• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

l'eroica

AW: l'eroica

Die Straßen die man da fährt werden ja auch regelmäßig von Autos befahren wodurch sie relativ gut befestigt sind.
Ja, das denk ich mir auch.
Ich gehör wie gesagt zu den Rennradlern die vor einem Schotterstück nicht zurückschrecken. Bei uns im Taunus wurden die letzten Straßen um 1975 herum asphaltiert, und "white roads" gibt's noch immer, die verlaufen halt durch den Wald.
Ich bin mit meinen Schwalbe hier auch ganz zufrieden, aber auf das Philippe soll nach Möglichkeit was französisches. Und an 28 breite hab ich auch schon gedacht, der Rahmen bietet noch genug "Luft".
 
AW: l'eroica

Übersetzungen
Mal ne Frage zu den Steigungen dort:
Ich bin ja aus dem Taunus einiges gewöhnt, Feldberg und so, aber steiler als 11-13% ist bei uns doch selten und dann haut's mich nach ner Weile runter. Ich bin die ganze Woche schon scheusslich vergrippt, und das "Abschlusstraining" wird deswegen wohl eher gemächlich ausfallen.

Was fährt man für Übersetzungen dort?

Für die TA-cycloturist hab ich jetzt 50/36 er montiert - ein 32er wär auch noch dagewesen, erschien mir aber doch zu MTB-mässig. Zusammen mit dem 14-24 Sachs-Maillard hinten (5-fach) ist damit als Berggang 1,5:1 drin, damit komm ich hier eigentlich gut zurecht (will heissen, ich muss eigentlich selten aus dem Sattel raus).
Ich hab die Kette so gekürzt, dass klein-klein geht. Groß-groß geht nicht, soviel Kette kann der Huret Competition mit seinem kurzen Arm doch nicht aufwickeln, auch in der Position "28" (eigentlich hab ich nur 24 Zähne Gesamtdifferenz).

Ach übrigens, die schwarze Sedis Delta Course die ich bei der Gelegenheit montiert hab, um die sündteurer Sedis Gold zu schonen, zerbrach mir schon beim Anfahren aus dem Hof. Wahrscheinlich total versprödet vom Lagern über Jahrzehnte, obwohl sie in ihrer Tüte lag. Eine Kette ohne Laschen wie vor 50 Jahren, wäre wahrscheinlich sowieso zum Schalten übel gewesen. Und irgendwie fiel mir dann auch ein dass man ganz früher öfters mal gerissene Ketten hatte...
 
AW: l'eroica

Hallo Taunide,
wegen der Übersetzung mache ich mir auch schon gedanken. Auf meinem Centurion ist serienmäßig vorn 53/42 und hinten sechsfach 12-25 drauf. Mein Mitfahrer hat die Anstiegsmeter mal zusammen gerechnet und kam auf ca. 1500 hm. Mit 53/42 für mich ganz schön heftig. Bin gerade dabei, nach kleineren Kettenblättern für die Dura Ace zu suchen. Sonst wird es eine ganz schöne Quälerei. Ideal wäre 50/39 oder sogar 50/34 wenn es denn geht. Hoffentlich finde ich noch was, liegt ja nicht gerade an jeder Ecke. Mein Mitfahrer meint, die Höhenmeter wären auch mit 53/42 fahrbar ( er ist Flandern so gefahren).

Drexl:
Danke für das Paket. Schuhe passen.


Sport frei!
sauis
 
AW: l'eroica

Hi Strong Walker, danke für den Tipp. Leider sind die Tufos schon geklebt ...

Taunide:
Dein Philippe ist eigentlich viel zu Schade für Schotter. Auf den Bildern ist der Zustand 1+. Wegen der Übersetzung hast Du Recht. Ich werde das 52 Blatt vorn lassen und nur das 42er gegen ein 39er tauschen. Ist zwar nicht ganz Retro da von neuer Dura Ace aber bei You Tube sind ein Paar Videos zu sehen, wonach es ganz schön hoch geht.

Gruß und Sport frei
sauis
 
AW: l'eroica

Das PHILIPPE ist nicht 1+, ich hab ein Haufen Stellen nachlackiert, sieht man wenn man dicht am Rad steht. Falls noch ein paar Steinschlagstellen dazukommen sollten: von einem internationalen Event wie diesem herkommend ehren sie jedes Rad, dem Rahmen tut das nix, und die Lackdose ist noch fast voll.
Es ist das allerbeste Rad was ich habe für so eine Fahrt.
Das AX-Norta wäre weniger wertvoll, vielleicht robuster (aber auch schwerer) ist aber wegen der im Lenkerband eingewickelten Aero-Bremszüge nicht zugelassen.
Ob VITUS zugelassen sind weiss ich gar nicht. Meins ist ein frühes (vor 1987 denk ich). Das aber ansonsten mit Suntour Cyclone fast japanisch-perfekt ist. Ich wollte aber mit einem wirklichen Franzosenrad fahren, falls möglich mit einem der feinsten französischen Räder die es dort gibt...
Sorgen mache ich mir ein bisschen um Speichenbrüche. Ich bin noch erst 300km gefahren mit dem Rad, also zuwenig um wirklich sagen zu können wie gut die alten Laufräder halten. Muss noch Ersatzspeichen beschaffen, die Hochflanschnaben haben ganz andere Größen als was so in meiner Werkstatt rumliegt. Verzinkte Speichen hab ich eh keine.
Was die Reifen angeht, jetzt kamen welche "Made in China" aus USA, leider nicht beige einfarbig wie auf dem Foto sondern sie schimmern leicht bläulich. Fixie-Reifen! Bin noch am Überlegen. Aber sie fahren gut.
 
AW: l'eroica

Genau, Hauptsache fährt!
Ich werde mal die Tage ein Bild von meinem Centurion einstellen. Habe über das Rad leider bislang nichts herausgefunden. Nach Auskunft des Vorbesitzers ist es so Jahrgang 78. Lack noch super, nur ein Paar kleine Stellen. Das Unterrohr und die Kettenstrebe werde ich noch mit Lackschutzfolie abkleben. Witzig ist übrigens, dass die Schuhe von Drexl vom Farbton exakt zum Rahmen passen.

Sport frei!
sauis
 
AW: l'eroica

Hoffentlich sind die Schuhe auch bequem. Ich hab auch so alte Latschen mit Holzsohlen, passende Länge, sehen klassisch aus, aber furchtbar schmal, eine Qual ab dem 50. Kilometer... meine neueren sind auch Schnürschuhe haben "leider" einen Shimano Aufdruck, damit fahr ich den ganzen Tag.

Heute sind noch Continental Super Sport 28-622 gekommen (Flanken hellbeige, Lauffläche schwarz). Dünnere Flanken als die Fixieschlappen, leichter, feiner verarbeitet, Made in Germany, wohl 5-10 J. alt. Sehen gut aus. Werd noch mal ummontieren.
 
AW: l'eroica

l'Eroica - Bericht

dsc_3203.jpg

Die “Eroica”, das Ereignis für jeden Klassikerfreund, hatte mich bis jetzt verpasst, oder ich die Eroica. Ein untragbarer Zustand! 2009 stand endlich kein anderer Termin im Weg, das Urlaubskonto bot auch noch ein paar sauer verdiente Tage an, und Rumplex’ Enthusiasmus lieferte den nötigen Initialschub. Gaiole in Chianti heißt das Ziel! Schnell ist noch ein Hotelzimmer aufgetrieben und die Anmeldung losgeschickt.

Am Freitag der Abreise ist der Granfondo-Bomber flott beladen, der Brenner liegt schnell hinter uns und Zucchero schmalzt mit Hingabe sein “Cosi Celeste” aus dem Stereo. Die Eroica kann kommen! Wir haben zwar... Weiterlesen... mit vielen Bildern!
 
AW: l'eroica

Ei, ei, ei,

aa hast Du einem aber einen Floh in den Pelz gesetzt. ich muß mich jetzt schon kratzen... :daumen:

Wie es heißt es so schön im Kölschen Liedgut ... das sin ma dabei... im nächsten Jahr, hoffentlich... :cool:

begeisterte Grüße

Martin
 
AW: l'eroica

Ich hab 2 Diamanten allein im Zieleinlauf für die 135er gesehen.

Hier mal mein noch ganz frischer Eindruck. Und nach dem Lesen von StrongWalkers Bericht bemühe ich mich mal jeden Pathos wegzulassen:

Es ist schon ein besonderes Erlebnis. Im Mondschein auf schmalen Strassen über die Hügel die von Kastellen und Gutshöfen bedeckt sind, zwischen Olivenbäumen und Weinstöcken -- allein diese halbe Stunde war jede Mühe wert. Im Dunklen roten Rücklichtern nachzujagen ohne genau zu sehen auf was man da eigentlich fährt. Und plötzlich über eine Kuppe, da sind die Rücklichter weg, der Asphalt ist auch weg, es geht steil runter, Du kannst nur ahnen wie steil, und denkst nur BREMSEN. Total verrückt!

Die Strecke ist sehr hart. Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben soviele Radfahrer ihr Rad schieben sehen (mich eingeschlossen). Einen sah ich der schob bergab, mittags auf einer besonders steilen Piste. Man konnte fast nirgendwo den Schwung nutzen sondern musste im Schleichtempo runter. Und die meisten Pistenabschnitte gingen hoch-runter-hoch-runter, pausenlos. Furchtbar demotivierend. Dabei hatte ich Glück und brauchte nichts zu reparieren. Alle 500m wurden Schläuche gewechselt. Auch Freiläufe gingen viel kaputt. Wem der Lenker brach oder die Bremsen nachgaben der hatte ohnehin Pech gehabt, der flog runter. Auf einer langen Asphaltsteigung hängte mich ein 70-jähriger mit seiner Gruppe ab, der Waden wie ein Fußballer hatte. 30 Min. später sah ich ihn neben einem Rettungswagen sitzen, seine Kameraden um ihn herum, in einer Senke zwischen zwei steilen Anstiegen. Wahrscheinlich gestürzt.

Bis 65km fuhren die 135 und 200km Fahrer zusammen. Als ich eine Piste nur leicht bergab hinuntersegelte und froh war mal Gas geben zu können und nicht bremsen zu müssen, überholten mich 2 Italiener mit 50 Jahre alten Rädern auf Ballonreifen mit Tempo 50 und hüllten mich in eine Staubwolke, gefolgt von einem Motorrad mit Kameramann. Mir war an der ersten Verpflegungsstelle klar dass ich besser nur die 135 fahren sollte. Bis dahin hatte ich bereits 2 Flaschen ausgetrunken obwohl ich normalerweise die ersten 50km kaum oder gar kein Wasser brauche. Ich weiss nicht wann ich das letzte Mal 5l Wasser zu mir genommen hab auf einer Fahrt. Dabei war die Sonne nur mittags schlimm, nachmittags bewölkte es wieder. In der direkten Sonne konnte man kaum sehen wenn man plötzlich auf Waschbrettpiste kam, was nach der 2.Verpflegungsstelle losging. Eine schlimmere Belastungsprobe fürs Material ist kaum denkbar. Die Italiener setzen nonchalant ihre besten und wertvollsten Räder dafür ein, daher war ich froh ebenfalls mit meinem "besten" gekommen zu sein.

Bei 85km hatte ich den Punkt erreicht wo ich nicht mehr konnte. Das ist die Strecke die ich zuhause normalerweise so fahre, dort mit geringerer Belastung. Da mag man dann einfach nicht mehr. An dem Punkt hat mich die tolle Verpflegung wieder aufgebaut. Aprikosenschnittchen, Käse, Wurst, Parmaschinken (die Radfahrer griffen mit beiden Händen hinein und die Damen hinterm Tresen füllten gleich wieder nach), Tee, Weintrauben, Bananen, 10 Sorten Kuchen - es war unglaublich. Was ich auf der Strecke verfutterte kostete allein mehr als das Startgeld, obwohl ich eigentlich gar nicht so ein Fresser bin und schon eine Zeitlang von meinen "natürlichen Reserven" zehren kann. Die Fahrt muss finanzkräftige Sponsoren haben, und sie geben das Geld für die Teilnehmer aus - gut so! Nach einer halben Stunde mochte ich weiterfahren. Vielleicht gab es auch Radfahrer die eine Stunde blieben (einige fuhren auch mit NEUEN Rädern mit und trugen keine Startnummern). Den Vino hab ich natürlich auch probiert (bloss 0,5cl Gläser), der baut vor allem psychisch auf und ist ja das älteste "Dopingmittel" der Welt...

Nach der 2. Verpflegungsstelle stieg ich vor jedem Schotterberg ab der mir unsympathisch erschien, egal wieviele vorfuhren. Ich trainiere diesen langsamen Tritt nicht und meine Knie würden das auch nicht mitmachen. Wer aus den Pedalen aufsteigt, rutscht nur noch, kommt aber nicht hoch - ausser vielleicht mit Crossreifen. Die meisten Italiener fahren aber auch keine. Ich fing an diejenigen Radfahrer zu beneiden die mit Turn- oder MTB-Schuhen laufen konnten. Aber ab 100km hörten die elenden Pisten weitgehend auf. Sofort gings mir wieder besser, denn hügelige Strassen bin ich ja gewöhnt. An der 3. Verpflegungsstelle hatte ich den Eindruck dass viele nun länger Pause machten und sah in viele Gesichter, die so müde aussahen wie meines wohl nach 85 ausgesehen hatte. Auch traf ich erstmals auf Fahrer die vor mir gestartet waren. Und die mich überholten wenn ich schob traf ich auch immer wieder. Nach 20 Min. fuhr ich wieder.

Den Preis des langsamen Tretens bezahlten viele später. Manche kamen jetzt kleine Asphaltsteigungen nur noch mit Schwierigkeiten hinauf, selbst die Strasse zum Ziel in Gaiole. Wer noch die die 200km abschliessende Bergschleife nach Radda hinauffuhr, vor dem ziehe auch ich den Hut. Im Ziel hatte ich jedenfalls das angenehme Gefühl dass es jetzt noch hätte weitergehen können, und trotz des vielen Schiebens irgendwo im "Mittelfeld" angekommen zu sein, nämlich um kurz nach halb 4. Um kurz vor 8, schon lange wieder dunkel, sah ich dann immer noch Radler ins Ziel kommen, sowohl von der 135er wie der 200er Strecke. Ein paar kamen auch noch später. Einige mussten lange reparieren, andere verfuhren sich... die Schilder standen teilweise in recht grossen Abständen, und auch hier galt: wer 1x nicht hellwach war hatte Pech gehabt.

Schade dass die Italiener den Spätkommenden nicht mehr Applaus gaben. Ich hatte ein bisschen den Eindruck man feiert die Großartigkeit des eigenen Machismo, und dann kommt lange nichts. Aber das liegt vielleicht auch an meinen Schwierigkeiten mit einer Mentalität die wirklich von gestern ist, die ausstirbt, und vielleicht auch zu recht. Ich hatte jedenfalls nette Gespräche mit ein paar jüngeren Italienern die Englisch verstanden, und eine nette Tischgesellschaft beim Abendessen vor der Fahrt. Lustigerweise wurde ich gefragt woher man denn in Deutschland von dem Rennen wisse. Dass man irgendwo anders auch Räder bauen würde mochten einige wohl auch ahnen. Ein paar britische, französische und deutsche Bikes sah ich jedenfalls, sogar ganz wenige japanische. Im grünweissroten Heldenepos waren sie immerhin geduldet. Die Bilder muss ich erst sortieren; ich kam erst gestern abend wieder zuhause an. Strecke und Verpflegung unterwegs sind jedenfalls die Anfahrt wert, und nachdem ich von radmarathon-erfahrenen Deutschen dann geschildert bekam was einem in Deutschland da alles wiederfahren kann, wusste ich dass ich auf der L'Eroica richtig war, und auf einem gewöhnlichen Radmarathon wahrscheinlich falsch wäre... ;)
 
AW: l'eroica

Ja, ein sehr schöner Bericht.

Der, der runtergelaufen ist, könnte ich sein:D

Ich bin auf der Abfahrt der ersten Schotterpassage hinter dem Kloster abgestiegen und gelaufen, denn da wars mir noch zu hakelig. Später ging es eher nach dem Motto "Der Herr sei mit mir".;)

Was ich aber gerne noch ergänzen möchte: Die Toskaner, vor allem das Eroica-Team, waren supernett. Egal wo, alle waren relaxed und sehr hilfsbereit.

Einfach rundum, auch wenn es eine phasenweise schmerzhafte Erfahrung war, eine tolle Veranstaltung.

Nächstes Jahr gehts wieder hin, dann aber mit Cross-Bereifung.
 
AW: l'eroica

Oh Klasse Berichte, ich denke ich fahr da auch mal mit.

Da ich ein Technikfreak bin werd ich sicher erst 2011 antreten denn ich werde versuchen ein Rad aufzubauen was die Fahrt möglichst klaglos übersteht.

Diamant ist Pflicht doch über die Ausstattung muss ich noch nachdenken.

Cu danni
 
AW: l'eroica

Strong Walker:
Schöner Beitrag und super Foto! Mit dem Todesfall ist schon sehr traurig. Ich habe davon nichts mitbekommen. Auch auf den offiziellen Seiten ist nichts zu sehen.

Taunide: Schön, dass Du es geschafft hast. Haben uns aber nicht gesehen.

Aus meiner Sicht sah das Ganze so aus:
Mein Mitfahrer und ich haben die "lungo" in Angriff genommen. Am Sonnabend sind wir die ersten Kilometer bis zum Steintor der ersten Strada Bianca abgefahren. Die Steigungen auf Asphalt liessen böses Erahnen, denn wir hatten normale Straßenübersetzung montiert. Also 53/39 vorn und hinten maximal 25. Mein Mitfahrer vorn sogar 53/42! Ein Italiener hat das später mit den Worten "grazy german boys" quittiert! Am Sonnabend war bereits um 20.00 Uhr Nachtruhe. War aber bis ca. 24.00 Uhr ein unruhiger Schlaf, da noch ringsrum noch kräftig gefeiert wurde. Einige Experten haben sogar noch Schlauchreifen geklebt. Wir sind um kurz vor 5.00 Uhr aufgestanden und waren nach einem kleinen Imbiss gegen 5.30 Uhr am Start. Temperatur da ca. 5 Grad. Auf der Fahrt zur ersten Strada haben wir ein Paar Italiener überholt. In den ersten Steigungen haben wir dann festgestellt, dass wir die Pace für ca. 30 Fahrer machen. War schon imposant, eine solche Glühwürmchenreihe. Die Einfahrt zur ersten Strada war dann auf ca. 50 Meter links und rechts mit Kerzen beleuchtet. Cooles Bild. Die Steigung war gleich so steil, dass ich gerade noch so hoch gekommen bin. Bereits dort hatten viele Reifenschaden. Ich hatte mein Centurion Bj. 80 mit Tufo Crossreifen in 32 mm bestückt. Goldrichtig - keine Reifenpanne auf den 205 km. Die Verpflegungsstellen waren geschmacklich eine Wucht, einfach lecker. Die Steigungen und Abfahrten waren ständig im Bereich von 10 - 18%, teilweise mehr. Die Schotterstraße bei km 80 kurz vor Montalcino war dann aber echt der Hammer. So steil, dass Schieben angesagt war. Sollte nicht das letzte mal sein. Auf den Abfahrten bin ich vorsichtig abgefahren. Mein Mitfahrer hat mich dann zwar als Bremser abgestraft, aber nur mit einem Sturzring bekleidet wollte ich kein Risiko eingehen. Beim 5. Checkpoint in Asciano war ich dann schon richtig platt. Rotwein hat nur bedingt genützt. Gleich hinter dem Kontrollpunkt konnte man von weitem einen Hügel erkennen auf dem ein weißer Strich, wie gemalt, zu erkennen war. Wir haben da noch Witze gemacht, wird wohl nicht unsere Straße sein. In dem Augenblick konnte man einen kleinen Punkt sehen, der sich dort hinauf quälte. Das war schon ganz schön demotivierend. Am schlimmsten war aber das letzte Stück ab Radda bei km 195. War so gegen 19.00. Uhr und es wurde schon dunkel. Die letzte Schotterpiste musste ich im dunkeln fahren, hatte aber Licht am Rad. Hinter mir fuhr einer ohne Licht! Zum Glück hatte ein hinter uns fahrender Autofahrer wohl etwas übrig für das Rennen und leuchtete mit Fernlicht die ganze Schotterpiste bis zum Ortseingang von Gaiole aus. War auch bitter nötig, denn die Piste hatte auch 12% Gefälle. Im Ziel war ich gegen 19.50 Uhr und konnte noch das Finisherpaket bestehend aus einer Flasche Wein, einer Flasche Olivenöl, der Finisherplakete und einer Waffelspezialität in Empfang nehmen. Alles in allem war das ein super harter Kurs, könnte in Mitteldeutschland getrost als MTB-Rennen durchgehen. Aber es lohnt sich mitzufahren, das Flair, die Landschaft und das ganze drumherum muss man mal erlebt haben.
P.S.: Hatte im Übrigen Startnummer 1111.

Sport frei

sauis
 
Zurück