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Wie macht ihr das eigentlich...

AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Letzteres lässt sich aber problemlos durch geschickte Wahl der Parameter in SPSS durchaus korellieren :D.

Ich bevorzuge zum manipulieren SAS :D

Tante Edith meint: Wie man an einzelenen Beiträgen des Freds sieht braucht man für die Untermauerung irgendwelcher hirnriissigen Schlussfolgerung gar keine statistischen Taschenspielertricks, ein höheres Maß an Vorurteilen und Ignoranz ist völlig ausreichend ...
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Das ist schon eine ziemlich verquere Einstellung.

Arbeit in Form der erwerbstätigen, abhängigen Beschäftigung ist nichts anderes als ein Geschäft bei dem in einem vereinbarten Rahmen die Ressourcen Zeit und Fähigkeit gegen die Ressource Geld getauscht werden. Sie ist in ihrer Form nicht mehr und nicht weniger wert als jede andere Form von Handel. Somit ist auch der Umfang der zu leistenden Arbeit recht klar definiert (x Stunden pro Woche/Monat werden gegen Zahlung des Betrages y geliefert)

Die Forderung, dass jemand der seine Arbeitskraft verkauft in diesem Rahmen das gleiche Engagement aufzubringen habe wie für ein Hobby zeigt, dass Du leider das Prinzip unserer Wirtschaft noch nicht wirklich verstanden hast.

Das ganze hat nichts aber auch rein gar nichts mit ehrenamtlichem Engagement zu tun, es ist ein reiner Handel.

Und weil es so ein normaler Handel ist gibt es auch extra gesetzliche Regelungen und Gericht dazu, schon klar.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Und weil es so ein normaler Handel ist gibt es auch extra gesetzliche Regelungen und Gericht dazu, schon klar.

Weil es eben noch ein paar Rahmenbedingungen gibt, damit nicht beliebige ausbeuterische Verträge geschlossen werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass eine abhängige Beschäftigung nichts anderes ist als die Veräusserung der Ressource Arbeitskraft im Austausch gegen die Ressource Kapital.

Oder um es Dir ein wenig einfacher zu machen, wie jemand mal so treffend formulierte:

"Ich arbeite um zu leben, aber ich lebe nicht um zu arbeiten"
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Es geht auch nicht immer ums geldverdienen sondern um das Engagement für eine Tätigkeit die man sich selbst gewählt hat.

Äh - Radeln ist eine Tätigkeit die ich selbst gewählt habe und hier engagiere ich mich...

Was das "soziale Denken" betrifft - ich kann dir versichern ich habe noch nie eine jener Parteien gewählt die "mehr Privat statt Staat" oder "Leistung muss sich wieder lohnen" heraustrompeten, bin absolut für die Mindestsicherung/Grundeinkommen und Erhöhung der Mindestlöhne, Verbot der Leiharbeit und der All-inclusive-Verträge etc. - zufrieden ?

Irgendwie scheint es aber nicht nur mir so zu gehen dass ich einfach nicht verstehe worauf du hinauswillst...

Gruß Gerold (war übrigens eine nette kurze Nachmittagsrunde heute...)
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Die These, dass diejenigen die sich im Sport oder woanders außerhalb ihres Berufes besonders engagieren, dass im Beruf regelmäßig nicht tun fällt in die Kategorie Schwachsinn.

Stimmt,
immer wenn sie mich fragen, wie ich neben der vollen Stelle (engagiert ausgefüllt, Fenster auf bitte :p ) und nem kleinen Kind so viel Fahrad fahren kann, dann heißt es lakonisch zurück:

Ich kann, WEIL ich so viel Fahrrad fahre :D

. . . und das erklärt tatsächlich ne Menge!
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Die These, dass diejenigen die sich im Sport oder woanders außerhalb ihres Berufes besonders engagieren, dass im Beruf regelmäßig nicht tun fällt in die Kategorie Schwachsinn. Es passt zwar nicht in deine verquasten Vorurteile, aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn Du außerdem ernsthaft wissen willst warum manche Menschen sich nur begrenzt in ihrem Beruf engagieren, findest Du eine Antwort in den jeweiligen Tätigkeiten den damit erzielten Einkommen, beruflichen Perspektiven, der Qualifikationsstruktur, fehlenden Gestaltungspielräumen, überzogenem Druck und anderen Führungsmängeln oder mangelnder Partizipation am Erfolg und - nicht zuletzt - in der Entfremdung im Arbeitsprozess (beim nächsten Glas Wein mal den ollen Marx lesen). ..........

Du hast es genau beschrieben,

den entfremdeten Arbeitsprozeß. Häufig sind wir ohnmächtige Zahnräder in anonymen, automatisierten Arbeitsprozessen, die uns absurd erscheinende Handlungszwänge aufdiktieren, die wir wie kafkaeske Automaten sinnentleert erfüllen müssen. Anfangs ist es zum weinen, die verstreichende Jugend im Büro im Neonlicht - später folgt nur noch innere Leere.
Was kann ich dagegen tun ? Ich muss doch weiter arbeiten da ich doch Geld brauche ? Weder kann ich den Arbeitsprozeß, meinen Chef, noch meine Kollegen oder die Politik ändern - eigentlich habe ich verdammt wenig zu melden.
Ich hab`s: Da mache ich mein eigenes Projekt - das Projekt "Ich" auf. An mir kann ich arbeiten. Ich kann über mich selbst bestimmen wann ich radle, ich erfahre daß ich mich selbst neu gestalten kann. Mein Tun zeigt Wirkung - ich werde stärker. Wenn ich schon in der Welt wenig bewegen kann, kann ich wenigstens an mir selbst was bewegen.
Ich mach` mich selbst zum Thema. Das löst viele Probleme, da ich mich gar nicht mehr mit ihnen befassen muss, da ich mich überwiegend nur noch mit mir selbst bzw. meinem Körper und "meiner Form" befasse.
Mein "Ich" - Projekt kollidiert auch nicht mit dem Leistungsprinzip der Konkurrenzgesellschaft. Zwar stelle ich im Beruf wenig dar, aber im Radverein plötzlich viel.
Auch kommt die ganze Wut auf dem Radel raus.
Da ich jeden Tag radel - und das immer mehr - glaube ich von mir tatsächlich - auch meine Umwelt glaubt es - ich sei ungemein disziplinert.
In Wirklichkeit gehört gar nicht viel Disziplin dazu jeden Tag zu radeln - ich kann nämlich gar nicht anders. Habe ich nicht jeden Tag diese Kilometer abgespult habe ich ein schlechtes Gewissen, daß meine Form ( das wichtigste überhaupt) verloren geht.
2 Stunden Sport am Tag sind für mich normal, wenn nicht das Mindeste, wieso schütteln Bekannte den Kopf darüber ?

Ärger in der Arbeit, Rechnungen, Schulden, quenlige Kinder, jammernde Frau - ist mir doch alles scheißegal solange ich noch ein Radel hab und einfach nur radeln kann.

Ich geh` jetzt erstmal radeln.

Cu Mark
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Irgendwie scheint es aber nicht nur mir so zu gehen dass ich einfach nicht verstehe worauf du hinauswillst...

Um es mal auf den Punkt zu bringen:
Warum fällt es eigentlich so schwer sich auf ein vernünftiges Maß zu beschränken, es gibt doch soviele interessante Dinge, warum muss man sich in irgendein Extrem verrennen?
Mal egal ob Arbeit, Sport etc..

Muss man wirklich als Hobbyradler bei Kälte, Regen oder Dunkelheit im Sattel sitzen?
Nimmt man sein Hobby nicht zu wichtig wenn man die "Form" so überbewertet?

Wie würden wir es beurteilen wenn andere ihren Interessen ebenso fanatisch anhängen?

Allein schon die aggressive Verteidigung bis hin zum geringschätzigen Ton lässt da Rückschlüsse zu, sorry.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Allein schon die aggressive Verteidigung bis hin zum geringschätzigen Ton lässt da Rückschlüsse zu, sorry.

Wie recht Du doch hast :

Ich habe vor reinen Radsportzombies, die außer Radfahren nicht mehr viel machen wenig Respekt. Sie mögen schneller radeln als die meisten, wenn sie dafür aber beruflich und sozial wenig auf die Reihe kriegen, kann ich nur sagen, falsche Piroritäten gesetzt.
Du hast echt nicht kapiert um was es geht.

Hier sind übrigens 2 ICD-10 Kriterien (ICD-10 =: int. Klassifikation psychischer Erkrankungen) für Suchterkrankungen erfüllt:
- fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des süchtigen Verhaltens
- anhaltend süchtiges Verhalten trotz eindeutig schädlicher beruflicher und sozialer Folgen.

Da niemand von uns Radprofi ist, also sein Brot nicht durch Radfahren sondern einen Beruf verdient, hat doch der Beruf eine höhere Prirotität als das Radfahren, oder sollte er zumindest haben. Letzeres dient doch eigentlich nur der Entspannung, Erhaltung der Gesundheit und dem Vergnügen nebem dem Beruf, oder ?

Ich bin im Bekanntenkreis der Held weil ich den unangenehmem Alltag erfolgreich meiner Frau aufgedrückt habe und meinem Vergnügen nachhing, während meine Frau für das unheroische Abarbeiten des Wäschebergs kaum Beachtung erntet. Ist das fair ? Ist das nicht zu billig ?

Würde ein Arbeitgeber von einem Mitarbeiter verlangen er müsse im Schneesturm im Laufhöschen auf die Zugspitze rennen, oder den Ötzi im Regen fahren, gäbe es einen menschenrechtspolitischen Skandal unter Beteiligung vom Amnesty international, aller Gewerkschaften und sämtlicher Menschenrechtsverbände.

Das ist heute die gängige Rechtfertigung für ein Ausleben von Egoismus, aber ist das auch gesellschaftsförderlich?

Meiner Meinung nach scheitert die soziale Gesellschaft am übertriebenen Egoismus, wobei radfahren da nur eine Ausprägung davon ist.

Es gilt eben die Balance zu finden und wer +10000km/Jahr radelt hat die ebenso wenig wie der der 60h/Woche arbeitet.

Ärger in der Arbeit, Rechnungen, Schulden, quenlige Kinder, jammernde Frau - ist mir doch alles scheißegal solange ich noch ein Radel hab und einfach nur radeln kann.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Um es mal auf den Punkt zu bringen:
Warum fällt es eigentlich so schwer sich auf ein vernünftiges Maß zu beschränken, es gibt doch soviele interessante Dinge, warum muss man sich in irgendein Extrem verrennen?
Mal egal ob Arbeit, Sport etc..

Muss man wirklich als Hobbyradler bei Kälte, Regen oder Dunkelheit im Sattel sitzen?
Nimmt man sein Hobby nicht zu wichtig wenn man die "Form" so überbewertet?

Wie würden wir es beurteilen wenn andere ihren Interessen ebenso fanatisch anhängen?

Allein schon die aggressive Verteidigung bis hin zum geringschätzigen Ton lässt da Rückschlüsse zu, sorry.

Nur die Ruhe - ich sehe das ganz entspannt und muss mein Tun sicher nicht "aggressiv" verteidigen - eigentlich muss ich überhaupt nix verteidigen (noch ist ja Radeln nicht gesetzlich verboten), wir reden halt nür drüber. Meine "Form" ist mir völlig egal - wäre sie mir wichtig, könnte ich in der Zeit, die ich auf dem Rad verbringe, nach Trainigsplänen oder sonstwie effizient trainieren und wäre viel schneller. Ich fahre halt einfach nur spazieren und da ich viel fahre habe ich automatisch eine für mich zufriedenstellende Form.

Man wird mich nie auf einem 5-km-Rundkurs oder gar auf der Rolle sehen, weil Radeln für mich immer schon etwas mit "Unterwegs-Sein" zu tun hat (und das ist eigentlich mein Lieblingszustand). Als Radler spürt man halt die Natur (auch mit Kälte und Regen) intensiv und das ist für mich Teil des Raderlebnisses. Und es ist auch geil in einer mondhellen Sommernacht mal auf einsamer Landstraße unterwegs zu sein, hie und da (während der Brevets) halt nur ein paar Stunden irgendwo improvisiert zu schlafen, den Sonnenaufgang mal am Rad erleben etc. Und dann erst das Fahren in exotischen Landschaften (wie heuer in Thailand/Kambodscha/Laos) wo mich die Neugierde immer weiter treibt - (manchmal) noch nicht wissend, wo man die Etappe beenden und die Nacht verbringen wird - das ist ein kleines Stück Freiheit (das wir aufgrund unser unverdienten privilegierten Stellung in der Welthierachie geniessen können - die Beradelten, die ums tägliche Überleben kämpfen, haben die nicht).

Natürlich nehme ich zur Kenntnis, dass das nicht Jedermann/fraus Sache rate es aber mal auszuprobieren. Natürlich gibt es auch andere interessante Sachen (Filme, Musik etc.) - wenn man (so wie ich) nicht zu viel arbeitet hat man auch dafür noch Zeit. Übrigens finde ich es absolut nicht negativ wenn Leute ihren "Interessen fanatisch anhängen" - zumindest solange es die Modelleisenbahn oder Bodenturnen oder der Garten und nicht die Al Kaida (stellvertrend für sonstige religiöse oder politische Spinnereien, die unsere Freiheit einschränken könnten) oder Kinderpornografie ist.

@ajaking-Mark : schön beschrieben bis auf zwei Einwände : ich empfinde keine "Wut" über das System, eher Verwunderung, dass sich so viele Leute so knechten lassen. Und ob mich meine Umwelt als diszipliniert oder erfolgreich sieht, ist mir eigentlich auch ziemlich egal und meine Forum geht so schnell sicher nicht verloren dass ich mir nicht den einen oder anderen Ruhetag leisten könnte. Je weniger man unter Zeitdruck (Beruf, Family, andere Verpflichtungen etc.) steht, desto relaxter kann man das Radeln angehen...

Gruß Gerold
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

kein wunder wenn man erst um 14 oder 15 uhr munter wird :aetsch:

Hast du jemals eine Uni von innen gesehen? Wenn das so wäre, würdest du wahrscheinlich nicht so einen Blödsinn schreiben. Im Laufe eines Studiums gibt es durchaus Phasen, wo man nur noch (kurz) zum Schlafen heimkommt. Nennt sich z.B. Examen. (Bin übrigens im Examensjahr 13000km geradelt + etwa 30 Tage Ski+Skitour + 4 große Bergtouren, nein, geschlafen habe ich so gut wie nicht)

(...)

Es gilt eben die Balance zu finden und wer +10000km/Jahr radelt hat die ebenso wenig wie der der 60h/Woche arbeitet.

Was ist eigentlich mit Leuten, die (deutlich) +10000km/Jahr radeln UND über 60h/Woche arbeiten? Und stell dir vor neben der Radelei und der Arbeiterei gehe ich auch noch furchtbar viel Skifahren und -touren (z.B. morgen und übermorgen) und gehe noch sehr viel Bergsteigen und bin im Alpenverein als Gruppenleiter engagiert.

Und was ist, wenn ich dir sage, dass ich mich bei diesem Leben ohne Fernseh, Sofa, Computerspiele und sonstige sinnlose Zeitverschwendung auch noch wohl fühle?

Ja, ich habe Freunde.

Edith: Hobbala, Tennis hab ich vergessen. Liegt leider zur Zeit auf Eis, weil ich so weit weg von zuhause und meinem Tennisverein arbeiten muss. Aber im Sommer werde ich trotzdem normal die Medenrunde spielen (und nach dem Medenspiel noch ne Runde radeln, eh klar).
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

bist halt lehrer :aetsch:

So is it. Bin grad am korrigieren - und stolz! Hab mit den Schülern in der 11. anscheinend so gut zusammen gearbeitet, dass wir in der Kurzarbeit (über wirklich schweren Stoff) einen Schnitt von 10,1 hingekriegt haben. Net schlecht die Buben und Mädelz!
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Karriere kann man auch so definieren, dass man ein ausreichendes Einkommen erzielt, ohne mehr als 8 Stunden täglich zu arbeiten und Überstunden in der Regel ablehnt. (Ausnahmen gibt es immer, klar)
Auch auf solch einem Posten kann man engagiert arbeiten.
Wichtiger als Geld ist die Zufriedenheit, die der Beruf gibt. Karriere ist nicht nur viel Geld, sondern auch, ob das, was ich da täglich machen muss, einen Sinn ergibt.
Die Zufriedenheit steigt, wenn ich auch ausreichend Freizeit zur Verfügung habe. Wenn man Freizeit als Lohn begreift, kann man vielleicht sogar zu jemanden mit einer 60 Stunden-Woche sagen "Ich verdiene mehr als du, ich habe es beruflich weiter gebracht" obwohl derjenige das doppelte Geld bekommt.

Wem der Radsport so wichtig ist, dass er seine berufliche Karriere Fahrrad-freundlich anpasst, ist bestimmt zufriedener als jemand, der dem schnöden Mammon nachjagt.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Das ist schon eine ziemlich verquere Einstellung.

Arbeit in Form der erwerbstätigen, abhängigen Beschäftigung ist nichts anderes als ein Geschäft bei dem in einem vereinbarten Rahmen die Ressourcen Zeit und Fähigkeit gegen die Ressource Geld getauscht werden. Sie ist in ihrer Form nicht mehr und nicht weniger wert als jede andere Form von Handel. Somit ist auch der Umfang der zu leistenden Arbeit recht klar definiert (x Stunden pro Woche/Monat werden gegen Zahlung des Betrages y geliefert)

Die Forderung, dass jemand der seine Arbeitskraft verkauft in diesem Rahmen das gleiche Engagement aufzubringen habe wie für ein Hobby zeigt, dass Du leider das Prinzip unserer Wirtschaft noch nicht wirklich verstanden hast.

Das ganze hat nichts aber auch rein gar nichts mit ehrenamtlichem Engagement zu tun, es ist ein reiner Handel.


so isses!!!
Ich verkaufe meine Arbeitskraft aber nicht meine Seele.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

ich hab auch schichtdienst/nachtdienst da hab ichdie nötige zeit unter der woche...
viele hügel und kleinere berge befinden sich auch in meiner gegend.
kam auf 175 000 höhenmeter dadurch letztes jahr.

auf die kilometer schau ich eigentlich weniger ,weil ich am allerliebsten in diesem sport bergauf bergab fahre.
die kilometerzahlen werden nur im winter beim flachen voll eintönigen, aber notwenidgen grundlagentraining GA1 - GA2 von mitte oktober - ende februar sehr viel bei mir.dadurch komm ich dabei wohl auf 4000 - 5000km im grundlagenbereich.
da fahr ich auch mal bei so einer öden ausfahrt an die 4 - 8h an die 85 - 170 absolut flache km. ansonsten meist 2 - 3h für den von mir so 'heiß' geliebten aeroben fettstoffwechselbereich. hab mir sogar radio am bike montiert weil das so fad und zeitintensiv ist und gar nicht meinem fahrertyp entspricht.
leider sehr zeitintensiv und notwendig wenn man in der saison viele berge und pässe fahren will.
freu mich schon voll auf märz wenn ich dann an schöneren tagen den puls endlich wieder von über 90% der maxHF bis SB bereich zwischenzeitlich hochjagen kann an den anstiegen. da zählen nur die höhenmeter bei mir. und eine bergige ausfahrt mit 50km und 2000hm ist mir viel mehr wert als 250km und 1000hm.
aber das geht wie gesagt bei mir nur wenn ich über 18 wochen lang ca. 4000 - 5000km (mtb oder rennrad) im herbst/winter voll eintönige viele flache km mit hoher trittfrequenz (90- 105) im bereich von ca. 65 - 75% der HFmax fahre, weil das ist dann die solide grundlage für meine Berg-/Hügel- Ambitionen unter der saison. bereits im februar fahre ich viel weniger km aber dafür fast nur GA2.dann bleibt mir auch bereits mehr zeit für alle anderen dinge im leben.

denke der schichtdienst/nachtdienst ist da sehr hilfreich für diese zeit im winter . nachts fahren hab ich mir schon lange abgewöhnt. 8-12h radeln im winter gehen sich daher bei tageslicht aus pro woche bei mir.wetter sollte auch natürlich einigeraßen passen (bei zuvielen minusgraden oder zu starken schneefall geh ich lieber schwimmen in hallenbad)

und ab märz dann weitaus weniger km,dafür mit mehr regeneration, aber mit vielen,vielen schönen intensiven höhenmetern in den nahe gelegenen österreichischen bergen und der tollen hügellandschaft um Wien.
 
AW: Wie macht ihr das eigentlich...

Wenn ich die Diskussion hier so überfliege, bin ich am meisten bass darüber erstaunt, wieso die Ausübung eines Hobbys als "Egoismus" in die negative Ecke gerückt wird. M.E. ist jegliches menschliches Tun auf sich selbt gerichtet, also egoistisch. Ich möchte sogar sagen selbsterhaltend und es auch begründen.

Mal ein krasses Beispiel für Aufreger: Nächstenliebe, soziales Engagment und so weiter sind bei einer freiwilligen Entscheidung für dieses Engagement ebenfalls egoistische Handlungen, denn ich unterstelle einfach mal, dass jeder der sich selbstbestimmt für solche Aufgaben entscheidet auch persönlich daraus Kraft zieht und es deswegen macht. Er fühlt sich gut dabei, tut etwas für "sein" Seelenheil oder findet darin einfach "seine" Bestimmung etc.. Ist auch nichts dran auszusetzen. Andere mögen Ihre Bestimmung meinetwegen beim Bodybuilding oder im Beruf finden. Das in irgendeiner Form positiv oder negativ zu werten, halte ich deswegen nur für absurd.

Das man im Beispielfall "Nächstenliebe" noch anderen dabei etwas gutes tut ist soziologisch gesehen für mich ein ein reines Abfallprodukt und eine der fabelhaften Möglichkeiten die uns die Evolution gebracht hat. Der homo sapiens der Urzeit kannte sowas noch nicht. Er hat bspw. einen Toten einfach liegengelassen und sich nicht weiter drum geschert. Erst als der Mensch eine Versorgungsgemeinschaft eingegangen ist, haben sich soziale Dinge entwickelt. Klar, jetzt kannn man lachen und sagen, dass man kein Affe mehr ist. Stimmt aber nicht: Wir können in der Wohlstandsgesellschaft das Thema "Überleben" nur weitgehend ausblenden, da wir hierauf keine 24h mehr verwenden müssen, z. B. für die Nahrungssuche. Unser Egoismus ist durch diesen glücklichen Umstand eben nicht mehr auf die drei Urtriebe der Selbsterhaltung - Fortpflanzung, Ernährung, Schlaf- beschränkt. (Wobei mich diese drei Dinge immer an das kleine 1x1 der gesunden Regeneration eines Radsportlers erinnern :D)

Zu Ende gedacht bedeutet das, dass jeder heute ein Stück weit sein "Überleben" so organisieren kann, wie er es für richtig hält und wie es ihm sein Selbsterhaltungsbetrieb gebietet. Diese Chance haben die meisten Menschen erst seit rund 60-80 Jahren und auch nicht überall. Da können wir eigentlich froh drum sein, zumindest so lange diese Konstellation anhält. Insofern ist Radfahren von meinetwegen 10.000 Km plus trotz Familie, Beruf etc. ein prima Selbsterhaltungstrieb unserer Zeit für den sich niemand rechtfertigen muss. Er macht so manchen hier einfach glücklich, bläst den Kopf frei und man kann auch mehr als genug den Gorilla rauslassen ...

Grüße von einem, der bewusst egoistisch Rad fährt, zu seinem Nächsten oft lieb ist aber der sich auch gern mal zum Affen macht und darauf eine Banane verwettet
 
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