Das sind die anderen 85% (Schutz des Helmes vor schweren Kopfverletzungen in 85% aller Unfälle oder so ähnlich).
Zu den o.g. 85% finder man im Internet/Usenet weiter Informationen:
Kai Borgolte veröffentlichte in drf seine diesbezügliche Nachfrage und die Antwort der Hannelore-Kohl-Stiftung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Text Ihrer Pressemitteilung, die auch auf Ihrer Webseite
wiedergegeben ist, wurde kuerzlich im Bonner General-Anzeiger als Leserbrief
veroeffentlicht.
Gegner einer Helmpflicht haben in Diskussionsforen vor allem die folgende
Aussage aufgegriffen: “Eine im letzten Jahr veroeffentlichte Studie zeigt, […]
Annaehernd 85 Prozent der schaedelhirntraumatisierten Fahrradfahrer trugen
keinen
Helm”. Folgende Fragen kamen auf:
- Um welche Quelle handelt es sich?
- Darf man den Umkehrschluss ziehen, dass ueber 15 % der Fahrradfahrer mit SHT
einen
Helm trugen?
- Haben Sie eine Erklaerung dafuer, dass diese Quote ein Vielfaches der
Helmtragequote im Strassenverkehr betraegt?
- Ist das nicht ein deutliches Indiz gegen den Sinn von Fahrradhelmen?
Ich waere Ihnen dankbar, wenn Sie zu einer Aufklaerung beitragen koennten.
Mit freundlichen Gruessen
Subject: Ein
Helm hilft, bevor wir helfen müssen!
From: “hannelore-kohl-stiftung.de”
Sehr geehrter Herr Borgolte,
vielen Dank für Ihre eMail. Ich bitte um Entschuldigung für die
verspätete Rückmeldung.
Zu Ihren Fragen:
Die Studie heißt “Schädel-Hirn-Verletzung - Epidemiologie und
Versorgung”, Herausgeber sind Eckhard Rickels, Klaus von Wild, Paul
Wenzlaff und Wolfgang J. Bock.
In den übrigen 15 % sind die Fälle zusammengefasst, bei denen der
Radfahrer einen
Helm trug bzw. keine Angaben zum Helmtragen vorlagen.
Mehr als 40 Mio Deutsche fahren regelmäßig Rad, davon tragen etwa 5 % (=
2 Mio) einen
Helm. Bei polizeilich erfassten Unfällen werden jährlich
mehr als 70.000 (0,2 %) Radfahrer im Straßenverkehr verletzt. Dabei
erleiden mehr als 23.000 (= 33 %) eine Schädelhirnverletzung, 19.550 (=
85 %) ohne
Helm und 3.450 (= 15 %) mit
Helm.
Einen Fahrradhelm zu tragen, macht Sinn, weil das Risiko, bei einem
Unfall ein SHT zu erleiden, für Radfahrer ohne
Helm fünfmal so hoch ist.
Außerdem gibt es zahlreiche von Polizei und Unfallchirurgen
dokumentierte Fälle, in denen der
Helm den Träger vor lebensbedrohlichen
Kopfverletzungen bewahrt hat. Ich habe Radfahrer kennengelernt, deren
Kopf bei einem Sturz dank
Helm unversehrt bliebt. Und ich habe Radfahrer
kennengelernt, die durch den Aufprall des ungeschützten Kopfes eine
dauerhafte Schädigung des Zentralen Nervensystems erlitten haben.
Für mich ist es gar keine Frage mehr, ob der
Helm Sinn macht. Ein guter
Helm, der richtig sitzt und unbeschädigt ist, kann Leben retten. Diese
Chance nutze ich gern.
Mit freundlichem Gruß
XXX
ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Wenn man ein bestimmtes Argumentationsziel hat, wird selbst die Prozentrechnung vergewaltigt.
Gruß Frank