So, gudn Dach. Auch wieder mal hier....
Heute die kürzeste Variante gewählt. 21 km, 11°, keine Ahnung ob Wind oder nicht. Musste mich warm anziehen, habe irgendwie gefroren... Schwere Beine und der Rest ist auch noch nicht zu
100% wieder geschmeidig.
Jetzt zum Grund dafür. Lange gewartet und hier ein kurzer Kurzbericht.
Ötztaler 2014.
Start trocken und schön bei 8°.
Alles lies sich sehr gut fahren. Kühtai lief super. Die beiden Pferde habe ich erst noch in der Koppel gesehen, aber auch beobachtet, dass diese mit ordentlich Nachdruck zurück gehalten wurden. Die waren da schon nervös.
Haben dann irgendwann einen Weg gefunden und sind das Kühtai hinauf an allen Radlern vorbeigetrabt. In einer Seelenruhe!!!
Kühtaiabfahrt lief Top. Habe an der Labe dort nur trinken geholt - genau lesen, es fehlt was!!!
Die Anfahrt nach Innsbruck war schnell. Der Brenner lief erst sehr gut, Gruppenhopping sozusagen

Nur wer aufmerksam gelesen hat, am Kühtai fehlte was. Hab zu wenig gegessen. Hungerloch, also Tempo raus und den Rest quälen.
Oben erst mal Trinken und Essen.
Dann ab zum Jaufen, locker und ruhig.
Der Jaufen ist ein ätzendes Ding. Man fährt ewing im Wald, man sieht das Ende nicht. Aber immer gleichmässig! Wer es kennt, der nimmt es nicht so schwer. Wem es hier nicht gut geht, der verflucht das Ding!
Bei mir liefs flüssig. Hier mal ein Zucken im Schenkel. Aber nichts wildes.
Labe wieder ausgenutzt und gegessen und getrunken. Leere Flaschen wieder füllen und los.
Die Jaufenabfahrt ist gut. Besser wie beim letzten mal.
Und dann THE BEAST, das Monster, das wunderschöne Timmelsjoch. Bei Sonne ein Traum

Aber nach 170 km zuvor schon heftig.
Rhythmus fahren, Position wechseln, locker bleiben, Spaß haben. So war es auch. Habe es sozusagen genossen. So paradox das auch klingt.
Man kann nach ein paar Kilometern auch einen Blick auf die letzten Kehren kurz erhaschen. Man sieht dann was noch kommt. Aber man darf dann nicht verzagen und sich nicht unterkriegen lassen.
Die "vorletzte" Labe noch mal genießen, die Blicke der Teilnehmer aufsaugen und selbst lächeln, das hilft.
Dann die letzten Kehren. Die Qual. Stetig zwischen 9 und 12% Steigung. Keine Pause, keine Gnade, zwischendurch der Geruch des roten Bullen

aber den habe ich ignoriert.
Die Oberschenkel meldeten einmal rechts und dann noch einmal links einen Krampf an. Aber ich hatte gute Tipps, einfach locker weiterkurbeln, das hilft. Klingt komisch, ist aber so. Hat gut geholfen!!!
Nach der drittletzten Kehre hüpfte dann ein wildgewordener Flummy den Weg entlang mit rotem Gewand und Dreizack. Didi Senft, der verrückte Hund. Feuerte JEDEN gnadenlos an. Die mit stark gequälten und fertigem Blick mehr als die ohne. Tat gut.
Aber meine Motivation, die ich den ganzen Tag immer wieder gebraucht habe, klebte am Oberrohr, in Form eines Fotos auf einem Aufkleber gebannt. Meine KIDS

Das hat mich immer hochgezogen, egal wie tief das Loch war, siehe Brenner.
Kurz vor dem Tunnel, den man auch erst wenige Straßen- (nicht Höhen-) meter vorher sieht, nehme ich das erste mal die Musik aus dem Ohrhörer bewusst war. Tat sehr gut.
Vor dem Tunnel habe ich noch kurz mit einem älteren Herren unterhalten während ich mir Regenjacke und Neopren (die aus meiner Galerie) übergezogen habe.
Dann ab in die Abfahrt. Rollen lassen, gute Miene zum Regen machen. Gegenanstieg einrollen, reintreten, Krämpfe in beiden Schenkeln, runterschalten, nach rechts unten blicken und die Straße nach Sölden entdecken, freuen, Krämpfe rausgekurbelt, Mautstation. Telefon raus, Familie anrufen, "ICH KOMME..." (Kameramann filmte mich dabei, der HUND!) und dann reinhauen in die Abfahrt!
Ein geiles Gefühl. Vor allem, wenn man die 3 Edelhelfer unten im Ziel sieht, inzwischen all den Zuschauern. Die Kids in die Arme geschlossen, die Frau festgehalten, durchnässt, gefroren und glücklich.
Mein oberstes Ziel heil und gesund ankommen, deutlich übertroffen.
Mein sekundäres Ziel, die Zeit, auch noch gut mitgenommen.
09:45 Stunden, Satte 01:20 Stunden schneller als beim letzten mal, das war das Sahnehäubchen...
Aber viel geiler war es, die Leute die noch länger brauchten, mit zitternden Lenkern nach Sölden reinfuhren, anzufeuern. Die sind echte Heldinnen und Helden...
Wer einen richtig langen Bericht haben will, PN
