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Pulsbereich bei GA1

AW: Pulsbereich bei GA1

Aber grundsätzlich scheint man sich einig zu sein, daß ein hoher Anteil
des Trainings aus GA1 Einheiten bestehen soll und dies die Leistungsfähigkeit besser steigert als wenn man nur "bolzen" (passende Regenerationszeit vorausgesetzt) würde ?!
Ich frage deshalb, weil ich nicht alles (manches sehr medizinisch) verstehen kann.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Nein man ist sich da grundsätzlich NICHT einig!
Siehe:
Durch intensive Intervalleinheiten wird nicht nur die Dauerleistungsgrenze verbessert, sondern es kommt auch zu einer verbesserten Energiebereitstellung in den unteren Belastungsbereichen. Der Anteil der Kohlenhydrate bei der Energiebereitstellung wird nach einer Periode mit intensiven Einheiten geringer. Ein Verbesserter Fettstoffwechsel wird also nicht ausschliesslich durch GA1 Einheiten erreicht, wie viele glauben mögen.
 
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Aber grundsätzlich scheint man sich einig zu sein, daß ein hoher Anteil des Trainings aus GA1 Einheiten bestehen soll und dies die Leistungsfähigkeit besser steigert als wenn man nur "bolzen" (passende Regenerationszeit vorausgesetzt) würde ?!
Das kann ich nicht bestätigen. Es kommt immer auf die Totalbelastung an, und ab einen gewissen Trainingsumfang ist es erforderlich die Intensität zu reduzieren. Generell gilt Totalbelastung = Intensität * Umfang. Bei langfristiger Planung (eventuell über meherer Jahre) macht es jedoch Sinn zunächst den Umfang und anschliessend die Intensität zu erhöhen.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Ich denke, das ist der Punkt, an dem wir uns bei unseren etwas "verkopften" und an unseren "Trainingsvorschriften" orientierten Diskussionen das Leben unnötig schwer machen. Mit Abstand am besten hat m.E. Felix Krull des Rätsels Lösung erklärt:
... somit scheint der einzige Grund für niedrige Intensität der zu sein, dass man auf die Art eben LANG und OFT den Fettstoffwechsel trainieren kann, ohne eine Ueberlastung zu riskieren. Bei einer harten 2 Stunden Einheit hast du aber nicht weniger Fett verbrannt, wie bei einer 2 Stunden Einheit mit Puls 120. Nur eben mehr Kohlenhydrate. Darum kannst du dann halt noch 3 Stunden weiterfahren, wenn du mit 120 fährst.

Also macht das Ganze unter dem Strich doch wieder Sinn! :-)
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

k.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

OK
ich bin der nicht mehr junge Hobbyfahrer mit fast 50 Lenzen und fahre
seit 8 Jahren Rad, davon die letzten 6 Jahre Rennrad mit "Ihr werdet wahrscheinlich lachen" im Schnitt so 1500 km pro Jahr. Gefahren wurde bisher nur zur Sommerzeit und mit für meine Verhältnisse größerer Intensität. Die Längste Strecke ist so ca. 60 km und ich fahre auch öfter nach Feierabend ca. 20 km. Große Ausdauer ist also nicht gefragt.
Hab mir immer gedacht wenn die Strecken so kurz sind kannst Du auch schön Gas geben.

Für dieses Jahr hatte ich mir aber vorgenommen und auch bisher schon in die Tat umgesetzt etwas mehr zu fahren bzw. früher anzufangen und auch auf die Intensität zu achten damit es u.U. noch etwas mehr bringt.

Tja, so ganz schlüssig bin ich mir noch nicht. Mehr Training ist klar, aber
macht es bei so kleinem Umfang Sinn soviel GA1 zu fahren oder kann ich meine Leistungsfähigkeit sogar besser verbessern wenn härter trainiert wird.

Das ist aber auch kompliziert.
Vielleicht habt Ihr ja einen Rat
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Kompliziert muss es aber nicht sein. Warum nicht einfach eine harte Tour und anschliessend ruhige Touren bzw. Pause, bis sich der Körper wieder erholt hat. Um dann wieder von vorne anzufangen.

Klingt gut und gefällt mir.
Da wär nur noch die Frage das von Anfang an so zu machen weil es ja
auch immer heißt "Erstmal nur Grundlage aufbauen"
 
AW: Pulsbereich bei GA1

OK
ich bin der nicht mehr junge Hobbyfahrer mit fast 50 Lenzen und fahre
seit 8 Jahren Rad, davon die letzten 6 Jahre Rennrad mit "Ihr werdet wahrscheinlich lachen" im Schnitt so 1500 km pro Jahr. Gefahren wurde bisher nur zur Sommerzeit und mit für meine Verhältnisse größerer Intensität. Die Längste Strecke ist so ca. 60 km und ich fahre auch öfter nach Feierabend ca. 20 km. Große Ausdauer ist also nicht gefragt.
Hab mir immer gedacht wenn die Strecken so kurz sind kannst Du auch schön Gas geben.

Für dieses Jahr hatte ich mir aber vorgenommen und auch bisher schon in die Tat umgesetzt etwas mehr zu fahren bzw. früher anzufangen und auch auf die Intensität zu achten damit es u.U. noch etwas mehr bringt.

Tja, so ganz schlüssig bin ich mir noch nicht. Mehr Training ist klar, aber
macht es bei so kleinem Umfang Sinn soviel GA1 zu fahren oder kann ich meine Leistungsfähigkeit sogar besser verbessern wenn härter trainiert wird.

Das ist aber auch kompliziert.
Vielleicht habt Ihr ja einen Rat

Ich würde einfach mal versuchen, daß es bei einer großen Zahl von Trainingseinheiten einmal, aber wirklich nur einmal richtig an die "Grenze" geht. Damit meine ich nicht "Kotzgrenze" sondern eher z.B. sowas:
  • ein schwerer Berg, z.B. 3 km/200Hm, den man so fährt, daß es auf ca. 95% der Bestzeit (besser "Bestgeschwindigkeit") hinausläuft und dann eben auf den letzten 500 m nicht auskotzen, aber schon richtig "zulangen";
  • eine Tempofahrt über ca. 7 km mit einer Geschwindigkeit, die deutlich über GA1-Intensität liegt (wenn das also z.B. 30 km/h wäre, hier mind. 32 km/h), zusätzliche Schwierigkeit: die einmal eingeschlagene Geschwindigkeit sollte gehalten werden!
  • Eine Steigerungsfahrt über mind. 2 km, z.B. von 33km/h in 30-sek-Abständen um 2 km/h gesteigert, bis es nicht mehr geht.
usw.

Der Gedanke ist, das Training von der Intensität ein wenig anzuheben, ohne jede Trainingseinheit zu einem EB-Training "ausarten zu lassen" und nicht so zu trainieren, daß es richtig "an die Substanz geht", aber schon deutlich "wehtut". Deshalb auch das Prinzip, das man auch als "einmal austoben, aber nur genau einmal!" apostrophieren könnte.

Eine zweite Sache wäre das genaue Gegenteil: Einfach mal einen richtigen "Radausflug" machen, z.B. zu einem 100 km entfernten Ort, der durchaus als touristisches Ziel attraktiv sein sollte. Noch besser: Ein noch weiter entferntes Ziel wählen (z.B. 130 km), die Fahrtstrecke dimensionieren (z.B. 200 km) und dann die fehlenden 60 km in Richtung Zielort mit der Bahn fahren (dann kämen die restlichen 70 bis zum Zielort und die 130 zurück). Bei sowas niemals so planen, daß das Ende im Zug zurückgelegt wird, man kommt also immer "auf dem Rad zu Hause ankommen".

k.
 
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Klingt gut und gefällt mir.
Da wär nur noch die Frage das von Anfang an so zu machen weil es ja
auch immer heißt "Erstmal nur Grundlage aufbauen"
Und hier stelle ich immer meine Standardfrage. Was ist Grundlage und wie ist diese definiert? Bevor du jedoch mit einem harten Training anfängst, solltest du den Körper die Chance geben, sich an den Bewegungsablauf zu gewöhnen. Also nicht gerade bei der ersten Radtour richtig loslegen.
 
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Ich würde einfach mal versuchen, daß es bei einer großen Zahl von Trainingseinheiten einmal, aber wirklich nur einmal richtig an die "Grenze" geht. Damit meine ich nicht "Kotzgrenze" sondern eher z.B. sowas:
  • ein schwerer Berg, z.B. 3 km/200Hm, den man so fährt, daß es auf ca. 95% der Bestzeit (besser "Bestgeschwindigkeit") hinausläuft und dann eben auf den letzten 500 m nicht auskotzen, aber schon richtig "zulangen";
  • eine Tempofahrt über ca. 7 km mit einer Geschwindigkeit, die deutlich über GA1-Intensität liegt (wenn das also z.B. 30 km/h wäre, hier mind. 32 km/h), zusätzliche Schwierigkeit: die einmal eingeschlagene Geschwindigkeit sollte gehalten werden!
  • Eine Steigerungsfahrt über mind. 2 km, z.B. von 33km/h in 30-sek-Abständen um 2 km/h gesteigert, bis es nicht mehr geht.
usw.

Der Gedanke ist, das Training von der Intensität ein wenig anzuheben, ohne jede Trainingseinheit zu einem EB-Training "ausarten zu lassen" und nicht so zu trainieren, daß es richtig "an die Substanz geht", aber schon deutlich "wehtut". Deshalb auch das Prinzip, das man auch als "einmal austoben, aber nur genau einmal!" apostrophieren könnte.

Eine zweite Sache wäre das genaue Gegenteil: Einfach mal einen richtigen "Radausflug" machen, z.B. zu einem 100 km entfernten Ort, der durchaus als touristisches Ziel attraktiv sein sollte. Noch besser: Ein noch weiter entferntes Ziel wählen (z.B. 130 km), die Fahrtstrecke dimensionieren (z.B. 200 km) und dann die fehlenden 60 km in Richtung Zielort mit der Bahn fahren (dann kämen die restlichen 70 bis zum Zielort und die 130 zurück). Bei sowas niemals so planen, daß das Ende im Zug zurückgelegt wird, man kommt also immer "auf dem Rad zu Hause ankommen".

k.

Das gefällt mir außerordentlich gut und ich kann mir vorstellen, daß mir das so richtig Spaß machen wird
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Und hier stelle ich immer meine Standardfrage. Was ist Grundlage und wie ist diese definiert? Bevor du jedoch mit einem harten Training anfängst, solltest du den Körper die Chance geben, sich an den Bewegungsablauf zu gewöhnen. Also nicht gerade bei der ersten Radtour richtig loslegen.

Ich danke Euch für die guten Tipps, Ihr habt mir echt geholfen
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Und hier stelle ich immer meine Standardfrage. Was ist Grundlage und wie ist diese definiert? ...
Die Frage gefällt mir sehr gut, weil ich den Eindruck habe: Irgendwann hat einer gesagt, diese Art zu trainieren ist Voraussetzung für das und das und deshalb nenne ich das Grundlage. Und seitdem hat niemand sich getraut, das infrage zu stellen.

Aber hast du auch - ich meine: für dich - eine Antwort darauf gefunden?

k.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Grundlage ist erstmal einige km in die Beine zu bekommen und dabei die harten Einheiten noch auszusparen-oder ?
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Grundlage ist erstmal einige km in die Beine zu bekommen und dabei die harten Einheiten noch auszusparen-oder?
Dann würde sich die Frage ja nur denen stellen, die gerade mit dem Radsport angefangen haben. Alle anderen haben ja schon "km in den Beinen". Aber so war das glaub ich nicht gemeint, oder?

k.
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Und nun der Punkt: Bedenkt man, daß der Energieumsatz bei Reoxidation von Laktat zu Pyruvat und anschließender Weiterverstoffwechselung (d.h. auch wieder Oxidation, aber hier eben mit Sauerstoff) fast dreimal so schnell ist wie bei der Oxidation von Fett, ist die "Verdrängung" des Fettstoffwechsels durch die Laktat-Verstoffwechselung (durch Hemmung der Enzyme des Fettstoffwechsels durch die Konzentration von Laktat) eigentlich das Wünschenswerte.

Stattdessen wird es aber eher als "Zu-Vermeidendes" hingestellt und gepredigt, daß intensive Abschnitte im Rahmen des GA-Trainings zu vermeiden sind.

k.

Das Laktat entsteht in den Muskelzellen. Die Enzyme die vom Laktat gehemmt werden sind in den Fettzellen und für die mobilisierung der Fettsäuren zuständig. Die Studien, dass das Laktat den Fettstoffwechsel hemmt wurden an Fettleibigen gemacht. Hier trat das Phenomen auf dass die Fettzellen selbst übermässig viel Laktat produzierten und es so zu der angesprochenen Hemmung kam.

lg
 
AW: Pulsbereich bei GA1

Die Frage gefällt mir sehr gut, weil ich den Eindruck habe: Irgendwann hat einer gesagt, diese Art zu trainieren ist Voraussetzung für das und das und deshalb nenne ich das Grundlage. Und seitdem hat niemand sich getraut, das infrage zu stellen.

Aber hast du auch - ich meine: für dich - eine Antwort darauf gefunden?
Selbst verhalte ich mich zu den Parametern, die Ausdauersportarten kennzeichnen und auch von z.B. Friel immer wieder genannt werden. Diese wären zunächst die Sauerstoffaufnahme (VO2max), dessen Ausnutzungsgrad (häufig als Leistungsschwelle, FTP, Kraftausdauser usw. genannt) und die Arbeitsökonomie. Da alle Trainingsformen (z.B. GA1, EB usw.) diese Parameter beeinflussen, kann ich selbst mit einigen deutschen Begriffen nicht viel anfangen; unter anderem die immer wieder genannte Grundlage. Wie auch schon mehrfach vorher gesagt, sollte die Totalbelastung und das spezifische Training die zentralen Punkte in der Trainingsplanung darstellen.
 
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... Der Körper versucht mit dem produzierten Laktat den stark erhöhten Säurespiegel in den Muskelzellen abzubauen...
Nein, das würde nicht gehen, dann müsste das Laktat als Pufferbase wirken. Vielmehr fallen Laktat-(-)-Ionen (also Anionen) und H30-(+)-Ionen gleichzeitig an, weil die Milchsäure sofort dissoziiert. Mit dem absinkenden Ph-Wert wird der Körper aber sofort gut fertig, weil er sich in einem Zustand sehr guter respiratorischer Kompensation befindet (viel Abatmung von C02). Das "übrigbleibende" Laktat selbst (also das Anion) ist aber eben - wie du schreibst - nicht "Problem", sondern einer von drei Energielieferanten (daneben: Fett, Glucose). Vor allem aber ist er nicht "der schlechtesten Einer", in der Geschwindigkeit des Energieumsatzes steht das Laktat an 2. Stelle.

Aus diesem Grunde hatte ich die Vermutung geäußert, daß es gut wäre, wenn Laktat den Fettstoffwechsel hemmt, nach dem Motto (in den Mitochondrienreichen Zellen der Arbeitsmuskulatur) "Weg da, ich komme!"
Mit Laktat hat das überhaupt nichts zu tun.
In obigem Sinne hat das ganze eine Menge mit Laktat zu tun, nur ist es eben nicht dieser Bösewicht, für den es Jahrzehnte gehalten wurde. Wer sich da ganz global mal schnell schlau machen möchte, dem empfehle ich zum Einstieg dies.

k.
 
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