@Laufbekloppt
Bin zwar nicht Phonosophie, aber ich antworte trotzdem mal.
Ich fahre Rad, so lange ich denken kann. Ich habe es gelernt, als ich knapp 6 Jahre alt war, und somit ist es inzwischen über ein halbes Jahrhundert geworden. Allerdings fahre ich kein RR. Bin bis dato immer nur mit "normalem" Lenker gefahren. Jetzt, auf meine "alten" Tage, gewöhne ich mich um.
OK, ich weiß es natürlich, Gravel ist bei weitem kein RR, aber dennoch sitze ich doch um einiges sportlicher als auf dem früheren Fitneß-Bike, das erzwingt alleine schon der Rennlenker.
Was ich Dir schreiben möchte, auch ich bin selbstverständlich von Stürzen nicht verschont geblieben. Das fing schon mit meinem ersten Rad an, (rotes Klapprad). Den Sturz vergesse ich nicht, denn es war Winter, und Glatteis, und etwas abschüssig. Ich wollte meinem Vater zeigen, wie gut ich schon fahren kann, statt dessen habe ich mich auf die Nase gelegt.
Es kamen auch mal blöde Unfälle hinzu, als ich bei Dunkelheit und Regen und schlechter Sicht einen Laternenpfahl geküßt habe. Zum Glück erfolgte der Aufprall nicht punktuell, sondern verteilt. Ich hatte danach diverse blaue Flecken an Schulter und Beinen. Aber auch das hab ich überstanden.
Im Juni 2015 hat es mich ernster erwischt. Dabei fuhr ich gar nicht, sondern war im Begriff, einen Weg zu überqueren, um zu meinem Rad zu kommen. Und während des Querens hat mich ein MTB-Fahrer mit seinem Lenkerhörnchen im Rücken erwischt. Durch den heftigen Aufprall verlor ich mein Gleichgewicht und fiel senkrecht wie ein Stein zu Boden.
Diagnose: Bruch des 1. LW. Nicht so toll, das kann ich Dir sagen. Ist aber zum Glück sehr gut verheilt. Da habe ich eine extrem lange Pause machen müssen. Fast 3 Monate. Als ich das erste Mal wieder aufs Rad stieg, war ich etwas wackelig (innerlich), aber ich fand sehr schnell meine alte Sicherheit wieder.
Und heute?
Ich fahre mit noch größerer Begeisterung ggü. früher, sofern man das überhaupt sagen kann. Allerdings, etwas hat sich bei mir grundlegend geändert. Das liegt zum Teil an dem Unfall, aber auch am fortgeschrittenen Alter. Man wird vorsichtiger. Ich habe Zeit, und ich nehme sie mir auch. Im Ernstfall oder bei unklaren Verkehrssituationen ist es immer besser zu warten, als zu verunfallen. Früher war ich da lockerer, hin und wieder Susi Sorglos. DAS ist ein für allemal vorbei. Und ich komme gut zurecht.
Ich brauche das Fahrradfahren aber auch wie die Luft zum atmen. Ist wohl genetisch bedingt, mein Papa hat mir diesbezüglich wohl seine Gene vererbt. Ich bin aber sehr froh darüber, denn es hält jung. Die Vorteile überwiegen bei weitem die Risiken, finde ich.
Natürlich kann man das Risiko nicht zu
100% ausschließen, aber man kann durch sein eigenes Verhalten sehr viel dafür tun, daß man gesund bleibt.