AW: Budeflitzers Büdche Bänkchen
Köln - Am Rather Mauspfad
Der Kampf um Kölns Kult-KioskVon S. ZIMMERMANN Die Politik spielt mit dem Gedanken, die berühmte „Schmitzebud“ am Rather Mauspfad abreißen, weil sie den Platz neu gestalten will. Eine Initiative nimmt den Kampf gegen den Plan auf.
Wanderer und Ruhesuchende, Schulausflügler und Sportler – seit 1898 ist das Büdchen an der Bahnendhaltestelle in Rath für viele beliebter Anlaufpunkt auf dem Weg ins Bergische.
Geradezu Kultstatus erreichte die nach dem Krieg von Familie Schmitz übernommene „Schmitzebud“, weil Kölner Radrennfahrlegenden wie Rolf Wolfshohl (3 x Weltmeister), „Bergfloh“ Karl-Heinz Kunde und Marcel Wüst hier Verpflegung für ihre Trainingstouren aufnahmen. Freizeitradler taten es ihnen gleich, und auch der Radklassiker „Rund um Köln“ führt hier vorbei.
Die Initiative „Rettet die Schmitzebud“ um Rolf Wolfshohl hat gewiss nichts gegen die Idee der Bezirksvertretung zur Verschönerung des Platzes und der Betonung eines neben dem Kiosk gelegenen Hügelgrabes.
Aber das Büdchen, das Betreiberin Marita Wimmer Ende 2007 aus gesundheitlichen Gründen schließen musste und das seitdem leer steht, soll erhalten bleiben und von einem noch zu findenden Interessenten weitergeführt werden.
„Wir sind dort groß geworden und haben vor 40 Jahren hier unser erstes Eis gegessen“, so Milko Murat (42), einer der Gründer der Büdchen-Initiative.
Für Sebastian Ackermann (46) ist dies eine große Herzensangelegenheit: „Dieses Büdchen gehört zu Köln wie das Kölsch zu Köln gehört.“ Stück für Stück wird die Initiative erweitert. Am Mittwochabend wird der erste große Schritt getan und die Rettungsaktion bei einer Bürgersprechstunde vorgeschlagen.
Allen denen das „Schmitzebüdchen“ genauso am Herzen liegt, können sich unter
www.schmitzebuedchen.de melden und ihre Stimme abgeben.
[20.10.2008] Express