Ob es eine gute oder schlechte Idee ist, hängt nicht zuletzt wohl immer von der Perspektive ab - aus Sicht der Teams als AG vermutlich eher schlecht, aus Sicht der Fahrerinnen als AN dürfte es dagegen eher als gut gesehen werden.
Und da ist mein emphatisches Empfinden doch den Fahrerinnen näher.
Gerade bei den weiblichen Pros ist der Beruf in aller Regel mit ziemlich heftigen Einschränkungen verbunden, die nur durch Leidenschaft aufgewogen werden. Mit "groß rauskommen" ist da jedenfalls nix; von Ausgesorgt-Verträgen wie sie ein Froome, ein Sagan oder andere männliche "Stars" bekommen, können die nichtmal träumen. Die sind schlicht utopisch.
"Gut" ging es den weiblichen Pros bisher dann, wenn sie in einem gut aufgestellten Team untergekommen sind. Canyon-
Sram, zB. Da gab/gibt es nicht nur halbwegs ordentliche Verträge, sondern es wird auch ziemlich umfassend Material gestellt. Schon eine Stufe drunter, aber trotzdem noch WT, gibt es zB Leistungsmesser nur noch, wenn sie sich die Fahrerin selbst kauft - wobei der natürlich zum vom Team gefahrenen Material passen muss; günstige Lösungen scheiden dadurch im Zweifel aus.
Es gibt, mWn, im Bereich der WWT sogar Teams, in denen das Material zum Teil selbst gezahlt werden muss. Vergünstigt, aber eben nicht "Hier haste Deine vier Räder für die nächste Saison"; nach einem Crash halt blöd.
Da finde ich es nicht verkehrt, auch mal was für die Arbeitnehmerinnen zu tun. Und sei es "nur" die Möglichkeit, etwas abgesicherter im Privatleben zu sein.
Wie viele Fahrerinnen allerdings ausgerechnet auf diese Möglichkeit gewartet haben, kann ich auch nicht abschätzen. Ich vermute, es sind nicht allzu viele. Dennoch dürfte das als positives Zeichen wahrgenommen werden - analog dem Streikrecht im allgemeinen Arbeitsrecht, bei dem wohl auch Jeder irgendwie froh ist dass es das gibt, auch wenn er selbst nie gestreikt hat oder das nach heutigem Stand je vor hatte.