind, Hügel, Ampeln, freilaufende hunde und rutschige Fahrbahn. Das sind Variable, die das Ganze immer neu gestalten...da is für alle Sinne was dabei :D ;) ;)

Einen schönen Tag wünscht

Twinkie, die das Ganze zur Zeit nicht so verbissen sieht.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Ich fahre seit Jahren mehr als 20000 km/Jahr mit MTB und RR, spiele daneben noch 1 x Woche Badminton und im Winter ein bisschen LL.

Wie das zeitmäßig geht ?

1. meine beiden Kids sind volljährig (was nicht heisst, dass sie keine Zeit beanspuchen, aber lang nicht so viel wie früher), von meiner Frau lebe ich getrennt (u.a. auch wegen dem Radeln) - irgendwelche Zeiteinschränkungen (die es in der Beziehung natürlich gegeben hat) wäre ich nicht mehr bereit zu aktzeptieren - deshalb auch Single

2. in allen Urlauben (außer kurzem Winterurlaub) fahre ich - so sind nächstes Jahr Portugal, dann Marokko, im Sommer USA und danach der 1000er auf Sizilien geplant, dazwischen möchte ich die Brevet-Serie (200/300/400/600) absolvieren - am Strand rumliegen ist nicht und Sehenswürdigkeiten werden per Rad besucht.

3. Verzicht auf jegliche "Karriere" - ich habe von Anfang an klargestellt, dass ich keine Überstunden mache, keinen Wert auf immer verantwortungsvollere Tätigkeiten lege - ich beginne um 6 Uhr und kann daher schon ab 14 Uhr am Rad sitzen. Arbeitsweg (ca. 9 km) per Rad, der Nachhauseweg kann sich dann ziemlich ausweiten...

4. daraus folgt auch der Verzicht auf Eigenheim, teures Auto, Möbel, Kleidung etc. (alles übriggebleibende Geld - beide Kids studieren, das kostet einiges - wandert in den Radsport).

Ich bin jetzt 50 und tue nach Möglichkeit nur mehr das, was mir Spass macht und das ist einmal Radeln und vor allem das Reisen mit Rad. Worauf noch warten ? Beängstigend viele aus meinem Bekannten- und Familienkreis sind in diesem Alter schon ein Wrack oder gar tot... Das kann mir zwar auch passieren (braucht nur ein Autofahrer die Nachrangtafel übersehen) aber dann hab ich halt bis dahin ein (für mich) interessantes und erfülltes Leben gehabt...

Übrigens : ich verabscheue Trainingspläne, fahre auch lieber bei Eisregen draussen als drinnen auf der Rolle und fahre so schnell oder langsam wie ich gerade Lust habe.

Gute Fahrt wünscht Gerold
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Ich fahre seit Jahren mehr als 20000 km/Jahr mit MTB und RR, spiele daneben noch 1 x Woche Badminton und im Winter ein bisschen LL.

Wie das zeitmäßig geht ?

1. meine beiden Kids sind volljährig (was nicht heisst, dass sie keine Zeit beanspuchen, aber lang nicht so viel wie früher), von meiner Frau lebe ich getrennt (u.a. auch wegen dem Radeln) - irgendwelche Zeiteinschränkungen (die es in der Beziehung natürlich gegeben hat) wäre ich nicht mehr bereit zu aktzeptieren - deshalb auch Single

2. in allen Urlauben (außer kurzem Winterurlaub) fahre ich - so sind nächstes Jahr Portugal, dann Marokko, im Sommer USA und danach der 1000er auf Sizilien geplant, dazwischen möchte ich die Brevet-Serie (200/300/400/600) absolvieren - am Strand rumliegen ist nicht und Sehenswürdigkeiten werden per Rad besucht.

3. Verzicht auf jegliche "Karriere" - ich habe von Anfang an klargestellt, dass ich keine Überstunden mache, keinen Wert auf immer verantwortungsvollere Tätigkeiten lege - ich beginne um 6 Uhr und kann daher schon ab 14 Uhr am Rad sitzen. Arbeitsweg (ca. 9 km) per Rad, der Nachhauseweg kann sich dann ziemlich ausweiten...

4. daraus folgt auch der Verzicht auf Eigenheim, teures Auto, Möbel, Kleidung etc. (alles übriggebleibende Geld - beide Kids studieren, das kostet einiges - wandert in den Radsport).

Ich bin jetzt 50 und tue nach Möglichkeit nur mehr das, was mir Spass macht und das ist einmal Radeln und vor allem das Reisen mit Rad. Worauf noch warten ? Beängstigend viele aus meinem Bekannten- und Familienkreis sind in diesem Alter schon ein Wrack oder gar tot... Das kann mir zwar auch passieren (braucht nur ein Autofahrer die Nachrangtafel übersehen) aber dann hab ich halt bis dahin ein (für mich) interessantes und erfülltes Leben gehabt...

Übrigens : ich verabscheue Trainingspläne, fahre auch lieber bei Eisregen draussen als drinnen auf der Rolle und fahre so schnell oder langsam wie ich gerade Lust habe.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Nicht, dass Dein Lebensplan mit meinem deckungsgleich wäre, meine Prioritäten sind völlig anders verteilt, aber Respekt vor Deiner Konsequenz!
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

@Twinkie: Ich hatte die Frage nach den Jahreskilometern so verstanden, dass dabei "Trainingskilometer" gemeint sind. Hat man keinerlei Ambitionen im Wettkampf sich zu messen, ist das Radeln zur Arbeit oder generell in der Freizeit sicherlich schön und umweltschonend.

Für alle ambitionierten Rennradler, die das Beste Leistungsniveau aus ihrem Körper herausholen möchten, stellt sich die Frage ob und wie dies zeitlich mit einem Beruf und mit Familie machbar ist. Ganz pragmatisch hat man eben nicht den ganzen Tag Zeit frühs und nachmittags ne Ausfahrt zu machen und mittags ein Schläfchen.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Du hast echt nicht kapiert um was es geht.

Es geht eben gerade darum seine Zeit ausgewogen zu nutzen und weder Arbeit, Sozialleben oder Hobbies extrem überzugewichten.
Wer in einen Bereich sehr viel Zeit investiert muss zwangsläufig woanders Abstriche machen.
Für mich und viele andere gibt es eben neben radfahren auch noch viele Dinge die ich in meiner Freizeit gerne mache und wer jedesmal überlegt wieviele km er jetzt radeln könnte wenn er ein schönes Buch liest oder mit Freunden im Biergarten sitzt hat vielleicht die falschen Prioritäten gesetzt.

Ja und?
Das ist doch schließlich jedem selbst überlassen, oder nicht? :rolleyes:
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

wieviele km er jetzt radeln könnte wenn er ein schönes Buch liest oder mit Freunden im Biergarten sitzt hat vielleicht die falschen Prioritäten gesetzt.
Ja und?
Das ist doch schließlich jedem selbst überlassen, oder nicht? :rolleyes:

Er hat doch recht, wer über verpasste Kilometer nachdenkt wenn er gerade 'ner anderen Freiezitbeschäftigung nachgeht sollte lieber aufs Rad steigen ... :D
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Ich habe vor reinen Radsportzombies, die außer Radfahren nicht mehr viel machen wenig Respekt. Sie mögen schneller radeln als die meisten, wenn sie dafür aber beruflich und sozial wenig auf die Reihe kriegen, kann ich nur sagen, falsche Piroritäten gesetzt.

Also ich fahre zwar viel, bin aber sicher nicht schneller als die meisten, zumindest nicht auf den ersten 100 km...

Mit dem Begleiten von zwei Kindern bis zur Selbständigkeit (die erst nach dem Studium gegeben sein wird) behaupte ich mal, dass ich "sozial etwas auf die Reihe gekriegt habe" - immerhin stehen die Chancen nicht so schlecht, dass die zwei sich zumindest einmal selbst erhalten und vielleicht sogar einen Beitrag für unsere Pensionen leisten können (ist ja heute auch nicht mehr obligatorisch). Und die Väter unter uns wissen wohl wieviel (Radfahr)Zeit Kinderfußball, Hausaufgabenhelfen, Zum-Judo- und Tennis- und Sprachkurs-Führen etc. kostet...

Beruflich wollte ich nie "etwas auf die Reihe kriegen" - das überlasse ich lieber anderen, die dürfen sich krank arbeiten und stressen - verdienen ja dafür auch (etwas) mehr als ich. Ein Drittel mehr als das (lt. offizieller Statistik) Durchschnittsgehalt reicht doch wohl zum angenehmen Leben - viele können ihre Gier und ihren Konsumwahn nur durch Schulden finanzieren und sind so noch vom Arbeitgeber zusätzlich erpressbar.

Heute ist mir das Wetter zu mies zum Radeln - aber wenn ich morgen nachmittag eine Kurve nicht kriege werde ich mir nicht vorwerfen in meinem Leben die falschen Prioritäten gesetzt zu haben - sowohl Familie & Freunde als auch der Radsport haben mir verdammt viel schöne Zeit geschenkt...

gute Fahrt wünscht Gerold
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Immer wieder interessant zu sehen, wie hoch die Toleranz für andere Wertvorstellungen und Lebensentwürfe doch ist :rolleyes:

Ich sage nicht daß ich andere Lebensentwürfe entwerte. Ich meinte nur, daß ich sie für mich persönlich nicht als erstrebenswert erachte.
Und ich fordere jeden auf, dazu stehe ich, sich selbst kritisch zu hinterfragen.
Ich kenne einen Rennrad-versessenen Rechtsanwalt der im Angestelltenverhältnis einer Kanzlei "Dienst nach Vorschrift" gemacht hat, also nach Möglichkeit um 16.30 Uhr den Bleistift fallen lies um sofort auf`s RR zu kommen. Er ging jedoch einen Schritt zu weit, verlies während der Kernarbeitszeit seinen Arbeitsplatz um Rennrad zu fahren und schrieb falsche Arbeitsstunden auf. Er wurde deswegen fristlos gekündigt.
Man kann jetzt sagen das ist doch seine Sache - ist es auch, wenn man davon absieht daß er übergangsweise Stütze von der Allgemeinheit kassiert. Dennoch würde ich ihn fragen ob das RR-fahren nicht langsam problematisch für ihn wird.
Hier wurde ein kritischer Punkt erreicht. Das RR-fahren hat hier ein Ausmaß angenommen, daß daraus schädliche berufliche Konsequenzen entstanden sind. Hier sind übrigens 2 ICD-10 Kriterien (ICD-10 =: int. Klassifikation psychischer Erkrankungen) für Suchterkrankungen erfüllt:
- fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des süchtigen Verhaltens
- anhaltend süchtiges Verhalten trotz eindeutig schädlicher beruflicher und sozialer Folgen.

Da niemand von uns Radprofi ist, also sein Brot nicht durch Radfahren sondern einen Beruf verdient, hat doch der Beruf eine höhere Prirotität als das Radfahren, oder sollte er zumindest haben. Letzeres dient doch eigentlich nur der Entspannung, Erhaltung der Gesundheit und dem Vergnügen nebem dem Beruf, oder ?

BTW: Das finde ich auch noch bemerkenswert: Wenn wir am Sonntag Mittag Bekannte treffen und die fragen was wir heute morgen gemacht haben und ich erzähle ich bin in heute früh schon 100 Km geradelt, ernte ich Respekt. Erzählt meine Frau sie hat gebügelt und am morgen schon mit unserem Kind Hausaufgaben gemacht gähnen nur alle.
Ich bin im Bekanntenkreis der Held weil ich den unangenehmem Alltag erfolgreich meiner Frau aufgedrückt habe und meinem Vergnügen nachhing, während meine Frau für das unheroische Abarbeiten des Wäschebergs kaum Beachtung erntet. Ist das fair ? Ist das nicht zu billig ?

Cu Mark
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Ich sage nicht daß ich andere Lebensentwürfe entwerte.

Du sagst aber das du sie nicht Respektierst!


Ich kenne einen Rennrad-versessenen Rechtsanwalt der im Angestelltenverhältnis einer Kanzlei "Dienst nach Vorschrift" gemacht hat, also nach Möglichkeit um 16.30 Uhr den Bleistift fallen lies um sofort auf`s RR zu kommen. Er ging jedoch einen Schritt zu weit, verlies während der Kernarbeitszeit seinen Arbeitsplatz um Rennrad zu fahren und schrieb falsche Arbeitsstunden auf. Er wurde deswegen fristlos gekündigt.

Ja, genau so machen das ja auch alle die im Jahr über 10k km fahren! :rolleyes:


Da niemand von uns Radprofi ist, also sein Brot nicht durch Radfahren sondern einen Beruf verdient, hat doch der Beruf eine höhere Prirotität als das Radfahren, oder sollte er zumindest haben. Letzeres dient doch eigentlich nur der Entspannung, Erhaltung der Gesundheit und dem Vergnügen nebem dem Beruf, oder ?

Mal angenommen jemand reduziert seine Arbeitsstunden von 40h auf 35h um mehr Zeit für sein Hobby zu haben. Respektierst du diese Person dann auch nicht?


BTW: Das finde ich auch noch bemerkenswert: Wenn wir am Sonntag Mittag Bekannte treffen und die fragen was wir heute morgen gemacht haben und ich erzähle ich bin in heute früh schon 100 Km geradelt, ernte ich Respekt. Erzählt meine Frau sie hat gebügelt und am morgen schon mit unserem Kind Hausaufgaben gemacht gähnen nur alle.
Ich bin im Bekanntenkreis der Held weil ich den unangenehmem Alltag erfolgreich meiner Frau aufgedrückt habe und meinem Vergnügen nachhing, während meine Frau für das unheroische Abarbeiten des Wäschebergs kaum Beachtung erntet. Ist das fair ? Ist das nicht zu billig ?

Du vernachlässigst also auch andere Personen/Dinge/Tätigkeiten um dem Radsport nachzugehen!? ;)
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Mal angenommen jemand reduziert seine Arbeitsstunden von 40h auf 35h um mehr Zeit für sein Hobby zu haben. Respektierst du diese Person dann auch nicht?

Warum ist das wichtig wen ich respektier` oder nicht ? Ich sage nur für mich persönlich wäre es unbefriedigend wenn ich meinen Job so machen würde, daß ich auf "Autopilot" schalte und ohne jedes innere Engagement und Interesse nur meine Stunden absitzen würde. Da wären mir auch 7h am Tag zu lang (-weilig). Auch 7h /täglich in innerer Emigration sind akkumuliert ein beachtlicher Teil irreversibel vertrödelter Lebenszeit.

@ "Du vernachlässigst also auch andere Personen/Dinge/Tätigkeiten um dem Radsport nachzugehen!? "

Ich bekenne mich schuldig Euer Ehren.

Cu Mark
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Ich sage nicht daß ich andere Lebensentwürfe entwerte. Ich meinte nur, daß ich sie für mich persönlich nicht als erstrebenswert erachte.
Und ich fordere jeden auf, dazu stehe ich, sich selbst kritisch zu hinterfragen.

Mit welchen Recht forderst Du irgendwen zu irgendwas auf?
Schon mal was vom Prinzip "Leben und Leben lassen" gehört?
Man kann sich immer irgendwelche Einzelfälle wie deinen Anwalt angucken an denen man demonstreren kann, dass irgendwelches Verhaltenmuster Existenzen zerstören und in Abgrund führen. Die gesellschaftliche Relevanz solcher Anekdoten ist gleich null, sie dienen offensichtlich allenfalls dazu, miefiege Vorurteile mit einem Unterbau aus scheinbarer Evidenz zu versehen.
Ich habe schon viele Leute getroffen, die eine bewusste Entscheidung zur Selbstverwirklichung außerhalb ihres Berufes getroffen haben. Solange die nicht strategisch irgendwelche Sozialsysteme ausbeuten oder sich körperlich ruinieren geht es niemanden was an, welche Prioritäen jemand in seinem Leben setzt.


Ich kenne einen Rennrad-versessenen Rechtsanwalt der im Angestelltenverhältnis einer Kanzlei "Dienst nach Vorschrift" gemacht hat, also nach Möglichkeit um 16.30 Uhr den Bleistift fallen lies um sofort auf`s RR zu kommen. Er ging jedoch einen Schritt zu weit, verlies während der Kernarbeitszeit seinen Arbeitsplatz um Rennrad zu fahren und schrieb falsche Arbeitsstunden auf. Er wurde deswegen fristlos gekündigt.
Man kann jetzt sagen das ist doch seine Sache - ist es auch, wenn man davon absieht daß er übergangsweise Stütze von der Allgemeinheit kassiert. Dennoch würde ich ihn fragen ob das RR-fahren nicht langsam problematisch für ihn wird.
Hier wurde ein kritischer Punkt erreicht. Das RR-fahren hat hier ein Ausmaß angenommen, daß daraus schädliche berufliche Konsequenzen entstanden sind. Hier sind übrigens 2 ICD-10 Kriterien (ICD-10 =: int. Klassifikation psychischer Erkrankungen) für Suchterkrankungen erfüllt:
- fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des süchtigen Verhaltens
- anhaltend süchtiges Verhalten trotz eindeutig schädlicher beruflicher und sozialer Folgen.

Da niemand von uns Radprofi ist, also sein Brot nicht durch Radfahren sondern einen Beruf verdient, hat doch der Beruf eine höhere Prirotität als das Radfahren, oder sollte er zumindest haben. Letzeres dient doch eigentlich nur der Entspannung, Erhaltung der Gesundheit und dem Vergnügen nebem dem Beruf, oder ?


Ich habe noch keinen getroffen, der durch Radsport in der Gosse gelandet ist. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten von Radsport-Sucht, so es sie den überhaupt gibt, sind mit Sicherheit verschwindet gering im Vergleich zu den gesundheitlichen und sozialen Folgen die die körperlichen und psychischen Belastungen mancher Jobs nach sich ziehen ....


BTW: Das finde ich auch noch bemerkenswert: Wenn wir am Sonntag Mittag Bekannte treffen und die fragen was wir heute morgen gemacht haben und ich erzähle ich bin in heute früh schon 100 Km geradelt, ernte ich Respekt. Erzählt meine Frau sie hat gebügelt und am morgen schon mit unserem Kind Hausaufgaben gemacht gähnen nur alle.
Ich bin im Bekanntenkreis der Held weil ich den unangenehmem Alltag erfolgreich meiner Frau aufgedrückt habe und meinem Vergnügen nachhing, während meine Frau für das unheroische Abarbeiten des Wäschebergs kaum Beachtung erntet. Ist das fair ? Ist das nicht zu billig ?

Cu Mark


Ich hoffe für Deine Frau, dass sie auch ihre Freiräume hat und Du dann deinen Teil dazu beiträgst, dass sie sich ausleben kann: Wenn das so ist, kann es Dir völlig egal sein, was Deine Umwelt dazu sagt, wenn Du Radfährst. :rolleyes:
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

@ pjotr:
"Ich habe noch keinen getroffen, der durch Radsport in der Gosse gelandet ist. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten von Radsport-Sucht, so es sie den überhaupt gibt, sind mit Sicherheit verschwindet gering im Vergleich zu den gesundheitlichen und sozialen Folgen die die körperlichen und psychischen Belastungen mancher Jobs nach sich ziehen ...."


Hier sprichst Du ein interresantes gesellschaftliches Phänomen an.
Es gibt nicht wenige, die es sich nicht vorstellen können, z.B. wegen eines Arbeitsplatzes umzuziehen; Die eine Verlängerung der Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Wochenstunden als "krankmachend" empfinden, die jede zusätzliche Belastung, jede 10 "Überminuten" als Zumutung empfinden, oder wegen Rückenschmerzen oder Schlafstörungen eine Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. Die Bitte um Hilfe beim Tragen einer physischen Last (z.B. Helfen einen Koffer oder Kiste zu tragen) wird als unzumutbare körperliche Qual empört abgewiesen.
Parallel zur Zahl der Frühberenteten steigt jedoch die Zahl der Ironmänner, Marathon ? - (läuft doch eh` schon jeder) Berg- und extremläufer etc. kontinuierlich an.
Würde ein Arbeitgeber von einem Mitarbeiter verlangen er müsse im Schneesturm im Laufhöschen auf die Zugspitze rennen, oder den Ötzi im Regen fahren, gäbe es einen menschenrechtspolitischen Skandal unter Beteiligung vom Amnesty international, aller Gewerkschaften und sämtlicher Menschenrechtsverbände.
Paradoxerweise gibt es offensichtlich immer mehr Beamte, Lehrer oder Frühpensionäre die sich sowas freiwillig antun.

Vielleicht ist das ganze auch ein bißchen Kopfsache.

Cu Mark
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Hi @all,

eine interessante Eingangsfrage, die Frankie da gestellt hat.
Nach dem Lesen aller Beiträger sind für mich drei Dinge übrig
geblieben, die relevant zu sein scheinen und die ich in folgenden
Fragen zusammenfassen möchte:

a) Welche Prioritäten setzte ich in meinem eigenen Leben?
b) Welche Konsequenzen ergeben sich aus den von mir gewählten
Prioritäten?
c) Bin ich bereit, diese Konsequenzen zu tragen?

Sehr schön hat Gerold die Antwort auf diese Fragen gegeben. Er hat, so beschreibt er es zumindest, seine oberste Priorität auf s Radfahren gelegt. Die Konzequenzen (wie z.B. Zerbrechen der Partnerschaft, oder bei anderen die Nichtexistenz einer Partnerschaft) trägt er. Das ist konsequent.
Ob er (oder andere) damit glücklich ist, das kann nur er (oder jeder andere) für sich ganz alleine beantworten... Wenn das seine "Idealform" von Leben ist, dann ist das ok. Schliesslich ist es sein Leben.

Problematisch wird es, glaube ich, erst dann, wenn man "faule" Kompromisse eingeht. Damit ist niemandem geholfen. Weder dem Radler, der ein schlechtes Gewissen hat, weil er seine Familie wegen des Radelns vernachlässigt, noch dem Partner, der sich ggf. vernachlässigt und allein gelassen fühlt.

Und ... was K-Mark über die "Wertigkeit" von Radfahren (= Anerkennung) und Hausarbeit (= Gähnen = KEINE Anerkennung) geschrieben hat, das ist in unserer Gesellschaft ein LEIDER sehr weit verbreitetes Manko. Es ist fest verankert in sehr vielen Köpfen, dass Hausarbeit und Kindererziehung KEINE Arbeit sei... Das ist SEHR traurig! Es würdigt all jene Frauen in keinster Weise, die sich für ihre Kinder entscheiden!
Dass auf der anderen Seite über all jene Kinder gemault wird, aus denen nichts "ordentliches" wird, das wäre durchaus mal zu überdenken...

Netten Gruss
Schneckchen
 
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