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Meine FTP sinkt - aber ich werde trotzdem besser!

Volle Unterstützung in diesem Punkt. Man sieht es ja gerade in allen möglichen Bereichen - die KI ist so verlockend einfach und es klingt ja auch erstmal toll, was sie so anbeitet, im Detail ist es dann aber eher katastrophal was sie an Ergebnissen anbietet, wenn man sie nicht außerordentlich genau mit Daten füttert. In dieser Zeit hat man es dann auch selbst gemacht (die nötige Expertise vorausgesetzt).

Auf Training bezogen: Sie würfelt so ziemlich alles wild durcheinander was sie im Internet so findet. Mit professioneller Trainingsplanung hat das aber ziemlich wenig zu tun.

Was witziges zu der Sache mit der KI: Sie sollte mir mal ein Heat-Training erstellen und hat extra nochmal gefragt, ob ich wirklich ein Hitze-Training haben will. Hab ich dann bejaht und was kaum raus? 120 Min Z2, immer die gleichen Watt :D
 

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Re: Meine FTP sinkt - aber ich werde trotzdem besser!
Was witziges zu der Sache mit der KI: Sie sollte mir mal ein Heat-Training erstellen und hat extra nochmal gefragt, ob ich wirklich ein Hitze-Training haben will. Hab ich dann bejaht und was kaum raus? 120 Min Z2, immer die gleichen Watt :D
Das ganze aber dann in der Sauna und alle 15 Minuten ein neuer Aufguss aus der Kohlehydrateflasche?
 
Leichter gesagt als getan. Ist es überhaupt so relevant für das Training, die FTP so genau zu wissen? Da gibt es doch bestimmt auch eine gewisse Tagesstreuung und ob man mit er 300 oder 305 Watt FTP trainiert ist doch schon fast Toleranz der Leistungsmesser.
Natürlich gibt es eine Streuung der Tagesform, insofern darf man sich auch nicht zum Sklaven der FTP und daraus abgeleiteter Prozentvorgaben für das Training machen. Andererseits braucht man aber auch Orientierungspunkte, wenn man mit Intervallen loslegen will. Da ist die FTP durchaus hilfreich. Wenn man sich dabei auf die Ergebnisse eines Stufentests verlässt, kann es indes passieren, dass Intensitäten zu hoch vorgegeben werden. Vor einigen Jahren gab es mal einen Podcast mit dem Trainer, der einige der Zwift-Workouts erstellt hatte. Der sagte, dass sie sich des Problems der Unzuverlässigkeit des Rampentests bezüglich der FTP sehr bewusst seien und deshalb in den Workouts die Intensitätsvorgaben reduzieren. Ansonsten kann eben auch das passieren, was offenbar bei @QTrotter passiert ist. Man schafft die Workouts erst gar nicht. Das spricht meiner Auffassung alles dafür, erst einmal eine verlässliche FTP-Ermittlung anzustreben. Außerdem liefert der Wert natürlich auch eine Ausgangsbasis, um später beurteilen zu können, ob das Training den gewünschten Erfolg hatte.
Später kann man dann bei Intervallen auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Bei mir ist es so, dass ich aufgrund des Trends bei längeren Intervallen durchaus ein Gefühl dafür habe, ob die FTP steigt oder fällt. Ist zwar auch keine exakte Methode, aber allemal hinreichend, um Rückschlüsse übers Training zu ziehen.
 
Du ignorierst, dass ich ja geschrieben habe, dass man die FTP bestimmen kann, wenn man mehrere Ausbelastungen unter 30 min. zur Verfügung hat. Man braucht dann allerdings eben mehrere unterschiedlich lange All Outs. Dazu ist indes kein Machine Learning erforderlich, sondern es reicht ein "simples" CP-Modell. Der darin abgebildete Zusammenhang zwischen Arbeit (Kj) und Zeit ist gut erforscht und vielfach angewendet, siehe z.B.
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00140138108924856
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5371646/
u.v.a.
Entsprechende Algorithmen für solche Modelle sind in seriöse Analyse-Programme für Trainingsdaten integriert. Garmin fällt hier nur leider nicht die Kategorie "seriös". Das Grundproblem, dass bei kürzeren Ausbelastungen die Fehlermarge der FTP-Schätzung zunimmt, lässt sich allerdings auch durch Algorithmen nicht lösen. Fehlende oder schlechte Informationen über Leistungen (z.B. aufgrund zur kurzer Tests)kann man weder durch "klassische" statistische Modelle noch durch Machine Learning füllen. Es gilt immer "shit in => shit out".


Das war eine ursprünglich gebräuchliche Definition, die auch von A. Coggan verwendet wurde und darauf fußte, dass man in Studien festgestellt hatte, dass die Power@LT und Power über ein "gut gepactes" 40km.-Zeitfahren (für das "halbwegs" gute Zeitfahrer rund eine Stunde brauchen) hochkorreliert sind.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1997818/
Mittlerweile ist die Definition aber überholt. Vielmehr hat sich gezeigt, dass das metabolische Gleichgewicht, dass durch die FTP abgebildet wird, in vielen Fällen nicht ~1h gehalten werden kann. Daher sind die neueren Modelle um die Zeitdauer, die die FTP gehalten werden kann, ergänzt worden. Der dafür genutzte Parameter nennt sich TTE => Time to Exhaustion. Im folgenden Schaubild (sind übringes nicht meine Daten!) ist die FTP der gelb markierte Bereich. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung aufgrund des metabolischen Gleichgewichts über eine gewisse Zeit ohne signifikanten Abfall gehalten werden kann. Jenseits dieses Gleichgewichtszustandes fällt die Leistung dann stärker ab. Der Punkt, an dem dieser Abfall einsetzt ist von mir mit dem roten Pfeil markiert, dort liegt die TTE.
Anhang anzeigen 1682476
Ich finde Deine Interpretation etwas irritierend. Ich finde man muss die Kurve von rechts kommend betrachten. Und die logarithmische Skala berücksichtigen. De facto ist der Leistungsabfall von 2-5h im Mittel wohl geringer als von 5-20min, auf die absolute Zeitspanne bezogen!
Von rechs kommend ist der Leistungsabfall auch im gelben Bereich nicht gering, im Gegenteil, eine Zunahme der Leistung führt zu einem rapidem Einbruch der möglichen Zeit diese zu halten!
Hier kickt halt das anaerobe System rein.
 
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