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Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage

Das Kaputte Gewinde wird glatt ausgefräst und die neue Gewindehülse wird denn mit speziellem Material heiß eingearbeitet/geklebt und senkrecht ausgerichtet - fertig. Hält bombenfest und ist mit der Lötlampe wieder rauszuholen.

Sowas habe ich noch nie live gesehen und kann es mir von der Mechanik her auch nicht gut vorstellen. Für ein Ausrichten nach dem Einsetzen brauche ich einen relativ großen Fügespalt, den der Kleber auffüllen muß. Beim Kleben will ich aber grundsätzlich einen geringen Fügespalt erreichen. Alles andere ist nah am Spachteln. Hast Du ein Beispiel für solche Hülsen und den Kleber?

Zweifellos ist das eine nichttriviale Aufgabe. Ich würde eine beschaffbare Kurbel eher ersetzen als eine Buchse einzusetzen. Bei Veloce kann ich das nicht beurteilen, gar nicht meine Ära. 14 Euro halte ich für einen Knallerpreis für eine fachgerechte Reparatur.

Meine Variante: Kurbel rechtwinklig auf die Fräsbank spannen und mit dem gezeigten Reparaturgewindebohrer aufreiben. Kühlen mit Spiritus. Neues Gewinde von Hand schneiden. Dazu braucht man noch ein Windeisen Gr. 3. Hier ist ein bißchen Gefühl gefragt. Es ist durchaus möglich, bei Alu in eine gerade Bohrung ein schräges Gewinde zu schneiden. Dann eiert das Pedal beim Fahren. Gewindebohrer nicht verwechseln, es gibt ein Rechts- und Linksgewinde. Die oben gezeigte Gewindebuchse auf die Dicke der Kurbel kürzen. Mit Fräsen habe ich hier keine guten Erfahrungen gemacht, weil die Gewindegänge dazu neigen, rundrum auszureißen. Also mit Flex oder Schleifbock, dann mit der Feile.

Gewindebuchse mit einer alten Pedalachse in das neue Gewinde eindrehen. Dazu verwende ich je nach persönlicher Tagesform Schraubensicherung mittelfest oder hochfest. Bei mittelfest kann man noch ein paar mal hin und herdrehen und die Einschraubtiefe korrigieren. Bei hochfest ist die Topfzeit ziemlich kurz, also rein und bumm, das war's! Wenn man sauber gearbeitet hat, ist mehr Schraubensicherung zwischen Kurbel und Buchse als zwischen Buchse und Achsgewinde. ;) Dann läßt sich die Achse auch wieder ausschrauben, ohne daß die Buchse mit rauskommt. Montieren und prüfen, ob das Pedal beim Kurbeln läuft, ohne zu taumeln.

Der ganze Sache dauert schon 1 h und ist (für mein Gefühl) ziemlich empfindlich. Es gibt nur einen Versuch. Bei Fehlern ist die Kurbel endgültig Schrott.

Ich wäre für Hinweise (von Praktikern) dankbar, was sich hier noch verbessern läßt. Womöglich schafft ein Profi in 5 min in einem Arbeitsgang, ohne die Kurbel vom Rad zu demontieren, ein absolut gerades Gewinde zu schneiden. Buchse kürzen, reinjubeln, Pedal drauf, fertig, hält. Dann ist er ein Schraubergott. Ich bin keiner.

An Helicoil - im Sprachgebrauch schon ein Synonym für Reparaturgewinde - glaube ich hier überhaupt nicht. Das ist eine relativ fragile Spirale, die für dynamische Belastungen absolut nicht taugt. Durch die umlaufende Belastung neigt eine Pedalachse in der Kurbel zum Taumeln. Hier ist auch das richtige Anzugsdrehmoment wesentlich wichtiger als bei Gewinden, die nur auf Zug belastet werden.

Grüße,

Andy
 

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Re: Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage
Okay, jetzt wird es kompliziert. Aber hoffentlich nicht mehr für mich, denn mein Kollege konnte die Füße nicht still halten und hat sich eine (ziemlich abgegnabbelte) Choruskurbel ersteigert, die dann hoffentlich taugt.
Bleibt für mich noch die Frage, wie das so von Heute auf Morgen passiert? Die alte Pedale ließ sich nicht geschmeidig, aber relativ gut lösen und die neue eben so gut einbauen, da war nix verkantet oder so...
 
Was das nur für´n Lötzinn der hier über Gewindereparaturen geschrieben wird.
Ein mit einer Helicoil Spirale ersetztes Gewinde ist belastbarer als das Ursprungsgewinde gerade in Aluminium , das gilt auch für Reperaturbuchsen ( Time Sert etc. ) anderer Hersteller.
Ja , man braucht dafür entsprechendes Spezialwerkzeug ( Gewindebohrer mit dem Aussengewinde des Reparatureinsatzes und ein spez. Einschraubwerkzeug ) das kostet pro Gewindegrösse ( ist nur für eine Grösse verwendbar !! ) schon mal eben 100€ , also bei Pedalgewinden zwei Sätze !weil links und rechts Gewinde .
Und eine Ständerbohrmaschine oder Fräsbank muss auch da sein , frei Hand geht am Kurbelarm gar nicht .
Also mal locker 200.-€ investieren für einen Kurbelarm.....:eek:
Und das ein Fahrradreparateur so was hat , na ja , wenn er Geld über hat vielleicht , aber ein neuer Kurbelarm ist da irgenwie schneller , oder ?
Siehe website der Fa. Böllhoff ( Erfinder / Hersteller / Verteiber des Reparatursystems " Helicoil, eingetragenes Markenzeichen der Fa. Böllhoff)
Aber ob es 9/16 x 20 Tpi li. + re. überhaupt gibt wage ich auch zu bezweifeln , lohnt sich wohl kaum für 5 Gewinde pro Jahr .
 
Bleibt für mich noch die Frage, wie das so von Heute auf Morgen passiert? Die alte Pedale ließ sich nicht geschmeidig, aber relativ gut lösen und die neue eben so gut einbauen, da war nix verkantet oder so...
Das Problem tritt nicht beim Aus- oder Einschrauben auf, sondern durch zu geringes Anzugsdrehmoment. Nur zur Veranschaulichung, schraub mal ein Pedal nur 2-3 Gänge ein, es wird wackeln. Beim Fahren wackelt das (voll eingeschraubte Pedal) natürlich nicht hin und her, sondern rundherum. Das Gewinde wird zu jedem Zeitpunkt nur an einer Stelle auf Zug belastet. Dieser Belastungspunkt wandert in Umfangsrichtung (entgegen der Kurbelbewegung) durch das Gewinde und zieht das Alugewinde mit der Zeit heraus. Ist das Anzugsdehmoment hoch genug, wird die Gewindepaarung gleichmäßig axial auf Zug gehalten und diese Taumelbewegung minimiert.
 
Was das nur für´n Lötzinn der hier über Gewindereparaturen geschrieben wird.
Wo ist denn jetzt der Lötzinn?
g.gif
Bei einem Kurbelgewinde muß ich damit rechnen, daß das Pedal auf die Restlebensdauer der Kurbel noch ein paar Mal raus- und reingeschraubt wird. Reparaturen, wo ich jemand sagen muß, "das darfst jetzt aber nicht mehr anfassen," machen mich nicht besonders stolz. Bei Helicoil habe ich an anderen Stellen schon gesehen, daß beim ersten Ausschrauben schon wieder halbe Gewindegänge rausbröseln. (Gern genommen an Zündkerzengewinden. Da fallen die Brösel wenigstens gleich in den Brennraum und machen nicht den Werkstattboden dreckig.) Um die reine Belastbarkeit im montierten Zustand geht's da noch gar nicht. Ich mag's halt einfach nicht. :) Das kann jeder für sich persönlich bewerten und auprobieren.

Time-Sert (gibt's nicht in 9/16x20 re/li, glaube ich) ist eine ganz andere Veranstaltung. Das ist wiederum eine massive Gewindebuchse (in D von Würth), die sich sogar bei extrem empfindlichen Zylinderstehbolzengewinden an Porsche Magnesium-Motorblöcken bewährt. X.000-€-Reparatur, über jeden Zweifel erhaben. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, sowas mit Helicoil zu vermurksensuchen.

Bei Werkzeug und Maschinen kann sich doch jeder überlegen, ob er die eh schon rumstehen hat oder vielleicht mal einen Repsatz Gewindebohrer dazukauft, wenn er solche Arbeiten gern selbst macht.

Wenn ich das richtig sehe, ist das hier "Ne kleine Bastelfrage" und nicht der "Gleich-wegschmeiß-und-neukauf"-Thread. Ich gebe zu, es ist schwer nachzuvollziehen, daß vielleicht auch mal eine 40 Jahre alte Kurbel ausreißt, die man nicht mal so eben neu nachkauft. ;)
 
...Hast Du ein Beispiel für solche Hülsen und den Kleber?
Nein, ich war nur froh, dass Uli es für mich reparierte und mir es als DAU erklärt hat.

...Zweifellos ist das eine nichttriviale Aufgabe. ...14 Euro halte ich für einen Knallerpreis für eine fachgerechte Reparatur...
Finde ich auch.
...Es gibt nur einen Versuch. Bei Fehlern ist die Kurbel endgültig Schrott.
Bei der von mir angeführten Reparatur, könnte man da im Wiederholungsfall (man überlege sich, die Pedale reißt durch ein Unfall wieder aus) eine neue Gewindebuchse einsetzen ohne neu zu fräsen.Erwährmen und alte Buchse raus - neue Buchse rein.

...ein neuer Kurbelarm ist da irgenwie schneller , oder ?...
Na klar, aber wenn Du keinen anderen findest oder der teurer ist, als die Reparatur?!
 
Bei der von mir angeführten Reparatur, könnte man da im Wiederholungsfall (man überlege sich, die Pedale reißt durch ein Unfall wieder aus) eine neue Gewindebuchse einsetzen ohne neu zu fräsen.Erwährmen und alte Buchse raus - neue Buchse rein.
Klarer Vorteil, wenn sie sich nur im Betrieb nicht rausarbeitet. Ich habe das Material noch nie gesehen...
huh.png
 
Da ich selbst derzeit nur bedingt bergtauglich bin, würde ich gerne zunächst mein Rad ein Wenig bergtauglicher machen.
Im Moment fahre ich bereits bei ca. 8% Steigung im "ersten Gang". Einige Rampen meines Hausbergs haben 14%.

So sieht meine Kurbel aus:
IMG_0227.JPG


Kann ich hier das kleinere Kettenblatt einfach austauschen?
Würde die Kette das mitmachen?
Würde der Umwerfer den größeren Abstand packen?
 
Ein 38er Blatt müsste die Kurbel verkraften können (so jedefalls meine Golden Arrow und die 6400er). Kette: eventuell zwei Glieder entfernen.
 
Genau. Das einfachste ist, ein 38er Blatt zu montieren, dazu bedarf es keiner weiteren Handgriffe als evtl. die Kette zu kürzen (8ung, das große Blatt bleibt, kann sein, dass durch Kürzen zuviel Spannung draufkäme).
Eine andere Möglichkeit ist, ein mittleres Blatt zu montieren, das die Möglichkeit bietet, dort ein kleineres Blatt zu montieren. Ergebnis ist als eine 3fachkurbel. Dazu muss aber ein Schaltwerk mit langem Käfig und ein Umwerfer mit größerer Schaltgabel montiert werden. Evtl. ist auch ein längeres Tretlager notwendig, eine neue Kette (wg. des langen Käfix) wird auch unumgänglich sein.
 
In letzter Zeit wurde wegen Freilauftausch bzw.- reanimierung einige Male das Shimano Freilauf Werkzeug TL-FH40 erwähnt, und es scheint, dass einige der werten Forumisti die auch ihr Eigen nennen. Würde jemand mir dieses Toll eventuell verkaufen oder leihen (gegen Kostenerstattung, versteht sich)? Das wäre echt total nett, ey!;)
 
Liebe Forumianer,

ich habe eine Frage aus dem Themenbereich "Grundlagen Materialkunde für Vollpfosten";) :
Die Schrauben für die Getränkehalter , Befestigungsbolzen der Bremsen etc. sind doch häufig aus Edelstahl, oder?
Muss ich bei einem CroMo Rahmen Kontaktkorrosion befürchten?
Wie sieht es mit Titanschrauben aus- oder Alu?

Merci beaucoup...
 
Greif die Schrauben einfach mit öligen Fingern an und dreh sie dann rein. Nimm alles einmal pro Jahr auseinander, dann gammelt auch nix fest.
Edelstahl oder Alu nehme ich gerne für Flaschenhalter. Sollten die Aluschrauben eloxiert sein (z.B. die bunten), dann würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen.
 
super, danke für die fixe antwort!
hatte allerdings eigentlich weniger Angst vorm Festgammeln als eher davor, dass mein Rahmen anfängt zu korrodieren... (wie bei den Stahlschrauben in Alurahmen)
 
Genau. Das einfachste ist, ein 38er Blatt zu montieren, dazu bedarf es keiner weiteren Handgriffe als evtl. die Kette zu kürzen (8ung, das große Blatt bleibt, kann sein, dass durch Kürzen zuviel Spannung draufkäme).
Eine andere Möglichkeit ist, ein mittleres Blatt zu montieren, das die Möglichkeit bietet, dort ein kleineres Blatt zu montieren. Ergebnis ist als eine 3fachkurbel. Dazu muss aber ein Schaltwerk mit langem Käfig und ein Umwerfer mit größerer Schaltgabel montiert werden. Evtl. ist auch ein längeres Tretlager notwendig, eine neue Kette (wg. des langen Käfix) wird auch unumgänglich sein.

Vielen Dank Dir und auch an amateur.
Da Du dieses schön runde Kettenblatt verlinkst, noch eine Frage.
Bin ich beim neuen Kettenblatt nicht auf Biopace festgelegt?
Kann ich an der Kurbel ein rundes und ein ovales Blatt montieren?
 
In letzter Zeit wurde wegen Freilauftausch bzw.- reanimierung einige Male das Shimano Freilauf Werkzeug TL-FH40 erwähnt, und es scheint, dass einige der werten Forumisti die auch ihr Eigen nennen. Würde jemand mir dieses Toll eventuell verkaufen oder leihen (gegen Kostenerstattung, versteht sich)? Das wäre echt total nett, ey!;)

Ich glaube nicht, dass das viele ihr Eigen nennen. Bei mir hat sich jedenfalls noch keiner gemeldet. Einer hatte das Tool zum Trennen von Freilauf und Nabe, das ist in Deutschland käuflich erhältlich und für mich zweitrangig.
 
Was gibt es eigentlich an einigermassen gut und klassischen aussehenden, günstigen Schlauchreifen im Angebot?
Für einen Achtziger Jahre Klassiker, am liebsten braune Flanke und schwarze Lauffläche?
 
Ähm,

auch ohne klassisch zu sein, gibt es keinen Schlauchreifen... :rolleyes:

... der etwas taugt und dann auch noch "günstig", in dem Sinne wie Du es wahrscheinlich meinst, ist. Ansonsten schau' Dich in den hiesigen Gefilden um. Mit ein paar Mausklicks hat man erhellende Gesprächsfäden auf'm Bildschirm zum Stöbern... ;)

willkommen heißende Grüße

Martin
 
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