Ich habe festgestellt, daß hier ja doch einige am Rhein wohnen oder trainieren (bei mir ist er ca. 1 km Luftlinie entfernt).
Um den Sinn des "Hinterradlutschens" - besser und andersrumwertend: Kunst des Hinterradfahrens (aus Jedermann-Sicht) oder Selbstverständlichkeit des Hinterradfahrens(aus Radrennfahrersicht) - zu verstehen, schaut Euch mal die Lastkähne auf dem Rhein, und zwar sowohl die Einzelkähne wie auch die Gespanne.
Bei den meisten sieht da so aus: vorne gibt es eine Bugwelle. Dahinter bildet sich eine Art "tiefes Tal" heraus. Dahinter wiederum ein leicht "positiver Ausschlag", dann ein gleichmäßiges vorbeiströmen. Am Heck dann nochmal Turbulenzen. Bei manchen ist die Berg- und Talfahrt am Anfang auch stärker ausgeprägt, so daß sich das "Spielchen" nochmal wiederholt.
Das stimmt
100% mit den Messungen bspw. an einem Vierer (Straße oder Bahn ist egal) überein: Der 1. Mann hat natürlich am meisten Luftwiderstand, der 2. hat von allen den schlechtesten Windschatten, weil er noch die Turbulenzen mitkriegt, die sich noch nicht zu einer gleichmäßigen Strömung "abgeschwungen" haben, der 3. hat den geringsten Luftwiderstand und der 4. wieder einen gegenüber dem 3. höheren. Daß ist übrigens der Grund, warum die "richtigen Überlebenskünstler" in der C-Klasse nie an letzter, sondern immer an 2. oder 3.-letzter Stelle fahren.
Und jetzt kommen wir zum Punkt: Schauen wir uns das Gespann zweier Kähne an. Natürlich sind die Turbulenzen am 2. Kahn nicht so stark, wie beim 1. Aber durch das Zusammenwirken der Heck-Turbulenzen des 1. und der Bug-Turbulenzen den 2. kommt schon einige Unruhe hinein.
Und das ist es, was ich wirklich im Lizenzrennen, besonders aber im Jedermann-Rennen hasse: Wenn der Vordermann nicht anständig am Hinterrad
seines Vordermannes fährt.
Da lob ich mir den eingefleischten Hinterradlutscher!